Die versprochenen Bilder muß ich leider nachreichen. Den Testbericht habe ich hier bei John im Laden abgeschickt. Ich bin gerade auf dem Weg zu meiner Omma zum Geburtstag und werde versuchen, daß ich heute abend noch ein paar Bilder reinstelle. Es gibt ja aber nun auch schon genügend Livebilder, sollte erstmal reichen.
Die älteren Semester werden sich noch erinnern - an den "JWHDL"-Club. Als ich damals neu bei HK war, wußte ich lange Zeit nicht, was genau das bedeutet. Später, als ich dann die Lösung erfuhr (für die, die es immer noch nicht wissen: "John wir haben Dich lieb"), wollte ich diesen ominösen John natürlich gerne mal kennenlernen.
Nachdem ich ihn dann kennengelernt hatte, stellte sich mir lange Zeit die Frage, warum man so jemanden lieb haben sollte...
Nachdem mir John respektive die Funk-Oase heute zu meinem T610 verholfen hat, könnte man auf den ersten Blick meinen, ich sollte wissen, warum man den Mann lieb haben muss. Dies ist aber natürlich nicht der Fall, denn ER ist nicht derjenige, der auf eines der drei heute dort angelieferten T610 mir zuliebe verzichtet. Vielmehr ist es ein Kollege von ihm (und der ist wirklich lieb und nett ), und daher rufe ich hiermit den VIHDL-Club aus ("Valentin, ich habe Dich lieb") - mit mir als einzigem Mitglied.
(John, Valentin, ist das OK so? Könntet Ihr dann jetzt bitte die Knarren runternehmen? )
Nachdem ich in den letzten Monaten nicht mehr ganz so heiß auf einen Testbericht pro Woche war, da das P800 eigentlich ein sehr befriedigendes Gerät ist, hat's mich beim T610 dann doch wieder geritten. Wenn ich mir anschaue, was hier im Forum z.T. für ein Theater (insbes. im Werbe) gemacht wird, könnte man zwar eigentlich wieder die Lust verlieren Aber warum sollte man sich eigentlich den Spaß verderben lassen...
Nachdem ich das Gerät als Prototype anfang der Woche ja schonmal in der Hand hatte, wußte ich im Prinzip bereits, was mich erwartet. Ein Gerät, schön und wertig wie noch nie, aber technisch nicht wirklich so wahnsinnig viel Neues. Und genau dieser Eindruck bestätigt sich erwartungsgemäß beim finalen Gerät.
Aber der Reihe nach:
Design/Verarbeitung
Darauf habe ich lange gewartet: Ein Gerät, welches endlich mal nicht nur rein optisch nach Metall aussieht, sondern welches wirklich eine echte Metallhülle hat. "Fakes" gab es in dieser Hinsicht ja schon viele: Siemens S40, SL4x, Alcatel OT715 - um nur einige zu nennen. Das Alu-Case des T610 fasst sich so wertig an, daß für mich schon allein diese Haptik jeden Cent dieses Gerätes wert ist.
Auch sonst gibts es keinen Anlaß zur Kritik. Das Gehäuse ist über so Sachen wie Knarzen oder Wackeln absolut erhaben.
Die Tastatur entspricht vom Druckpunkt her der des T310 - unten drunter dürfte im Wesentlichen dasselbe liegen. Die Tastaturbeleuchtung ist leider doch ein wenig ungleichmäßig ausgefallen, wie einige frühe Bilder ja schon vermuten ließen. Es ist so ähnlich wie damals beim T68m: Die unteren Tasten sind bei Dämmerlicht faktisch nicht lesbar, wenns richtig dunkel ist, ist's dagegen kein Problem. Werden wir wohl auf das T610i warten müssen...
Alles in allem ist das T610 das mit Abstand schönste Sony Ericsson, welches bislang erschienen ist. Und obwohl ich eigentlich einer der Old-School-Ericsson-Fans bin, möchte ich sogar fast sagen, daß es das schönste Ericsson aller Zeiten ist.
