Kampf gegen die IS(IS)

  • Dass Russland (auch) den IS bekämpft, steht m.E. außer Frage.


    Nur kritisieren USA und EU, dass Russland daneben auch Kräfte angreift, die uns recht sind, weil sie gegen Assad kämpfen. Und insoweit verfolgt Russland inzwischen eine Linie, die unseren Interessen zuwider läuft.


    Denn der Umstand, dass wir die gemäßigten Rebellen als "die Guten" ansehen, ist nun wirklich nicht in Stein gemeißelt. Welche Folgen die Unterstützung solcher Rebellen haben kann, sehen wir nicht nur in Libyen. Man wird Russland wohl zubilligen müssen, eine entsprechende Entwicklung in Syrien verhindern zu wollen.


    Und weil mit dieser Vorgehensweise auch noch USA und EU zu ärgern sind, passt sie für mich genau ins Bild. Konfrontation erzeugt halt Konfrontation. Das war so ... das ist so ...

  • @ pithein:
    Ich sehe nur folgende Mitteilung:

    Zitat

    Die von dir angeforderte Seite kann derzeit nicht angezeigt werden. Es kann sein, dass sie vorübergehend nicht verfügbar ist, der angeklickte Link kann falsch oder abgelaufen sein oder du hast keine Genehmigung zum Zugriff auf diese Seite.

  • Hmm ... die Darstellung im Artikel, dass der NATO nicht wirklich klar ist, wie sie einem wiedererstarkten Russland gegenüber agieren soll, halte ich für durchaus plausibel. Seit dem Fall des eisernen Vorhangs hatte die NATO weltweit schalten und walten können, ohne mit wirklichen Gegenreaktionen rechnen zu müssen. Niemand hatte der NATO ihren Status als alleinigem "Welt-Platzhirsch" in irgendeiner weise streitig gemacht.


    Die NATO hatte das letzte Wort und wenn das nicht half, wurde halt Gewalt angewandt. Wahrscheinlich war es für die NATO eine wirkliche Überraschung, dass es so nicht weitergehen wird. Dazu passte auch Obamas Titulierung von Russland als "Regionalmacht". Und auch die "Sanktionierung" Russlands, wie man es sprichwörtlich mit einem Schuljungen macht.


    Ich befürchte, dass Russland mit diversen Aktionen einfach nur Stärke zeigen will ... m.E. Folge westlicher Überheblichkeit.


    Im Ergebnis sehe ich zwei Möglichkeiten:


    1. Eine Wiederannäherung von NATO und Russland und eine Rückkehr zur Situation, die vor dem Anschluss der Krim an Russland herrschte. Eine recht friedliche, die allerdings völkerrechtswidriges Handeln des Stärkeren unverhohlen tolerierte oder


    2. Eine Rückkehr zur Situation des Kalten Kriegs und Zuständen, wie sie bis zum Ende der 1980er Jahre herrschten.


    Eine dritte Option sehe ich leider nicht. :(


    Persönlich bevorzuge ich die erste. Wer sich für die zweite entscheidet, entscheidet sich auch für vollkommen unvorhersehbares und oft unseren Interessen zuwider laufendes (nicht nur) militärisches Störfeuer. Auf letzteres lege ich allerdings keinerlei Wert, wodurch meine Wahl selbsterklärend ist.



    Wenn der Verfasser davon ausgeht, dass das gegenwärtige Handeln von USA und EU Folge einer Verunsicherung ist (wie man auf die "Widerworte" aus dem Osten reagieren soll), beantwortete das eine meiner grundsätzlichen Fragen - nämlich die, warum wir gegenüber Russland über alle Maßen ungeschickt agieren.


    Denn bei einem bin ich mir im gegenwärtigen Verhältnis der USA zu Russland sicher: Syrien und der IS sind überall. Morgen vielleicht schon in Afrika. Wollen wir das?

  • Strelkow zu Syrien vom 23.9.2015


    http://slavyangrad.de/2015/09/…kow-am-23-september-2015/


    "...
    In einen Krieg ohne Chance auf Sieg einzutreten,- und in Syrien gibt es keine Chance auf einen Sieg mehr, wie es sie vor 2-3 Jahren gab, aber jetzt gibt es sie nicht mehr,- das ist immer eine Idiotie. Tatsächlich geht es darum, dass Russland in einen langwierigen und aussichtslosen Krieg eintritt, der immer mehr Truppen und Ressourcen nur für die Erhaltung des Status quo fordern wird. Etwa so, wie es in Afghanistan war. Und mit den selben Folgen für die Wirtschaft.


