EU-WAHL 2014 – Wahl-o-mat

  • Die AfD halte ich für eine Zeitgeist-Erscheinung wie seinerzeit die "Republikaner", die ebenfalls einen rechten Kurs steuerten und (nicht nur) in dem Bezirk, in dem ich seinerzeit Mitglied des Wahlvorstands war, Anteile von über 10% erreichten.


    Die verschwanden aber ebenso schnell, wie sie auftauchten. In Sachen AfD erwarte ich dasselbe. Die einzige aktuelle Partei-Neugründung, der ich Chancen einräume sich zu etablieren, sind die Piraten - nur verlören die mit dem, was gemeinhin unter "Etablierung" verstanden wird, große Teile ihrer Existenzberechtigung. Hier heißt es abwarten.


    Die AfD halte ich kaum für werthaltig genug, eine Diskussion über sie zu führen. Zwar kann ich mich täuschen ... das ist aber eher selten der Fall.


    Allerdings gestehe ich zu, dass mit dem Merkelschen Linksruck der CDU in Richtung sozialer Verantwortung ein Platz am rechten Rand frei geworden ist, der von einer Partei mit einem Mindestmaß an demokratischer und rechtsstaatlicher Glaubwürdigkeit (die der NPD definitiv fehlt) besetzt werden könnte. Die AfD halte ich wegen ihres wenig charismatischen Führungspersonals nur für bedingt geeignet. Befürchtunegn meinerseits sehen eher etwas personengebundenes wie die Schill-Partei, die sich auf diesem Platz einnisten könnte. Mit einer charismatischen Führungspersönlichkeit, die in der Lage ist, Unentschlossene für Politik regelrecht zu begeistern. Diese Fähigkeit sehe ich bei der AfD nicht.

  • Die AfD, als national-liberale Partei, dürfte auch der FDP einige Stimmen abjagen.
    War die FDP unter Mende, nicht der AfD ähnlich?

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Die AfD, als national-liberale Partei, dürfte auch der FDP einige Stimmen abjagen.
    War die FDP unter Mende, nicht der AfD ähnlich?


    Ui, die AFD ist aber DEUTLICH rechter - der Vergleich mit der NPD oder den Republikanern passt da eher.


    Ich hab mich mit einem Wähler kurz unterhalten: Der wusste so gar nichts über die Partei. Ich denke der Anfang des Namens der Partei ist schlichtweg gut gewählt: "Alternative". Also für Leute, die alles schlecht reden und daher einfach etwas "anderes" wollen, weil ja Politiker sowieso keine Ahnung hätten, ist der Name das perfekte Lockmittel.


    Das Parteiprogramm an sich kann man ja nur als weltfremd, rassistisch und verrückt bezeichnen. :)


    Jens

    Reden ist silber, Schreiben ist gold



    Geändert von Jens Groß wegen chronischer Unentschlossenheit

  • Soviel hohle gelaber über die AFD, von Leuten die einfach das nachlabern was die Nachrichten verbreiten. Die Einheitsparteien haben doch Angst vor der AFD, dass ist die einzige Partei die auch die Wahrheit sagt was viele Bürger denken und es auch Begründen können. Die Einheitsparteien kommen doch immer mit ihren gleich Parolen über die EU und den Euro.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jens Groß
    Das Parteiprogramm an sich kann man ja nur als weltfremd, rassistisch und verrückt bezeichnen.

    Soso, das kannst du sicher auch begründen.
    Ich sehe es zumindest nicht als rassistisch und verrückt.
    Weltfremd sind eigentlich fast alle Wahlprogramme. :eek:

  • Zitat

    Original geschrieben von krucial
    Soviel hohle gelaber über die AFD, von Leuten die einfach das nachlabern was die Nachrichten verbreiten. Die Einheitsparteien haben doch Angst vor der AFD, dass ist die einzige Partei die auch die Wahrheit sagt was viele Bürger denken und es auch Begründen können. Die Einheitsparteien kommen doch immer mit ihren gleich Parolen über die EU und den Euro.


