OTTO: Deutschland schafft Platz - Kleiderspenden-Sonderaktion

  • Nabend zusammen,


    ich habe bei OTTO folgende Aktion gefunden und wollte fragen, was davon zu halten ist.
    Anmeldung geht über den folgenden Link:
    https://deutschland-schafft-platz.otto.de/



    Und ob ich es jetzt an Otto schicke oder in einen Altkleider-Container werfe, hinter dem oft ein gewinnorientiertes Unternehmen steht, dürfte fast egal sein, oder?

    Vodafone Smart L+
    Mein Base & Genion S Card (jeweils GGfrei)

  • Ist eine Werbeaktion von Otto. Nicht mehr und nicht weniger.


    Sinnvoller ist es übrigens, wenn du noch tragbare Kleidung in eine richtige Kleiderkammer gibst. Die gibt es an vielen Orten und wird von den lokalen, karitativen Organisationen betrieben.

  • Ich schließe mich Gag Halfrunts Empfehlung unbedingt an :top:
    Ich werfe auch keine Klamotten in die überall aufgestellten Boxen, da deren Inhalt zum großen Teil auch nach Afrika etc. verkauft (!) wird und dort den einheimischen Textilmarkt zerstört :eek:
    Ich vermute mal OTTO wird auch nichts anderes damit machen - leider.


    Wer mal genauer hinschaut, wird auch in Deutschland viel Armut begegnen, wenngleich die Betroffenen nach Kräften versuchen, die Fassade nach außen zu erhalten. Bei 25% prekären Arbeitsverhältnissen in DE findet auch jeder in seiner unmittelbaren Umgebung genügend dankbare Abnehmer - auch wenn der Winter dieses Jahr recht mild ausfiel.
    Einfach mal auf Schuhe oder Zähne achten oder nach Alleinerziehenden mit mehreren Kindern schauen. :apaul:


    Übrigens:
    Ich stelle mich mit meinen Sachen einfach auf einen Flohmarkt. Dort merkt man dann im 'Vier-Augen-Verkaufsgespräch' sehr schnell, mit wem man es zu tun hat. Wenn man dort für den symbolischen Euro 'verkauft' ist das für viele nicht so erniedrigend, wie der Besuch eines Sozial-Kaufhauses o.ä.
    Seltsamerweise ist Armut in Deutschland immer noch ein Stigma, für das man sich schämen und das man verstecken muss :flop:

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium


    Übrigens:
    Ich stelle mich mit meinen Sachen einfach auf einen Flohmarkt. Dort merkt man dann im 'Vier-Augen-Verkaufsgespräch' sehr schnell, mit wem man es zu tun hat. Wenn man dort für den symbolischen Euro 'verkauft' ist das für viele nicht so erniedrigend, wie der Besuch eines Sozial-Kaufhauses o.ä.
    Seltsamerweise ist Armut in Deutschland immer noch ein Stigma, für das man sich schämen und das man verstecken muss :flop:


    :top: Respekt! Gute Idee

    Die Berliner sind unfreundlich und rücksichtslos, ruppig und rechthaberisch, Berlin ist abstoßend, laut, dreckig und grau, Baustellen und verstopfte Straßen wo man geht und steht - aber mir tun alle Menschen Leid, die hier nicht leben können! (Anneliese Bödecker)

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Ich schließe mich Gag Halfrunts Empfehlung unbedingt an :top:
    Ich werfe auch keine Klamotten in die überall aufgestellten Boxen, da deren Inhalt zum großen Teil auch nach Afrika etc. verkauft (!) wird und dort den einheimischen Textilmarkt zerstört :eek:


    Kommt drauf an. Der DRK-Kreisverband betreibt hier eine Kleiderkammer und hat auch Altkleidercontainer aufgestellt. Wenn ich dem DRK als Betreiber der Altkleidercontainer unterstellen würde, den afrikanische Textilmarkt zu zerstören, dürfte ich die Klamotten auch nicht zur Kleiderkammer bringen.
    Man sollte einfach aufpassen, wem man die Kleidung anvertraut. Und da kommen IMHO nur DRK und die kirchlichen Einrichtungen infrage.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von archie83
    Kommt drauf an. Der DRK-Kreisverband betreibt hier eine Kleiderkammer ...
    Man sollte einfach aufpassen, wem man die Kleidung anvertraut. Und da kommen IMHO nur DRK und die kirchlichen Einrichtungen infrage.


