Nicht lachen ........aber ich hänge wirklich an dem Teil.
Wo kleinen alten Glücksbringer verchromen oder versilbern lassen?
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Sieht aus wie versilbertes Blech. Innen sieht das ja noch ganz OK aus. Wenn du es unbedingt außen in Ordnung bringen willst, kannst du es mit so etwas versuchen: http://www.amazon.de/dp/B00D21EYXS. Habe aber keine Ahnung, wie gut das hält. Natürlich vorher gründlichst die oxidierten Stellen sauberpolieren.
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Die Figuren sind richtig leicht, aus was könnten die sein?
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Vielleicht aus Zinn gegossen.
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Sieht ganz nett aus. Würd damit mal zu einem Juwelier/Goldschmied gehen, vielleicht hat der Ideen dazu?
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Schließe mich zunächst meinem Vorredner an: Alu scheidet auf Grund des Alters aus.
Das Gehäuse sieht mir nach versilbertem Messing aus. Die Figuren sehen, wie hier gemutmaßt wurde nach Zinn-Figuren aus - damals eine weit verbreitete Technik.Begründung:
Messing- oder Kupfer-Treibarbeiten waren damals für die Handarbeit/Einzelanfertigung verbreitet. Kupfer-haltige Bleche (also auch Messing) waren damals die einzigen die man versilbern konnten (galvanisch). Man sieht auch sehr gut, wie die Verzierungen um die Fenster von innen gehämmert wurden. Bei den Verbindungen der einzelnen Teile sieht man auch sehr deutlich das Zinn, das zum Löten genutzt wurde.Das Versilbern machte man damals mit dem sogenannten Höllenstein - den es auch heute noch als 'Höllensteinstift' in der Apotheke gibt.
Moderne Verfahren, wie Spattern o.ä. mit denen man auch andere Metalle versilbern kann, waren damals noch nicht bekannt. Auch Silberbesteck besteht bis heute vielfach aus einem Messing-Rohling, der abschließend versilbert wird.Bei den Figuren bin ich mir nicht ganz sicher, ob das Zinn ist. Silber scheidet aus, da es ähnlich wie das 'Gehäuse' schwarz anläuft. Da der damalige Künstler das Löten mit Zinn beherrschte, kann man eigentlich davon ausgehen, dass auch die Figuren daraus gegossen wurden. Zumeist wurde dazu eine Negativform in zwei Schieferplatten geschnitzt, die dann zusammengesetzt als Gussform dienten. Es müsste sich deshalb umlaufend am Rand eine Art Kante befinden (da, wo die Platten beim Guss zusammen lagen) ...oder zumindest die abgeschliffenen Reste davon.
Zur Aufarbeitung:
Um die Zinnfiguren und vermutlich auch das Einlageblech musst Du Dir eher keine Gedanken machen, da Zinn (wenn es das denn ist) sehr beständig ist. Aus diesem Grund war Zinn auch ein beliebter Werkstoff für Essgeschirr.Das Messing-Gehäuse müsstest du zunächst entfetten, um klebenden Schmutz zu entfernen. Eigentlich wäre dafür Aceton-freier Bremsenreiniger sehr gut geeignet. Allerdings sollten dann die Fenster ausgebaut sein, da ich mir nicht sicher bin, aus welchem Material sie sind.
Falls das nicht geht, tut's auch reiner Alkohol... am besten immer wieder eintauchen und mit weicher Zahnbürste abbürsten.Anschließend könntest Du mit einem Höllenstein-Wasserbad (chem. Silbernitrat) genau das tun, was auch vor 200 Jahren zu Glanz verhalf
Im Gegensatz zur damaligen Zeit, würde ich heute allerdings zusätzlich Strom anlegen, damit die Slberschicht fester wird (das nennt man Galvanisieren). Es funktioniert aber auch nur mit einfachem Eintauchen in Silbernitratlösung (aka Höllenstein-Lösung)Ich hoffe, das reicht für den Mut zum Selbermachen
Edit:
Es gibt dafür sogar eine Beschreibung für ein Schüler-Experiment
Auch wenn das also sogar Schüler im Chemie-Unterricht machen, sollte man die Sicherheitshinweise als Erwachsener nicht unbeachtet lassen. :apaul:
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