Liquid Broadband - 4. Mobilfunknetz-Betreiber in Deutschland(?)

  • WiWo und TelTarif haben jetzt darüber berichtet, dass "Liquid Broadband" plant, ein neues Mobilfunknetz in Deutschland aufzubauen. Es soll mit der Konkurrenz mithalten.



    Man will hier hauptsächlich auf Mikrozellen setzen, die die Endkunden sich ans Fenster stellen und senden lassen. Reichweite soll bei 500 Metern liegen. Im Gegenzug bekommt man kostenlos, oder für 5€ Telefonie und Internet.


    An Stellen, wo keine Nutzer wohnen will man wohl auf normale Nodes setzen. Dadurch will man die Kosten auf unter 1Mrd. € drücken.




    Den kompletten Artikel gibt's hier: http://www.teltarif.de/mobilfu…betreiber/news/57543.html

    Telekom MagentaMobil M Young (2nd Gen, 6GB)

  • Ich selber begrüße den neuen Netzbetreiber, wenn es soweit kommen sollte.



    Habe mit Jonas auch schon darüber gesprochen und da zeigen sich dennoch einige Probleme auf:
    - Anbindung
    - (Not-)Stromversorgung
    - Abhörsicherheit
    - ...


    Bei mir klingeln dann aber wieder die Alarmglocken, wenn es in kleine Dörfer geht. Protest hier, protest da. "Jetzt werden wir sogar aus dem eigenen Haus verstrahlt", bla bla bla.



    Es bleibt aber spannend.

    Telekom MagentaMobil M Young (2nd Gen, 6GB)

  • Das klingt ja fast wie ein April-Scherz....bin gespannt auf die technische Umsetzung.... ob das wirklich so einfach sein wird, wird man sehen.



    Ich warte schon auf die Details

  • Ich sehe einen Ausbau mit lauter Mikrozellen ziemlich kritisch.
    1. Wie soll die Anbindung der ganzen Mikrozellen realisiert werden? Bis heute hat man nichtmal flächendeckend 16 Mbit und ein LTE/DC-HSPA+/EDGE Sender (angenommen es wäre ein Rundstrahler) braucht knapp 200 Mbit Anbindung, Wer hat soviel denn heutzutage? Kabelanbieter bieten demnächst 200 Mbit DL, aber maximal 15 Mbit UL was bei LTE den UL kastriert. VDSL Vectoring bietet maximal 100/40, was den Download bei 20 MHz kastriert und den UL immerhin einigermaßen bedienen kann. Dafür ist bei Vectoring allein der Anbindungsping bei knapp 30 ms.
    2. Was ist mit dem Schutz vor elektromagnetischer Strahlung? Ein normaler Sendemast hat einen gewissen Sicherheitsabstand, meist zwischen 2 und 15 Metern. Wenn so ein Teil 500 m weit senden soll, wird da grob geschätzt ein Abstand von 2 Metern bei rauskommen. Wie soll man dann noch lüften, wenn das Teil auf der Fensterbank steht?
    3. Wer garantiert für die Funktionsfähigkeit eines solchen Netzes? Mobilfunkmasten sind doch meist separat ans Stromnetz angeschlossen, wohingegen Privatkunden bei Unwettern durchaus längere Stromausfälle haben können und folglich auch Ausfälle der VDSL/DSL Anbindung.
    4. Sicherheit des Traffics. Wer garantiert für die Sicherheit der Daten des Nutzers? Ich bin mir sicher, dass so eine Homebox geknackt werden könnte und so ein Aufsteller die Daten auslesen kann.
    5. gegenseitige Störungen. Was passiert, wenn jeder 2. sich so ein Ding auf die Fensterbank stellt und auf volle Sendeleistung stellt? Dann gibts Inteferenzen ohne Ende und eine vernünftige Verbindung ist nicht mehr möglich.

  • Dann am besten die Anbindung an die Mikrozelle per WLAN ermöglichen und den Kunden dazu auffordern, die Kiste so nah wie möglich an die Straße zu stellen.


    Mit wenig Glück ist dann der WLAN Empfang so schwach, dass man vielleicht grade mal vernünftig telefonieren kann.

    Telekom MagentaMobil M Young (2nd Gen, 6GB)

  • Das ganze klingt für mich eher nach gemanageten WLAN als nach einem Mobilfunknetz. Richtige Sender wird man doch sowieso benötigen, gerade Straßen, Bahnstrecken und Autobahnen sind ja nicht sehr dicht besiedelt. Abgesehen davon, fällt nicht viel zu viel Signalisierungsverkehr an, wenn alle 100m so eine Box steht?

  • Zitat

    Original geschrieben von flamesoldier
    Ohja die Handover stell ich mir sehr spannend vor, wenn man mit z.b. 50 km/h durch die Stadt fährt und so im Schnitt alle 10 Sekunden einen Handover machen muss.


    ... dafür kann sich das Handy dann auf den Autobahnen und Landstrassen "ausruhen" (wo es -technisch bedingt- keinen Anschluss geben wird.

    Wir brauchen alle Wachstum, sagte der Luftballon - und platzte.

  • Zitat

    Original geschrieben von flamesoldier
    4. Sicherheit des Traffics. Wer garantiert für die Sicherheit der Daten des Nutzers? Ich bin mir sicher, dass so eine Homebox geknackt werden könnte und so ein Aufsteller die Daten auslesen kann.


    Über ein VPN zum Provider. UMTS ist doch auch verschlüsselt, oder? Solange man dafür sorgt, dass die rohen UMTS-Daten nicht von der Mikrozelle entschlüsselt werden sondern von einem Server beim Provider ist das doch ok.

  • Die Idee dahinter ist ganz nett, aber dank keineswegs flächendeckend verfügbarer Hochgeschwindigkeits-Kabelnetze kannst das vergessen. Ich würde unserem Dorf da zwar gerne eine Versorgung spendieren, da wir fürs I-Net aber selber nur am LTE hängen bliebe als Anbindung nur Richtfunk - da hörts für den Privatmann/Mittelständler schon wieder auf...

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 1&1. // eSIM: o2 + Telekom.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

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