Haustür anheben damit Laminat drunter passt

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau


    Allerdings kann ich nur für die Handwerker sprechen, mit denen ich mich über dieses Thema mal ausgetauscht hatte. Und das waren über die letzten Jahre nicht wenige. Einige von ihnen mussten sogar ihren Betrieb schließen, weil ihnen uneinbringliche Außenstände über den Kopf wuchsen.


    Wenn es bei Die anders ist - oder es zwischenzeitlich wieder anders geworden ist -, ist das doch ein positives Zeichen!


    Zahlungsrückstände sollten sich mit den von mir vorher genannten "Regeln" eigentlich grob kompensieren lassen. Ich kenne auch keine (kleineren)Unternehmen die deswegen Pleite gegangen sind, weil ihre Kunden nicht bezahlt haben.


    Oft sind nur gerade dann wenn der Kunde nicht zahlt, dummerweise auch noch andere essentielle Beiträge zu entrichten, Lohnkosten, Fiskus, Genossenschaften, Versicherungen, Krankenkasse < ganz schlimm e.t.c. . Und denen kann man leider nicht damit kommen, daß man ja noch auf Rückstände wartet.


    Ich selber hatte erst einmal den Fall das ein Kunde nicht zahlen wollte (Klopf auf Holz) Man hat ihm Prinzip keine Chance und selbst wenn man die ganze Mahnsache durchzieht, vor Gericht läuft es dann auch meistens nur auf einen Vergleich aus, daß kann man sich getrost ersparen !


    Das unschöne ist dann eher die Wut im Bauch bzw die Machtlosigkeit. Ein mir bekannter Unternehmer wurde auch nicht bezahlt und immer wieder vertröstet bis ihm der Kragen platzte: Er ist dann in den Baumarkt gefahren, hat 100 Spanplatten gekauft und mit " Herr XXXXXX zahlt seine Rechungen nicht " besprüht und in der Stadt aufgestellt. Das hat natürlich überhaupt nichts gebracht, ausser das er noch eine Anzeige dafür bekommen hat ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von SAR
    ...
    Das unschöne ist dann eher die Wut im Bauch bzw die Machtlosigkeit. ...


    Das ist wohl der springende Punkt - muss man erst prozessieren, droht schlimmstenfalls ein Grabenkrieg mit Gutachterkosten, an dem viele gut verdienen ... mit Ausnahme der beiden Prozessbeteiligten.


    Und ich kenne wirklich etliche , die über die Klinge gesprungen sind. Spätestens wenn umsatzsteuerrechtlich eine Sollbesteuerung durchzuführen ist, wird es bei vielen eng, wenn die Kundschaft bummelt. Denn auch das Finanzamt lässt sich nicht mit dem Argument vertrösten, der Kunde zahle nicht.


    Und bis die bei Rechnungsstellung fällige Umsatzsteuer bei endgültiger Uneinbringlichkeit der Forderung gutgeschrieben wird, ist bei manchem schon das Licht aus. :(



    Und hier kommen wir zu Deinem zweiten Vorwurf an "schlimme Kunden". Nämlich der, dass der Kunde anwesend ist.


    Diese Anwesenheit mag zwar störend sein, sie verhindert aber meist Auseinandersetzungen um schlecht oder nicht richtig erbrachte Leistungen. Bin ich anwesend und ich merke, dass etwas nicht so läuft wie vereinbart, kann ich das zeitnah klären. So können Probleme gleich bei Erstellung des Gewerks vermieden werden, die ansonsten vielleicht erst hinterher auffallen.


    Und jetzt muss auch ich mal auf Holz klopfen:
    Nur in einem Fall war was gründlich in die Hose gegangen - und das war der einzige, bei dem nicht ich, sondern meine Frau anwesend war. Die Folge war ein feuchter Keller, der darauf beruhte, dass eine gepflasterte Terrasse ein Gefälle zum Gebäude aufwies (und nicht zum Garten). :mad:


    Jede Medaille hat eben zwei Seiten ... und Kaffee gibt's bei uns inzwischen auch. Vor 20 Jahren und mehr war es noch der Klare, der im Bestand sein musste, vor 10 Jahren war es Bier und inzwischen ist es meist Kaffee. Auch der Kunde ist lernfähig. ;)



    Ach ja ... BTT:
    Türen kürzen kostet 25,95 € je Einheit - aus meiner Sicht nicht zu beanstanden. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau


    Und hier kommen wir zu Deinem zweiten Vorwurf an "schlimme Kunden". Nämlich der, dass der Kunde anwesend ist.


    Diese Anwesenheit mag zwar störend sein, sie verhindert aber meist Auseinandersetzungen um schlecht oder nicht richtig erbrachte Leistungen. Bin ich anwesend und ich merke, dass etwas nicht so läuft wie vereinbart, kann ich das zeitnah klären. So können Probleme gleich bei Erstellung des Gewerks vermieden werden, die ansonsten vielleicht erst hinterher auffallen.


