Germanwings Maschine (A320) von BCN nach DUS abgestürtzt

  • Zitat

    Original geschrieben von beesdo77
    OK. Dann eben umsatteln auf die IL-62.
    Besatzung: 4-5 (Piloten, Bordingenieur, Navigator, Bordfunker) ;)


    Das Maß aller Dinge ist immer noch die Antonow An-225. Da braucht's eine halbe Fuballmannschaft, um das Ding in der Luft zu halten. :D



    Edit:
    Hier noch ein Link zu diesem genialen Gerät.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Speziell die Lufthansa traut sich im Rahmen des berühmt-berüchtigten DLR-Tests zu, insbesondere auch charakterlich zum Konzern passende Kandidaten auszusieben. Okay, da geht es nicht speziell um die Gesundheit sondern mehr den Charakter. Aber man bildet sich eine Meinung über die Persönlichkeit des Bewerbers.

    Ich denke, dass du durchaus in der Lage bist, den Unterschied zu erkennen, ob man einen Bewerber ablehnt, oder einen fertig ausgebildeten Piloten aus seinem Beruf entfernt.

    Zitat

    1. Aha, man ist im Falle von Kinderschändern also durchaus der Meinung, die psychische Situation eines Probanden von außen beurteilen zu können. Bei Piloten heißt es "geht nicht". Ja was denn nun?

    Ist das so schwer zu verstehen? Ein bereits auffällig gewordener Straftäter wird untersucht, inwieweit es gerechtfertigt ist, ihn weiterhin seiner Bürgerrechte zu berauben.


    Du forderst ein "Massenscreening" unauffälliger Personen und eine Prognose, ob diese jemals auffällig werden könnten. Das erinnert mich irgendwie an "Minority Report".


    Denn wieso sollte man das denn nur auf Piloten beschränken? Jedes Jahr werden hunderte Menschen durch von Tätern mit psychischer Disposition getötet oder verletzt. Was ist mit all denen? Die muss man doch auch beschützen.


    Zitat

    2. Ich kenne keine genauen Zahlen, aber zu untersuchen wäre, bei wievielen es denn wirklich schief geht. Du hörst von den Fällen, wo es tatsächlich zu Rückfällen kam, nicht aber denen, wo nichts mehr passiert ist. Wäre mal interessant zu erfahren, welche Trefferquote hier erzielt wird.

    Es ist irrelevant, bei wie vielen es schief geht. Einer reicht, damit das Geschrei wieder groß ist.


    Was würdest du sagen, wenn die Lufthansa pro Jahr soundsoviel Piloten aus dem Dienst entfernt, aber dann irgendwann doch einer, der "durchgerutscht" ist wieder einen Anschlag verüben kann? Was dann? Zig Karrieren sinnlos zerstört und den einigen wahren Täter übersehen.


    Zitat

    Neben dem aktuellen Fall weiß ich spontan von Egypt Air 990, einer 737 von Silk Air, in Afrika gab's kürzlich einen vergleichbaren Fall. Man müsste auch hier mal googlen. Es mag nicht alltäglich sein, aber es ist auch kein einzigartiger Sonderfall.

    Du hast meine Aussage nicht verstanden.
    Es gibt keine genauen Zahlen, aber pro Tag sind rund 100.000 Flugzeuge in der Luft und befördern irgendwas um die 8 Millionen Menschen.



    Zitat

    Nein, damit darf man sich nicht abfinden! Das Ziel muss sein maximale Sicherheit anzustreben.

    Ich nehme an, du fährst deshalb auch kein Auto, verlässt das Haus auch nur mit Schutzhelm und schusssicherer Weste?


    Aufwachen! Es gibt keine "maximale Sicherheit". Das gesamte Leben ist ein einziges Risiko.


    Zitat

    30% aller Menschen erleben im Laufe ihres Lebens eine psychische Erkrankung. Dafür darf man niemanden ächten und derjenige muss seine sozialen und beruflichen Standards halten können. Aber es ist inakzeptabel, dass andere Menschen ihr Leben dafür zur Disposition stellen sollen, dass man Verantwortlichen ganz lapidar vertraut weil man glaubt, dass es anders nicht geht.

    Nochmal: Jedes Jahr sterben allein in Deutschland mehr Menschen im Zusammenhang mit dem Suizid eines Dritten, als dort in der Maschine saßen. Vielleicht sollte man hier erst einmal anfangen.


