Islamistischer Terror in Europa

  • Zitat

    Original geschrieben von FRANKFURT
    Kommt auf die Sichtweise an. Deutschland war ein Projekt wie man mit einem ehemaligen Kriegsgegner umgeht. Alle anderen Maßnahmen davor (Knechtung, Ausbeutung, Niedermetzeln, Kolonialisieren etc.) führten nie zu einem nachhaltigen Erfolg.


    Die ca. 1,8 Mio. deutschen Zivilisten, die kurz vor und nach Kriegsende in Osteuropa zu Tode gebracht worden sind, werden das mit der "milden Behandlung" vermutlich auch etwas anders gesehen haben.

  • Sehr bewegende Details aus dem Redaktionsleben von Charlie Hebdo werden bei Le Monde publiziert, von einer Marokkanerin. Eines der Opfer (Mustapha) war Algerier mit lustigem Akzent, schrieb anscheinend das beste Französisch in der Redaktion und hatte erst seit ein paar Wochen die französische Staatsbürgerschaft. Der getötete Fahrrad-Polizist hieß Ahmed und war praktizierender Moslem - der Terror kannte keine Religionsgrenzen, auch wenn er sich auf Religion berief... :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von ElTurco
    ich könnte dir jetzt 1000 andere Vorfälle aufzählen,du aber auch mindestens genausoviele...
    Es geht nur darum,sobald das Wort "islam,Moslem" fällt,ist die Abneigung enorm....


    Nein, so einfach ist das nicht. Du kannst nicht Untaten, die aus dutzenden unterschiedlichen Motiven passieren, aufrechnen gegen Islamistenterror. Letzterer wird immer wieder mit der Religion begründet, weiter vorne lasen wir, dass ca. 66% der weltweiten Terroropfer 2013 durch islamistische Anschläge starben. Fast 2/3 aller Opfer starben also aus ein- und derselben Ursache, während sich die anderen 33% auf diverse individuelle Auslöser aufspalten. Das belegt doch mehr als deutlich, dass es hier keinen großen Topf unterschiedlicher Usachen gibt, sondern der Islam als Grundlage und Begründung für die allermeisten Taten angeführt wurde.


    Zitat

    Original geschrieben von ElTurco
    Bringt ein Deutscher seine Frau und die Kinder um,ist es ein "Familiendrama".


    Macht es ein Türke oder ein andere Moslem,ist es "Ehrenmord"


    Auch das stimmt so nicht. Ehrenmorde sind solche, bei denen ein Familienmitglied aufgrund seiner westlichen Lebensweise umgebracht wird weil man glaubt, diese würde die Ehre beschmutzen. Bei Familiendramen töten Verzweifelte aus einer individuellen Verzweiflung heraus, nicht aber aufgrund irgendeiner Ideologie.
    Wobei Ehrenmorde nochmal wieder ein anderes Thema sind als Terroranschläge.


    Zitat

    Original geschrieben von ElTurco
    Das Problem ist,dass man Nachrichten besser verkaufen kann,wenn das Wort "islamistisch" fällt.
    Habe ich als Türke einen Verkehrsunfall und fahre gegen eine Hauswand ist es eine Nachricht nicht wert.
    wird aber die Nachricht verbreitet,dass ein"islamisticher Autofahrer gegen die Hauswand gefahren",erwähnt,läuten sämtliche Alarmglocken.....


    Auch da widerspreche ich dir. Deutschland ist, schon aufgrund seiner jüngeren Geschichte, ein Land, in dem Nationalismus keine Rolle spielt. Ganz im Gegenteil, wer nur im Ansatz rechte Ansichten äußert, schießt sich damit meistens sofort ins Abseits.


    Dass es unter 80 Millionen Einwohnern auch eine rechtsradikale Szene gibt, dass es die NSU-Terroristen gab, ist sicher richtig und darf nicht unterschätzt werden. Dennoch sind es nur einzelne Fehlgeleitete, die konträr zu allgemeinen Gesinnung im Land stehen.


    Und falls du jetzt mit Pegida kommst: IMHO wird diese Bewegung zu Unrecht pauschal in die rechte Ecke gerückt. Sicherlich wird die Bewegung von Rechten, denen das Grundthema sehr zupass kommt, unterlaufen. Die nutzen natürlich die Chance, auf einen Zug aufzuspringen. Tatsächlich sind die Teilnehmer der Demos in weiten Teilen keineswegs rechtsradikale Knalltüten, sondern meist normale Bürger, oft Großstädter, die im Alltag die zunehmenden Probleme mit gewissen Gruppen Migranten erleben und sich dagegen wehren.
    Die Medien, die in Deutschland schon lange nicht mehr ernstzunehmen sind, verkaufen das reißerisch als Protest gegen Asylsuchende, was so für viele Pegida-Leute mit Sicherheit nicht stimmt.


    Zurück zu deinem Beispiel: wenn du im Rahmen eines Unfalls gegen eine Wand fährst wird mit Sicherheit nicht in der Zeitung stehen, dass "ein islamistischer Verkehrsunfall passiert ist".


    Zitat

    Original geschrieben von ElTurco
    Übrigens,was waren denn früher die Kreuzzüge??
    Oder der Amoklauf in Norwegen
    ...keinen christlichen Hintergrund???


    Selbstverständlich waren das schreckliche Verbrechen. Aber die Kreuzzüge liegen hunderte Jahre zurück und in Norwegen war es ein einzelner Massenmörder. Das sind für mich deswegen keine validen Vergleiche zu 12000 Morden, die in der heutigen Zeit mit Verweis auf den Islam verübt werden.


