Kampf gegen die IS(IS)

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    ... dass die Türkei bei einem militärischen Vorgehen gegen Terroristen zwischen "guten Terroristen" und "bösen Terroristen" differenziert? ...


    Mit der "bösen" PKK hatte sie einen Waffenstillstand vereinbart.
    Da US-Jets nun von der Türkei aus Angriffe gegen IS(IS) fliegen dürfen, billigen die USA ihrerseits die türkischen Angriffe gegen die PKK außerhalb der Türkei.
    Bei Razzien in der Türkei hat man neben angeblichen IS- und PKK-Anhängern auch gleich "Linke" verhaftet.

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Mit der "bösen" PKK hatte sie einen Waffenstillstand vereinbart.
    ...


    ... den die PKK durch erneute terroristische Anschläge aufgekündigt hatte, bevor die Türkei Luftangriffe auf Stellungen der PKK geflogen hat.


    Wie in anderen Krisenherden (etwa Israel/Palästina) könnte jetzt eine Spirale der Gewalt beginnen, welche eine gefährliche Eigendynamik entwickelt, die unzählige Menschen das Leben kosten könnte.


    Zwar wird man der Türkei vorwerfen können, sie hätte anders reagieren können/sollen ... den Anfang der Gewaltspirale hat jedenfalls die PKK inszeniert ... und eben nicht die Türkei. Letzteres versuchen uns diverse "Leitmedien" glauben zu machen, obwohl auch sie es besser wissen.

  • Dabei sollte man die Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Mittel betrachten.
    Ziel der Türkei ist es, keinen eigenen kurdischen Staat entstehen zu lassen.
    Für die nächsten Wahlen ist es daher für die Regierungspartei von Vorteil, wenn Unruhen im Lande herrschen.
    Und die werden kommen, wenn die Türkei außerhalb ihres Staatsgebietes weiter Kurden bombardiert.
    Unter den Opfern
    dürften
    auch Zivilisten zu beklagen sein.
    Die Kurden haben leider nicht die Lobby wie die Palistinänser.

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    ...
    Ziel der Türkei ist es, keinen eigenen kurdischen Staat entstehen zu lassen.
    ...


    Damit liegt sie nun voll auf EU-Linie, wie uns das Beispiel Ukraine lehrt. Vorbildlich, vorbildlich, herr Erdogan ... die Wahrung der bestehenden Staatsgebiete in ihren gegenwärtigen Grenzen ist nach Ansicht der EU eines der höchsten Güter. So hoch, dass es sogar den Artilleriebeschuss von Wohngebieten (und nicht nur militärischen Stellungen) rechtfertigen würde.



    Zitat

    Original geschrieben von pithein
    ...
    Die Kurden haben leider nicht die Lobby wie die Palistinänser.


    Letztere hatten/haben doch einen eigenen Staat, der (zumindest in weiten Teilen) völkerrechtswidrig durch Israel okkupiert wurde und noch weiter besetzt gehalten wird. Das ist nun wahrlich ein anderer Fall, weil Palästina zuerst da war.


    Startet Israel in Palästinensergebieten "Strafaktionen", ist das nicht anderes als ein Angriffskrieg gegen einen nahezu weltweit im Sinne des Völkerrechts anerkannten Staat. Nur einige wenige Staaten (darunter Israel) verweigern kategorisch die Anerkennung Palästinas, weil höchsteigene politische Interessen bestehen.



    Edit


    Hier eine Grafik über die Anerkennung Palästinas:



    Anglo-amerikanische Staaten und EU (und hier nicht einmal die gesamte) stehen also relativ isoliert da.


  • Ah, die alten Tiraden a la Schwarzer Kanal von Radio Wedau, des "schon immer gewusst" habenden, was die Juden betrifft.


    Israel wird gerne mal aus Palästina/Gaza mit Raketen beschossen, was ein folglich Kriegsakt darstellt, ebenso werden gerne über unterirdische Tunnel gegraben, um nach Israel Terroristen einzuschleusen. Aber die Israelis haben es ja heraufbeschworen, nicht wahr? Daß sie nicht von selbst die Region Judenrein hinterlassen haben ...


