Elektroautos Akkutechnik Argumente und Diskussionen

  • Zitat

    Original geschrieben von xpop
    Den Spargedanken kann man sich getrost an den Hut stecken.

    Darum geht's auch nicht. Über den anfänglichen Preisvorteil soll doch nur der anfangs kostenintensive Umstieg kompensiert werden.
    Das ist immer so bei neuen Technologien von gesellschaftlicher Tragweite. Das war auch so bei Kernkraft, bei Solar/Windenergie etc und sogar bei der Elektrifizierung überhaupt.


    Fossile Brennstoffe sind nun mal endlich. Der Umstieg kann jedoch nicht von heute auf morgen erfolgen. Je früher man damit beginnt, um so ausgereifter ist die Technik, wenn man sie zwingend braucht. Das ist schlicht und einfach ein Wirtschaftsfaktor der Zukunft, den sich ein 'Auto-Land', wie Deutschland nicht aus der Hand nehmen lassen kann. Die Auto-Industrie hat bei uns einen größeren Anteil am BIP als in Russland die Ölförderung.

    Zitat

    Original geschrieben von Tha Masta
    wie ließen sich eigentlich LKW's in der E-Zeit verwirklichen?

    Das gab's alles schon vor der Entwicklung von Verbrennungsmotoren als Massenantrieb :eek:
    Oberleitungsbusse waren früher das verbreitetste Verkehrsmittel und wurden erst durch staatliche Intervention verdrängt: Abschaffung der Öl-Einfuhrsteuer, Ausbau des Schienen-Netzes etc in den 1950er Jahren.
    Noch heute sind Oberleitungsbusse und -LKWs in Staaten ohne ausreichendes Schienennetz alltäglich.
    Hätten wir nicht unter Mehdorn den Rückbau des deutschen Schienennetzes betrieben, bräuchten wir jetzt nicht über solche 'Hilfselektrifizierungen' auf Autobahnen o.ä. nachdenken. :flop:

    Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Das Wechseakkukonzept waere ohnehin schwierig...Weil man hat dann einfach den Nachteil hat das man genormte Abmessungen braeuchte...

    Was ist an Standardisierung ein Nachteil :confused: Genormte Bauteile haben die Industrialisierung in der heutigen Form überhaupt erst möglich gemacht.

    Zitat

    Bei fest verbauten Akkus kann man die Zellen so wie es fuer das Fahrzeug passt verteilen und alle Hohlraueme ausnutzen.

    Hast Du Dir mal einen E-Motor in der Größe eines Kfz-Antriebs angeschaut? Platzprobleme haben doch nur die Verbrenner mit ihren zahlreichen 'Hilfsbaugruppen' (Getriebe, Differntial, Kupplung, Kurbelwelle, Anlasser, Auspuffanlage usw). Mit moderner Neodym-Technik können die Antriebsmotore heute direkt im Rad verschwinden :top: ...auch wenn manche Hersteller aus den verschiedensten Gründen andere Einbauorte wählen.


    Ich betone es gern nochmal:
    Der E-Antrieb ist viel älter und technisch haushoch überlegen.
    Er wurde erst durch Subventionen bei fossilen Brennstoffen verdrängt.
    Das erinnert ein wenig an das Rockefeller-Prinzip, bei dem Öllampen verschenkt wurden, um eine Nachfrage nach Petroleum überhaupt erst zu generieren.

  • Ich werde mir so lange einen Verbrenner Auto holen wie es wirtschaftlich und vom Komfort her noch ein Vorteil ist.


    Ein Umstieg geht nur über den Preis, das ist ja bei allen Dingen so.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    ...
    Also Telefonnetz, Eisenbahnnetz, Strassennetz, Stromnetz etc wurden von uns allen aus Steuergeldern bezahlt :apaul: Welche Infrastruktur von gesellschaftlicher Tragweite wurde denn durch gewinnorientierte Unternehmen geschaffen :confused:
    ...


    Du vergisst, dass dies in Zeiten geschah, als Post, Telefon, Schienenverkehr & Co noch Teil der staatlichen Daseinsfürsorge und damit hoheitliche Aufgaben waren. Auch erkennbar an dem Umstand, dass in diesen Bereichen größtenteils Beamte tätig waren.


    Seit der Privatisierung dieser (nun) wirtschaftlich orientierten Bereiche staatlichen Wirkens ist das definitiv nicht mehr so. Derzeit ist es der (Hochgeschwindigkeits-) DSL-Ausbau, der in der Hand von Wirtschaftsunternehmen liegt mit der Folge, dass weniger lukrative Landstriche immer noch auf ihre Anbindung warten. Auch wenn größere Teile des Schienennetzes der Erneuerung bedürfen, könnten Bahnkunden das zu spüren bekommen.


    Der Ausbau einer Infrastruktur zur Versorgung des Straßenverkehrs mit elektrischer Energie beginnt erst in der Phase nach der Privatisierung und wird komplett von gewinnorientierten Unternehmen gestemmt werden müssen.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Der Ausbau einer Infrastruktur zur Versorgung des Straßenverkehrs mit elektrischer Energie beginnt erst in der Phase nach der Privatisierung und wird komplett von gewinnorientierten Unternehmen gestemmt werden müssen.


    Und das wird bedeuten, dass es in den Ballungszentren wohl genügend Ladestationen geben wird, aber das flache Land wird, wie üblich, das Nachsehen haben.

  • Zitat

    Original geschrieben von Braindead
    Ein Umstieg geht nur über den Preis, das ist ja bei allen Dingen so.

