Würdet ihr in ein Haus ohne Internet ziehen?

  • Also wenn ich hier auf's Land fahre werden dort Reihenhäuser gebaut, und keine freistehenden Immobilien. Obwohl in manchen Neubaugebieten der Unterschied von freistehend zu Reihenhaus auch nur marginal ist ;). Das generell gerade eher wieder Wohnraum in der Stadt gesucht ist, wollte ich mit der Aussage nicht verneinen. Aber wenn auf dem Land gebaut wird, sind es rein subjektiv betrachtet hier in der Gegend Reihenhäuser, und das finde ich schwerlich nachvollziebar. Ok, das DSLClusterargument lasse ich gelten :D.

  • Hi


    die Älteren unter uns erinnern sich sicherlich noch: es ist interessant, den Wandel der Fragestellungen zu beobachten.


    1870: Würdet ihr in ein Haus ohne Wasseranschluß ziehen?
    1910: Würdet ihr in ein Haus ohne Wasserklosett ziehen?
    1920: Würdet ihr in ein Haus ohne Stromanschluß ziehen?
    1940: Würdet ihr in ein Haus ohne Innen-WC ziehen?
    1960: Würdet ihr in ein Haus ohne Warmwasseranschluß ziehen?
    1970: Würdet ihr in ein Haus mit Kohleheizung ziehen?
    1980: Würdet ihr in ein Haus ohne Telefonanschluß ziehen?
    1990: Würdet ihr in ein Haus ohne Kabelfernsehanschluß ziehen?
    2014: Würdet ihr in ein Haus ohne Internetanschluß ziehen?


    Die spannendste Frage ist jedoch: Welche Frage kommt als nächstes?



    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Zitat

    Original geschrieben von caoz
    Also wenn ich hier auf's Land fahre werden dort Reihenhäuser gebaut, und keine freistehenden Immobilien. ..... Aber wenn auf dem Land gebaut wird, sind es rein subjektiv betrachtet hier in der Gegend Reihenhäuser, und das finde ich schwerlich nachvollziebar. Ok, das DSLClusterargument lasse ich gelten :D.


    Da müsste man mal den Begriff "Land" definieren. Ich behaupte mal ländlich zu wohnen, da würde keiner auf den Gedanken kommen Reihenhäuser hinzustellen. Dafür wurden in den letzten Jahren mehrere freistehende Häuser gebaut. Im nächstgrößeren Ort (den Städter trotz ca. 14000 Einwohnern evtl. auch schon als "Land" bezeichnen würden) sähe das wahrscheinlich schon wieder anders aus. Da wurden zwar auch viele EFH gebaut aber da würden auch Reihenhäuser hinpassen.

  • Land ist da, wo keine Straßenbahn fährt :D.
    Mit der Fragestellung hast Du völlig recht, wahrscheinlich definieren wir das einfach unterschiedlich.

  • Zitat

    Original geschrieben von caoz Aber wenn auf dem Land gebaut wird, sind es rein subjektiv betrachtet hier in der Gegend Reihenhäuser, und das finde ich schwerlich nachvollziebar. Ok, das DSLClusterargument lasse ich gelten :D.


    BTW:
    Ich kenne jemand mit Haus auf dem Land, und derjenige und seine Nachbarn machen aus der Situation (dass viele Dinge möglich sind, die in der Stadt nicht gehen) das beste:


    DSL Sharing (nicht DSL Clustering) ist da noch eine völlig normale Sache (Leerrohre sind mit einem Wochenendeinsatz schnell zwischen 10 Häusern gelegt, und dann hängen 10 Häuser an einem DSL16000- Anschluss).


    Der Bekannte hat es geschafft, zusammen mit seinen Nachbarn die Abhängigkeit vom dortigen Wasserwerk zu lösen, erzeugt sein Wasser selber (Brunnen + Filter), und entsorgt sein Wasser selber (Kleinkläranlage). Angeblich kommt er auf 9 Cent Kosten je m3 Wasser, zuzüglich sicherlich einiger Arbeitszeit für Eigenleistungen beim Betrieb der Anlage).


    Mich würde nicht wundern, wenn die Leute in Zukunft auch ihren Strom selber erzeugen. Wenn es mal eng wird, muss eben der Dieselgenerator ran :D .

  • Zitat

    Original geschrieben von caoz
    Land ist da, wo keine Straßenbahn fährt :D.
    Mit der Fragestellung hast Du völlig recht, wahrscheinlich definieren wir das einfach unterschiedlich.


    Trotz Smilie scheint diese simple Definitinion wirklich brauchbar und lebensnah sein - aus der Sicht eines Städters natürlich.


