LTE Telekom: Wann macht sich der Unterschied zwischen 16 Mb/s und 50 MB/s bemerkbar?

  • Hallo,


    mich würde interessieren, bei welchen Anwendungen auf einem Smartphone (iPhone 5) sich der Unterschied zwischen 16 Mb/s und 50 Mb/s bemerkbar macht.


    Grund: Ich bin gerade hin und hergerissen zwischen dem Complete Comfort M und Comfort L der Telekom. Vom Datenvolumen würden eigentlich beide ausreichen.


    Aktuell habe ich einen TK-Tarif mit 21,6 Mb/s, was mir eigentlich ausreicht. Die Frage ist nur, ob mir auch die 16 MB/s ausreichen würden.


    Meine Anwendungen sind:
    - Sehr viel Email
    - Surfen zum "schnell was nachsehen" - auch in Apps wie Amazon
    - Schnell was nachsehen im DB Navigator
    - Was mit einer Scanner-App scannen und auf Evernote hochladen
    - Ab und an Download eines Songs oder Albums aus meiner persönlichen iTunes Cloud
    - Selten mal ein Video über YouTube ansehen.


    Würden sich hierbei die 50 MB/s wirklich bemerkbar machen?


    Danke für eure Einschätzung!

  • Nein, machen sie sich nicht. Für Youtube videos in HD reichen 16 Mbit/s allemal aus, die 50 Mbit würden den Buffer höchstens schneller füllen, da das Video aber sowieso nicht direkt komplett lädt macht das keinen Unterschied. Auch für normale Downloads reichen die 16 Mbit/s aus, zumal du die 50 Mbit auch nicht unbedingt überall erreichst, entweder wegen Netzauslastung oder weil manche Downloadanbieter sowas auch gerne mal drosseln.

  • Gut, danke für die Einschätzung.


    Und wie sieht es mit dem Upload aus? Ich habe gesehen, dass der M nur 2 MB/s anbietet, während der L bei 10 MB/s liegt.

  • Beim normalen surfen und videos schauen reichen auch 0.5 mbit upload aus, wenn du aber mal größere Mengen Daten hochladen willst, sind 10 mbit gegenüber 2 mbit natürlich schon ein merkbarer Unterschied.

  • Danke euch für eure antworten. Ich habe mich nun trotz allem für den größeren Tarif entschieden, da es preislich nicht sooo viel ausmacht und ich im Zweifel es dann nicht bereuen möchte. Soweit bin ich auch sehr zufrieden damit.

  • Re: LTE Telekom: Wann macht sich der Unterschied zwischen 16 Mb/s und 50 MB/s bemerkbar?


    Meiner Einschätzung nach macht die Download-Geschwindigkeit - selbst wenn das Netz und die Bedingungen sie hergeben - bei diesen Anwendungen tatsächlich keinen großen Unterschied. Dafür sind die pro Benutzerinteraktion übertragenen Datenmengen viel zu klein.


    Hier ein paar Rechenbeispiele:
    - E-Mail:
    Eine Mail mit Bildern hat maximal vielleicht 100 KB, also 0,8 MBit. Bei 16 Mbit/s wäre sie theoretisch in 50 ms, bei 21,6 Mbit/s wäre in 37 ms und bei 50 Mbit/s in 16 ms geladen. In der Praxis wird keine der genannten Datenraten bei so einem kleinen Download überhaupt erreicht.


    Ein Dateianhang in einer Mail (Powerpoint, Foto, ...) kann auch schon mal 2 MB groß werden, das sind 16 Mbit. Bei 16 Mbit/s dauert das also eine Sekunde, bei 50 Mbit/s nur 0,32 Sekunden, wobei auch hier der Unterschied in Wirklichkeit kleiner ist, weil die 50 Mbit/s erst nach einiger Zeit erreicht werden.


    - Surfen zum "schnell was nachsehen" - auch in Apps wie Amazon
    In Apps sind die Datenmengen auch eher klein. Bei aufwendigen Websites kann vielleicht auch mal 1 MB pro Seite anfallen - entsprechend bei 16 Mbit/s einer halben Sekunde.


    - Schnell was nachsehen im DB Navigator
    Der ist wirklich sparsam und braucht nur wenige KB pro Abfrage - da kommt man vermutlich in keinem Netz über EDGE-Geschwindigkeit hinaus und es geht trotzdem schnell.


