Umstellung von T-ISDN und DSL Anschluss auf IP Anschluss inkl. Telefonanlage

  • Hallo,


    meine Eltern haben in ihrem Haus aktuell noch nen "klassischen" Call & Surf Vertrag, d.h. einen echten ISDN Mehrgeräteanschluss mit DSL 6000 (auf 3000 gedrosselt wegen schlechtem Ausbau o.ä.). Sie haben dazu ne Eumex 628 ISDN Anlage mit 8 analogen Nebenstellen, u.a. Fax im Büro, ein Telefon mit eigener MSN für die Firma meines Vater (selbständig, hat ein Büro im Haus).


    Jetzt will ich auf die neuen IP Technik umstellen (lassen) in der Hoffnung, dass dann mehr drin ist als DSL 3000. Ganz wichtig ist, dass sich an den MSNs und den 8 analogen Nebenstellen nichts ändert, d.h. die Eumex 628 soll genau so weiterlaufen wie bisher. Die Dame an der Hotline meinte, das sei möglich mit nem entsprechenden DSL Modem o.ä. Außerdem sei DSL 16000 möglich durch VoiP. Ganz überzeugt hat mich die Dame allerdings nicht, sie musste das auch mehrmals intern klären um die Info geben zu können.


    Ich werde da nochmal nachhaken. Was meinen die Experten hier? Ist so ne Umstellung mit Beibehaltung der EUmex 628 "problemlos" möglich? Und wie realistisch ist es, dass dann DSL 16000 möglich ist, obwohl bisher nur DSL 3000 drin war?


    Danke vorab!


    CHRIS

  • Re: Umstellung von T-ISDN und DSL Anschluss auf IP Anschluss inkl. Telefonanlage


    Zitat

    Original geschrieben von chris80 Jetzt will ich auf die neuen IP Technik umstellen (lassen)


    Sind Deine Eltern nicht geschäftsfähig, so dass Du für Sie nach außen auftrittst? Verantwortest Du dann auch den eventuellen Verdienstausfall durch Fehler bei der Umstellung?


    Ansonsten gilt besonders geschäftlich: Never touch a running system! Wenn die bisherigen 3MBit/s für Deine Eltern ausreichend sind, dann bleibt das so.


    Ansonsten: FritzBox mit S0- Port holen, Eumex dran stöpseln, fertig.


    Und: Gerade für gewerbliche Nutzung sollte die Umstellung durch einen Fachmann erfolgen, und nicht durch jemanden, welchem grundlegende Kenntnisse fehlen, sorry. Dieser könnte z.B. im Telekom- Kundencenter einsehen, welche Tarife/Bandbreiten bei einer Umstellung auf IP angeboten werden. Wenn z.B. Annex J 16000 geschaltet werden würde, wäre der Upstream dramatisch höher als bisher, und auch der Downstream.

  • Re: Umstellung von T-ISDN und DSL Anschluss auf IP Anschluss inkl. Telefonanlage


    Zitat

    Original geschrieben von chris80
    Ist so ne Umstellung mit Beibehaltung der EUmex 628 "problemlos" möglich?

    Grundsätzlich ist das problemlos möglich. Du wirst aber vermutlich in der Eumex eine Kleinigkeit an der Konfiguration ändern müssen, denn damit die bei einem All-IP-Anschluß per VoIP bereitgestellten Rufnummern auch den entsprechenden MSNs (Rufnummern) zugeordnet werden können muß die "Internetrufnummer" (so nennt die FritzBox die einem VoIP-Account zugeordnete Rufnummer) der ganzen VoIP-Accounts identisch sein mit den in der Eumex konfigurierten MSNs. Allerdings hat man in ISDN-Zeiten die MSN stets ohne Ortsvorwahl (also z.B. 1234567) konfiguriert; bei Telekom VoIP-Accounts ist hingegen die Verwendung der Rufnummer samt Vorwahl als "Internetrufnummer"erforderlich. Da "Internetrufnummer" und MSNs in der Eumex damit abweichen, wirst Du höchstwahrscheinlich in der Eumex alle MSNs um die Ortsvorwahl Deiner Eltern ergänzen müssen.
    Im übrigen wirst Du eine FritzBox mit S0-Bus, also beispielsweise 7390 oder 7490 besorgen müssen.


    Zitat

    Und wie realistisch ist es, dass dann DSL 16000 möglich ist, obwohl bisher nur DSL 3000 drin war?