    Erst machte man mit den deutschen Nazis gemeinsame Sache, dann mit der "antizionistischen" DDR



    Amin al-Husseini, Großmufti von Jerusalem und Hitlers Dauergast, bei der 13. Waffen-SS Division "Handschar"


    http://www.bpb.de/politik/extr…mitismus-in-der-ddr?p=all


    " ... Auch in der DDR hob eine antisemitische Propagandawelle an. Paul Merker, bis 1950 Mitglied in Politbüro und Zentralkomitee der SED, und andere hochrangige Parteifunktionäre wurden beschuldigt, jahrelang als "zionistische Agenten" an der "Ausplünderung Deutschlands" und der "Verschiebung von deutschem Volksvermögen" zugunsten amerikanischer und "jüdischer Monopolkapitalisten" gearbeitet zu haben.


    Der Hintergrund dieser Anschuldigungen ist bezeichnend: Merker, tief betroffen vom Schicksal der Juden, hatte sich als einziges Mitglied des Politbüros und des Zentralkomitees für die Gründung eines jüdischen Nationalstaates, die Rückerstattung "arisierten" Eigentums sowie Entschädigungszahlungen ausgesprochen. Eben dies wurde nun von der SED als Ausplünderung des "schaffenden deutschen Volkes" zugunsten "jüdischer Monopolkapitalisten" verfolgt.


    Um der behaupteten "zionistischen Gefahr" zu begegnen, verfügte die SED die Überprüfung der Kaderakten von allen Parteimitgliedern jüdischer Abstammung, zahlreiche jüdische Angestellte in den Stadt- und Bezirksverwaltungen wurden entlassen. Den jüdischen Gemeinden wurden kulturelle Veranstaltungen verboten, ihre Büros durchsucht, die Gemeindevorsitzenden verhört und Listen aller Gemeindemitglieder verlangt. Über 400 Juden flohen aus der DDR, darunter auch fünf der insgesamt acht Gemeindevorsitzenden. Auch in der DDR stand ein Schauprozess mit antisemitischer Ausrichtung bevor. Verhindert wurde er allein durch Stalins Tod im März 1953. Danach kamen die antisemitische Politik und Propaganda alsbald zum Erliegen.


    Paul Merker jedoch wurde trotzdem im März 1955 vom Obersten Gericht der DDR zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Er habe "zionistische Tendenzen" vertreten und "die Entschädigung der jüdischen Kapitalisten" propagiert und damit "eine Nachkriegspolitik für Deutschland ..., die nicht den Interessen des deutschen Volkes ... entsprach".


    Israelfeindliche Politik und Propaganda


    Nach der antisemitischen Phase von 1952/53 jedoch bot die DDR im Vergleich zu anderen Ostblockstaaten wohl die sichersten Lebensbedingungen für Juden. Antisemitismus zeigte sich nunmehr vor allem in der ab Mitte der 1950er Jahre betriebenen zunehmend israelfeindlichen Politik und Propaganda der DDR.


    Angesichts der Westorientierung Israels lag es in der Logik der Blockkonfrontation, dass sich die Sowjetunion und damit auch die DDR auf der arabischen Seite positionierten. Auffallend allerdings ist, dass sich die DDR als Hardliner gegen Israel hervortat. Kein anderer Ostblockstaat unterstützte die PLO politisch, diplomatisch, finanziell und auch militärisch so stark wie die DDR, und in ihrer "antizionistischen Propaganda überschritt die DDR immer wieder die Grenze zum Antisemitismus.


    Die DDR deutete die gesamte Weltlage nach der ideologischen Schablone des "Antiimperialismus". Daher sah sie auch im Nahostkonflikt nichts als einen Teil des weltweiten "Klassenkonflikts" zwischen "dem Imperialismus" und "den Völkern". Israel musste gemäß dieser Weltsicht das imperialistische Böse schlechthin verkörpern. Die arabischen Gegner Israels dagegen wurden als reine Friedensengel dargestellt; von all den Äußerungen der arabischer Führer, dass sie den Staat Israel zerstören und die Juden ins Meer treiben wollten, oder den blutigen Terroranschläge der PLO erfuhr der DDR-Leser kaum eine Silbe.


    Israel wurde von der DDR-Propaganda nicht nur als als "Brückenkopf" und "Hauptwerkzeug des Weltimperialismus gegen die arabischen Völker" denunziert, sondern regelrecht dämonisiert. Das "Neue Deutschland" etwa berichtete, Israel würde als Kugelschreiber und Spielzeug getarnte Bomben über Ägypten abwerfen, um insbesondere Kinder zu töten, und gar die massenhafte Sterilisierung von Arabern planen.


