Mit dem One mini 2 stellt HTC (wie alle anderen Hersteller auch) eine verkleinerte Version seines Flaggschiff, dem HTC One (M8) vor. Und wie allen anderen auch, wurde das One mini 2 zwar optisch stark an seinen großen Bruder angelehnt, technisch handelt es scih aber um ein komplett anderes Smartphone. So kommt beim mini 2 nun ein 4,5 Zoll großes Display mit einer HD-Auflösung (720 x 1.280 Pixel) zum Einsatz. Im Gegensatz zum Snapdragon 800 nutzt es auch "nur" einen 1,2 GHz schnellen Snapdragon 400 (QuadCore) samt 1 GByte RAM. Der interne Speicher beträgt aber ebenfalls 16 GByte und kann problemlos über microSD-Karten um weitere 128 GByte aufgebohrt werden. Bei der Kamera hat HTC sogar einen Schritt nach vorne gemacht, denn sie maximale Auflösung beträgt nun 13 Megapixel. Allerdings muss man auch auf die Duo-Kamera verzichten. Wie sich der kleine Zwilling des One M8 geschlagen hat, könnt ihr in den nächsten Minuten selber nachlesen.
Design
Genau wie beim One (M8), kommen auch beim One mini 2 hochwertige Materialien in Form von Metall zum Einsatz. Die beiden die Lautsprecher-Abdeckungen auf der Vorderseite sowie der Rahmen rund um das Display bestehen allerdings aus Kunststoff. Somit handelt es sich de facto auch nicht um ein Unibody-Gehäuse. In der zuvor erwähnten Lautsprecher-Abdeckung versteckt sich übrigens auch eine kleine Benachrichtigungs-LED, rechts daneben findet man die 5 Megapixel-Frontkamera für Selfies und Wefies.
Das HTC One mini 2 wird zum Rand hin deutlich schmaler und somit auch rundlicher, was der Haptik sehr entgegen kommt. Es liegt nahezu perfekt in der Hand. Das Metall fühlt sich warm und angenehm an. Mit seinen Abmessungen von 137 x 65 x 11 mm ist es etwa 1 cm kleiner als das One M8 (147 x 71 x 9.35 mm). Das Gewicht wurde dabei auf 137 Gramm geschrumpft, somit ist kleine mini 2 etwa 23 Gramm leichter als der große "Bruder". Schaut man sich das Smartphone näher an, dann sieht man auf der linken Seite den Einschub für die Nano-SIM. Diese muss allerdings zuvor in einen Tray gelegt werden und findet erst dann den Weg ins Gehäuse. Vice versa findet man auf der rechten Seite den Einschub für die MicroSD-Speicherkarten. Direkt darunter befindet sich die Lautstärkewippe aus einem hellerem, gebürstetem Metall. Der 3,5 mm Klinkenanschluss liegt auf der Oberseite während man den MicroUSB-Anschluss wieder an der Unterseite findet. Ebenfalls an der Oberseite befindet sich der Ein- und Ausschalter. Den IR-Sensor des One M8 hat HTC eingespart. Das One mini 2 gibt es übrigens in den Farben Metallgrau, Silber und Gold. Mein Testgerät kostet bei Cyberport aktuell 429 Euro.
Dreht man das Smartphone um, dann springt einem das ins Gehäuse eingefräste HTC Logo ins Gesicht. Direkt darüber liegt die neue 13-Megapixel-Kamera sowie die sehr helle LED. Die vom One M8 bekannte Duo-Kamera ist dem Rotstift zum Opfer gefallen. Wer will sich auch schon Konkurrenz im eigenen Hause schaffen?
Display
Das Display des mini 2 ist im Vergleich zum One M8 auf 4,5 Zoll geschrumpft und die Auflösung wurde auf 720 x 1.280 Pixel reduziert. Mit seinen 326 ppi werden alle Inhalte aber trotzdem gut lesbar abgebildet. Die maximale Leuchtkraft des Displays reicht gerade noch aus, um es auch in der Sonne noch ablesen zu können. Die Farben wirken natürlich und nicht überbetont.
Austattung/Technik/Benchmarks
Die beiden Lautsprecher auf der Vorderseite bieten dank BoomSound-Technologie einen absolut erstklassigen Sound. Sowas hört man in dieser Qualität nur sehr selten. Leider gilt das nicht für den Klang über Kopfhörer. Da HTC mittlerweile auf Equalizer-Presets verzichtet, ist der Klang etwas zu "breit". Es fehlen Bässe und auch die Höhen wirken ziemlich dünn. Das änderte sich mit meinen Bluetooth-Kopfhörern Zoror Wireless. Die liefern nämlich ab Werk bereits eine menge Bass, das kommt dem Sound des One mini 2 zugute.