    Ich weiß, dass die Vorstellung schwer erträglich ist, aber du verantwortest dein Leben jeden Tag an vielen Stellen anderen an. Der Busfahrer, die anderen Verkehrsteilnehmer, dem Architekten, der das Haus gebaut hat, in dem du dich aufhältst, der Elektriker, der den Lichtschalter angeschlossen hat, den du vorhin benutzt hast.


    Es gibt so unzählige Gefahren, wo überall man durch einen psychisch gestörten Menschen zu Schaden kommen könnte.


    Was du forderst, ist purer Aktionismus, der von einer unangenehmen Wahrheit ablenkt.


    Es gibt keine maximale Sicherheit.


  • Der Pilot hatte eine bipolare Störung, war also war manisch-depressiv. Im Gegensatz zum ausschließlich Depressiven ist dieser Personenkreis durchaus aggresiv, je nach gerade durchlebter Episode.


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Ich finde, dass das jetzt ein sehr schlechtes Licht auf die gute Lufthansa wirft.


    Da gibt es angeblich so hohe Anforderungen an die Piloten und dann kann jemand mit sogar kommunizierter Suizidgefahr Pilot werden? Sorry, aber dafür habe ich absolut kein Verständnis und finde es schon grob fahrlässig.


    IMHO werden solche Personen nie richtig "geheilt". Sie können vielleicht lernen damit umzugehen und irgendwie damit zurecht kommen (mit einer Therapie oder Medikamenten), aber als 100% geheilt gelten solche Personen meiner Meinung nach nie. Und das sollte bei solch einem verantwortungsvollen Posten Voraussetzung sein, könnte man meinen...


    Der hätte nie Pilot werden dürfen. Und sei es nur eine "schwere Depression". Menschen mit einer schweren Depression sind nicht zu Höchstleistungen fähig, die aber von Piloten in entsprechenden Situationen abverlangt werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    Da gibt es angeblich so hohe Anforderungen an die Piloten und dann kann jemand mit sogar kommunizierter Suizidgefahr Pilot werden?

    Die Lufthansa hat keinen selbstmordgefährdeten Piloten eingestellt.


    Ihm wurde schließlich ärztlich attestiert, dass diese Gefahr nicht mehr besteht.


    Also wenn, dann kannst du maximal dem verantwortlichen Arzt einen Vorwurf machen, nicht aber der Lufthansa. Worauf soll man sich denn sonst verlassen, wenn nicht auf ein ärztliches Urteil?


    Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    IMHO werden solche Personen nie richtig "geheilt". Sie können vielleicht lernen damit umzugehen und irgendwie damit zurecht kommen (mit einer Therapie oder Medikamenten), aber als 100% geheilt gelten solche Personen meiner Meinung nach nie.

    Wir kennen die exakte Diagnose nicht. Manche depressiven Phasen werden durch externe Ereignisse ausgelöst (Tod eines Verwandten, Trennung, usw.). Ich hab mich nach einer unangenehmen Trennung auch wochenlang verschanzt und wollte nicht mehr. Ja und? Bin drüber weg und alles ist fein. Stelle ich deshalb eine Gefahr für mich und andere da?


    Man kann nicht in den Menschen hinein sehen. Das geht nicht. Du kannst nicht zweifelsfrei die Ursachen für Depressionen oder anderer psychischen Störungen ermitteln.


    Willst du jeden aus dem (Flug-)Verkehr ziehen, der im Verdacht steht, depressiv zu sein? Nach deiner Logik, dass es ja keinerlei Heilungsmöglichkeiten gibt, würde der Verdacht ja schon ausreichen, jemanden für immer aus seinem Beruf zu entfernen – ohne Chance auf Rückkehr.


    Das wäre gerade so, als würde Herr Löw einen Herrn Reus für immer aus der Nationalmannschaft ausschließen, weil er vor 15 Jahren mal einen Bänderriss hatte und deshalb in Gefahr läuft, dass das während eines wichtigen Spiels noch einmal passieren könnte. :rolleyes:


  • Mit genau dieser Einstellung kommen wir nicht weiter.
    Das führt nur zu einer Stigmatisierung von Depressionen / Depressiven.
    Soll man ihnen jegliche Existenzberechtigung nehmen? Was sollen Betroffene Deiner Meinung nach dann machen? Müll im Park sammeln? Straßen fegen? An der Pforte sitzen?
    Oder sind das noch zu verantwortungsvolle Aufgaben und wir sperren Depressive am besten gleich weg?!

