Faustformel Bremsweg

ABS?

Zitat

Original geschrieben von Roaddancer
Nimm mal ein Auto ohne ABS, bei Regen, extrem glatten Asphalt und mach ne Vollbremsung.... glaubs mir, du schaffst es garantiert nicht nach 60m (100km/h) zum stehen zu kommen.

Schau dir mal Testberichte von 1990 an, wo die meisten Autos noch kein ABS hatten. Du wirst keinen finden mit unter 45m (ausser Sportwagen etc)

Ist das nicht einer dieser vielen Irrtümer? Das ein Auto mit ABS einen kürzeren Bremsweg hat? IMHO schon!
Das ABS stabilisiert das Auto nur beim bremsen, v.a. auf rutschigen Untergründen! Z.B.: lenken und bremsen auf nasser Fahrbahn gleichzeitig. Der Bremsweg wird deswegen noch lang nicht kürzer!

Dazu sind die neueren Systeme (EBV-Elektronische Bremskraft Verstärkung) viel besser geeignet. Die erkennen, wenn der Fahrer eine Vollbremsung machen will, und bauen dann den nötigen, maximalen Druck auf.

Weitere Verbesserung: Bei der neuen E-Klasse wird eine Bremse eingebaut, die zum einen nichtmehr über Leitungen vom Pedal zur Bremse verfügt, die mit Bremsflüssigkeit gefüllt sind, sondern die elekronisch bremsen (SBC-Sensoric brake control), sogenanntes "brake-by-wire", und die unter anderem sogar erkennen, wenn es regnet, und sich dann von Zeit zu Zeit automatisch "trocken"-bremsen! DAS ist mal ne coole Sache"

Was viele auch nicht wissen:
Im Winter auf (richtig) Schneebedeckter Fahrbahn wird der Bremsweg
mit ABS länger als ohne! Das kommt daher, weil sich vor einem blockierenden Rad ein Schneekeil bildet, der zusätzlich abbremst. Mit ABS drehen sich die Räder ja immer wieder ein Stückchen weiter, und "überrollen" den Schneekeil.

Noch Fragen?`

MfG
Eisi

Also so einen Müll wie in der E-Klasse würde ich nie freiwillig haben wollen.
Alles muss anscheinend durch Elektronik ersetzt werden, und wenn es noch so schwachsinnig ist.
Elektronikprobleme sind die meisten Ausfallursachen bei KFZ wenn dann noch Lebensnotwendige Bauteile davon abhängig sind, dann Gute Nacht.
Eine Bremse sollte immer mechanisch zu betätigen sein, ich kann mir gar nicht vorstellen dass so etwas erlaubt ist:confused:

Mfg Trialer

Re: ABS?

Zitat

Original geschrieben von eisi

Weitere Verbesserung: Bei der neuen E-Klasse wird eine Bremse eingebaut, die zum einen nichtmehr über Leitungen vom Pedal zur Bremse verfügt, die mit Bremsflüssigkeit gefüllt sind, sondern die elekronisch bremsen (SBC-Sensoric brake control), sogenanntes "brake-by-wire", und die unter anderem sogar erkennen, wenn es regnet, und sich dann von Zeit zu Zeit automatisch "trocken"-bremsen! DAS ist mal ne coole Sache"

oje, das finde ich reichlich riskant, das die Bremse vollkommen von der Elektronik abhängig ist. Was ist, wenn die mal ausfällt? Ich fände dieses System auch gut, wenn zusätzlich noch die Mechanik für den Notfall vorhanden wäre, wie das z.B bei der Servolenkung der Fall ist, das exisiert nach wie vor das Lenkgestänge.

Edit: ups, zu spät....

Re: ABS?

Zitat

Original geschrieben von eisi

Ist das nicht einer dieser vielen Irrtümer? Das ein Auto mit ABS einen kürzeren Bremsweg hat? IMHO schon!
Das ABS stabilisiert das Auto nur beim bremsen, v.a. auf rutschigen Untergründen! Z.B.: lenken und bremsen auf nasser Fahrbahn gleichzeitig. Der Bremsweg wird deswegen noch lang nicht kürzer!

[...]

Was viele auch nicht wissen:
Im Winter auf (richtig) Schneebedeckter Fahrbahn wird der Bremsweg
mit ABS länger als ohne! Das kommt daher, weil sich vor einem blockierenden Rad ein Schneekeil bildet, der zusätzlich abbremst. Mit ABS drehen sich die Räder ja immer wieder ein Stückchen weiter, und "überrollen" den Schneekeil.

Noch Fragen?`

MfG
Eisi

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Theoretisch hast du wahrscheinlich recht, wenn der Fahrer den Bremsdruck kurz vor dem Blockieren der Reifen halten kann.
Ein bisschen mehr Druck, und die Karre rutscht. Die Bremse muß gelöst werden und dann noch mal den richtigen Bremsdruck suchen. Die wenigsten "trauen" sich im Ernstfall, den Fuss von der Bremse zu nehmen und rutschen mehr oder weniger unkontrolliert.
Umgekehrter Fall: Zu wenig Bremsdruck, der Bremsweg wird länger.
Und: Wie soll der Fahrer die Bremsen steuern, wenn der Grip der vier Reifen unterschiedlich ist?