    Die wären es, die ich auf gar keinen Fall mit Textilien füttern würde. Als langjähriges aktives Mitglied im hiesigen Kreisverband des DRK weiß ich durchaus, wie beim DRK in der Regel "gewirtschaftet" wird. Von daher musste ich nicht lange suchen:


    http://www.drk.de/aktuelles/fokusthemen/kleidersammlung.html


    Zitat daraus:


    "In welche Länder exportieren die Verwertungsunternehmen?


    Das DRK arbeitet bundesweit mit über 20 Verwertungsunternehmen zusammen. ...


    Die meisten Verwertungsunternehmen exportieren nach Afrika, nach West- und Osteuropa, in den Nahen Osten und nach Asien.


    Der größte Verwertungspartner des DRK exportiert derzeit (Stand: Oktober 2012) rund 40 Prozent der Kleidung nach Afrika, jeweils rund 10 Prozent nach Osteuropa und Asien, es folgen ..."



    Aber prinzipell hast Du natürlich Recht - man sollte genau aufpassen, wem man die Kleidung anvertraut. :p

  • Man kann den Sammelcontainern – auch den vom DRK – leider nicht immer von außen ansehen, ob die gespendeten Kleider in die (lokale) Kleiderkammer oder zum Verwerter wandern. Das DRK macht übrigens beides.


    Wer also sicher gehen möchte, sollte die Sachen direkt zur nächstgelegenen Kleiderkammer bringen.


    Übrigens: Wenn die Klamotten in Afrika verkauft statt verschenkt werden, haben die lokalen Händler wenigstens noch eine Chance, damit zu konkurrieren. Und die Einheimischen haben eine andere Wertschätzung den Sachen gegenüber, was der Verschwendung vorbeugt. Es geht den Hilfsorganisationen dabei überhaupt nicht darum, mit dem Verkauf Geld zu verdienen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Wer also sicher gehen möchte, sollte die Sachen direkt zur nächstgelegenen Kleiderkammer bringen.


    Laut DRK werden auch diese Kleiderspenden weiterverkauft, wenn sie nicht mehr benötigt werden.
    Bleiben also nur Caritas und Diakonie, wobei ich auch denen einiges zutraue. :rolleyes:

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von archie83
    Laut DRK werden auch diese Kleiderspenden weiterverkauft, wenn sie nicht mehr benötigt werden.

    Sollen sie die nicht verwendbaren Klamotten besser wegwerfen?


    Der Unterschied ist, dass die Vorsortierung vor Ort erfolgt. Was nicht zu gebrauchen ist, wird der Verwertung zugeführt und landet dann mit einer hohen Gewissheit auch nicht in Afrika, sondern eher als Flickenteppich bei IKEA oder Putzlumpen in der Industrie.

  • Zitat

    Original geschrieben von archie83
    Kommt drauf an. Der DRK-Kreisverband betreibt hier eine Kleiderkammer und hat auch Altkleidercontainer aufgestellt. Wenn ich dem DRK als Betreiber der Altkleidercontainer unterstellen würde, den afrikanische Textilmarkt zu zerstören, dürfte ich die Klamotten auch nicht zur Kleiderkammer bringen.

    Das DRK hat bei uns überhaupt nicht genug Personal zum Sortieren.
    Genauso, wie die Caritas verkaufen sie den Inhalt der Sammel-Behälter an die Altkleiderindustrie. Wer's nicht glaubt, soll doch mal schauen, wer da zum Leeren kommt :eek:
    Die Altkleiderindustrie wiederum verkauft an die Second-Hand-Shops und zum kilo-Preis in die Entwicklungsländer.
    Dort werden die Klamotten dann billiger verkauft als der einheimische Markt produzieren kann :flop:


    Bei Klamotten ist selbst verwerten besser als Spenden !!!!


    PS: Wer keine Lust auf Flohmarkt hat, kann ja einem dortigen Händler alles zum Paketpreis anbieten. Da gibt's auch viele arme Schlucker, die ihre Rente aufbessern müssen o.ä.

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