    Signatur:
    Die Signatur ist optional und wird am Ende Deiner Beiträge angezeigt (falls Du sie aktiviert hast).

  • Zitat

    Original geschrieben von Andreas Böhm
    Soll man ihnen jegliche Existenzberechtigung nehmen? Was sollen Betroffene Deiner Meinung nach dann machen? Müll im Park sammeln? Straßen fegen? An der Pforte sitzen?
    Oder sind das noch zu verantwortungsvolle Aufgaben und wir sperren Depressive am besten gleich weg?!

    Ja, viel schlimmer: Was ist, wenn die Diagnose falsch war? Oder die Depression eben ereignisbezogen war?


    Dieser hilflose Aktionismus, der jetzt herrscht, ist nicht zielführend.

  • Zitat

    Original geschrieben von Andreas Böhm
    Mit genau dieser Einstellung kommen wir nicht weiter.
    Das führt nur zu einer Stigmatisierung von Depressionen / Depressiven.
    Soll man ihnen jegliche Existenzberechtigung nehmen? Was sollen Betroffene Deiner Meinung nach dann machen? Müll im Park sammeln? Straßen fegen? An der Pforte sitzen?
    Oder sind das noch zu verantwortungsvolle Aufgaben und wir sperren Depressive am besten gleich weg?!


    Das ist doch Blödsinn und nur weil einer nicht auf dem Level eines Piloten leben soll, kann man Piloten ins Cockpit setzen, die potentiell gefährlich sein können?
    Es werden auch Piloten nicht zugelassen, die keine perfekten Augen haben. Das heisst aber nicht, dass jeder mit nicht perfekten Augen auch nicht fähig ist, zu fliegen...
    Gerade weil psychische Erkrankungen nicht "messbar" sind, sollte es bereits bei kleinsten Vorkommnissen das Aus bedeuten. Der Beruf des Piloten ist eben kein "normaler" Beruf.


    Ausserdem wäre jede Erkrankung, die dazu führt, dass jemand seinen Beruf nicht ausführen kann, ein klassischer Fall für eine BU-Versicherung. Sind die Regeln derart, dass Piloten mit dieser Erkrankung den Beruf nicht mehr ausführen dürfen, ist das ein Versicherungsfall.

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    [...]
    Gerade weil psychische Erkrankungen nicht "messbar" sind, sollte es bereits bei kleinsten Vorkommnissen das Aus bedeuten. Der Beruf des Piloten ist eben kein "normaler" Beruf.


    Ausserdem wäre jede Erkrankung, die dazu führt, dass jemand seinen Beruf nicht ausführen kann, ein klassischer Fall für eine BU-Versicherung. Sind die Regeln derart, dass Piloten mit dieser Erkrankung den Beruf nicht mehr ausführen dürfen, ist das ein Versicherungsfall.


    Das ist Wunschdenken!
    Wenn das umsetzbar wäre, würde ich sofort Pilot werden und eine entsprechende BU abschließen. Dann geh ich wg Depressionen zum Arzt, erkläre das mein Leben nicht gut läuft.... und zack ein Fall für die BU. Abstrakte Verweisung ausgeschlossen und ab gehts mit der fetten BU Rente auf die Bahamas :D


    Man sollte die Kirche mal im Dorf lassen!

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    Es werden auch Piloten nicht zugelassen, die keine perfekten Augen haben. Das heisst aber nicht, dass jeder mit nicht perfekten Augen auch nicht fähig ist, zu fliegen...

    1. Die Sehfähigkeit kann man messen.
    2. Eine ärztlich attestiert geheilte Vorerkrankung wird als nicht mehr relevant angesehen.
    3. Ein Pilot kann jederzeit z.B. eine Bindehautentzündung bekommen und wäre dann nicht mehr dienstfähig. Wer schützt uns davor?


    Wäre die logische Konsequenz deiner Forderung nicht, dass ein Pilot vor jedem Flug (genauso wie das Flugzeug selbst) sich einer gründlichen medizinischen Untersuchung stellen müsste?

    Zitat

    Gerade weil psychische Erkrankungen nicht "messbar" sind, sollte es bereits bei kleinsten Vorkommnissen das Aus bedeuten. Der Beruf des Piloten ist eben kein "normaler" Beruf.

    Wie soll man diese "kleinsten Vorkommnisse" denn zuverlässig erkennen, wenn, wie du selbst sagst, psychische Erkrankungen nicht messbar sind?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!