Renovierung bei Hauskauf - Was will die Bank genau wissen?

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Doch logisch, wenn dann die Eigenkapitalrendite auch höher ist, vor allem, wenn wie verrückt gehebelt wird.


    So what? Nicht ich war derjenige der behauptet hat, dass Banken keine 1.8% erwirtschaften


    Zitat

    Je stärker die Hebelung, desto stärker die EK-Rendite.


    Klar. Schließlich ist per Definition festgelegt, dass der Hebelgeschäfte immer positiv enden.

  • Zitat

    Original geschrieben von happiestalive
    6% netto pa können nur das Ergebnis erheblicher Zockereien sein


    2008/9 hast sogar auf Tagesgeld noch >5% erhalten. Welch unglaublicher Zock.


    Und nochmal: Es ging hier um langfristige Geldanlage im Vergleich zum Eigenkapital beim Immobilienerwerb. Wir sprechen hier also von einem Anlagezeitraum höher 15 Jahre. Wer es mit diesem Zeithorizont am Kapitalmarkt nicht schafft die 1.8% p.a. zu erwirtschaften, der schafft es eben nicht. Aber um es zu schaffen muss man auch kein Warren Buffet sein.


    Damit bin ich auch raus. Bei Interesse kann ja gerne ein neuer Thread eröffnet werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von ElChefe
    ... Schließlich ist per Definition festgelegt, dass der Hebelgeschäfte immer positiv enden.


    :rolleyes: festgelegt, aha. So ein Schmarrn.

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    :rolleyes: festgelegt, aha. So ein Schmarrn.


    Oh Gott, ich habe den Ironie-Smilie vergessen. Geht zwar eigentlich aus dem Kontext hervor, wie meine Aussage zu werten ist, aber was solls...

  • Können wir dann jetzt bitte wieder zum wirklichen Thema zurückkehren und dabei bleiben?


    Danke.

    Hätte der Mensch nur halb so viel Vernunft wie Verstand, dann wäre alles viel einfacher in der Welt. Linus Pauling

  • Ob Arbeitsverhältnisse befristet oder unbefristet sind, ist den Banken inzwischen fast schon egal. Wir hatten das Glück in 2013, bei Erwerb unserer Immobilie, beide unbefristet tätig zu sein, aber den Bankberaterinnen und -beratern war das beim Vergleich der Konditionen ziemlich schnuppe.


    Ich denke, es wird schwer die Finanzierung wie von Euch gewünscht auf die Beine zu stellen. Je nach dem, wo die Immobilie steht, wird sie (anhand der Parameter beurteilt, die hier im Thread zur Verfügung stehen) wohl nur zu ca. 70-80% beliehen. D.h. Ihr braucht 20-30% Eigenkapital plus die Nebenkosten (Grundbuch, Notar und das ganze Zeugs) als flüssige finanzielle Mittel. Plus die Kosten für Renovierung bzw. Sanierung... Das ist mal flockig.


    Ihr solltet tatsächlich doch mal eine Beraterin oder einen Berater suchen, die/der sich speziell mit der KfW gut auskennt, vielleicht kann man darüber etwas werden. Die sind (teilweise) flexibler, was die Kreditvergabe angeht, aber auch nicht immer günstig. Bei uns beispielsweise wäre der KfW-Kredit entschieden teurer gewesen als uns die benötigten Mittel von einer der größten deutschen Banken zu mieten. (Wobei dazu zu sagen ist, dass unsere Immobilie aufgrund der sehr guten Lage und Substanz seitens der Bank sehr hoch hätte beliehen werden können.)


    Uns hat allein die Finanzierung sehr viele Nerven gekostet, wenige Tage nach dem Umzug sind wir erstmal in den Urlaub geflogen. :D Lasst Euch nicht stressen! :top:

  • Zitat

    Original geschrieben von TMausHB Uns hat allein die Finanzierung sehr viele Nerven gekostet


    Deshalb empfehle ich den Finanzierungsvermittler, anstatt selbst Banken abzuklappern.


    Gruß Jörg

  • Viel interessantes, viel richtiges dabei. Gerade aus der Sicht eines Bankers, der Baufinanzierungen durchaus kennt und selber berät.


    Mir fehlt aber in all der Diskussion um das Ausgangsthema irgendwie eine kleine Information - die oft und gerne vergessen wird und viele dann überrascht...oder habe ich es überlesen? Was ist denn mit den Erwerbsnebenkosten? Makler? Notar? Grundbuch? Grunderwerbsteuer? Da kannst Du je nach Bundesland mal schön 10-15 % auf den Kaufpreis oben drauf rechnen. Oder war das in TEU 217 schon drin?