    Ich werde noch einmal in mich gehen ... bis auf weiteres (also bis zum Beweis des Gegenteils) könnte sie mich begleiten. :)

  • DSL-Versorgung und ländliches Wohnen schließen sich nicht zwangsläufig aus. Hier gibt es eine kml-Datei über alle Hauptverteiler - und die stehen auch auf dem Lande. Je näher man daran wohnt, desto besser. Natürlich ist dort nicht berücksichtigt, wenn andere Anbieter, wie EWE oder Vodafone Glasfaser verlegt haben, was auch immer häufiger der Fall ist oder sogar Fernsehkabel liegt. Abgesehen davon: Auch in der Stadt kann man in Sachen Internetversorgung ins Klo greifen. ;)



    Es ist auch nicht richtig, dass man beim Wohnen in ländlichen Gegenden andauernd in die Stadt muss. Ortschaften mit 4000-6000 Einwohnern haben häufig sehr gute Einkaufsangebote wie verschiedene Supermärkte und Discounter, Tankstellen, Ärzte Werkstätten, teilweise Bekleidungs- und Schuhgeschäfte. Reicht ja, wenn man so einen Ort in der Nähe hat. Dann braucht man nur noch fürs gelegentliche "Groß-Shopping" oder für spezielle Angelegenheiten in die Stadt. Natürlich ist man auch dann mehr aufs Auto angewiesen als im städtischen Bereich und natürlich sind die Nahverkehrsverbindungen im ländlichen Raum nicht so dicht getaktet wie in Ballungsgebieten. Außerdem darf man nicht vergessen, dass in der Stadt viele Wege kürzer, aber dafür wegen der Verkehrsdichte beschwerlicher sind, denn man darf nicht vergessen: Für größere Einkäufe von Lebensmitteln und Getränken eignen sich Bus und S-Bahn nicht besonders gut. Und bis man sich mit seinem Auto zum zwei Kilometer entfernten Getränkemarkt gequält hat, ist man auf dem Land auch schon in die 10 km entfernte größere Ortschaft gefahren.


    Man merkt vielleicht anhand meines Beitrages, dass ich nicht in der Stadt wohne, wobei die nächste 70.000-Einwohnerstadt (eine sehr angenehme Größe, übrigens) nur 3 km entfernt ist.


    Meine Pro- und Contra-Liste fürs Land:


    + Mehr Ruhe
    + Größere Immobilien, bzw. geringere Preise
    + Weniger Verkehr
    + Häufig sauberer
    + Weniger Kriminalität oder "Problemgegenden"
    + Man kann sich besser entfalten und braucht weniger Rücksicht auf Andere zu nehmen.


    - Schlechterer ÖPNV - man ist häufig aufs Auto angewiesen.
    - Häufig schlechtere Einkaufsmöglichkeiten
    - Häufig schlechtere Internetverbindung
    - Häufig längere Anfahrtszeiten zur Arbeit.


    Da aber jeder die hier aufgeführten Punkte - und jene, die ich vergessen habe - anders gewichtet, ist es natürlich immer eine individuelle Entscheidung.


    Edit: Nachtrag:
    Und zur Diskussion über die Notwendigkeit einer schnellen Internetverbindung: Auch das ist individuell unterschiedlich. Ich sehe sehr wenig fernsehen und stattdessen nutze ich eben das Internet. Für Recherchen, etc. muss die Verbindung nicht sehr schnell sein, da ich aber gerne Videos gucke und auch welche hochlade, würde ich nur in gut versorgte Gebiete (16 Mbit/s aufwärts) ziehen.

  • Zitat

    Meine Pro- und Contra-Liste fürs Land:


    Was mich in diesem Thread etwas stört, ist öfters das pauschale "auf dem Land" (einige haben das Problem schon angesprochen). Es gibt riesige Unterschiede, je nachdem man z.B. weitab von Nachbarn wohnt oder im Dorf oder womöglich einer Neubausiedlung auf dem Land. Oder noch anders.


    So kann in einem kleinen Dorf trotzdem die Hauptverkehrsstraße nerven. Mit der gepriesenen "Freiheit" kann es in einem Dorf ganz schnell am Ende sein, wenn man sich in die Dorfgemeinschaft eingliedern muss. Da kenne ich einige Beispiele ;). Und wehe, man ist einmal unten durch ...


    In meinem Garten in der Stadt ist es übrigens deutlich ruhiger als bei einem Kumpel von mir im Bergischen Land. ;)



    Für mich wäre klar: Entweder schön in der Stadt ODER wirklich weitab von Nachbarn.

    Mit Grüßen ...

  • Ich meine schon das Leben in richtigen Ortschaften - eben das, was gemeinhin als Dorf bezeichnet wird. Natürlich lassen sich mit einem Forenbeitrag nicht alle unterschiedlichen Gegebenheiten abdecken: Neubausiedlungen mit ihrer Dicht-An-Dicht-Bebauung gefallen mir gar nicht. Die vereinen die Nachteile des Wohnens in der Stadt mit den Nachteilen des Wohnens auf dem Lande. :D Autobahnen, viel befahrene Bahnstrecken und Hauptverkehrsstraßen können auch in ländlichen Regionen die Lebensqualität verringern und natürlich kann man auch in der Stadt - gerade in Randlagen - sehr ruhig wohnen. Ebenso ist es mit den Dorfgemeinschaften: Mal sind sie sehr ausgeprägt, mal kaum oder gar nicht vorhanden. Und wenn es Dorfgemeinschaften gibt, können die auch sehr unterschiedlich sein

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