Problem: Telekom gibt Anschluß nicht frei

  • Ich habe hier gerade einen Vorgang über die Telekom, bei dem ich eigentlich nur noch mit dem Kopf schütteln kann und würde gerne wissen, welche Vorgehensweise ihr nun einschlagen würdet.


    Es geht um einen klassischen ISDN-Festnetzanschluß, absolut nichts besonderes. Ich versuche mal, den Vorgang leicht verkürzt, aber faktisch vollständig chronologisch darzustellen.


    1. Telekom schreibt im Herbst 2014 den Anschlußanhaber an, in mittlerer Zukunft werde man den Anschluß in gewohnter Form nicht mehr zur Verfügung stellen können, aufgrund technischer Veränderungen. Ein reiner Hinweis, mehr nicht.


    2. Monate später kommt tatsächlich eine eindeutige Kündigung seitens der Telekom mit dem Hinweis, der AI (Anschlußinhaber) möge sich doch bitte an den aktuellen Angeboten orientieren und den Vertrag fortsetzen. Kündigungstermin / Abschalttermin des Anschlußes ist Mitte Januar 2015.


    3. AI informiert sich im Dez. 2014 bei der Telekom nach attraktiven Angeboten, wird jedoch nicht fündig. Daraufhin mehrmals Kontaktaufnahme mit der Hotline und mehrmals Bestätigung, dass der Anschluß zum Kündigungstermin von einem Mitbewerber übernommen werden kann.


    4. AI schließt Ende Dezember Vertrag bei Vodafone ab. Terminwunsch: Unmittelbar zum Kündigungstermin der Telekom Mitte Januar 2015.


    5. Mehrmalige Anfragen bei Vodafone und Telekom nach dem Stand der Dinge bleiben ergebnislos. Niemand ist imstande, Auskunft zu erteilen. Auf schriftliche Nachfrage reagiert die Telekom nicht.


    6. Mitte Februar 2015 kommt schriftliche Info von Vodafone: Anschluß kann mit Termin Januar 2016 übernommen werden, da die Telekom vorher keine Freigabe erteilt.


    7. AI fordert Telekom schriftlich auf, den Mißstand zu beseitigen, den Anschluß umgehend freizugeben usw. unter Fristsetzung bis Ende März 2015. Gleichzeitig wird unter Berufung auf die Kündigung des Vertrags durch die Telekom der genehmigte Bankeinzug widerrufen.


    8. Telekom reagiert auf dieses Schreiben erstmal nicht. Am Termin des Fristablaufs kommen zwei E-Mails.
    Erstens (wörtlich): "Sehr geehrter NAME,
    die Terminvorziehung wurde in die Wege geleitet. Vodaphone (sic!) wurde von uns informiert. Der genaue Wechseltermin wird von Vodaphone (sic!) festgelegt.
    Mit freundlichen Grüßen"
    Zweitens: Monatliche Rechnung, einer der Rechnungspunkte: einmaliger Schadensersatz in Höhe von 85,00 Euro netto
    Weitere Reaktionen seitens der Telekom: Keine


    Nun stellt sich die Frage:
    Was geht bei denen schief?
    Was nun? Bundesnetzagentur einschalten und denen auf die Finger klopfen? Oder selber weiter durchkämpfen und dabei dem Wahnsinn nahe kommen?

  • Hallo Carsten,


    ich würde (bei Telekom IMMER!) zuerst ins Forum Telekomhilft gehen und dort den Sachverhalt so sachlich wie hier schildern. Wenn das Forenteam reagiert, das Kontaktformular mit Link zu dem Forenthread bei TelekomHilft ausfüllen.


    Ich habe bisher mehrmals die Erfahrung gemacht, dass dieser Weg am ehesten zum Erfolg führt. Kann mir nicht vorstellen, dass sie eine plausible Erklärung für den "Schadenersatz" haben. Was für ein Schaden soll denn da entstanden sein?


    Wenn die Nerven bereits blank liegen und das nicht mehr in Frage kommt, Bundesnetzagentur oder Anwalt.


    Was ist denn jetzt mit dem Anschluss? Hat Vodafone inzwischen geschaltet?


    Gruß
    Lisa

  • Hallo Lisa,
    Telekom hilft ist ja auch hier im Forum aktiv. ;)


    Der Anschluss ist noch immer bei der Telekom und funktioniert problemlos. Schon seltsam, obwohl die Telekom sich ja ausserstande sah, den Anschluss in der Form über das Jahr 2014 hinaus zur Verfügung zu stellen. ;)


    Mal schauen, was sich da die nächsten Tage ergibt. Jedenfalls wird als nächstes die kommende Lastschrift zurückgebucht, danach wird der Rechnungsbetrag um die strittigen und noch immer nicht erklärten 85 Euro Schadenersatz gekürzt, der Rest um 50% reduziert und dann überwiesen. Dann muss eine Reaktion seitens der Telekom erfolgen, in welcher Form auch immer.

  • Hallo Carsten,


    ja, wirklich kurios das Ganze.


    Nach meinen Erfahrungen folgende (haarsträubende) Theorie: Die Telekom kündigt "ganz normal" den Anschluss, den sie aus geschäftspolitischen Gründen nicht mehr will, soweit klar. Jetzt kommt Vodafone mit dem Portierungsantrag. Das Forum von Telekom-hilft ist voll von Beiträgen, in denen berichtet wird, dass eine Portierungsanfrage des neuen Anbieters die vorher bestätigte Kündigung (des Kunden) "storniert" und dadurch eine Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr auslöst. Analog scheint das jetzt hier passiert zu sein: Die Portierungsanfrage von Vodafone hat die Telekom-eigene Kündigung ausgehebelt und eine Vertragsverlängerung initiiert. Das scheint ein Software-Problem bei der Telekom zu sein.