    Glaube mir, es gibt für einen gestandenen Handwerker nichts schlimmeres, als einen Kunden der einem bei der Arbeit auf die Finger schaut. Die Gründe warum das so ist, erspare ich uns mal. Solche "Projekte" lehne ich schon im Vorfeld ab, effektives Arbeiten ist dann nämlich unmöglich - nur soviel dazu


    Eigentlich tun mir deine Bodenleger jetzt schon leid, vielleicht haben sie ja den guten alten "hier ist gespachtelt -hier können sie nicht mehr stehen-Trick" drauf oder können dich anderweitig beschäftigen ;)

  • nun, auf mich machen handwerker, welche heimlich und alleine ihr kleines süppchen kochen wollen, keinen besonders seriösen eindruck.
    das hat immer den faden beigeschmack, dass die arbeit die abgeliefert wird, womöglich nicht ganz koscher ist und man vielleicht etwas vertuschen möchte.


    ansonsten sehe ich nicht, wo das problem darin liegen sollte, wenn jemand die arbeiten beaufsichtigt. wenn jemand lieber heimlich pfuschen will... mei... es gibt ja viele handwerker :)

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt


    ansonsten sehe ich nicht, wo das problem darin liegen sollte, wenn jemand die arbeiten beaufsichtigt. wenn jemand lieber heimlich pfuschen will... mei... es gibt ja viele handwerker :)


    Nun stanglwirt, es ist ja schön wenn jemand (mit nötiger Fachkompetenz) die Arbeiten beaufsichtigt. Nur wenn dieser jemand dieses Wissen nicht besitzt, gibt es für den ausführenden Handwerker nichts schlimmeres als sich für Arbeitsweisen rechtzufertigen - oder noch besser - diese währendessen zu erklären. Da spielt auch einfach der Zeitfaktor eine grosse Rolle


    Und schliesslich möchte man den guten Draht zum Kunden behalten, welches in manchen Fällen dann einfach nicht mehr gewährleistet werden kann. Auf dem Bau herrscht halt ein rauher Ton und ich selber habe schon Baustellen abgebrochen, wo genau solche Kunden rumlaufen. In den letzten Jahren hat sich z.b. die Digitalfotografie extrem durchgesetzt, während der Arbeiten möchte ich aber auf keinen Fall fotografiert werden. Wenn kein Vertrauen in meine Arbeiten besteht - möchte ich bitte den Auftrag erst gar nicht haben, fertig !


    Und deswegen gibt es im Vorfeld ein Gespräch mit dem Kunden, es können Referenzen eingeholt werden und Arbeitsabläufe im Vorfeld geklärt werden, warum sollte der Kunde dann noch daneben stehen ?


    Im Falle des von Frank angesprochenen polnischen Trockenbau Subunternehmers der erst ab 0,5 Liter richtig in Fahrt kommt könnte ich es ja noch nachvollziehen, dann will der Kunde sparen und ist misstrauisch, muss sich aber auch nicht darüber beklagen !

  • Zitat

    Original geschrieben von SAR
    ...
    Und deswegen gibt es im Vorfeld ein Gespräch mit dem Kunden, es können Referenzen eingeholt werden und Arbeitsabläufe im Vorfeld geklärt werden, warum sollte der Kunde dann noch daneben stehen ?
    ...


    Es geht doch nicht darum, die ganze Zeit daneben zu stehen und mit den Augen an den Händen der Handwerker zu kleben.


    Wie mein Beispiel mit der Terrasse zeigt, geht es um einen groben Überblick. In meiner Anwesenheit hätten es die Handwerker (nein, keine Polen, sondern ein lokaler Pflasterbetrieb) nicht schaffen können, eine Terrasse mit Gefälle zum Gebäude zu errichten. Hier wäre mir schon an den Vorarbeiten aufgefallen, dass das ganze nur in die Hose gehen kann - denn schon an der Tragschicht ist erkennbar, dass das Pflaster später ein Gefälle in die falsche Richtung aufweisen wird.


    Im übrigen hat es sich schon jetzt ausgezahlt, dass ich etwas genauer hinsehe und nachfrage. Denn im Rahmen der weiter vor genannten Nachverhandlungen war uns eher zufällig aufgefallen, dass im Angebot nicht der besprochene und im Aufmaß vermerkte Bodenbelag, sondern ein anderer mit (fast) derselben Bezeichnung enthalten war. Der Verkäufer konnte es gar nicht fassen, dass dieser (zu diesem Zeitpunkt problemlos zu bereinigende) Fehler auftreten konnte.


    Wäre dieser (sich wirklich in einer winzigen internen Bezeichnung ausdrückende) Fehler nicht aufgefallen, hätte er überhaupt nur noch dann rechtzeitig auffallen können, wenn ich bei der Verlegung anwesend bin und zu Beginn der Arbeiten "Halt Stopp!" rufen kann. Bin ich bei den Arbeiten nicht anwesend, komme nach verrichteter Arbeit nach Hause und sehe erst dann, dass der falsche Boden verlegt wurde, wäre das Theater riesengroß. Das hieße dann nämlich: Wieder Anrücken, herausreißen und neu machen.


    Und auf die dann erscheinenden griesgrämigen Arbeiter mit langen Gesichtern wäre ich überhaupt nicht scharf. An solche Gesichter erinnere ich mich noch gut, als der Belag der Terrasse wieder aufgerissen und neu verlegt werden musste. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, dass die Arbeiter mir die Schuld dafür zuweisen wollten, dass sie nun Extra-Schichten schieben mussten.


    Das möchte ich nicht noch einmal erleben.

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