FIFA Korruptionsskandal

Es ist auch heute übrigens Thema bei GJ.

Laut der Gästeliste sind auch 2 bekannte Vertreter von dem Fußballbund vertreten.

Zitat

Original geschrieben von frank_aus_wedau
Was ich mir davon erhoffe?

Einen Neuanfang. Ich fürchte einfach, dass der über Jahrzehnte gewachsene Sumpf überhaupt gar nicht trockenzulegen ist ... unabhängig davon, wie hart man darum kämpft.

Einen Neuanfang mit einer Organisation, die von Beginn an auf demokratische und rechtsstaatliche Werte ausgerichtet ist, halte ich für deutlich einfacher zu realisieren, als ein durch und durch korruptes Gebäude kernzusanieren.

Korruption Lobbyismus funktioniert bis in den Bundestag hinein ohne das sich jemand darüber aufregt. Du denkst tatsächlich dass eine noch so demokratischen Wahl einer Institution die sich ihre Regeln selbst macht, auf Dauer ohne Schmiergelder ablaufen wird? Wie gesagt, die einzigen die in diesen Institutionen sind und was ändern wollen, wollen das zu 99% weil sie zu wenig vom Kuchen abbekommen. Zumindest entsteht genau dieser Eindruck.

Die Emirate sollen ja in den letzten Jahren der beliebteste Ort russischer Nutten sein. Denkst du dass der Boss der FIFA, des DFB oder sonst irgendeines Verbands dort die Nacht alleine verbringt oder mit seiner Frau hinfliegt? Wenn man jetzt was ändert dann ändert man nur des "ändernwegens" was. Verändern wird sich dennoch nichts da die Angebote viel zu verlockend sind und der Honig sehr süß ist.

Das sehe ich anders.

Im Gegensatz zur Sichtweise von vor 20 Jahren sind Korruption und Steuerhinterziehung heute nicht mehr "hoffähig".

Wir verdrängen, dass es noch vor 10 bis 20 Jahren zum "Guten Ton" gehörte, ein Schwarzgeldkonto in einem Steuerparadies zu haben, oder diesen und jenen geschmiert zu haben. Eine Fifa, die in diesem Zeitalter tätig war, ist tief und fest in dieses System eingebunden.

Dieselben Schwierigkeiten, die Steuersünder wie Hoeneß haben, ihre (steuer-)kriminelle Vergangenheit zu bereinigen, haben diejenigen, die seinerzeit beim "lustigen Korrumpieren" zu den angesagten Mitspielern gehörten.

Zwei Möglichkeiten gibt es in einer solchen Situation:
Eine großzügige Amnestie für diejenigen, die bisher zu den Tätern gehörten und sich nun reumütig zeigen ... oder eben ein echter Neuanfang. Ein "weiter wie bisher" mit verantwortlicher Aufklärung unter den noch Tätigen wird es nicht geben können.

Wer ernsthaft darüber nachdenkt, wird erkennen müssen, dass die Tendenz von Menschen, sich mit Esprit ans Messer zu liefern, sehr beschränkt ist. Freiwillig wird dies in einer eingefahrenen Institution niemand tun.

Wie in allen anderen vergleichbaren Konstellationen sehe ich zwei Möglichkeiten:

Einen kompletten Neuanfang mit unbelasteten Mitspielern oder eben eine Fortführung der vorhandenen Organisationsstruktur mit weitgehender Amnestie für die weiter agierenden Täter. Jeden anderen Lösungsansatz sehe ich meiner Erfahrung folgend als reine Augenwischerei.

Grundsätzlich bin ich ja deiner Meinung, das stimmt schon was du sagst. Aber ändern wird sich trotzdem nichts. Bestenfalls ersetzt man das Wort Korruption gegen Lobbyarbeit damit Ruhe im Karton ist.

Edit: ich bin trotzdem davon überzeugt dass das Thema grundsätzlich kaum einen interessiert, es aber gerade recht kommt damit keine prominente Namen (vielleicht auch von Politikern) aus der Schweizer Steuerliste in der Blöd auf dem Titelblatt stehen. Blatter ist ja wichtiger

Zwischen Lobbyarbeit und Korruption ist aber in meinen Augen immer noch ein himmelweiter Unterschied.

Beide Sachen können in gleichem Ausmaß gut oder schlecht sein.
Zumindest werden beide Varianten in gleichem Ausmaß missbraucht um die Interessen derer durchzusetzen die es sich leisten können.

Man sollte IMHO beides massiv bestrafen.

Man kann fast alles missbrauchen ... das ist Fakt.

Um so absurder die möglichen Schlussfolgerungen:

Wer Prostitution auf Zwangsprostitution reduziert, die verboten gehört (sogar ist), müsste in der Folge zu dem Schluss kommen, dass zum Schutz von Bankangestellten vor Banküberfällen auch Zweigstellen von Banken verboten werden müssten. Auch das ist Fakt!

Kriminelle Auswüchse eines Tuns mit dem Tun selbst zu verknüpfen halte ich für problematisch. Fußball-Lobbyismus mit kriminellem Handeln zu verknüpfen, ist in meinen Augen ebenso verfehlt.

Verantwortlichkeit heißt in meinen Augen das Zauberwort.

Zitat

Original geschrieben von CK-187
Beide Sachen können in gleichem Ausmaß gut oder schlecht sein.
Zumindest werden beide Varianten in gleichem Ausmaß missbraucht um die Interessen derer durchzusetzen die es sich leisten können.

Man sollte IMHO beides massiv bestrafen.

Ähm, nö. Korruption fängt da an, wo Lobbyarbeit aufhört. Ganz einfach.