    Allein die gestrige Wahlveranstaltung "http://www.afdbayern.de/afd-in-bayern/termine/" vom Samstag den 17.05.2014.


    Mit Redner "Akif Pirinçci" - der Autor des Buches
    "Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer"


    Sorry - aber es ist schwer etwas Nicht-weltfremdes über diese Partei zu finden. Das nenne ich nicht Ehrlichkeit, sondern polulistische Dummheit. Aber wer an Worthülsen glaubt, sollte die AFD wählen. Oder bei CDU bleiben ;)


    Jens

    Reden ist silber, Schreiben ist gold



    Geändert von Jens Groß wegen chronischer Unentschlossenheit

  • Die AfD als rechtsextrem zu bezeichnen, dürfte wohl eine deutsche Spezialität sein. Wir hier in Deutschland sind insoweit (der Vergangenheit geschuldet) sehr empfindlich. Im internationalen Vergleich würde ich das Programm eher zu denen der Volksparteien zählen, wenn hierunter auch eher am rechten Rand.


    Die AfD als "rechtes Gelumpe" abzutun, würde ihr nicht gerecht. Ich hielte sie für seriös genung, ihren Platz rechts der Union behaupten zu "dürfen", ohne dass ein Mob aus Etablierten gleich über sie herfällt, um sie in die äußere rechte Ecke zu drängen und sie mundtot zu machen ... im Übrigen eine sehr beliebte (weil höchst effektive) Methode der Bekämpfung unliebsamer politischer Gegner.


    Das Manko der AfD sehe ich eher in mangelndem Charisama der Wortführer ... und im Auftritt insgesamt. So halte etwa das breit angelegte Gejammer über "beschmierte" Wahlplakate (selbst in den Massenmedien) nicht für sonderlich professionell, wenn eine Partei (auch) für die wichtigen Dinge auf der großen politischen Bühne stehen will.

  • Genau so sehe ich das auch.


    In ein unbefangenes Parteienspektrum gehört auch eine Interessenvertretung rechts der Mitte. Solange das im demokratischen Rahmen bleibt ist dagegen nichts einzuwenden, im Gegenteil: aus historischen Gründen sieht Deutschland immer sofort rot wenn entsprechende Ansichten und Parteien auf den Plan treten. Unbeantwortet bleibt dabei die Frage, welche politische Heimat Menschen mit entsprechenden Ansichten finden sollen. Die können im Moment nur Schmuddelparteien wählen, haben aber im demokratischen Bereich keine Interessenvertretung.


    Selbst wenn man andere Ansichten als das rechte Lager hat, aber seine Existenz ist wichtig. Allein schon um den Menschen zu vermitteln, dass es keine Denkverbote gibt und eine tatsächliche Demokratie besteht, wo jeder seine Ansichten vertreten sieht solange demokratische Spielregeln eingehalten werden.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Die AfD als rechtsextrem zu bezeichnen, dürfte wohl eine deutsche Spezialität sein.


    Natürlich ist man in Deutschland, was Rechtsextremismus angeht sensibilisiert und in anderen Staaten fallen rechtsextreme Parteien weniger auf. Aber ist das was Schlechtes?
    Wenn ich in die Schweiz oder nach Amerika schaue, in welcher Selbstverständlichkeit hier rechtsextreme Parolen von einigen Politikern abgelassen werden, weiß ich nicht ob man sowas verharmlosen soll.


    Wenn die AFD neben der DM-Wiedereinführung Frauen wieder an den Herd stellen will und Homosexuelle als abnormal bezeichnet und sowieso alle "assozialen" Länder aus dem Euroraum verbannen möchte, ist dies meiner Meinung nach nicht zeitgemäß.


    Jens

    Reden ist silber, Schreiben ist gold



    Geändert von Jens Groß wegen chronischer Unentschlossenheit

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