    Falls bei Euch Outdoor DSLAMs aufgebaut wurden und sich somit die Leitungslänge zum DSLAM verkürzen läßt, ist so eine Steigerung möglich. Ist das nicht der Fall, wirst Du durch Annex J allenfalls etwas mehr Uplink-Bandbreite erreichen - die Downlink-Performance bleibt von Annex J jedenfalls völlig unberührt. Wenn die Leitungslänge bzw. die einhergehende Dämpfung bislang nur 3 MBit/s zuließ, dann wird auch Annex J nichts daran ändern, denn Annex J unterscheidet sich vom bislang verwendeten Annex B lediglich in der Frequenzbandbreite für die Uplink-Träger:

    Quelle und Legende: https://commons.wikimedia.org/…e:ADSL_annex_overview.svg

  • Re: Re: Umstellung von T-ISDN und DSL Anschluss auf IP Anschluss inkl. Telefonanlage


    Zitat

    Original geschrieben von Senfdazugeber
    Falls bei Euch Outdoor DSLAMs aufgebaut wurden und sich somit die Leitungslänge zum DSLAM verkürzen läßt, ist so eine Steigerung möglich. Ist das nicht der Fall, wirst Du durch Annex J allenfalls etwas mehr Uplink-Bandbreite erreichen - die Downlink-Performance bleibt von Annex J jedenfalls völlig unberührt. Wenn die Leitungslänge bzw. die einhergehende Dämpfung bislang nur 3 MBit/s zuließ, dann wird auch Annex J nichts daran ändern [...]


    Es ändert aber etwas, wenn die Telekom durch die Bestellung des IP-Anschlusses von ihrer veralteten und äußerst restriktiven Schaltung abrückt. Bekannter hatte vorher "DSL 6000 mit 3072 kBit/s" (wie das bei der Telekom so beschönigt wird), seit dem IP-Anschluss hat er das 12.000er Profil geschaltet bekommen (max. brutto 13.984 down / 2.800 up) welches er auch annähernd ausschöpfen kann.
    Der DSLAM befindet sich weiterhin Indoor an gleicher Stelle.


    Die Änderung beim Downstream ist korrekterweise nicht technisch begründet sondern im starren System der Telekom.

    Viele Grüße
    Martin

  • Re: Re: Re: Umstellung von T-ISDN und DSL Anschluss auf IP Anschluss inkl. Telefonanlage


    Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher Die Änderung beim Downstream ist korrekterweise nicht technisch begründet sondern im starren System der Telekom.


    Die Änderung im Downstream ist dadurch technisch begründet, dass die Telekom im Fall des Threaderöffners die möglicherweise >10 Jahre alte schrottige Linecard gegen ein neuzeitliches Exemplar ersetzen muss (besonders dann, wenn Annex J geschaltet wird). Diese neuzeitliche Linecard kommt mit grenzwertigen Leitungen oft besser klar.

  • Re: Re: Umstellung von T-ISDN und DSL Anschluss auf IP Anschluss inkl. Telefonanlage


    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Sind Deine Eltern nicht geschäftsfähig, so dass Du für Sie nach außen auftrittst? Verantwortest Du dann auch den eventuellen Verdienstausfall durch Fehler bei der Umstellung?


    Hossa was ist das denn gleich für ein Tonfall? Aber wenn du es genau wissen willst: Meine Mutter weiß nichtmal was ISDN ist, mein Vater mit 67 weiß nicht viel mehr in der Richtung - der hat auch anderes zu tun als sich darum zu kümmern.
    In erster Linie ist das ein privat genutzer Telefon- und Internetanschluß. Nebenher läuft da eben noch ein Fax fürs Heim-Büro, und eine MSN ist für die ehemalige GmbH reserviert, bis die dann in 2-3 Jahren komplett aufgelöst wird.


    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Ansonsten gilt besonders geschäftlich: Never touch a running system! Wenn die bisherigen 3MBit/s für Deine Eltern ausreichend sind, dann bleibt das so.


    Das ist ja der Grund warum wir überhaupt umstellen wollen. Die 3 MBit/s sind inzwischen eigentlich zu wenig, da auch immer wieder größere Dateien (z.B. CAD Daten) über die Leitung gehen. Teilweise muss für größere Uploads etc. schonmald er PC über Nacht laufen.


    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Ansonsten: FritzBox mit S0- Port holen, Eumex dran stöpseln, fertig.


