• Zitat

    Original geschrieben von Jens Groß
    Das Ganze ist aber am anderen Ende der Welt passiert und betraf keinen einzigen Deutschen. Normalerweise gibts bei sowas nur einen Aufschrei, wenn ein Deutscher betroffen worden ist. Irgendwie finde ich das Interesse dafür etwas seltsam....


    Da haben die Worte "Entführung" und eben "mysteriös" in entsprechenden Medien gereicht, um das nächste potentielle 9/11-Szenario zu erschaffen. Und spätestens dadurch wird es spannend.


    Zum Teil ist es auch einfach dadurch noch interessant, dass darüber berichtet wird. Die Story zieht und manche Medien berichten eben nur darüber, weil es zieht. Nicht, weil es neue Informationen gibt. Und so wird auch das Interesse am Leben gehalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von herold
    Man ist heute in der Lage mit der Kamera eines Spionage-Satelliten, die Aufschrift auf einer Zigarettenpackung zu entziffern, die irgendwo auf dem Erdboden liegt. Hinzu kommt, dass man "nur" einen Bereich absuchen muss, dessen Radius mit der vorhandenen Treibstoffmenge erreichbar war. Sofern nicht wirklich alle Bestandteile der Maschine im Wasser untergegangen sind, sollten doch einige schwimmfähige Trümmer mal irgendwo angespült oder entdeckt werden können. ;)


    Blöderweise gibt es aber, wie wir jetzt lernen, in dieser gottverlassenen Gegend eher wenige Spionagesatelliten. Wen sollen die dort auch ausspionieren? Bei den vorhandenen Satelliten zieren sich die Militärs mit der Herausgabe von Daten weil dann offenbart werden müsste, über welche Technik man verfügt.


    Bei - grob gesagt - 800-900 km/h reichen wenige Nuancen Abweichung oder Messungenauigkeiten und schon kann sich ein Flugzeug, von dem man nur weiß, dass es 4 Stunden in eine Richtung flog, in einem ziemlich großen Zielbereich befinden. Winddrift und die unklare Geschwindigkeit, die zudem Auswirkungen auf die Reichweite/Treibstoffverbrauch hat, tun ein Übriges. Allein schon, dass man nicht weiß, wie lange die Maschine nach dem letzten Ping noch weitergeflogen ist, führt zu einem riesigen Suchgebiet. Im Augenblick eine Fläche groß wie Deutschland ohne Bayern.


    Die Strömung verschiebt Treibgut in diesem Teil des Indischen Ozeans um ca. 50 km am Tag. Das, was schwimmt, dürfte also längst tausende Kilometer weit weg sein und sich überdrein großflächig verteilt haben. Je mehr Zeit vergeht um so weniger wird man auf der Wasseroberfläche finden. Die Chance ist dann eher, dass man irgendwann Trümmer unter Wasser ortet.
    Dass irgendwelche Trümmer an einem Strand angespült werden ist nicht zu erwarten. Die Strömung kreist wellenförmig um die Antarktis herum. Treibgut braucht für eine Weltumrundung ca. 2 Jahre und ist dann wieder auf dem Breitengrad, wo die Reise losging... Die Dinge schwimmen also letztlich im Kreis und Inseln, an denen etwas angeschwemmt werden könnte, hat es dort nicht.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Blöderweise gibt es aber, wie wir jetzt lernen, in dieser gottverlassenen Gegend eher wenige Spionagesatelliten. Wen sollen die dort auch ausspionieren?


    Quatsch! Spionagesatelliten sind auf einer Bahn, die z.B. Russland oder die USA sehr genau ausspionieren können. Dies sind polare Umlaufbahnen oder zumindest Bahnen die bis zum 60° nördlicher Breite vordringen. Notgedrungen müssen genau diese Satelliten auch die südliche Halbkugel entsprechend überfliegen. Ob aber die Kameras dann eingeschaltet sind ist eine andere Frage. Und ob sie die Schrift auf einer Zigarettenschachtel entziffern können ist wohl auch ein wenig übertrieben. Übrigens wird die Auswertung solcher Fotos normalerweise durch den Computer gemacht (Diff. vorher/nachher) und bei erfolgter Lokalisierung ein Tracking durchgeführt.

  • Freunde von mir sind mal mit einer Segelyacht verschollen. Rein zufällig landeten (irgendwann) Teile in Fischernetzen. Ich befürchte, dass es mit Flug MH370 ähnlich ausgehen könnte.


