Ohne jetzt das Fass zu weit aufmachen zu wollen. starfuck sollte einmal generell darlegen, was er damit meint?
Das Judentum im allgemeinen, Juden, die Jahrhunderte in friedlicher Koexistenz mit anderen Völkern in Palästina lebten oder die politische Ideologie und Bewegung ursprünglich europäischer Juden namens Zionismus (in den 30er/40er Jahren wurde er noch von den meisten europäischen Juden abgelehnt; der Staat Israel entstand aber letztlich aus dieser Bewegung), welcher von den Nachbarstaaten als Legitimation des Staates Israel abgelehnt wird und dessen territoriale Ausbreitung im ideologischen Sinne einer Stärkung des Staates Israels (Siedlungsbau der Hardliner/Falken Israels) zu Lasten von Arabern als Bedrohung, als eine Art Kolonialismus empfunden wird?
Die Thematik ist äusserst komplex und schwierig. Das zeigt auch die Situation des jahrzehntelang andauernden Nahostkonflikts, der aufgrund der unterschiedlichen und festgefahrenen Positionen und des vielen entstandenen Leids auf allen Seiten kaum zu lösen sein wird. Auf keinen Fall geeignet, irgendwelche Sprüche im Sinne einer Stammtischparole hinauszuposaunen. Das Eis ist in Hinblick auf das hintergrundspezifisch herausfordernde Thema sehr dünn. Gerade, wenn man ohne Hintergrundwissen darauf wie ein Elefant stampft und springt.
Scholl-Latour (der als Kind in ein Schweizer Jesuiten-Internat aufgrund der deutschen Bedrohungslage emigrieren musste; er galt als Mischling ersten Grades und wurde von den Eltern in die neutrale Schweiz geschickt) wusste dies im übrigen gut zu differenzieren. Er erwähnte auch (was man im Sinne des Einheitsjournalismuses nicht oft hört), dass heute selbst im Iran noch Juden als Minderheiten bei weitgehend freier Ausübung ihrer Religion lebten, der Iran aber explizit etwas gegen die Bewegung Zionismus als solches hat. Kannste gerne überprüfen: In der ARD-Mediathek befindet sich ein Video eines Talks bei Beckmann, der Helmut Schmid und Peter Scholl-Latour eingeladen hat. Scholl-Latour äusserte sich dazu.