    Insbesondere in den Charakterisierungen des Zionismus, wie sie die SED ab Ende der 1960er Jahre vornahm, finden sich gehäuft antisemitische Stereotypen: Der "internationale Zionismus" sei "das weitverzweigte Organisationssystem ... der jüdischen Bourgeoisie" und der "israelischen Finanzoligarchie". Dieses mächtige "zionistische Finanzkapital" verfüge über gehörigen Einfluss bei der amerikanischen Regierung, nenne eine weltweite "zionistische Propagandamaschine" sein eigen und beteilige sich ständig an imperialistischen "Verschwörungen".


    Auf Hinweise bezüglich einer spezifisch deutschen Verantwortung und gegenüber dem Staat Israel reagierte die "antifaschistische Nation" äußerst aggressiv: "Wir (lassen) uns ... nicht von jenen erpressen, die uns mit dem heuchlerischen Gerede irgendwelcher besonderer Beziehungen zwischen Juden und Deutschen kommen". Ein "schuldbeladenes Gewissen" ist "für die DDR (...) längst gegenstandslos geworden".


    Dass dem nicht so war, zeigt die in der DDR-Propaganda massiv betriebene Gleichsetzung Israels mit dem Nationalsozialismus. So titelte das "Neue Deutschland" zum Sechs-Tage-Krieg "Das ist Völkermord". "Die israelische Wehrmacht" habe "einen Blitzkrieg vom Zaun gebrochen" und ein "Massenpogrom gegen die arabische Welt" verübt. Ulbricht erklärte, Israel wolle "ein Vierteljahrhundert nach dem zweiten Weltkrieg ... ein 'Protektorat Sinai' oder ein 'Generalgouvernement Jordanien'" errichten. 1982 während des Libanonkriegs Israels titelte das "Neue Deutschland": "Israel betreibt die Endlösung der Palästinafrage".


    Die beim Thema Israel geradezu zwanghaft sich einstellende Faschismusassoziation belegt, dass auch in der DDR das typisch deutsche Bedürfnis virulent war, die Juden als besonders grausame Täter zu präsentieren, um das eigene Kollektiv zu entlasten. Parteiagitator Norden freute sich 1970: "Der Mord an den Arabern durch Israel (ist) ... ebenso verdammenswert wie der Mord an den Juden durch Hitler."
    ..."


    Die "völkische" Wortwahl und die Feindbilder der DDR wie der Nazis findet man heute auch bei der Pegida und den Linken u.ä. wieder ("amerikanische Banken", synonym "Goldmann-Sachs").


    Und noch mehr:
    http://www.kas.de/wf/de/33.14816/


    " ... Gleichzeitig sollte aber ein Keil zwischen die BRD und Israel getrieben werden, um eine Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen zu verhindern. Meining veranschaulichte dies mit Film-Dokumenten zur Aktion „Vergissmeinnicht“, die die Stasi in Westdeutschland 1961 während des Eichmann-Prozesses durchführte. Dabei wurden jüdische Gemeinden in der BRD ausspioniert und schließlich Hetzbriefe mit fingierten westdeutschen Absendern an die Gemeindemitglieder versandt. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit sollte so das Wiederaufkeimen des Faschismus in der BRD dargestellt werden. Gleichzeitig waren in der DDR zu dieser Zeit noch an die 40 ehemaligen NSDAP-Mitglieder in großen Medienbetrieben tätig. Sie verglichen in Kommentaren beispielsweise Israel mit dem Dritten Reich und verharmlosten stets die Aggressionen der arabischen Länder gegen Israel.
    ...


    Mit Hilfe von Filmdokumenten und Interviews wies er nach, dass die DDR Syrien beim Jom Kippur-Krieg mit 12 MiG-21-Kampfflugzeugen versorgte. 1978 verlieh Honecker dem syrischen Präsidenten Hafiz al-Assad den großen Stern der Völkerfreundschaft, unter anderem für seinen „Einsatz gegen den Zionismus“,"

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Oh weia ... diesen Quark zu lesen, ist mir echt zu mühsam.