Wer lieber Equelizer-Presets mag, der kann sich ja über den Play Store den passenden Musikplayer installieren. Ich selber nutze den PlayerPro mit DSP-Pack und bekomme so mit meinen Ultimate Ears Fi 10 einen akzeptablen Sound heraus.
Im AnTuTu X-Benchmark kommt das One mini 2 mit seinem Snapdragon 400 und 1.2 GHz auf 16.549 Punkte. Das ist dann natürlich Welten vom One M8 entfernt. So liegt es nur knapp hinter dem Google Nexus 4. Im Geekbench 3 kam es auf 341 Zähler im Single-Core und 1124 im Multi-Core-Modus. Während des Tests konnte ich aktuelle Spielen (GTA: San Andreas, Asphalt 8 oder Dead Trigger 2) aber problemlos spielen. Mitunter waren nur leichte Einschränkungen in den jeweiligen Detailstufen notwendig. Spiele wie Temple Run 2 liefen auch auf höchster Detailstufe ruckelfrei. Als Betriebssystem kommt das aktuelle Android 4.4.2 samt Sense 6.0 und BlinkFeed zum Einsatz. Ich bin kein Freund von Sense, aber man kann sich ja auch einen anderen Launcher aus dem Play Store installieren.
Kamera
Die rückseitige Kamera des HTC One mini 2 unterscheidet sich von den anderen One-Modellen, denn sie verzichtet auf die umstrittene UltraPixel-Technologie (4 Megapixel) und nutzt lieber einen handelsüblichen 13-Megapixel-Sensor. Insgesamt ähnelt die Qualität beim One mini 2 eher der des HTC Desire 816. Auch beim mini 2 findet man in der Kamera-App die "üblichen Verdächtigen" in Form von Presets für Innen- und Außenaufnahmen, Weißabgleich, Belichtung und ISO-Einstellungen. Eine ganze Menge Filter ermöglichen zusätzlich die Bildverfremdung in Echtzeit. Hinzu kommt der unausweichliche HDR-Modus (der natürlich keiner ist). Der manuell auswählbare Tiefenschärfe-Effekt muss ohne zweite Kamera auskommen und das Ergebnis sieht so dann ein wenig "künstlich" aus. Hier findet ihr eine Galerie mit Fotos, die ich mit dem One mini 2 geschossen haben. Die Zoe-Funktion, die aus den Fotos und Videos eigene Collagen erstellt ist zwar vorhanden, jedoch nur über die Alben-App erreichbar. Im App-Drawer befindet sich eine Zoe-App, die jedoch keine Funktionalität hat. Sie verweist nur auf ein kommendes Update. Das war auch schon beim Desire 816 so.
Connectivity
Unterwegs ist man über DC-HSPA+ mit bis zu 42,2 MBit/s oder LTE in der Cat. 4 online. Daneben bietet das HTC auch Bluetooth 4.0, WLAN 802.11 a/b/g/n (Dualband) und GPS (GLONASS) bzw. NFC. Im Netz der Deutschen Telekom bzw. im o2-Netz war der Empfang gut bis sehr gut. Leider gab es speziell im GSM-Netz deutliche Empfangseinbußen, zumindest im Vergleich zu den mir vorliegenden Modellen der Konkurrenz. Zudem dauerte die Umschaltung von GSM nach UMTS/LTE sehr lange. Im LTE-Netz von o2 habe ich knapp 35 MBit/s erreich, im heimischen WLAN etwa 95 MBit/s. Die Gesprächsqualität war dabei aber immer gut. Der fest eingebaute Akku des HTC One mini 2 liefert 2.110 mAh und hält bei starker Nutzung knapp 5-6 Stunden durch. Normalnutzer (knapp 15-20 Minuten Gespräche pro Tag, etwa 1 Stunde MP3 und Videos) dürften 1 1/2 Tage ohne Steckdose auskommen.
Fazit
Die Modellbezeichnung "Mini" bedeutet in der Welt der Smartphones erst einmal gar nix Das One mini 2 ist nicht der kleine Bruder des One (M8), sondern ein eigenständiges Smartphone mit allen Vor- und Nachteilen. Die sehr wertige Verarbeitung und die handschmeichelnden Eigenschaften des Metall-Gehäuses stehen auf der Habenseite. Das Unbody-gehäuse des One M8 ist allerdings noch wertiger. Der recht "langsame" Prozessor kann aber nicht mit den Flaggschiffen mithalten und soll das aber auch gar nicht. Im Test hatte das One mini 2 keine Probleme mit aktuellen Games und auch die Benutzeroberfläche Sense 6 lief flüssig. Alternativen in Form des Moto G (LTE) bekommt man aber schon für knapp 200 Euro. Hier muss man allerdings auf das exzellente Design eines One mini 2 verzichten. Wer mobile-reviews.de unterstützen will, der kauft das Smartphone bei Cyberport.de.
Vollständiger Testbericht HTC One mini 2 (mit allen Bildern)