    Bei den Renovierungen ist es immer ein wenig davon abhängig, was genau gemacht wird, das wurde hier auch schon sehr gut beschrieben. Nicht jede Maßnahme ist wertsteigernd, manche sind auch nur werterhaltend. I.d.R. setzen Banken max 50 % der entsprechenden Kosten als wertsteigernd an. In dem Falle also TEU 40. Dann hast Du


    TEU 217 KP
    TEU 21 NK (günstigenfalls)
    TEU 80 Renovierung
    also
    TEU TEU 318 Gesamtaufwand, EK TEU 40, also TEU 278 Finanzierungsbedarf bei einem Objektwert von günstigenfalls TEU 257 (auf den die meisten Banken einen Sicherheitsabschlag von min. 10 % vornehmen), Beleihungswert also eher TEU 235 maximal. Damit müssten über 118 % des Beleihungswertes finanziert werden. Das gibt es in einzelnen Fällen, aber ist sehr selten. Dann müssen sämltiche anderen Parameter passen. Sprich: gute Gehälter, langjährige Beschäftigungsverhältnisse, guter Haushaltsüberschuß nach Belastung der Rate und der Wohnnebenkosten (3 Euro je qm sind bei so einem Objekt eher nicht zu hoch angesetzt). Absicherung des Todesfallrisikos ist dann unabdingbar für eine Bank, Absicherung der Berufsunfähigkeit ebenfalls zu besprechen und sehr wünschenswert. Und zwar nicht nur aus Schutz für die Bank, sondern auch für Dich selber. Du willst das Haus ja auch behalten, wenn Du nicht mehr arbeiten gehen kannst. Du hast dann genug andere Sorgen in dem Fall.


    Natürlich kann man nicht gegen alles absichern, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Zwillingsgeburt o.ä., es bleibt immer ein Restrisiko. Aber wenn der Immobilienwert das Finanzierungsvolumen so deutlich unterschreitet wie hier, dann gibt es m.E. keine Bank, die auf eine Absicherung des möglichen verzichtet. Im Ansatz der Beleihungswerte sind die Optionen unterschiedlich, viele Banken machen Sicherheitsabschläge, manche nehmen den Kaufpreis als Beleihungswert, insofern lohnt durchaus auch ein Vergleich unterschiedlicher Banken. Den ich immer vor Ort machen würde, im Internet bekommt man einen guten Konditionsvergleich, aber mehr auch nicht. Beratung gibt nur vort Ort und es kann nicht schaden, da viele Banken abzuklappern. Die Beratungsqualität ist gerade in dem Thema sehr unterschiedlich. Ein neutraler Experte ist sicher auch nicht verkehrt. Der sollte dann aber auf Honorarbasis arbeiten und nicht auf Provisionsbasis.


    Kfw mit einbeziehen immer dann, wenn die Konditionen günstiger sind. Aber dass die Kreditvergabe der Kfw flexibler ist als die der Banken, wäre mir als Banker neu. Die Prüfungskriterien der Kfw sind oft noch pingeliger als die der Banken.


    Von den hier benannten Rahmendaten her halte ich die Machbarkeit auch für extrem schwierig. Da würde ich eher ein Objekt mit höherem Kaufpreis, aber auch höherem Wert suchen als ein Objekt, was Du für TEU 217 kaufst und dann nochmal Investitionen von TEU 80 benötigt. Das ist mehr als 1/3 des Kaufpreises. Finde ich persönlich viel.


    Generell gibt es am Ende kein pauschales richtig oder falsch bei der Entscheidung für oder gegen eine Immobilie. Für jeden sind unterschiedliche Kriterien ausschlaggebend. Der eine ist Kapitalanleger und entscheidet unter Renditegesichtspunkten, der nächste hat den Traum vom Eigenheim, der dritte will das Elternhaus halten... usw usf...


    Noch ein Wort zur Genauigkeit der Kostenkalkulation: das reicht der Bank zunächst auch in Form von Kostenvoranschlägen bzw. einer Aufstellung der geplanten Maßnahmen. Bei der Auszahlung dann braucht es natürlich Rechnungen. Die Kalkulation lieber zu hoch ansetzen, nachfinanzieren ist immer sehr teuer. Andererseits fallen auf nicht abgenommene Gelder irgendwann auch Zinsen an. Das sollte man also schon relativ klar haben. Ne Abweichung von 500 Euro ist kein Drama, 5.000 ist schon nicht so gut. Ich würde die Begehung VOR dem Kauf machen und nicht hinterher. Wenn Du den Kaufvertrag unterschrieben hast und bei der Begehung dann noch schwere Mängel festgestellt werden, hast Du ein Problem. Ich würde diese Zeit und das nötige Geld für eine entsprechende Begutachtung immer im Vorfeld investieren. Da verlierst Du schlimmstenfalls das Geld für den Gutachter. Andersherum kaufst Du schlimmstenfalls ein Faß ohne Boden. Das siehst Du einem Haus nicht unbedingt bei einer normalen Besichtigung an!

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Grunderwerbsteuer: Wurde schon angesprochen, Erik.


    Aber man kann es gar nicht oft genug präsent machen, zumal die Steuerempfänger hier eine neue Einnahmequelle für sich entdeckt haben. ;)

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