Elektroautos Akkutechnik Argumente und Diskussionen

  • Zitat

    Original geschrieben von Handyfan96
    Und entgegen der anfänglichen Behauptungen von GM ist der Motor im Ampera sehr wohl direkt mit den Achsen verbunden und ist nicht nur für die Stromproduktion zuständig.

    Ja und nein. Das haben die sich schon ziemlich pfiffig ausgedacht, um die vorhandenen Komponenten optimal zu nutzen:


    Der Ampera hat zwei Elektromotoren. Motor 1 ist nur für den Antrieb zuständig, der Motor 2 kann wahlweise als Generator oder als zusätzlicher Antrieb verwendet werden. Demzufolge sind beide Elektromotoren über Kupplungen an die Räder (bzw. das Getriebe) angekoppelt.


    Der Range Extender wiederum ist nur an Motor 2 per Kupplung gekoppelt.


    Das erlaubt nun vier Betriebsarten:


    1. Motor 1 treibt elektrisch die Räder an.
    2. Motor 1 und 2 treiben beide elektrisch die Räder an.
    3. Motor 1 treibt elektrisch die Räder an und Motor 2 wird vom Range-Extender als Generator zum Laden der Batterie angetrieben.
    4. Motor 1 treibt elektrisch die Räder an, Motor 2 wird vom Range-Extender als Generator zum Laden der Batterie angetrieben und treibt gleichzeitig die Räder an.


    Dieser 4. Modus ist notwendig, da im Range-Extender-Betrieb ja der zweite E-Motor als Antrieb nicht zur Verfügung steht, da er ja als Generator gebraucht wird.


    Es gibt also tatsächlich eine Betriebsart, in der der Range Extender direkt mit dem Antrieb verbunden ist und parallel zum Elektromotor Schub liefert.


    Modi 1 und 3 sind bei langsamer Fahrt in Betrieb, Modi 2 und 4 wenn mehr Leistung abgerufen wird.


    Zitat

    Auf der Autobahn braucht der Wagen auch 5-6 Liter.

    Wobei das für einen Benziner in der Größe immer noch ein guter Wert ist. So viel verbraucht ja mein Diesel – und ist dabei noch 200 kg leichter als der Ampera.

  • Beim Ampera lässt sich der Verbrauch wesentlich über die eigene Konsequenz steuern:
    Je mehr man elektrisch lädt, desto geringer wird der Durchschnittsverbrauch.


    Bei knapp 12000km seit EZ vor 11 Monaten war ich 6 mal tanken, der Durchschnittsverbrauch liegt bei 2,89l/100km.
    Da waren auch einige Langstrecken nach Deutschland, Italien und Schweiz dabei, teilweise ohne Nachlademöglichkeit am Zielort.


    Praktischerweise steht eine Ladestation 100m vor meiner Haustür, die ich wie viele andere zum Park&Charge gehörenden Verbund, für 80€ im Jahr flat nutzen kann. Ladestationen gibt es hier im Umkreis jede Menge, auch vor Supermärkten und zentrumsnah.


    Mein Arbeitsweg beträgt 4km einfach, oft zu Unzeiten und auch oft auf Abruf, wonach ich nach spätestens 15 Min. uniformiert auf der Dienststelle erscheinen muß.


    Der Ampera ist bedingt familientauglich, aber 2 Kindersitze und Sachen für einen Adriaurlaub bringt man rein, wenn man will geht es schon.


    Der Preis ist im Moment mit Rabatten bzw. im Jahreswagensegment in einem erträglichen Bereich angekommen, zum Listenpreis (~ 47000€ in AT vor der Preissenkung) hätte ich keinen gekauft. Die meisten Fahrzeuge am Markt sind recht gut ausgestattet mit Leder und/oder Navi und Bose.


    8 Jahre Garantie (160000km) auf E-Motor, Akku und elektrische Komponenten, sowie 4 Jahre Garantie auf den Rest lassen das Risiko kalkulierbar erscheinen. Die Teileversorgung ist kein Problem, da geschätzt 95% Bauteilgleichheit mit dem Zwilling Chevrolet Volt besteht. Lediglich vordere und hintere Stoßstange, sowie die Front- und Rückleuchten unterscheiden sich, sowie die Schriftzüge usw.


    M.

