Welches Jobangebot annehmen?

  • Ich habe aktuell das folgende Luxusproblem:


    Da ich mit meinem AG unzufrieden war, habe ich eine Bewerbungsoffensive gestartet und bin mit der folgenden Situation konfrontiert:


    Ich wurde von zwei potentiellen neuen AG zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, diese sind positiv verlaufen und es sollten Ende August die finalen Konditionsgespräche stattfinden.
    So, nun hat einer der beiden AG´s das finale Gespräch vorgezogen und ich habe direkt einen Arbeitsvertrag unterschrieben (ja, ja diese böse Euphorie :cool: ). Leider ist mir erst nachher "aufgefallen", dass ich mich für die Position viel zu billig verkauft habe ( wollte halt vom alten AG weg) und seitdem plagt mich ein mulmiges Gefühl :-)


    Es besteht nun immer noch die Möglichkeit das finale Gespräch mit dem zweiten AG zu führen. Ich könnte daher dort ebenfalls einen Arbeitsvertrag unterschreiben und den ersten kündigen (gemäß Arbeitsvertrag ist dies nicht ausgeschlossen). Wobei mir die Option auch Bauchschmerzen bereitet, da ich mich grds. an Verträge halte und ich zu den Konditionen nicht ja hätte sagen müssen.



    Beide Job´s sagen mir zu, der des ersten AG´s bereitet mir aufgrund genannter Problematik aktuell Bauchschmerzen. Würdet ihr ggfls. den Vetrag kündigen und das zweite Angebot annehmen?



    Zur Info noch die Konditionen:
    1. Angebot und bereits unterschrieben:
    Jahresgehalt 50tsd + Firmenwagen + Bonuszahlungen (Höhe unbekannt, wird durch diverse Eckwerte berechnet bis 35tsd möglich), Verantwortung für 15 Mitarbeiter


    2. Angebot:
    Jahresgehalt 55tsd. + Firmenwagen + Bonuszahlungen (ca. 10-15tsd), anfänglich keine Ma Verantwortung. HomeOffice auf Wunsch möglich.

  • Was willst du jetzt von uns hören? Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Ist natürlich blöd gelaufen, man unterschreibt nicht direkt im Anschluss an ein Gespräch den Vertrag.


    Wenn dich die fehlenden 5k so stören, dann kündige den ersten Vertrag wieder. Das ist natürlich höchst unschön und wird sicher nicht auf Verständnis stoßen, aber dann ist es halt so. Besser als dich die kommende Monate/Jahre ärgern, dass du nicht doch den anderen Job angenommen hast.

  • Es wurde doch sicher eine Probezeit vereinbart. Die einfache und kurzfristige Kündigungsfrist darin gilt ja für beide Seiten. Wenn beide Gespräche eigentlich Ende August hätten stattfinden sollen, dann geht's ja wahrscheinlich noch nicht um einen Wechsel zum 1. September - vielleicht sogar deutlich später, denn es war ja keine Rede von erfolgter Kündigung und Ablauftermin beim derzeitigen Arbeitgeber. Wenn du dich für den zweiten Neuarbeitgeber entschließen solltest und noch Vertragsbeginn beim ersten kündigst, dann sollte das für den ja allemal einfacher und angenehmer sein, als während der Probezeit.


    Kommt wohl auf die persönlichen Verhältnisse an, ob man den ersten oder zweiten Arbeitgeber vorzieht. Wenn die Bonusmöglichkeit bei dem mit geringerem Fixlohn im Schnitt zur Hälfte ausgeschöpft werden können, dann ist das Gesamteinkommen ja schon gleich [ 50+35:2=67,5 55+(10+15):2=67,5 ]. Und wenn's tendenziell gut läuft, dann ist man beim zweiten ja klar besser dran. Hinzu kommt die beim einen schon deutliche, beim anderen in Zeitpunkt und Umfang ungewisse Führungsfunktion. Andererseite kann man dagegenhalten, ob einem Homeoffice entweder wichtig ist, oder, ob das gerade in der Anfangszeit Einbindung und Fortkommen in der neuen Firma nicht entgegensteht.

    Je suis Charlie

  • nur anhand der aufgezählten punkte würde ICH keine entscheidung fällen.


    was ist mit perspektive? aufgaben? arbeitszeit? fahrzeit vom wohnort? was für einen eindruck machen kollegen und vorgesetzte?


    ansonsten: was heisst "zu billig verkauft". wenn ich das richtig deute, hast du bei variante 1 mehr potentital nach oben als bei variante 2.

  • Re: Welches Jobangebot annehmen?


    Zitat

    Original geschrieben von jer81 Ich könnte daher dort ebenfalls einen Arbeitsvertrag unterschreiben und den ersten kündigen (gemäß Arbeitsvertrag ist dies nicht ausgeschlossen). Wobei mir die Option auch Bauchschmerzen bereitet, da ich mich grds. an Verträge halte und ich zu den Konditionen nicht ja hätte sagen müssen.


    Eine fristgemäße Kündigung eines Vertrages ist ein völlig vertragsgerechtes und normales Verhalten. Macht jeder AG genauso!


    Zitat

    Original geschrieben von jer81
    Zur Info noch die Konditionen:
    1. Angebot und bereits unterschrieben:
    Jahresgehalt 50tsd + Firmenwagen + Bonuszahlungen (Höhe unbekannt, wird durch diverse Eckwerte berechnet bis 35tsd möglich), Verantwortung für 15 Mitarbeiter


    2. Angebot:
    Jahresgehalt 55tsd. + Firmenwagen + Bonuszahlungen (ca. 10-15tsd), anfänglich keine Ma Verantwortung. HomeOffice auf Wunsch möglich.


