Neues Großprojekt: Deutsche Bahn verlegt Bahnhof Hamburg-Altona

  • Zitat

    Original geschrieben von handyman1981
    Geldverschwendung? ;)


    Zumal liest man auch einiges immer wieder über Sicherheitsmängel im Streckennetz:


    1. Man liest auch immer wieder von alten Bahnhöfen. Wenn man dann die Bahnhöfe aber modernisieren will - was ja in der Regel mit einem Großprojekt einhergeht, fangen dann die Leute wieder mit Geldverschwendung an. Der Frankfurter Bahnhof wurde beispielsweise sehr kostengünstig modernisiert.
    Entsprechend ernüchternd sieht dann aber auch das Ergebnis aus.


    2. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Großprojekt viel schief geht deutlich höher, als dass bei einem kleinen Projekt was schief geht.


    Man kann das ganze aber auch mal positiv sehen: An einem Großprojekt sind mehr Menschen beteiligt und Menschen lernen nunmal aus Fehlern und können ZUSAMMEN Lösungen erarbeiten.
    Das heißt diese Mitarbeiter kennen die gemachten Fehler dann und können bei zukünftigen kleineren Bauprojekten, an denen sie prozentual wesentlich stärker beteiligt oder sogar auf sich allein gestellt sind, diese Fehler vermeiden.


    Durch Großprojekte können sich deutsche Mitarbeiter und Firmen auch Weiterentwickeln und zwar deutlich besser als wenn sie nur ein neues Fertighaus aufstellen.


    Jens

    Reden ist silber, Schreiben ist gold



    Geändert von Jens Groß wegen chronischer Unentschlossenheit

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Großprojekte sind schon immer finanziell aus dem Ruder gelaufen. Das ist keine Erfindung der letzten Jahre, sondern war bereits in den 50igern so.


    Aber nicht überall auf der Welt. Es gibt Länder, in denen der Whorst case berechnet und auf dieser Grundlage entschieden wird. Dann wird gebaut und man freut sich später über Gelder, die ggf. gespart werden konnten.


    Schief geht es nur wenn man alles Spitz auf Knopf rechnet und keine Reserven für Komplikationen lässt. Dabei kämpft jedes Bauprojekt, angefangen bei einer Hundehütte, mit irgendwelchen Schwierigkeiten. Großbaustellen verursachen zwangsläufig teure Probleme, außerdem ist man hier oft in Bereichen, in denen es nur wenige oder noch keine Erfahrungen gibt. Und so wird es immer teurer als geplant.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Großprojekte sind schon immer finanziell aus dem Ruder gelaufen. Das ist keine Erfindung der letzten Jahre, sondern war bereits in den 50igern so.


    Ich glaube der Kölner Dom hat über 600 Jahre gebraucht! :D


    Da sollen sich die Berliner nicht so anstellen! :D

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Aber nicht überall auf der Welt. Es gibt Länder, in denen der Whorst case berechnet und auf dieser Grundlage entschieden wird.


    Beispielsweise?

  • Der Spiegel hat eine Folgemeldung online gestellt:


    Hamburger Großprojekt: Was Sie über den Bahnhof Altona wissen müssen



    Hier heißt es u.a., die Verlegung werde "einen spürbaren, dreistelligen Millionenbetrag" kosten - natürlich herrlich unkonkret.


    Interessant auch: Wenn die Bahn den neuen Bahnhof nicht rechtzeitig fertigstellt, fällt "ab 1. Januar 2026" für "die Nutzung des Grundstücks laut Eckpunktepapier ein Entgelt von 50 Cent pro Quadratmeter monatlich für noch nicht übergebene Flächen" an - im worst case sind das knapp 70.000 Euro pro Monat.



    Viele Grüße,


    :) MTT :)

    Multae causae sunt bibendi...

  • Mit dem Fildertunnel soll bald angefangen werden, zu bohren.
    Wenn ich den Sprecher des Verkehrsministeriums - im obigen Link - richtig verstanden habe, gibts bei Tunnelprojekten Unwägbarkeiten, die man vorher nicht abschätzen kann.
    Daraus folgere ich, dass es bei Stuttgart 21 wahrscheinlich noch zu Kostensteigerungen kommen wird.

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Aber nicht überall auf der Welt. Es gibt Länder, in denen der Whorst case berechnet und auf dieser Grundlage entschieden wird. Dann wird gebaut und man freut sich später über Gelder, die ggf. gespart werden konnten.


    Printus, mal ehrlich, hast Du jemals beruflich mit Projektarbeit zu tun gehabt? Oder warst sogar Projektleiter/-verantwortlicher? Ich glaube kaum. Projekte, auch noch Großprojekte, geplant auf Basis von "worst case"-Annahmen, die würden mir mein Management nur so um die Ohren schlagen und ich hätte mir vor Jahren bereits einen neuen Job suchen können. :rolleyes:


    Zitat

    Schief geht es nur wenn man alles Spitz auf Knopf rechnet und keine Reserven für Komplikationen lässt.


    Dieser Ansatz ist ebenso falsch wie eine Planung auf Basis von "worst case" Szenarien. Ein gewisser Puffer sollte immer vorhanden sein. Jedoch ist dieser stark begrenzt, denn jeder Tag Puffer kostet Zeit und Ressourcen und somit Geld.


    Zitat

    Großbaustellen verursachen zwangsläufig teure Probleme, außerdem ist man hier oft in Bereichen, in denen es nur wenige oder noch keine Erfahrungen gibt. Und so wird es immer teurer als geplant.


    Einer der ersten Lektionen, die ich sowohl im Studium als auch bei späteren Projektmanagementkursen lernen durfte: je komplexer das Projekt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns (oder nicht Einhaltung der Projektplanung). Bei Projekten stehen immer die Faktoren Zeit, Kosten und Inhalte in Konkurrenz zueinander. Das wird sich wohl auch nie ändern und somit immer wieder zu Problemen und Verzögerungen in Projekten führen. Gibt genügend Fachliteratur und Studien zu diesem Thema...

    28:6:42:12

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