Frequenzauktion 2015

  • zukünftige Frequenznutzung


    Nachdem ich nun den Thread nochmals nachvollzogen habe (statt nur mitzulesen) hier mal meine (zusammenfassende) Spekulation, die ich auch anderswo (teltarif) schon andiskutiert habe.


    Ich spekuliere mal für die dt. Netzbetreiber die Frequenzpakete für ca. 2017-20


    Telekom (DTAG):
    700 LTE 20MHz
    800 LTE 20 MHz
    900 GSM 30 MHz
    1500 LTE 20 MHz (f. TDD Carrier Aggregation bzw. ggf. als T-Zuhause/Hybrid Downstream)
    1800 LTE 60 MHz (GSM 1800 abgeschaltet, auf 900 MHz reduziert)
    2100 UMTS 20 MHz (bleibt, zumal Auslaufen 2020)
    2600 LTE 40 MHz


    Vodafone (VF):
    700 LTE 20 MHz
    800 LTE 20 MHz
    900 GSM 20 MHz
    1500 LTE 20 MHz (f. TDD Carrier Aggregation bzw. als Downstream f. eigenes VF-Zuhause/Hybrid-Angebot - wurde zumindest vor dem Kauf von KDG bei VF mal intensiv diskuriert)
    1800 LTE 30 MHz (ggf. bleiben davon 10 MHz GSM bestehen)
    2100 UMTS 30 MHz (bleibt zunächst, zumal 20 MHz 2020 auslaufen, ggf. 10 MHz LTE bis 2025)
    2600 LTE 40 MHz


    Telefonica (TEF):
    700 LTE 20 MHz
    800 LTE 20 MHz
    900 GSM 20 MHz
    1800 LTE 20 MHz
    2100 UMTS 40 MHz (Auslaufen 2020) + LTE 30 MHz (TEF kann 30MHz umstellen, da sie erst 2025 auslaufen und damit Planunngssicherheit geben)
    2600 LTE 60 MHz
    3500 60 MHz (böten sich zwar für 5G an, läuft aber 2021 aus, damit keine Planungssicherheit und bleibt ungenutzt)


    Offen bleibt, ob TEF auch noch ein Zuhause/Hybrid Produkt anbieten will oder anders im Festnetz wachsen will. DTAG und VF haben die Frequenzen um 1500 MHz gewonnen, was durchaus interessant sein dürfte: stationäre LTE/DSL-Hybrid-Geräte sind bislang noch nicht so verbreitet und man kann diese daher leichter austauschen als Smartphones. Dazu würden die 1500er Frequenzen dann für den Downstream genutzt und die LTE-Spektren um 800/1800 entlasten. Ich nehme stark an, dass das für DTAG/VF interessant ist. Für Upstream reicht ja der DSL-Anteil bei den meisten Leuten eh und selbst wenn nicht, wächst der Upstream nur kurz zu Stoßzeiten, kann also auch noch via LTE 700/800/1800 umgesetzt werden. Meine Vermutung: DSL-Hybrid-Geräte mit LTE1500 MHz kommen schon bald. Ich nehme daher mal an, TEF wird das Festnetz nicht durch DSL/LTE-Hybrid-Produkte bereichern.


    Es ist m.E. abzusehen, dass GSM 1800 insgesamt schon sehr bald durch LTE 1800 ersetzt wird. Die Frequenzpakete sind gut genug für hohe Bandbreiten und dazu ist 1800 MHz insges. die international am meisten kompatible LTE-Frequenz, da Endgeräte auf allen Kontinenten dieses Band unterstützen, für Roaming-Angebote also durchaus attraktiv.


    Öfter wurde hier angesprochen, dass es UMTS900 geben könnte. Die ungeklärte Frage ist, warum sollte ein Anbieter auf 900MHz UMTS anbieten und nicht direkt LTE900? Letzteres unterstützen AFAIK die meisten LTE-Endgeräte ohnehin und böte mehr Bandbreite als UMTS900. Einziger mir plausibler Grund dafür könnte ein Legacy-Support für reine UMTS-Geräte sein, wenn man das UTMS2100 Spektrum vollständig auf LTE/5G umfunktionieren möchte. Ansonsten sehe ich für UMTS900 keinen Bedarf. Sobald VoLTE via 700/800/900 MHz machbar ist, braucht es für Smartphones kein UMTS mehr, da GSM900 bereits Sprache/Daten für Legacy-Geräte anbieten kann und Nicht-LTE-Smartphones in 5 Jahren kaum noch jemand mehr haben wird. Leisten könnte sich ohnehin nur DTAG ein UMTS900, dafür könnten sie dann 10 MHz von GSM freimachen, VF und TEF brauchen die 900er Frequenzen m.E. komplett für GSM.