    Die Schwierigkeit besteht darin, die "Computerbarriere" zu überwinden und zu erreichen, dass ein Telekom-Mensch die Sache ansieht.


    Bin schon gespannt, wie das weitergeht. (Ironiemodus an: Man könnte ja fast auf die Idee kommen, eine nicht gewollte Telekom-seitige Kündigung auf diesem Wege zu umgehen ;)


    Gruß
    Lisa

  • sicher, dass die Telekom zum Januar 2015 gekündigt hat und nicht Januar 2016?


    Irgendwie sieht alles danach aus, dass die Kündigung eben zum Januar 2016 erfolgte. 2015 wäre IMHO auch etwas kurzfristig gewesen...


    Möglicherweise ist der Ursprung allen übels ein simpler Schreibfehler im Kündigungsschreiben (falls dort wirklich 2015 steht).

  • Wieso kurzfristig? In alten Verträgen waren es doch 6 Tage Frist (zum Monatsende?) oder?

  • Hallo Carsten,


    ich habe mal in der C'T gelesen, dass es dem Endkunden kaum noch möglich ist, die Dinge wieder geradezurücken, sobald sich der Fehlerteufel richtig eingenistet hat. Der von Dir beschriebene Fall könnte in dem berühmt-berüchtigten "Ping-Pong-Spiel" zwischen Vodafone und Telekom enden, bei dem der Kunde auf Monate nicht zum Ziel kommt.


    Grundsätzlich halte ich eine Beschwerde bei der BNetzA für sinnvoll, da dadurch beide Vertragspartner (VF & Telekom) zu einer Stellungnahme gezwungen werden, insbesondere vor dem Hintergrund, dass bei Nichterfüllung der Leistung durch den neuen Vertragspartner der alte Vertragspartner die Leistung fortführen muss. Inzwischen muss man als Kunde auch nur noch kurze Fristen der Nichtverfügbarkeit eines Anschlusses dulden.


    Ich drück Dir jedenfalls die Daumen, dass bald eine zufriedenstellende Lösung für Dich dabei herauskommt.

  • Interessant finde ich an dem ganzen Spiel auch, wie professionell die Telekom doch hier auftritt und es sogar schafft, den Namen des immerhin größten Mitbewerbers auf dem Markt mehrfach falsch zu schreiben. Wenn ich nicht wüßte, dass die E-Mail aufgrund der Faktenlage echt ist, würde ich sie schon aufgrund dessen als Spam einsortieren. Einfach nur dilletantisch.


    Bisher hat sich diese Woche noch nichts getan in der Sache. Nächste Woche ist Abbuchungstermin für die Rechnung. Sollte das gebucht werden, und davon gehe ich aus, geht das Spiel dann erst richtig los. Dann wird auch die BNA ins Spiel genommen.


    @ stanglwirt:
    Januar 2015 steht definitiv so im Kündigungsschreiben der Telekom. Das Schreiben liegt mir vor. Auch wurde dieser Termin mehrfach von der Hotline bestätigt.


    @ THX1138.79:
    Richtig, das Telekommunikationsgesetz ist in der Beziehung zum Glück recht verbraucherfreundlich. Nur muss man das eben im Notfall auch durchziehen, und das bedeutet eben Aufwand und Stress.

  • Hallo allerseits.


    Carsten, das bekommen wir schon wieder begradigt - und das ohne großen Aufwand und Stress für dich.
    Ich kann zwar nicht versprechen, dass wir übermorgen eine Lösung haben, aber fest zusagen, dass ich mir einen Kopf mache, damit du deinen frei hast und dass ich für dich als feste Ansprechpartnerin da bin, bis alles geklärt ist.
    Wenn du unser Kontaktformular http://www.telekom-hilft.de/kontaktformular-th ausfüllst, melde ich mich bald bei dir.


    Ein entspanntes Wochenende wünscht Nadine B. von Telekom hilft

  • Ob es in dem Fall auch so war, weiß ich nicht, allerdings habe ich in der Vergangenheit schon öfter folgendes erlebt.


    Der Telekom Vertrag wird regulär zum ende der Laufzeit gekündigt. Der Anschlussinhaber bestellt bei seinem neuen Anbieter einen neuen Anschluss und der neue Anbieter stellt dann bei der Telekom einen Anbieterwechsel ein. Dies passiert jedoch erst nach Ablauf der Kündigungsfrist zum bereits bestätigten Termin. Die Telekom wertet diese Portierungsanfrage als neue Willenserklärung, storniert die bereits bestätigte Kündigung und bearbeitet die Anfrage des Mitbewerbers als neue Kündigung.


    Ein Beispiel um es zu verdeutlichen:


    Vertrag endet zum 31.03.2015, Kündigungsfrist ist der 31.12.2014. Der Vertrag wird vor dem 31.12.2014 gekündigt und die Kündigung zum 31.03.2015 bestätigt. Der Anschlussinhaber bestellt einen neuen Anschluss bei Anbieter XY und der Anbieterwechselauftrag geht erst nach dem 31.12.2014 bei Telekom ein. Telekom storniert die bereits bestätigte Kündigung zum 31.03.2015 und bearbeitet diesen neuen Auftrag dann, eben mit neuem Termin 31.03.2016!


    Hier half es öfter mal Druck zu machen, damit der Vertrieb der Telekom einsichtig wird. Die Telekom hat ja im Punkt 8 dem AI mitgeteilt, dass ein neuer Termin notiert wurde. Nun MUSS jedoch der neue Anbieter (Vodafone) eine Terminvorziehung bei der Telekom über WITA einstellen. Dann sollte es klappen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!