Neues Großprojekt: Deutsche Bahn verlegt Bahnhof Hamburg-Altona

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    Original geschrieben von c-walt
    Projekte, auch noch Großprojekte, geplant auf Basis von "worst case"-Annahmen, die würden mir mein Management nur so um die Ohren schlagen


    - Dein Management wird dir auch um die Ohren hauen wenn das Projekt scheitert oder den Kostenrahmen sprengt.
    - wenn die öffentliche Hand Bauherr ist, läuft alles anders als bei privaten Investoren. Deren Kapital ist nämlich begrenzt während die öffentliche Hand einfach Haushaltsmittel nachschießt und/oder unbegrenzt weitere Schulden macht


    Zitat

    Original geschrieben von c-walt
    Dieser Ansatz ist ebenso falsch wie eine Planung auf Basis von "worst case" Szenarien. Ein gewisser Puffer sollte immer vorhanden sein. Jedoch ist dieser stark begrenzt, denn jeder Tag Puffer kostet Zeit und Ressourcen und somit Geld.


    Die Größe des Puffers muss in einem sinnvollen Verhältnis zum Risiko stehen. Die Menschheit hat schon hunderte Flughäfen gebaut, man hätte in Berlin einigermaßen realistische Annahmen für die "stille Reserve" vorhalten können. Wenn man aber in Stuttgart Tunnel gräbt und es viele Unbekannte gibt muss der Überschuss entsprechend größer ausfallen.
    Teurer als ein gleich schon großzügig taxiertes Projekt kommt eins, bei dem Dinge schief laufen und wo teuer, kosten- und zeitintensiv nachgebessert werden muss. Letzteres wird ja nicht bezahlt, sondern gerügte Mängel müssen beseitigt werden weil der Bau sonst nicht abgenommen wird und gar kein Geld fließt. Dann lieber gleich realistische Puffer einbauen und nicht vorprogrammiert auf die Nase fallen...


    Zitat

    Original geschrieben von c-walt
    Einer der ersten Lektionen, die ich sowohl im Studium als auch bei späteren Projektmanagementkursen lernen durfte: je komplexer das Projekt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns (oder nicht Einhaltung der Projektplanung).


    Eine bahnbrechende Erkenntnis, auf die ohne Studien niemand gekommen wäre... ;)


    BTW, diejenigen, die die Fachliteratur schreiben, sind meist entweder reine Theoretiker und die gleichen Nasenbären, die Großprojekte reihenweise in den Sand setzen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Ich sehe in diesen Links nicht, dass es in anderen Ländern explizit besser läuft. Von 260 Projekten weltweit sind 1/3 teurer als geplant. Scheint also ein weltweites Phänomen zu sein.


    Es läuft natürlich nicht überall besser. Aber bei den Inselaffen beispielsweise schon.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Da haben wirs schon: Die Bahn zahlt für die Sanierung / Entsorgung des belasteten Bodens (nur) einen Festbetrag - wirds teurer (was jetzt gerade klar wird), zahlt der Steuerzahler.


    Well done, Hamburger Politik! :mad: :flop:



    Im Erdreich lauert das Gift




    :) MTT :)

    Multae causae sunt bibendi...

  • Zitat

    Original geschrieben von c-walt
    Projekte, auch noch Großprojekte, geplant auf Basis von "worst case"-Annahmen, die würden mir mein Management nur so um die Ohren schlagen und ich hätte mir vor Jahren bereits einen neuen Job suchen können. :rolleyes:


    Das ist doch letztendlich die Krux an Großprojekten. Wären im "Top"-Management nicht so häufig kurzsichtige (weil z.B. von Boni getriebene) Pfeifen zugegen, dann würde seriöser kalkuliert werden. Als ich mein Haus gebaut habe, wurde (natürlich!) auch der Fall der Fälle (z.B. mein Tod bzw. der der Partnerin, Berufsunfähigkeit etc) berücksichtigt. Im privaten Umfeld dürfte der Hausbau ein absolutes und einmaliges Großprojekt darstellen.


    Derartige Situationen nicht in der Planung zu berücksichtigen ist einfältig (und das ist schon harmlos formuliert). Dass das "Top"-Management vernünftige Planungen mit realistischen Puffern nicht sehen will, ist zwar nachvollziehbar (denn dann würde etliche Projekte schlicht und ergreifend nicht genehmigt werden), macht es aber keinen Deut besser.

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