    Das ist ja meine die Frage, ob das so einfach ist und dann stabil läuft. Ich bin eben mal spasshalber beim T-Punkt vorbei. Der "Berater" hat mich kaum ausreden lassen, gelacht und gesagt: "Ohje, mein Tipp: So lange wie möglich nicht auf IP umstellen und hoffen dass man nicht dazu gezwungen wird. Jaja die and er Hotline erzählen gerne alles in rosarot usw.". Direkt nach mir war ein Kunde da, der genau diese Umstellung gestern hat machen lassen (inkl. TK Anlage für analoge Nebenstellen) und seither ist die Leitung komplett tot, und die Hotline kann nichtmal sagen ob und wann der Anschluss umgestellt wurde.


    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Und: Gerade für gewerbliche Nutzung sollte die Umstellung durch einen Fachmann erfolgen, und nicht durch jemanden, welchem grundlegende Kenntnisse fehlen, sorry. Dieser könnte z.B. im Telekom- Kundencenter einsehen, welche Tarife/Bandbreiten bei einer Umstellung auf IP angeboten werden. Wenn z.B. Annex J 16000 geschaltet werden würde, wäre der Upstream dramatisch höher als bisher, und auch der Downstream.


    Naja ich habe ja nix dagegen, das ganze durch die Telekom umstellen zu lassen (gegen Aufpreis). Das oben beschrieben weckt halt nicht gerade Vertrauen, bisher habe ich wenig Positives über das ganze Thema IP Anschlüsse gehört. Und an der Hotline bekommt man praktisch mit jedem Anruf was anderes erzählt.


    Danke und Gruß,


    CHRIS

  • Re: Re: Umstellung von T-ISDN und DSL Anschluss auf IP Anschluss inkl. Telefonanlage


    Zitat

    Original geschrieben von Senfdazugeber
    Grundsätzlich ist das problemlos möglich. Du wirst aber vermutlich in der Eumex eine Kleinigkeit an der Konfiguration ändern müssen, denn damit die bei einem All-IP-Anschluß per VoIP bereitgestellten Rufnummern auch den entsprechenden MSNs (Rufnummern) zugeordnet werden können muß die "Internetrufnummer" (so nennt die FritzBox die einem VoIP-Account zugeordnete Rufnummer) der ganzen VoIP-Accounts identisch sein mit den in der Eumex konfigurierten MSNs. Allerdings hat man in ISDN-Zeiten die MSN stets ohne Ortsvorwahl (also z.B. 1234567) konfiguriert; bei Telekom VoIP-Accounts ist hingegen die Verwendung der Rufnummer samt Vorwahl als "Internetrufnummer"erforderlich. Da "Internetrufnummer" und MSNs in der Eumex damit abweichen, wirst Du höchstwahrscheinlich in der Eumex alle MSNs um die Ortsvorwahl Deiner Eltern ergänzen müssen.
    Im übrigen wirst Du eine FritzBox mit S0-Bus, also beispielsweise 7390 oder 7490 besorgen müssen.


    Danke für das Feedback! Die Eumex 628 Konfiguration soltle ich hinbekommen, die Anlage habe ich bisher auch über PC programmiert.
    Ansonste bin ich auch ein großer Fan von den FritzBoxen. Da ist man dann aber halt selbst dafür verantwortlich, wenn irgendwas nach der Umstellung nicht geht wird sich die Telekom raushalten. Theoretisch sollte das ja auch mit Telekom Produkten (Speedport xyz) möglich sien - oder ist da dringend davon abzuraten?


    Zitat

    Original geschrieben von Senfdazugeber
    Falls bei Euch Outdoor DSLAMs aufgebaut wurden und sich somit die Leitungslänge zum DSLAM verkürzen läßt, ist so eine Steigerung möglich. Ist das nicht der Fall, wirst Du durch Annex J allenfalls etwas mehr Uplink-Bandbreite erreichen - die Downlink-Performance bleibt von Annex J jedenfalls völlig unberührt. Wenn die Leitungslänge bzw. die einhergehende Dämpfung bislang nur 3 MBit/s zuließ, dann wird auch Annex J nichts daran ändern, denn Annex J unterscheidet sich vom bislang verwendeten Annex B lediglich in der Frequenzbandbreite für die Uplink-Träger:


    [...]



    Das ist halt der Knackpunkt: WIr werden nur umstellen, wenn sich dadurch defintiv die DSL Geschwindigkeit verbessert (und natürlich das ganze Konstrukt stabil laufen kann). Ob man so eine Zusage bzgl. SPeed von der Telekom garantiert bekommt? Werde mich da nochmal an der Hotline durchfragen.



    Vielen Dank,


    CHRIS

  • Garantiert wird dir keine Geschwindigkeit, du kannst allerdings vor einer Bestellung rausfinden was für ein DSL-Profil dir vsl. geschaltet werden wird.