    Eine direkte militärische Intervention Russlands im Krieg in Syrien ist wahnsinnig und sogar rücksichtslos angesichts des unbeendeten und mit stark verräterischem Beigeschmack “eingefrorenen” Krieges im Donbass. Wahnsinnig, weil diesen Krieg zu gewinnen angesichts der bestehenden Realitäten objektiv unmöglich ist. Das heißt, theoretisch ist ein Sieg in Form völliger Friedenserzwingung durch massiven Einsatz aller Arten von Landstreitkräften erreichbar. Aber dies erfordert,


    A) dass in Syrien in einer Kampfstärke von nicht weniger als ca. 100.000 Militärangehörigen eine Gruppierung der Streitkräfte konzentriert wird. Syrien ist nicht Tschetschenien. Weder vom territorialen Umfang her, noch von der Bevölkerung oder der Menge der Streitkräfte und der Qualität der gegnerischen Streitkräfte her.


    B) konsequent Krieg zu führen ist. Was heißt, dass Städte und Ortschaften zu stürmen und einzunehmen und zu halten sind. Dies in einer umfassenden alle Waffengattungen kombinierenden militärischen Offensive und mit einem dementsprechenden Verlust an Truppenangehörigen und Kampftechnik, Munition, Verbrauchsgütern, usw.


    C) Zur Beseitigung der Basis für die Weiterführung der religiösen Aufstandsbewegung im bereits eroberten Gebiet ist eine voll funktionierender Militär- und Polizeiapparat vor Ort und eine Massenaussiedlung des illoyalen Bevölkerungsteils von potentiell weniger als 60% der Gesamtbevölkerung an sunnitisch ländlicher und weitgehend Stadtbevölkerung zu organisieren, ein Netzes von Gefangenenlagern, Siedlungen, Versorgungspunkten usw. einzurichten sowie die Versorgung mit Lebensmittels, die medizinische Betreuung und weitere Leistungen für Millionen befreite Menschen zu gewährleisten.


    Weder das erste noch das zweite oder dritte Element sind unter den derzeitigen Bedingungen für Russland machbar.


    Punkt A) – Bodentruppen von 100.000 Mann an Kampfstärke 1000 Kilometer von unseren Grenzen entfernt können wir


    1. nicht ausserhalb eines Rahmens einer allgemeinen Mobilmachung mit auch Maßnahmen in der Wirtschaft leisten;


    2. ist die Hälfte aller “tabellarisch” verfügbaren Streitkräfte dadurch gebunden, von denen faktisch nur 3/4 kampffähig sind, worüber wir jetzt allgemein verfügen. Demzufolge gäbe es keine Reserve für den Fall des Entstehens neuer Fronten und würde einfach unsere äußere Sicherheit nicht mehr gewährleistet sein.


    Punkt B) – Niemand wird uns die Führung eines solchen Kriegs erlauben. Abgesehen davon übersteigen rasch die Verluste aus so einem Krieg jene des einstigen Afghanistankriegs, welchen nicht die Russische Föderation ausfocht, sondern die militärisch, wirtschaftlich und industriell mächtige UdSSR.


    Punkt C) – Dieselbe “internationale Gemeinschaft” würde den “Völkermord an der Zivilbevölkerung” nicht hinnehmen. Dementsprechend wird die Zerschlagung der sich selbst regenerierenden Partisaneneinheiten in einer angemessenen Zeit unmöglich werden. Eine Herstellung einer Balance für 15 Millionen Menschen in einem verwüsteten Land vor Ort ist keine Aufgabe für unsere “effektiven” Manager, die ihre Ablehnung zur Wiedervereinigung des Donbass mit Russland öffentlich damit rechtfertigten, dass dann “noch 4,5 Mio. weitere unnütze Esser durchzufüttern seien”.


    Ganz zu schweigen davon, dass den “Anti-Terror-Bemühungen” Russlands Beifall gezollt werden würde. Die USA und der Westen würden diesbezüglich mit der anderen Hand die gleichen islamistischen Gruppen mit Waffen und allem Erforderlichen versorgen.


