Ein Argument für das Kopftuchverbot ist, dass es in meinen Augen eben nicht nur eine religiöse Angelegenheit ist, sondern auch allgemein gesellschaftlichen Druck auf Frauen ausübt. Tragen Lehrerinnen in staatlichen Schulen ein Kopftuch, könnte dies durch die Eltern als erzieherisches Argument missbraucht werden. Mädchen, die kein Kopftuch tragen möchten, könnten Eltern die Vorbildfunktion von Lehrerinnen vorhalten.
Das Kopftuch an Lehrerinnen ist also nicht nur Ausdruck des Glaubens, sondern insgesamt ein "Statement", welches missverstanden oder gar (argumentativ) missbraucht werden kann. Und solche Statements gehören nicht zu den Aufgaben von Lehrern.
Soweit zum Vergleich auf die Kopfhaube von Nonnen verwiesen wird, hat diese eben keine gesellschaftliche Bewandtnis. Keine Schülerin sähe sich gehalten, ebenfalls eine Kopfhaube tragen zu sollen. Bei den umstrittenen Kopftüchern sieht das schon anders aus.
Keine einfache Entscheidung ...