Wohnung gekauft mit vermerk "unverbaubarer Blick" nun Bauland

Hi

normalerweise dauert der Planungsprozeß bis zum Bebauungsplan mehrere Jahre - zumindest in Deutschland.

Unbebaubares Land wird zuerst Bauerwartungsland, und später Bauland.

Es ist unwahrscheinlich, daß dieser gesamte Prozeß innerhalb von wenigen Monaten erfolgte.

Ein Makler weiß in aller Regel ganz genau, wie der Status der (Nachbar)Grundstücke ist. Nun gilt es zu prüfen, ob es sich hier um eine zugesicherte Eigenschaft handelt. Da hilft der Blick in den Kaufvertrag.

Mich wollte auch mal ein windiger Makler veräppeln. Ich wollte ein Haus kaufen, auf der Übersichtskarte war allerdings ein großer Bereich freigelassen worden. Auf meine Nachfrage hin sagte er, es sei landwirtschaftliche Nutzfläche. War es auch - zu diesem Zeitpunkt. Erst durch eigene Recherchen habe ich dann erfahren, daß dort ein Netto Markendiscount gebaut werden wird. Das hätte doch den Erholungswert stark gesenkt: klappernde Einkaufswagen, LKW-Verkehr ab 05.00 Uhr morgens usw..... Manche Makler sind Schlitzohren, das ist leider so.

Allerdings kann man sich zum Glück über die Babauungspläne in der zuständigen Gemeinde informieren. Das ist grundsätzlich anzuraten - Makler wollen nur verkaufen und werden wohl keinesfalls sagen: "Die tolle Aussicht haben sie nur noch ein paar Monate, dann kommt hier ein Büroklotz hin.".

Weil die Provision direkt vom Kaufpreis abhängig ist, wird es leider kaum einen Makler geben, der wertmindernde Faktoren offenlegt.

Gruß

HHFD

Re: Wohnung gekauft mit Vermerk "unverbaubarer Blick", nun Bauland

Wenn Du unmittelbarer Nachbar bist und Grundstückseigentümer, dann hättest Du doch Rechte in der Bauplanung, oder? Diese Mitspracherechte/ Einspruchsrechte kannst Du mit einem Fachanwalt wahrnehmen.

Zitat

Original geschrieben von Hotdog
Nun, 9Monate später haben wir erfahren, dass es eben für dieses "unverbaubare Grundstück" einen nun beschlossenen Bauplan gibt.

Würde ich von geeigneter Stelle prüfen lassen, es ist durchaus möglich das ein Anspruch gegen den Makler besteht, aufgrund der Objektbeschreibung.

Wir sind gerade dabei Haus und Hof anzuschaffen. Dabei sind wir auch oft über "unverbaubarer Blick" gestolpert. Meist stehen so Phrasen im Exposé, in den "Details" sind sie dann aber verschwunden. Und ein Verkäufer hat dann mal salopp erwähnt "Unverbaubarer Blick!? - Klar, sagt ja keiner wie weit man blicken kann.." Irgendwo hatte er Recht.

Ist der Begriff "Blick" eigentlich irgendwo rechtlich definiert?

Haben uns nun für ein Grundstück entschieden hinter welchem ein Acker liegt, dieser liegt außerhalb des Innenbereiches, Nutzungsvorgabe "Landwirtschaft". Sicherer kann man aktuell angeblich keinen "unverbaubaren Blick" haben, abgesehen von einem Naturschutzgebiet. Gehen aber auf Nummer Sicher und gestalten das eigene Grundstück so, dass wir ohne "Blick" auskommen würden.

Leider ist's für den Ersteller hier zu spät, aber ich kann jedem Interessenten nur raten sich im Geoportal des Bundeslandes über die Nutzung der zukünftigen Nachbarschaft zu informieren.

Mein Makler hat bei einer penthouse Wohnung zwei absolute Großbaustellen mit je 3 und 5 Jahren Bauzeit vergessen zu erwähnen, welche direkt in der Zufahrt und Hörweite liegen, erst entsprechende Behörden gaben diese Auskunft, selbst bei Preisverhandlungen hat das bisher nicht geholfen

Absolut unverbaubar ist wohl nur direkt an einem Ufer oder vor einem Abhang