    Angenommen also man stellt UMTS2100 auf LTE2100 um, dann würde das einige Monate dauern und hier haben VF und DTAG einen entscheidenden Nachteil: deren 2100 MHz Frequenzen laufen bereits 2020 aus. Für magere 3 Jahre Betrieb werden DTAG/VF die Investition dieser Umstellung sicher nicht tätigen. Hier hat TEF den Vorteil, dass einige dieser Frequenzen noch bis 2025 laufen und zumindest diese bereits mit Investitionssicherheit von fast 10 Jahren auf LTE2100 umstellen könnte; für reine UMTS-Geräte blieben bei TEF sogar noch üppige 40 MHz übrig. Bei VF stehen 10 MHz im 2100er Band bis 2025 zur Verfügung und könnten für LTE2100 eingesetzt werden, der Rest bliebe für UMTS bestehen.


    Zusammengefasst: Von der 900MHz-Frequenzausstattung könnte sich nur DTAG ein UMTS900 leisten, die Umstellung von UMTS2100 auf LTE2100 macht aber wegen Planungssicherheit keinen Sinn, UMTS900 brauchen sie daher nicht für Legacy-Geräte, ergo: kein UMTS900. VF braucht 900MHz vollständig für GSM, der Rest ist ähnlich wie bei DTAG, ergo: kein UMTS900. TEF hat reichlich Bandbreite im 2100 MHz-Band, kann Teile sogar schon jetzt sicher und ersatzlos für LTE umfunktionieren und hat noch 40 MHz für UMTS übrig, braucht daher kein UMTS900, ergo: kein UMTS900. Ergo: UMTS900 wird's nicht in der Fläche geben. Ggf. mal lokal bei DTAG, aber dann geteilt mit und auf Kosten von GSM. Zwar würde auch ich 3G noch nicht völlig abschreiben, aber mittel-langfristig wird es durch LTE/5G ersetzt werden (müssen), wg. der Bandbreitenanforderungen der Datennetze.


    Gedanken?

  • Ergo ist UMTS900 genau für die Fläche gedacht, zumindest in den europäischen Länder die sowas haben wird UMTS900 genau dafür verwendet. Niemand bietet UMTS900 in den Ballungsräumen an. Ansonsten interessante Gedanken.

  • Zitat

    Original geschrieben von mario.meininger
    Ergo ist UMTS900 genau für die Fläche gedacht, zumindest in den europäischen Länder die sowas haben wird UMTS900 genau dafür verwendet. Niemand bietet UMTS900 in den Ballungsräumen an. Ansonsten interessante Gedanken.


    Ok. Dann ist Barcelona kein Ballungsraum und Telefónica kennt sich auch nicht mit 900Mhz UMTS aus.


    Genauso wenig wie 3-DK in Kopenhagen.


    :D

  • Gibt es mittlerweile eine Einigung bei der Verteilung der abstrakten Frequenzpakete zwischen Telekom, Vodafone und Telefónica, bzw. Infos zu einer Neuordnung?

  • Wie ist eigentlich der Ablauf des fröhlichen Frequenzwechsels zwischen den Anbietern? Das wird ja wohl nicht alles in der Silvesternacht 2016 auf 2017 mit einem Schlag umgestellt. Dürften diese bereits heute Frequenzblöcke tauschen?


    Zum Beispiel hängt mitten im zukünftigen 20-MHz-Block der Telefonica bei 1800 Mhz derzeit noch Vodafone mit 5,4 MHz, während die zukünftigen 1800er Frequenzen von Vodafone heute teilweise von E-Plus genutzt werden. Da würde es sich ja anbieten, dass man diese 5,4 MHz vorab tauscht und umstellt.


    Zweite Frage: Wie ist das mit der Technologieneutralität der derzeiten GSM1800-Frequenzen? Tritt die strikt erst ab 1. Januar 2017 ein oder dürften die Anbieter schon früher umorganisieren und diese für LTE nutzen?

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