Auch ich hatte den Spiegel über viele Jahre abonniert, das Abo aber irgendwann gekündigt, weil ich aus Zeitnot gar nicht mehr dazu kam, alle gut recherchierten und interessanten Artikel zu lesen. Inzwischen lese ich den Spiegel deutlich seltener - entweder, weil er mir irgendwo in die Hand fällt oder weil mich ein bestimmtes Thema zum Kauf animiert.
Die Qualität der Printausgabe hat aus meiner Sicht zwar leicht nachgelassen, in Zeiten des Internet verlangt der Leser aber immer aktuellere Themen, was natürlich auf Kosten der Rechercheintnsität gehen muss. Der Spiegel wird es sich nicht mehr leisten können, denselben Zeitaufwand für Recherchen aufzuwenden, wie in der Vergangenheit. Zu groß wäre die Gefahr, dass bis zum Erscheinen des Artikels alles längst mehrfach im Netz "durchgekaut" wurde.
Hier ist es in meinen Augen die Beschleunigung der Nachrichtenübermittlung und die hohe Frequenz der Themenwechsel, die Medien wie dem Spiegel das Leben schwer machen.
Dass die Online-Ausgabe des Spiegel niemals auch nur annähernd das Niveau der Printausgabe erreichte, war nie ein Geheimnis. Ich frage mich allen ernstes, nach welchen Kriterien (wenn überhaupt welche existieren) hier Jounalisten und Redakteure ausgewählt werden.