    Logisch, ich will ja hier auch niemanden überreden. Das würde auch nicht funktionieren, da der Kauf eines E-Autos allein noch nichts verändert.
    Ich will hier nur deutlich machen, dass bisherige Denk-Schemata der fossilen Mobilität nicht auf die elektrische übertragbar sind.
    E-Mobilität tickt einfach anders ;)

    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Seit der Privatisierung dieser (nun) wirtschaftlich orientierten Bereiche staatlichen Wirkens ist das definitiv nicht mehr so.

    Nenne doch mal Beispiele, wo privatwirtschaftliche Unternehmen auf eigene Initiative und ohne staatliche Hilfe neue überregionale Infrastruktur geschaffen haben?


    Warum müssen dann für den Ausbau neuer Stromtrassen oder Internet auf dem Land erneut Steuergelder in die Hand genommen werden? Nach den bisherigen Misserfolgen, wäre das mit 'Beamten' vermutlich preiswerter gewesen :rolleyes:
    Btw: Auch das Internet wurde durch staatliche Initiative geschaffen.
    ... und warum bekommt die Bahn regelmäßig Steuer-Gelder für den Unterhalt von Bahnhöfen und Schienen? (Dass sie die nicht einmal dafür einsetzt, ist noch ein ganz anderes Thema...)


    Nur ein Staat hat die erforderlichen Kapazitäten und die Uneigennützigkeit um ein komplett neues System zu etablieren.

    Zitat

    Auch wenn größere Teile des Schienennetzes der Erneuerung bedürfen, könnten Bahnkunden das zu spüren bekommen.

    Nicht das marode Netz (das übrigens herunter gewirtschaftet wurde, seit die Bahn ein gewinnorientiertes Unternehmen wurde) ist das Problem. Frag mal die vielen Kleinstädter und Dörfler, die seit Mehdorn ihren Bahnanschluss verloren haben :flop:

    Zitat

    Der Ausbau einer Infrastruktur zur Versorgung des Straßenverkehrs mit elektrischer Energie beginnt erst in der Phase nach der Privatisierung und wird komplett von gewinnorientierten Unternehmen gestemmt werden müssen.

    Warum sollten die das machen :confused: Verschiedene Einzelanbieter verfolgen (verständlicherweise) ihre eigenen Interessen und schirmen sich möglichst gegen andere ab.
    Wenn jeder nur macht, was für ihn lukrativ ist, bekommen wir eine technische Kleinstaaterei, wie im Mittelalter. Stell Dir vor, jeder hätte damals seine eigene Eisenbahn gebaut und damit seine eigene Spurweite.
    Solche Systeme sind von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Merlin
    Und das wird bedeuten, dass es in den Ballungszentren wohl genügend Ladestationen geben wird, aber das flache Land wird, wie üblich, das Nachsehen haben.


    auf dem Land hat jeder seine eigene Ladestation in der Garage und braucht keine öffentliche Ladestation.


    Das würde ja ein Elektroauto oder Plugin-Hybrid so interessant für mich machen, einfach in die Garage fahren, Kabel einstecken und das Schlange stehen an der Tanke war gestern. "Kraftstoff" gibts zuhause über Nacht. :top:



    Zitat


    Nicht das marode Netz (das übrigens herunter gewirtschaftet wurde, seit die Bahn ein gewinnorientiertes Unternehmen wurde) ist das Problem. Frag mal die vielen Kleinstädter und Dörfler, die seit Mehdorn ihren Bahnanschluss verloren haben


    da kann weder Mehdorn oder die Bahn oder sonstige Privatbahnen etwas dafür. Die Bahn ( und sonstige Privatbahnen ) sind im Nahverkehr nur Dienstleister. Auftraggeber über Takt, Qualität und Ausstattung der Züge und Haltepunkte ist das zuständige Bundesland das den Nahverkehr ausschreibt. Wenn der Verkhrsminister keinen Halt in X bestellt dann gibt es dort auch keinen Halt. Denn gäbe es aber auch nicht wenn díe Firma noch Deutsche Bundesbahn genannt würde.

  • Da hier gerade ein Werbebanner für den BMW i3 gezeigt wird: Der fährt sich an sich richtig spaßig und bei den derzeitigen Reibwerten macht es tierisch Laune "lautlos" die Räder durchdrehen zu lassen :D

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    ... Verschiedene Einzelanbieter verfolgen (verständlicherweise) ihre eigenen Interessen und schirmen sich möglichst gegen andere ab.
    Wenn jeder nur macht, was für ihn lukrativ ist, bekommen wir eine technische Kleinstaaterei, ...


    Das nennt sich Marktwirtschaft und ist das von der EU ohne große Rücksichtnahme präferierte System, welches sogar weitestgehend ohne Subventionen umgesetzt werden soll (von einigen "Gewohnheitsrechten" mal abgesehen.


    Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    ... Stell Dir vor, jeder hätte damals seine eigene Eisenbahn gebaut und damit seine eigene Spurweite.
    Solche Systeme sind von Anfang an zum Scheitern verurteilt.


    War es nicht anfangs so? Einige Überbleibsel fahren heute noch als Schmalspurbahn.


    Der Grund für die Durchsetzung eines einheitlichen Systems war derselbe wie für den Bau der ersten Autobahnen: Die Gewährleistung militärischer Mobilität. Der Bürger interessierte eher am Rande. :p


    Genau aus diesem Grund hatte Russland als potenzieller militärischer Gegner auf eine andere Spurweite gesetzt als mögliche Angreifer. ;)


    Es waren also ureigene staatliche Interessen, denen die Schaffung der damaligen Infrastruktur geschuldet war. Selbstlosigkeit ist eher selten die Motivation staatlicher Investitionen.

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