    Assads Armee zog sich in den letzten Monaten weitgehend zurück und gab ein Objekt nach dem anderen auf. In den Händen des Feindes sind die Vororte der Hauptstadt. Der Krieg hat bereits Latakia und damit die “allerheiligsten” Siedlungsgebiete der Alawiten erreicht.


    Für die militärische Intervention der Russischen Föderation in den syrischen Bürgerkrieg gibt es keine klaren Ziele. Die militärische Intervention würde die Agonie für das syrische Regime verlängern. Ein Sieg als solcher ist jetzt unmöglich. Vor 2-3 Jahren hätte die massive russische Hilfe die Waage zugunsten Assads kippen lassen können. Aber damals dachte niemand an einen massiven Einsatz, wenn auch an Hilfe nicht wenig gewährt wurde bei Munition, Ersatzteilen und sogar Beratern. Nun steht die Uhr bei 5 vor 12. Und plötzlich ist man aufgewacht. So plötzlich, dass begonnen worden ist, aus dem Donbass russische Söldner abzuziehen und nach Syrien zu entsenden.
    ...


    Jetzt schlittern wir auch noch ganz vorhersehbar in einen völlig unnötigen und verlorenen Krieg hinein. Sich selbst mit dem eigenen russischen Donbass verteidigen muss nicht sein, denn man hat ihn schon im Großen verkauft. Jetzt werden Landsknechte nach Syrien gefordert. Und die Angehörigen der Volksmiliz bieten sich an, dorthin zu fahren und dort zu sterben."

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Okay, also klein bei geben, die ISIS machen lassen und hoffen dass die dort unten bleiben?!
    Oder die Amis unterstützen die den Hund lieb hatten, ihn aufgezogen haben und jetzt nicht mehr kontrollieren können?


    Was soll man denn deiner Meinung nach mit denen tun? Den laufenden Hosenanzug zum quasseln hinschicken? Damit wär ich vielleicht sogar einverstanden :D

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Frau Dr. Merkel hat ja eine Steuererhöhung zur Finanzierung der Flüchtlinge verneint.
    (...) Quelle: http://www.bild.de/politik/inl…se-aus-42972300.bild.html


    Helmut Kohl hat 1990 auch jede Steuererhöhung ausgeschlossen. Ein Oskar Lafontaine, der sagte, es werde nicht ohne höhere Steuern gehen, wurde vom Wähler abgestraft. Aber Kohls Lüge und seine "blühenden Landschaften" wurden vom Wähler belohnt.


    Ob das aber 2017 bei Merkel nochmals klappt?!???
    Ich habe da so meine Zweifel.


    Das große Wehklagen der GroKo-Lügner wird nach den nächsten Wahlen einsetzen, vermute ich. Dann wird natürlich auch "der dumme Wähler" beschimpft.
    :flop: :flop:

  • Nun gut ... schon beim jetzigen Soli weiß die Bundesregierung kaum noch, wie sie die Einnahmen zweckgerichtet verwenden soll, so dass ein beträchtlicher Teil des Soli in den allgemeinen Bundeshaushalt fließt. Der Streit um das Thema, was ab 2019 mit dem Soli passieren soll (Streichung, anderweitige Verwendung) ist noch gar nicht lange her und meiner Erinnerung nach ergebnisoffen geblieben.


    So böte sich an, den bisherigen Soli zum "Flüchtlings-Soli" umzuwidmen und damit seine weitere Existenz zu sichern. Vorteil: Es gibt keine Steuererhörung und Geld ist trotzdem da (nur nicht zurück beim Bürger, wie ursprünglich geplant).


    Und wie ich in einem anderen Thread bereits angerissen hatte:
    Der Soli ist keineswegs eine Erfindung zum "Aufbau Ost" und diesbezüglich zweckgebunden. Eingeführt wurde der Soli erstmalig zur Hilfe bei der Finanzierung des Irak-Kriegs, bei dem die USA die militärische Hauptlast trugen, während Länder wie Deutschland finanzielle Lasten schulterten.


    Was läge nun näher als der Gedanke, den nicht mehr für konkrete Zweck benötigten Teil des Soli zur Finanzierung der Folgen zu verwenden, die aus der Verwendung des ersten Soli resultieren?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!