    Gerade Deutschland hat aufgrund der Vergangenheit ein ganz starkes, nahezu neurotisches Verhältnis gegenüber jedem nur ansatzweise rechten Gedankengut. Das ist gut so, aber der Islam muss auch seine Hausaufgaben machen. Wieso hört man denn immer wieder von Hasspredigern und Aufwieglern, aber nie davon, dass sich ein islamischer Gelehrter, ein Religionsführer, hervortut, der für Humanismus, Menschlichkeit, Offenheit und Nächstenliebe ausspricht? Warum gibt es weltweit überall Beispiele von islamischer Radikalität im Bezug auf Terror, aber kein Beispiel eines positiven Aufbruchs?


    Die Toleranz der anderen einzufordern (und die ist in Deutschland vorhanden!) kann nicht bedeuten, die eigene Bringschuld zu vergessen. Ich erwarte von Menschen, die hier leben, dass sie sich integrieren und die Werte des Landes respektieren.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von schmidt3
    Die ca. 1,8 Mio. deutschen Zivilisten, die kurz vor und nach Kriegsende in Osteuropa zu Tode gebracht worden sind, werden das mit der "milden Behandlung" vermutlich auch etwas anders gesehen haben.


    Das war ein Verbrechen, das ist keine Frage, das ja seit Gründung der Bundesrepublik immer wieder zu recht thematisiert wurde.


    Das Land als Ganzes ist aber - zumindest im Westen - 1945 ausgesprochen glimpflich davon gekommen. Im Osten war die Situation ohne jede Frage nach 1945 anders, wobei auch hier angesichts des Zweiten Weltkriegs auch andere Szenarien denkbar gewesen wären.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Dass es unter 80 Millionen Einwohnern auch eine rechtsradikale Szene gibt, dass es die NSU-Terroristen gab, ist sicher richtig und darf nicht unterschätzt werden.


    Zitat

    Dennoch sind es nur einzelne Fehlgeleitete, die konträr zu allgemeinen Gesinnung im Land stehen.


    Aha. Wie viele Menschen sind in Deutschland eigentlich bisher durch islamistischen Terrorismus umgekommen, und wie viele durch rechtsextremistischen Terror?

    Zitat

    Und falls du jetzt mit Pegida kommst: IMHO wird diese Bewegung zu Unrecht pauschal in die rechte Ecke gerückt.


    Ich denke, das geschieht sogar mit ganz guten Gründen. Wenn mit Argumenten wie 'Systemmedien' oder 'Lügenpresse' Stimmung gemacht wird, ist das rechts. Gehörte zu dieser Lügenpresse eigentlich auch das Satiremagazin, das jetzt Ziel des Anschlags war?

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Zitat

    Original geschrieben von rmol
    Sehr bewegende Details aus dem Redaktionsleben von Charlie Hebdo werden bei Le Monde publiziert, von einer Marokkanerin. Eines der Opfer (Mustapha) war Algerier und hatte erst seit ein paar Wochen die französische Staatsbürgerschaft. Der getötete Fahrrad-Polizist hieß Ahmed - der Terror kannte keine Religionsgrenzen, auch wenn er sich auf Religion berief... :rolleyes:


    Es ist ja OK wenn man mit einer Marokkanerin und dem Verweis auf den Polizisten demonstrieren will, dass auch Menschen mit mutmaßlich arabischem oder nordafrikanischem Hintergrund zu den "Guten" oder den Opfern gehören.


    Der Denkfehler dabei ist, dass islamistische Terroristen nicht nach Nationalitäten oder Herkunft unterscheiden, sondern zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Der Polizist stand aus Sicht der Mörder auf der falschen Seite, deswegen wurde er umgebracht.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Aha. Wie viele Menschen sind in Deutschland eigentlich bisher durch islamistischen Terrorismus umgekommen, und wie viele durch rechtsextremistischen Terror?


    Ich denke, das geschieht sogar mit ganz guten Gründen. Wenn mit Argumenten wie 'Systemmedien' oder 'Lügenpresse' Stimmung gemacht wird, ist das rechts. Gehörte zu dieser Lügenpresse eigentlich auch das Satiremagazin, das jetzt Ziel des Anschlags war?


    :top:


    Es wird bewusst Stimmung gemacht. Wer mit gesundem Menschenverstand hinschaut, sieht das auch leicht. "Lügenpresse" wurde schon mehrfach in der deutschen Geschichte gebraucht.

    Samsung Galaxy S23 Ultra

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Der Denkfehler dabei ist, dass islamistische Terroristen nicht nach Nationalitäten oder Herkunft unterscheiden, sondern zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Der Polizist stand aus Sicht der Mörder auf der falschen Seite, deswegen wurde er umgebracht.

    Ahmed war praktizierender Muslim...


    Mit der "falschen Seite" hast du dennoch Recht, denn er stand nicht auf der Seite des Terrors...

  • Zitat

    Original geschrieben von rmol
    der Terror kannte keine Religionsgrenzen, auch wenn er sich auf Religion berief... :rolleyes:


    Vielleicht verstehen das bald ein paar Menschen.

    Samsung Galaxy S23 Ultra

  • Diskutieren kann man nur mit Menschen, die sich an die Spielregeln halten. Wenn man von einem Schläger überfallen wird, bringen Worte der Vernunft wenig. Deswegen ist man gezwungen, sofern man nicht Opfer sein möchte, die Spielregeln des Aggressors anzunehmen und mit gleichen Mitteln zu antworten. Mit stillschweigender Zurkenntnisnahme werden sich diese Probleme der Welt nicht lösen lassen.

    Samsung Galaxy S7
    iPhone 7

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