ZitatOriginal geschrieben von Printus
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Längere Strecken verbringt man üblicherweise nicht im Nahverkehr. Natürlich kommt es vor, dass Leute 3 Regionalzüge hintereinander fahren weil das die beste Lösung ist (hab ich seinerzeit aus Kostengründen auch schon gemacht als es aus der Eifel über Köln/Bonn, Siegburg, Gießen/Marburg nach Kassel ging). In der Regel wird man Strecken von 300 Kilometern aber in Fernverkehrszügen verbringen.
Der Vergleich fällt hier aber zum Vorteil des Busses aus. Und Strecken wie Dresden-Nürnberg werden in einem Nahverkehrsfahrzeug (BR 612) gerne in einem Stück zurückgelegt.
In Fernverkehrszügen die die Beinfreiheit natürlich noch wesentlich größer. Das Arbeiten an einem Laptop ist da überhaupt kein Problem, auch die Klapptische können dank des Sitzabstandes wesentlich größer ausfallen.
ZitatDie Beinfreiheit mag da einen Tick größer sein als in manchem Bus, aber dafür kostet das Ticket ein Vielfaches. Sitzplatzreservierung kostet nochmal soviel wie bei den Busangeboten ein halbes Ticket. Ohne Sitzplatzreservierung stehen die Chancen gut, dass man sich im Gang drängelt und dann fährt man für teures Geld ganz ohne Beinfreiheit.
Im Bus darf man dann gar nicht mehr mitfahren, Stehplätze sind nicht zugelassen. Spontanes Reisen unmöglich, für Vielfahrer werden erst gar keine DAuer-Angebote analog BahnCard 100 angeboten.
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Sitzplätze im Reisebus sind nicht so schlecht, eng und ungemütlich, dass es per se eine Zumutung für den Kunden wäre. Wenn der Sitz nebenan frei ist schon dreimal nicht.
Die vernünftige Verwendung meines Laptops war völlig unmöglich, egal ob man damit nun arbeiten, surfen oder bloß einen Film sehen möchte. So eng ist das.
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Wen interessieren denn die ganzen Regionalbahnen, insbesondere in ländlichen Regionen am anderen Ende der Republik? Die werden normalerweise wenig Einfluss auf den Fernverkehr in 1000 km Entfernung haben. Im Fernverkehrsnetz gibt es nur eine kleine handvoll Wettbewerber, im Großen und Ganzen ist die Bahn hier unter sich, sowohl was das Netz, als auch was die Züge angeht.
In Deutschland teilen sich alle Züge ein gemeinsames Streckennetz. Das macht es auch entsprechend komplex. Die einzige (!) Strecke auf der nur Fernverkehr fährt ist die Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main.
Woanders kommt es schnell zu Trasssenkonflikten, insbesondere wenn etwa langsame Güterzüge nicht exakt fahrplangemäß fahren was doch recht häufig vorkommt. DB Netz als Infrastrukturbetreiber muss bei der Disposition diskriminierungsfrei vorgehen und kann nicht jeden Güterzug auf die Seite stellen um einem ICE absoluten Vorrang einzuräumen.
Gerade "Langläufer" im Fernverkehr sind verspätungsanfällig. Irgendeine technische Störung an einem (anderen) Zug, gibt schnell mal 15 Minuten Verspätung, schon sind Trassenkonflikte auf dem restlichen Laufweg von mehreren Hundert Kilometern vorprogrammiert. Das ist ein deutlich komplexeres System als die Straße.
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Ärgerlich wird es nur wenn man den Anschluss verpasst. Aber das muss sich die Bahn anrechnen lassen wenn sie kurze Anschlüsse verkauft. Würde sie immer 30 Minuten Umsteigezeit vorgeben - okay. Wenn ich es aber anders verkaufe muss ich dem Anspruch an das Funktionieren enger Verbindungen auch gerecht werden. Das haben nicht Kunden so verlangt, sondern die Bahn baut diesen Anspruch an sich selber so auf wenn sie solche Verbindungen anbietet.
In den meisten Fällen funktionieren Umsteigebeziehungen auch problemlos. Ein künstliches Verlängern der Reisezeit (durch überzogene Umsteigezeiten) wäre hier nicht sinnvoll.
Aber Fernbusse bieten ja erst gar keine Umsteigeverbindungen an. Fährt eine Linie nicht direkt zum Ziel muss der Kunde schon selbst getrennte Buchungen vornehmen, der Fahrplan ist nicht vertaktet und wenn man einen Bus verpasst, hat man eben Pech. Sind ja getrennte Reisen mit getrennten Fahrkarten.
ZitatNicht unbedingt. Wenn klar ist, dass es sich um höhere Gewalt handelt (Stürme, in denen Bäume umstürzen, beispielsweise) versteht jeder normale Mensch, dass die Bahn dem ausgeliefert ist wie jeder andere auch.
witzigerweise muss die Bahn bei höherer Gewalt Entschädigungen leisten. Der Bus oder das Flugzeug muss das nicht - höchst merkwürdig.
Und der "normale Mensch" versteht einen STurm auch nicht, da heißt es dann gerne lapidar, man hätte halt die Bäume fällen müssen. Die stehen oft aber sogar auf Grundstücken die dem Infrastrukturbetreiber gar nicht gehören.
ZitatOder halten den Mund solange es geht, so wie dein Busfahrer eben auch... wobei: was soll der denn sagen? Dass man im Stau steht sieht doch jeder. Bei der Bahn sieht man in der Regel nicht, warum man steht und nicht weiterfährt.
Im Bus sehe ich das auch nicht, warum ich stehe; ich weiß auch nicht nicht, wie lange es voraussichtlich dauert.