Für die meisten Fahrer dürfte der Einsatz des ABS eine Bremsverkürzung zur Folge haben - wenn der Fahrer im Ernstfall voll auf der Bremse bleibt.

Ich denke, ich kann mich als erfahrenen Fahrer bezeichnen und weiss, was es heisst, den richtigen Bremsdruck zu finden bzw. was es heisst, mit Vollbremsung ohne ABS zu rutschen. Es erfordert schon ein wenig Übung und Selbstbeherrschung, den inneren Schweinehund zu überwinden und den Fuss von der Bremse zu nehmen - wenn man kein ABS hat.

Bei mir setzt das ABS sehr selten ein. Ausser im Winter, aber das ist meist bewusst provoziert, damit ich mich an das Bremsverhalten im Schnee gewöhne.

Fazit: In der Praxis wird der Bremsweg durch ABS meist kürzer als ohne ABS. Das liegt aber nicht am ABS, sondern daran, dass die wenigsten Fahrer annähernd "perfekt" bremsen können.

Alle diese Gründe sprechen ausserdem dafür, in der Fahrschule eine Faustformel anzuwenden, die einen längeren Bremsweg kalkuliert und nicht den "optimalen."

Bess dehmnäx,
Carsten

ich weiß ja nicht was ihr alle gegen eine elektronische Steuerung habt, wenn ihr in einem modernen Airbus in den Urlaub fliegt habt ihr keine Hydraulikleitung zwischen Cockpit und Steuerflächen sondern Kabel: fly-by-wire heißt das ganze, spart z.B. Gewicht und senkt die Wartungskosten, selbstverständlich auch redundant ausgelegt. Und stürzen Airbus Flugzeuge öfter ab als Boeing? Nein, also wieso nicht elektronische Bremssysteme im Auto?

Warum eigentlich kein elektronisches Bremsystem ?

Wenn, sagen wir mal Fiat, so ein System als erster auf dem Markt bringen würde, hätte ich ein Problem damit.
Bei Mercedes, BMW und Audi z.B. gehe ich mal davon aus, dass so ein System lange geprobt und getestet wurde.
Ist vielleicht die Feststellbremse bei Mercedes so erweitert worden, dass diese zu einem Teil auch auf die Vorderräder wirkt? So als Notlösung?

Ich wollte jetzt keine Diskussion über irgendwelche Automarken auslösen, dies sollten einfach nur Beispiele sein. Die o.g. Marken sind nur Stellvertreter für etliche andere Marken. Ich denke, ihr wisst, was ich meine.

Bess dehmäx,
Carsten

Das Argument mit Airbus zieht nicht.
1. Hat auch Boing das Elektronische Steuerungssystem. Ein anderes ließe sich wegen der hohen kosten nämlich gar nicht mehr verkaufen.
2. Gibt es eine Mechanische Notsteuerung (über Seilzüge) damit wurde bei Erprobungstests ein Airbus bei völlig abgeschalteter Elektronik sogar gelandet. Dafür ist die aber eigentlich nicht gedacht, sonder nur dafür den Flieger in der Luft zu halten bis der Strom wieder fließt.
Ich persöhnlich bin auch der meinung daß zwar Elektronische Steuerung OK ist, aber immer eine mechanische "Notsteuerung" vorhanden sein sollte. Wenn diese Mechanik nicht vorhanden ist, ist das Risiko einfach zu groß, daß aus dem Auto ein lebesgefährliches Geschoß wird.
Ich sag nur -> Starfighter. Wer die Geschichte kennt weiß was ich meine.

Zitat

Original geschrieben von Trialer
Also so einen Müll wie in der E-Klasse würde ich nie freiwillig haben wollen.
Alles muss anscheinend durch Elektronik ersetzt werden, und wenn es noch so schwachsinnig ist.
Elektronikprobleme sind die meisten Ausfallursachen bei KFZ wenn dann noch Lebensnotwendige Bauteile davon abhängig sind, dann Gute Nacht.
Eine Bremse sollte immer mechanisch zu betätigen sein, ich kann mir gar nicht vorstellen dass so etwas erlaubt ist:confused:

Mfg Trialer

Ich glaube nicht, daß es "Müll" ist, dieses System! Ganz im Gegenteil! Es ist ein wirksamer Beitrag zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr!
Weil...:

Zitat

Original geschrieben von Butterfly

...die wenigsten Fahrer annähernd "perfekt" bremsen können.

GENAU!

Wenn es von Mercedes eingbaut wird, dann geh ich mal davon aus, daß es auch erlaubt ist...
Und bis die mechanische Lenkung durch "steer-by-wire" ersetzt wird ist nurnoch eine Frage der Zeit. Ich kenn die Technik der Systeme auch nicht sooo genau, denke mir aber, daß das schon eine "2.Leitung" zur Sicherheit eingebaut worden ist!?

MfG
Eisi