Ein journalist, der noch 'was konnte -- im gegensatz zu den vielen stromlinienförmigen möchtegern-journalisten von heute (von denen viele nicht einmal mehr die rechtschreibung beherrschen, geschweige denn investigatives, unabhängiges handwerk).
Ein journalist, der die vierte macht im staate noch verkörperte -- was die heutigen gleichgeschalteten medien und journalisten zum großteil längst vergessen haben.
War Scholl-Latour wirklich so ein bedeutender Nahost Experte, wie ihn manche sehen wollen? Mein Eindruck von dem war immer, dass das eher eine Medienpersönlichkeit war. Ich glaube, der war fachlich nicht wirklich bedeutsam oder oft zitiert. Der hatte halt schon früh eine klare Meinung zu den Juden und kam damit bei vielen Schlussstrich-Deutschen in der alten BRD gut an, die sich sonst immer von Maulkörben, "Keulen" und Tabus betroffen sahen.
Heute abend spielen sie bestimmt nochmal alte Reportagen von ihm und dann sollte es das auch gewesen sein.
mws55: Du machst es jetzt nicht nachträglich besser, weiter über Dein vorangegangenes Posting zu rabulisieren. Wer nichts Wesentliches zum Thema beitragen kann, sollte auch nichts beitragen.
Ich überlasse Dir nun fortfolgend gerne das letzte Wort, falls Du das zur inneren Befriedigung noch benötigen solltest.
Ich für meinen Teil beschäftige mich nun nicht mehr mit dieser Nebensächlichkeit.
Ich konzentriere mich lieber auf wertvolle und themenbezogene Beiträge.
@all: Sorry für das Off-Topic. 
ZitatOriginal geschrieben von starfuck
War Scholl-Latour wirklich so ein bedeutender Nahost Experte, wie ihn manche sehen wollen?
Schon,
er war im Flugzeug mit Khomeni als der nach dem Sturz des Schahs wieder aus dem Exil zurück nach Iran kam.
Dabei durfte Scholl-Latour auf einen Koffer aufpassen, in dem die neue, noch geheime, Verfassung des neuen islamischen Irans war.
Er sprach auch fließend Arabisch...
War als junger Mann als Fremdenlegionär in Indochinakrieg (Vietnam vor den Amerikanern) und hat im Laufe seines Lebens fast jedes Land der Welt bereist.
Sein Wissen der politischen Welt und Konstellationen war schon gigantisch, nur wollte es halt von den Verantwortlichen keiner hören...
Grüßle
ingo61
ZitatOriginal geschrieben von mostwanted
Zum Glück habe ich das hier gelesen. Die Medien schweigen es ja tot.
Die deutschen vielleicht.
ZitatOriginal geschrieben von mws55
Vermutlich ist er 99,9999% aller anderen Menschen hier ebenso unbekannt. Oder meinst du, dass ihn hier irgendjemand persönlich kannte?
Du denkst, daß er 213.999,75 von 214.000 TT'lern ebenso unbekannt war wie dir. Das trifft ja ganz offensichtlich nichtmal annähernd auf die wahrscheinlich höchstens paar hundert aktiven, schreibenden TT'ler zu. Daß man die eigene Unkenntnis zur Grundlage fast beleidigender Kommentare über sein fälliges Spätableben und seine Unbedeutung aufgrund des eigenes Horizontes von sich gibt, das sagt nichts über ihn, aber einiges über den Schreiber aus. Man kann ja nicht ernsthaft diskutieren inmitten luftleeren Raums ohne jegliche Bezugspunkte. Bestimmt gibt's auch welche, die Scholl-Latour zeitlebens nicht leiden konnten, auch wenn das wohl oft eine späte Einbildung aufgrund eigener Persönlichkeitsbildung sein dürfte. Wenn man noch in diesem Jahrtausend Kind war, dann kann man ihn auch nicht kennen. Das ändert aber nichts daran, daß er ein besonders im asiatischen und arabischen Raum eine Koriphäre war, der jahrzehntelang für Medien und Publikum bis dato unbekannte Einblicke und Erkenntnisse vermitteln konnte. Von denen, die vor den 80ern geboren wurden, kennt ihn wohl fast jeder, von denen, die inzwischen die wahrscheinliche Hälfte ihres Lebens hinter sich haben wohl sogar jeder Einzelne, der nicht konsequent desinteressiert ist. Frag mal deine älteren Geschwister und deine Eltern. (-:=
Ich dachte schon, daß die Welt nicht einen Thread für jeden Promitod braucht, denn Nachrichtenmedien gibt's ja noch und nöcher und wird sowieso überall erwähnt. Man muss hier keine Tagesnachrichten verbreiten. Aber vielleicht muss ich das ja revidiere im Sinne der Erwachsenenbildung.
P.S.: Und daß über seinen Tod in den deutschen Medien nicht berichtet wird, das ist ja sowas von überhaupt nicht zu erwarten. Es geht ja nicht darum, daß man seine Konkurrenten in der Erwähnung um Minuten schlägt. In der Online-FAZ zum Beispiel ist es derzeit neben der Waffenlieferung an die irakischen Kurden das prominenteste Thema. Weil sich ja heutzutage jeder quasiöffentlich äußern kann meinen auch viele, daß ihre Ergüsse gleichwertig sind mit denen von Journalisten und Auslandskorrespondenten. Mit dem Wissens- und Erfahrungsumfang eines Scholl-Latour kann sich aber niemand von uns und wohl auch kaum ein anderer Journalist messen.
Die Welt von heute: Der Vermesser der Welt
Alter Falter...
Bei manchen Beiträgen hier ist Fremdschäm-Alarm angesagt. Dieter Nuhr lässt grüßen...
Zum Thema:
Schließe mich den Beiträgen von ingo61 und derAL an.
Mit Peter Scholl-Latour ist ein großartiger Jounalist und Autor gestorben. Faszinierend an ihm fand ich seine stets unaufgeregten, trefflichen Analysen und die Fähigkeit, sie in klare Worte zu fassen.
Mit 90 Jahren hat er ein relativ hohes Alter erreicht, das darf man auch nicht vergessen. Seine Lebenserfahrung und sein Wissen sind dennoch kaum zu ersetzen.
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!