Display
Für viele der größte Fortschritt gegenüber dem Vorgänger dürfte das Display sein. Zum Einsatz kommt ein passives Farbdisplay mit einer Farbtiefe von 65k. Wenn man Geräte wie das Samsung T100 oder V200 kennt, dann muß man schon zugeben, dass S/// hier ruhig etwas Besseres hätte spendieren können. Die Farbtreue und maximale Helligkeit bleibt erwartungsgemäß etwas hinter TFT- bzw. TFD-Displays ala T100 oder V200 zurück. Insbesondere die Lesbarkeit bei hellem Tageslicht oder gar Sonneneinstrahlung läßt ein wenig zu wünschen übrig. Dasselbe gilt für die Blickwinkelabhängigkeit. Andererseits muß man fairerweise sagen, dass sich S/// wahrscheinlich auch was bei der Wahl des Displays gedacht hat: Diese Displayart ist nämlich hinsichtlich des Stromverbrauchs deutlich genügsamer als die hell leuchtenden Samsungteile. Und dies schlägt sich natürlich in den Standbyzeiten nieder, wo wahrlich Welten zwischen dem T610 und etwa einem V200 liegen.
Wie dem auch sei - gegenüber dem 256-Farben-Grobraster ist das Ganze ein riesiger Fortschritt, und die Leute, die immer gesagt haben, dass ein T68i mit ordentlichem Display (und vielleicht noch Poly-Ruftönen) DAS ideale Gerät wäre, dürften mehr als zufrieden sein.
Bedienung
Hierzu muß man eigentlich nicht viel sagen. Die Bedienung lehnt sich im Wesentlichen an die des Vorgängers an. Wie bisher gibt es eine grafische Menüoberfläche, auf der jetzt allerdings 12 statt 9 Haupteinträge Platz finden. Öffnet man einen der Hauptmenüpunkte, landet man in der bekannten Listenansicht, die dann bis in die unteren Ebenen beibehalten wird. Anders als beim T68 wirkt der "Desktop" nun aber nicht mehr so aufgesetzt. Einfach deswegen, weil es jetzt endlich schon ab Werk ein paar gescheite Farbschematas gibt und somit optisch ein in sich geschlossenerer Eindruck entsteht, selbst wenn man in den textbasierten Untermenüs ist.
Der flache Joystickknubbel ist von der Bedienung her dem des T300 und T310 sehr ähnlich und dürfte für den einen oder anderen T68-Umsteiger etwas gewöhnungsbedürftig sein. Der mehr emporstehende Stick des T68 gestattete eine etwas exaktere Kontrolle. Trotzdem kommt man IMHO auch mit dem Flachknubbel relativ flink zurecht.
Features
Eigentlich muß man auch hier nicht wirklich viel sagen. Frühe Samples des T610 meldeten sich im Statusmenü ja sogar noch als T68i. Ich ging also schon frühzeitig davon aus, daß das T610 letztlich ein T68i in einem ordentlichen Gehäuse und mit einem guten Display sein würde. Und genauso ist es auch. Abgesehen von ein paar Umbenennungen von Menüpunkten gibt es im Grunde nichts neues. Das T610 hat exakt alles das (und auch fast alles an derselben Stelle) wie das T68i. Dies soll keine Kritik sein - eher im Gegenteil.
"Multimedia"
Hier will ich mal alles zusammenfassen, was mit Bildern und Tönen zu tun hat.
Der Soundgenerator des T610 entspricht offensichtlich dem des T310, was bedeutet, daß T610, T310 und T300 weiterhin alle anderen Geräte am Markt in puncto "Klangqualität der polyphonen Klingeltöne" deplaziert (und wer jetzt wieder mit irgendwelchem WAV-Zeugs anfängt, der soll bitte endlich den Unterschied zwischen WAV und Poly-Tönen lernen ).