    - Was mit einer Scanner-App scannen und auf Evernote hochladen
    Scanner-App sollte überhaupt nicht ins Internet müssen. Evernote dürfte ähnlich sparsam sein wie der DB Navigator.


    - Ab und an Download eines Songs oder Albums aus meiner persönlichen iTunes Cloud
    Hier merkt man eventuell was - ein Song hat ca. 6-8 MB, entsprechend 4 s pro Song bei 16 Mbit/s und 1,3 s bei 50 Mbit/s.


    - Selten mal ein Video über YouTube ansehen.
    Dafür braucht man eher konstante 2-3 Mbit/s als maximale Downloadraten.


    Die Entscheidung für den größeren Tarif war aber sicher trotzdem nicht verkehrt, denn das höhere Datenvolumen ist sicher auch gut, um mal höheren Bedarf abzupuffern oder allgemein entspannter mobil zu surfen :top:


    Sebastian

  • Ich glaube da steckt auch Psychologie dahinter. Wenn man die Bandbreite mit einer Pumpe
    vergleicht, dann würde man analog "mehr ziehen". Wenn trotzdem nicht das Maximum fließt, dann liegt es eben dahinter aber nicht an einer zu schwachen Pumpe (niedrigen Bandbreite).

  • Die andere Frage ist, wie oft man überhaupt die Rahmenbedingungen hat um über 16 MBit/s hinauszukommen. Die tatsächliche Bandbreite eines Up-/Downloads ist abhängig von den folgenden potentiellen Flaschenhälsen:


    a) Bandbreite außerhalb des Backbones Deines Mobilfunkanbieters
    b) Bandbreite innerhalb des Backbones Deines Mobilfunkanbieters
    c) Anbindung der örtlichen NodeB an das Core Network
    d) Die Bandbreite auf der Funkschnittstelle muß hoch genug sein


    Insbesondere d) ist ein Punkt, der Dich schnell ausbremst. Zwar meinen viele alles hänge von der Last auf der Zelle ab, tatsächlich aber ist auch die Signalqualität und die davon abhängige Modulationsart ganz entscheidend.
    Die maximale Bandbreite bei LTE800 (und 10 MHz Frequenzbandbreite) beträgt bei der Telekom 50 MBit/s, bzw. wo schon auf LTE Cat. 3 geupgraded wurde 75 MBit/s. Um diese Bandbreite zu erreichen, benötigt man jedoch die höchste Modulationsstufe 64QAM. Nimmt die Signalqualität - egal aus welchen Gründen - ab, so wird nur noch 16QAM verwendet, wodurch die Bandbreite sofort um ein Drittel einbricht. Das ganze passiert wohlgemerkt nicht erst am Zellenrand, sondern schon ein paar hundert Meter von der NodeB entfernt.


    Abgesehen davon würde ich wegen des oben bereits von SebastianBonn ausführlich dargelegten praktisch nicht spürbaren Vorsprungs keinen Cent für zusätzliche Bandbreite oberhalb von ca. 5-10 MBit/s ausgeben.


    Der tatsächliche Nutzen von LTE ist, daß es die Gesamtkapazität des Netzes erhöht und auch bei hoher Last noch brauchbare Bandbreiten liefern kann. Dagegen hat der einzelne Teilnehmer von den hohen beworbenen Bandbreiten unmittelbar praktisch überhaupt keinen Nutzen. Trotzdem gelingt es den Netzbetreibern mit geschicktem Marketing viele Kunden vorzuspiegeln, es mache Sinn für höhere Bandbreiten draufzuzahlen.

  • Falls du noch einen Telekom-Festnetzanschluss hast, der min 30€ im Monat kostet, kannst du den Magenta1-Vorteil buchen, der bringt dann den vollen Speed und 10€ Rabatt. Im Festnetz gibt's die Flat in alle Handynetze.



    Wirklich bemerkbar macht sich der Höhere Speed aber erst bei Downloads, Wenn man z.B. eine neue App läd, dauert das ein paar Sekunden weniger. ;-)

    Festnetz: Magenta XL 250Mbit mit TVplus
    Mobil: Magenta Mobil L+ Premium mit Samsung Galaxy S9+

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