    Das hängt von Deinen Lebenszielen ab: Homeoffice ist schon alleine deshalb super, weil Du die Zeit für den Weg zur Firma sparst.


    Mit dem anderen Job hast Du bessere Aufstiegschancen, weil Du Dich beim Chef besser persönlich einkratzen kannst.


    Wenn Du Familie hast, ist wichtig:
    Ein Papa, der immer nur arbeitet, ist der größte Volltrottel von allen Männern. Selbst der gebildete Hartzer ist da für Frauen oft interessanter (und z.B. ein 35h/Woche- Beamter erst recht), weil er Zeit für die Familie hat.

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    nur anhand der aufgezählten punkte würde ICH keine entscheidung fällen.


    was ist mit perspektive? aufgaben? arbeitszeit? fahrzeit vom wohnort? was für einen eindruck machen kollegen und vorgesetzte?


    ansonsten: was heisst "zu billig verkauft". wenn ich das richtig deute, hast du bei variante 1 mehr potentital nach oben als bei variante 2.


    "zu billig verkauft": ich hätte mit Sicherheit auch 60tsd + x rausholen können.
    Zitat vom Gesprächspartner: "50tsd, sprechen wir gar nicht mehr drüber - völlig im Rahmen ..."


    Perspektive:
    Variante 1: noch etwas Luft nach oben
    Variante 2: viel Luft nach oben


    Arbeitszeit:
    Variante 1: nicht mit einem Wort im Arbeitsvertrag erwähnt.
    Variante 2: 40 Stunden


    Fahrtzeit:
    Variante 1 ca. 20-30 Minuten
    Variante 2 ähnlich Fahrtzeit, oder Home Office


    Kollegen/Vorgesetzte:
    bei beiden Varianten nur die Vorgesetzten kennengelernt und diese haben in beiden Fällen einen guten Eindruck hinterlassen

  • Zitat

    Original geschrieben von jer81
    "zu billig verkauft": ich hätte mit Sicherheit auch 60tsd + x rausholen können.
    Zitat vom Gesprächspartner: "50tsd, sprechen wir gar nicht mehr drüber - völlig im Rahmen ..."



    Dann wirst du doch demnächst sowieso wieder wechseln.
    Vor allem wenn du mal irgendwann mitbekommst was die lieben Kollegen verdienen. ;)


    HO:
    Da sehe ich mehr Nachteile als Vorteile.Vor allem für die weitere Karrierelaufbahn.

  • Zu billig verkauft, sagst Du jetzt. Nachher kann man immer viel reininterpretieren.


    Beide Angebote sind doch recht ähnlich vom Gehalt.
    Vom ersten Eindruck eines Vorgesetzten kann man nicht auf das gesamte Umfeld schliessen.


    Trete den Vertrag an und arbeite ein Jahr. Zeig denen was Du drauf hast und wie engagiert Du bist, lote die weiteren Aufstiegchancen aus.
    Wenn Dir der Job dann immer noch gefällt, frag nach mehr Geld.
    Gehen kannst Du dann immer noch.


    Sag dem anderen AG höflich ab, man sieht sich immer zweimal im Leben.

    Beste Grüße
    W.

  • tja nicht einfach, so wie du es schilderst, würde ich wohl auch zu B tendieren.


    ABER: Bei A weisst du für künftige gehaltserhöhungen, dass noch luft nach oben ist.
    Bei B ist wohl bei 55 erstmal ende, wenn du dort nicht die von dir nun angedachten 60+ bekommen hast?


    wurde dir das home office fest zugesichert? wie oft? manche "dürfen" 1x im Monat. das ist dann auch schon egal...


    habt ihr bei A nicht über die Arbeitszeit gesprochen? nachher müsstest du dort nu 35 stunden arbeiten, dann sieht die Sache auch wieder ganz anders aus... oder auch andersrum.


    ich würde das vielleicht noch nachträglich ansprechen, dass das in den vertrag aufgenommen wird. wenn es dann > 40h sind, kannst du das wenigstens als grund anbringen, entweder doch noch abzusagen oder noch auf deine 60k zu kommen...

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    ...


    ABER: Bei A weisst du für künftige gehaltserhöhungen, dass noch luft nach oben ist.
    Bei B ist wohl bei 55 erstmal ende, wenn du dort nicht die von dir nun angedachten 60+ bekommen hast?


    ...


    Es wird bei A allerdings schwierig das entstandene Delta wieder zu schließen. Bei B sollte auch noch weitere Luft sein, hier darf man jedoch auch den, wg. geringerer Verantwortung, ruhigeren Job nicht vergessen.


    Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    ...
    wurde dir das home office fest zugesichert? wie oft? manche "dürfen" 1x im Monat. das ist dann auch schon egal...


    ...


    Home Office ist bis zu zweimal wöchentlich zugesichert


    Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt


    habt ihr bei A nicht über die Arbeitszeit gesprochen? nachher müsstest du dort nu 35 stunden arbeiten, dann sieht die Sache auch wieder ganz anders aus... oder auch andersrum.


    ...


    über die Arbeitszeit wurde gar nicht gesprochen. Grundsätzlich gehe ich bei jedem Job erstmal von 40 Stunden + x Überstunden aus. Aber das gar nichts niedergeschrieben ist habe ich bis dato noch nie erlebt.

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