    Aber er Passt ins Bild. Übt man Kritik an der Politik Israels wird gleich die Antisemitismus-/Antizionismus-Keule herausgeholt. :(


    Bleibt nur zu hoffen, dass man auch in Deutschland mit so etwas inzwischen nicht mehr punkten kann.

  • Oh doch kann man.
    Schalt mal abends die "Dokusender" N-TV und N24 ein. Da werden mindestens zwei mal die Woche Schuldgefühle verteilt ;)

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    ... Das ist nun wahrlich ein anderer Fall, weil Palästina zuerst da war. ...


    Den Kurden wurde nach der Zerschlagung des Osmanischen Reiches ein eigener Staat versprochen bzw. ein Vertrag geschlossen.
    Doch plötzlich lagen die Kurdischen Gebiete im Einflussbereich "Anderer".
    Dabei wurden die Grenzen willkürlich gezogen, so sind Syrien, Irak und Palästina entstanden, jedoch nicht ein einheitliches "Kurdistan".
    Quelle: http://www.zeit.de/2014/45/kur…erk-unabhaengigkeitskrieg

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Den Kurden wurde nach der Zerschlagung des Osmanischen Reiches ein eigener Staat versprochen bzw. ein Vertrag geschlossen.
    ...


    Nun gut ... das könnte die Angelegenheit ggf. in einem anderen Licht erscheinen lassen.


    Gemeinhin wird m.W. aus Sicht der UN aber der Zweite Weltkrieg als Zäsur für die Grenzen angesehen, die es zu erhalten gilt. Allerdings ist diese Auffassung - bedingt durch den Jugoslawien-Krieg und die damit verbundene Bildung neuer Staaten - inzwischen aufgeweicht. Was aber an der aktuell bestehenden Rechtslage betreffend Israel/Palästina und Türkei/Kurden zunächst einmal nichts ändert.


    Bei der Bildung eines Kurdischen Staates müssten zudem (wenn das Sinn machen soll) auch mehr Staaten als nur die Türkei mitspielen. Die Chance, vor diesem Hintergrund eine Einigung zu erzielen, sehe ich für Jahrzehnte nicht. Obwohl das aus meiner Sicht die wünschenswerteste Lösung wäre, weil die gegenwärtige Situation einem Pulverfass gleicht.


    Eigentlich müsste alle beteiligten Staaten ein Interesse daran haben, dass sich ein eigenständiger kurdischer Staat bildet, weil m.E. nur so ein dauerhaft friedliches Zusammen- oder Nebeneinanderleben gewährleistet werden kann.


    Auch Israel wird niemals Frieden finden können, solange nicht die Ursache des Streits (also die Aufteilung des Gebiets in einen israelischen und einen palästinensischen Staat entsprechend der UN-Resolution von 1967) beseitigt wird. Für mich ist es vollkommen unerklärlich, warum Israel dem nicht zustimmt - ich frage mich, wie die israelische Bevölkerung mit der allzeit gespannten Situation fertig wird. In Deutschland war doch schon "Land unter", als ein paar einsame Nasen Terror im Namen der RAF verübt haben. Ich könnte mich angesichts dieser Situation jedenfalls nicht wohlfühlen.

  • Da die Türken ja amerikanischen Jets keine Starterlaubnis gab und auch den eigenen Einsatz gegen IS(IS) ablehnte, verwundert der plötzliche Sinneswandel der Türkei.
    Plötzlich wird die Türkei durch ein IS(IS)-Attentat bedroht. Als eine türkische Exklave bedroht wurde, nahm die Türkei das hin, ohne einzugreifen.
    Obama "erlaubt" den Türken gegen Terroristen im eigenen Land vorzugehen, die Angriffe im Ausland gegen die PKK billigt er stillschweigend.
    Obama, der Friedensnobelpreisträger, hat durch seine Politik vor allem für Chaos und Leid in Libyen, Syrien und Irak gesorgt.
    Ein interessanter Beitrag über Obamas Außenpolitik, insbesondere in der von IS(IS) bedrohten Gebieten.
    Quelle: http://www.rolandtichy.de/kolu…ger-deal-mit-der-tuerkei/


    ---
    Edit:
    Jetzt greifen türkische Jets auch Kurden in der Türkei an.
    Quelle: http://m.focus.de/politik/ausl…us-online&ts=201507281845

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