Die eingebaute Cam erreicht von ihrer Auflösung her nicht das Niveu von z.B. 7650 oder P800, d.h. 640x480 is' nicht, sondern "nur" max. 352x288. Wer meine Meinung zu Cams in Handys kennt, weiß, warum ich dabei nix finde, darauf nicht weiter eingehe und mir auch die Qualität der Bilder - am PC betrachtet - maximal Schnuppe ist.
Das Gerät gestattet es wie gewohnt, Bilder als Background, Screensaver (wieder sinnlos, da nach ein paar Sekunden durch den Powersaver-Mode überschrieben) oder Contact Picture zu verwenden. Wie immer kann man hierzu sehr problemlos via IR oder BT Bilder vom PC an das Gerät schicken, die dann im Ordner "Meine Bilder" abgelegt werden.
Wie bereits erwähnt, kommt das T610 mit nett anzuschauenden Farbschemata daher. Auch hier können aber sicherlich wie gewohnt eigene Themes nachgeschoben werden. T68-Themes habe ich naheliegenderweise nicht ausprobiert, aber das Prozedere dürfte sich ähnlich simpel gestalten wie beim Vorgänger.
Menü-/SMS-Speed
Die nahe Verwandschaft zum T68i wirkt sich an dieser Stelle nun doch deutlich weniger aus, als ich das Anfang der Woche nach der Sichtung des Protos noch befürchtet hatte. Tatsächlich ist die Menügeschwindigkeit so, wie sie beim T68 schon immer hätte sein sollen. Dasselbe gilt fürs SMS-Tippen. Absolut begeisterlich. Also vergeßt alles, was ich im Prototype-Thread hierzu gesagt habe.
PC-Synchronistation
Softwaremäßig gibts dasselbe wie bei den bisherigen Geräten auch schon, also XTND Connect PC (Light-Version), Mobile Phone Monitor usw.. Und noch besser: Auch meine XTNDConnect-Vollversion 4.9 (die nun sooo neu auch nicht mehr ist) kam sofort mit ihrem Standardtreiber für "Ericsson IrMC"-Geräte zurecht. PC-Sync somit absolut kein Problem. Die Light-Version von Ericsson sollte es auch tun, da ja auch diese einen einheitlichen Standardtreiber (eben jenen für "Ericsson IrMC"-Geräte) mitbringt.
Zubehörkompatibilität
Das kann man kurz machen: Es geht im Grunde alles. Da die entspr. Spannung anliegt, gehen auch die Gimmicks Blue Torch und Laserpointer. Einen HPM-10 habe ich leider nicht da, kanns daher nicht testen. Das dürfte aber auch das einzige "tricky device" sein, welches u.U. nicht geht.
Auch das Bluespoon-Headset funktioniert tadellos.
Sprachwahl
Good news zum Thema Sprachwahl: Beim P800 schmerzlich vermißt, gibt es hier nun wieder die Möglichkeit, die Namen und die Rufnummerntypen getrennt aufzusprechen. Sehr schön das, hat mir am P800 wie gesagt sehr gefehlt.
Fazit
Wer - wie ich - eigentlich nie etwas anderes erwartet hat als ein T68i in einem schöneren Gehäuse, mit besserem Display und mit polyphonen Klingeltönen, der wird nicht enttäuscht. Als ich kürzlich den zerkratzten Prototypen in der Hand hielt, machte sich zwar zunächst etwas Ernüchterung breit. Aber jetzt, wo es ein schönes, frisches Gerät ist, ist die Welt wieder in Ordnung. Wie eingangs bereits erwähnt, ist das T610 ein wunderschönes Gerät mit perfekter Haptik, welches seinesgleichen sucht. Wer zudem Wert auf eine eingebaute Cam legt, kommt ebenfalls auf seine Kosten.
Wer hingegen nicht nur optische, sondern echte technische Innovation erwartet hat, dürfte eher enttäuscht werden. Allerdings stellt sich natürlich auch die Frage, was man denn eigentlich großartig hätte verbessern können. Was das T68i nicht hatte, wurde jetzt nachgeliefert. Ich denke, viel mehr kann man eigentlich nicht erwarten.