  • Bei normaler Fahrweise mit dem Ampera spürt man keinen Zusammenhang zwischen dem Range-Extender und der abgerufenen Leistung. Alles findet verzögert statt (also zwischen Gaspedalstellung und hochlaufen des Range-Externders). Selbst bei leerem Fahrakku wird immer noch gepuffert und geglättet. Man hat also nicht das Gefühl, dass man am "schwächeren" Range-Extender hängt. Alles sehr gut gemacht.


    Zum Tanken: Wir setzen den Ampera als Poolfahrzeug ein für den Regionalverkehr und haben in einem Jahr wohl nur so 3x nachgetankt. Die allermeisten Fahrten gehen rein elektrisch.

  • Danke euch beiden für die Rückmeldung. Das klingt alles recht gut.


    Eine Frage hätte ich dann aber noch: Der Elektromotor hat ja eine weitaus höhere Leistung als der Verbrennungsmotor. Also müsste man doch eigentlich bei leeren Akkus kein "Vollgas" mehr geben können. Merkt man das irgendwie?


    Ich stelle mir das so vor, dass bei einer längeren Autobahnfahrt bei Höchstgeschwindigkeit dem Wagen irgendwann die Puste ausgeht und langsamer wird.

  • Hab ich doch schon beantwortet. Man merkt nicht, dass dem Wagen die Puste ausgeht. Ich habs natürlich auch nicht auf abgesperrter Strecke probiert, wo man lange auf dem Gas stehenbleiben kann. Der Range Extender läd halt ständig nach, auch wenn man mal wenig Leistung braucht oder gar rekuperiert beim Ausrollen. Hier ist immer genug Verkehr dafür ;)

  • Der Ampera kann auch bei unterem SOC (21%) für Vollbeschleunigung ein Fenster von 3-4% öffnen, an dem nochmal kurzfristig Leistung verfügbar ist. Allerdings rennt der REX dann schon mit einer Drehzahl daß man merkt, ok besser sein lassen.
    Ich hab das allerdings nur bei Hochgebirgsfahrten (> 2000 Hm) geschafft.


    Wenn man dann weiter Leistung abfordert kommt eine Meldung im Tachodisplay:
    "Antriebsleistung reduziert, weiterfahren möglich".


    Das in der Ebene unter normalen Verkehrsbedingungen zu schaffen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, am ehesten noch auf einer Rennstrecke. Ich bin selber schon in der Nacht auf deutschen BAB an der elektronischen Grenze von 170 km/h gefahren und konnte während dutzender Kilometer die Meldung nicht provozieren.


    Es gibt auch einen sog. "Sport"-Modus, bei dem die Kennlinie fürs Strom-/Gaspedal auf schnelleres Ansprechen optimiert ist, sowie die volle Batterie- und Rex-Leistung zur Verfügung steht und zum Beschleunigen auch beides genutzt wird.


    Weiters gibts noch einen "Gebirge"-Modus, bei dem mittels REX der SOC auf 40% gebracht wird. Opel empfiehlt diesen Modus 30 Min. vor der Bergfahrt in der Ebene zu aktivieren. Damit wird der SOC auch auf einem höheren Level gehalten, um Leistung zum Beschleunigen zu haben.


    GM hat sich da bei der Entwicklung (im Übrigen bei GM in Mainz-Kastel, der Projektleiter ist Deutscher und jetzt bei BMW) sehr viele Gedanken gemacht.


    Nur das Marketing war zumindest in DE und AT unterirdisch. In Holland oder Frankreich hat sich der Ampera aufgrund steuerlicher Anreize und/oder finanziellen Förderungen, wesentlich besser verkauft. Dazu ist z.B. das Ladesäulennetz in Holland um ein Vielfaches dichter als im "Leidmarkt" Deutschland.


    M.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Die Zukunft liegt im Perpetuum Mobile. Super Sache, sowas. Ihr ganzen HHO-Idioten müsst einfach mal die elektrische Energie messen, die Ihr zur Elektrolyse Eures Wassers braucht und von Eurer Rechnung abziehen. Aber dafür reichts meist schon nicht. Ausserdem hat der Post gar nichts hier verloren, und die gestreute Bemerkung zum brennenden Tesla hat auch nichts mit dem Thema zu tun.



    Und wie das mit dem Thema zu tun hat.


    Mit dem Perpetum Mobile hast du aber recht, aber glaubst wir "normalen sterblichen" kriegen sowas mal geliefert ?

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