    Dazu so tun als ob man DSL bestellen will (dabei soll es vorteilhaft sein anzugeben, dass KEIN Anschluss besteht), die Bestellung muss man so weit fortführen bis es z.B. anzeigt
    MagentaZuhause S
    Verfügbare Bandbreite:
    DSL 16000 ist verfügbar
    Ihr Wunsch: Neuanschluss
    An der Adresse


    Von dieser Seite dann den Quelltext anzeigen lassen, da steht dann irgendwo was von BasketDSLMatNr.
    Dann z.B. von der Übersicht hier raussuchen was man für ein Profil erhalten wird.

    Viele Grüße
    Martin

  • Re: Re: Re: Umstellung von T-ISDN und DSL Anschluss auf IP Anschluss inkl. Telefonanlage


    Zitat

    Original geschrieben von chris80 Das ist halt der Knackpunkt: WIr werden nur umstellen, wenn sich dadurch defintiv die DSL Geschwindigkeit verbessert (und natürlich das ganze Konstrukt stabil laufen kann). Ob man so eine Zusage bzgl. SPeed von der Telekom garantiert bekommt? Werde mich da nochmal an der Hotline durchfragen.


    Nein, die Hotline fragst Du nicht: Die Mitarbeiter dort haben in der Regel ganz ernsthaft noch weniger Ahnung von der Sache als Du ;) .


    Der einzige Weg ist der von Martin und mir gezeigte: Du musst entweder über die Basket- Nr. im angefangenen Bestellprozess, ODER alternativ im Telekom- Kundencenter bei einer angefangenen Vertragsänderung herausfinden, welches sogenannte "Profil" die Telekom bei Umstellung schalten wird. Damit stehen Mindestwerte und Höchstwerte jeweils für Upstream und Downstream fest (siehe Link von Martin, Bandbreitenkorridore ggf. weiter recherchieren).


    Und Du hast die Themen
    -dass der Upstream deutlich höher als bisher sein sollte
    -dass in 2-3 Jahren eh alles komplett umgekrempelt wird.


    Daraus ergibt sich die logische Schlussfolgerung:
    SOFERN die Telekom ein Annex J- Profil schalten kann (Upstream max. 2,xMBit/s), lohnt es sich überhaupt erst, weiterzudenken. Falls nur Annex B geschaltet wird, brichst Du ab.


    Falls Annex J bei Dir geschaltet wird, hast Du in jedem Fall mindestens soviel Downstream wie bisher, und auf jeden Fall deutlich mehr Upstream.


    Falls Du DSL16000 Annex J bekommst, hast Du zu fast 100% im allerschlimmsten Fall 8192kBit/s Downstream und 512kBit/s Upstream, im besten Fall 17696 down / 2800 up.


    Falls Annex J geschaltet wird, kannst Du entweder
    -den bisherigen Anschluss umstellen
    oder
    -einen zweiten unabhängigen Anschluss bestellen, und diesen nur für Internet nutzen (zu jedem Haus sind normalerweise mindestens 2 Doppeladern verlegt).


    Dazu könntest Du eine Vertragsanfrage hier im Forum stellen, und besonders bei Variante 2 einen Telekom- Händler finden, bei dem Dich der Anschluss Magenta Zuhause S für die nächsten 24 Monate effektiv ca. 20€/ Monat kostet.


    Annex J gibt es leider fast nur von der Telekom. Billigheimer wie 1&1 oder Easybell etc. schalten bei DSL16000 meist nur 1MBit/s im Upstream, und das oft hoffnungslos überbucht.

  • Zitat

    Original geschrieben von chris80
    Theoretisch sollte das ja auch mit Telekom Produkten (Speedport xyz) möglich sein - oder ist da dringend davon abzuraten?

    Offiziell bietet die Deutsche Telekom nur noch den Speedport W 724V mit dem Speedport ISDN Adapter an. Alternativ den Zyxel Speedlink 5501.


    Ich kann davon nur abraten, dringend. Die aktuellen Speedports sind in der Software äußerst fehlerhaft, wenn Du nur daran denkst einen anderen VoIP/SIP-Anbieter zu nutzen. Auch sonst wirst Du wenig Unterstützung erhalten. Bei Fehlern auf der SIP-Ebene, wurde mir schon die Leitung gemessen. Die FRITZ!Box sind auch sehr fehlerhaft. AVM stellt sich bei der Bug-Behebung arg an. Aber wenigstens bekommst Du Unterstützung durch die Internet-Community. Mein Tipp: AVM FRITZ!Box 7272 …

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!