    Die Dimensionen der abzusuchenden Teilflächen auf dem Ozean betragen jeweils mehr als das Staatsgebiet der Bundesrepublik. Selbst wenn einzelne Teile nicht untegegangen sein sollten, sind sie wegen des Wellengangs schon bei mittelmäßiger Entfernung nur noch schwer auszumachen.


    Sollten Satellitenfotos existieren bräuchte es wahrscheinlich wirklich die gesamte Internet-Gemeinde um sie zu sichten. Das ist was ganz anderes, als einen kleinen Gegenstand zu darzustellen, dessen Standort bekannt ist.

  • Sollte es sich nicht wieder - wie schon oft - um eine fehlerhafte Meldung aus Malaysia handeln, brächte es trotzdem keinerlei sinnvolle Erkenntnisse. Ein eingeschaltet herumliegendes Handy könnte sich auch nur versucht haben im Mobilfunknetz anzumelden. Dass jemand zu telefonieren versuchte, ist Spekulation. Dass es ein tränenrührender Anrufversuch bei der Mutter gewesen sein könnte ist typische Bild-Schreibe ohne jeden Hintergrund.


    Auch über die Flughöhe der Maschine sagt es nicht wirklich etwas aus. In der Theorie müsste das Flugzeug niedrig gewesen sein damit es eine Verbindung zwischen Handy und Mobilfunkmast geben konnte. In der Praxis erleben Leute, die ihr Handy während des Fluges versehentlich nicht ausgeschaltet hatten, regelmäßig, dass sie Begrüßungs-SMS aus allen überflogenen Ländern auf dem Handy haben.


    Nachdem man zumindest eine der Black Boxes nun eingekreist haben will frage ich mich allerdings, warum man noch kein einziges Trümmerteil gefunden hat, welches eindeutig der verschwundenen Boeing zugeordnet werden konnte. Bei dieser massiven Suche rein gar nichts zu entdecken, auch wenn es in der Zwischenzeit weit von der Absturzstelle abgetrieben worden ist, überrascht mich.


    Zugleich setzt das Unwissen über den Absturzort und den Grund immer hahnebüchenere Verschwörungstheorien in die Welt... Es wäre nach all den Wochen gut, wenn man jetzt mal etwas Handfestes finden würde.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Da müsste das Flugzeug ja fast senkrecht wie ein Turmspringer eingetaucht sein.
    Ob ein Passagierflugzeug senkrecht eintauchen kann?

  • Das ist kompletter Schwachsinn.


    Es werden nie beide Triebwerke zugleich ausfallen, ein Triebel wird aufgrund geringfügig unterschiedlicher Treibstoffzufuhr für einen Moment länger arbeiten als das andere. Das Flugzeug wird dadurch auf der einen Seite durch das noch Schub erzeugende Triebwerk mit Reisegeschwindigkeit vorwärts getrieben, auf der anderen Seite kommt es in Ermangelung gleichen Vortriebs und zunehmendem Luftwiderstand zu einer starken Verzögerung. Das Flugzeug wird dadurch zur Seite gerissen.


    Die noch arbeitende Elektronik wird versuchen, das Flugzeug zu stabilisieren, aber es wird irgendwann eben doch ins Meer stürzen und dabei nicht genau senkrecht eintauchen. Das wäre entgegen jeder Wahrscheinlichkeit. In Fällen, in denen Flugzeuge bewusst in dieser Weise gesteuert wurden, brachen jedes Mal bei zunehmender Geschwindigkeit Teile ab.


    Der Aufprall auf die Wasseroberfläche mit hunderten Stundenkilometern ist fast derselbe wie auf einen Betonboden. Nie im Leben bleibt ein Flugzeug dabei intakt. Die kindliche Vorstellung der BILD-Schreiberlinge, die ganze Maschine würde dann nach unten blubbern wie ein Entchen in der Badewanne, ist lächerlich.


    Selbst wenn es zuträfe, dass das Flugzeug relativ senkrecht eingetaucht wäre, wäre es durch den Aufprall auf die Wasseroberfläche in alle Teile zerlegt wurden. GERADE dann müsste man diverse Kleinteile finden, anstatt metergroßer Trümmerteile, die es nämlich gerade dann nicht gäbe.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
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    Es werden nie beide Triebwerke zugleich ausfallen, ein Triebel wird aufgrund geringfügig unterschiedlicher Treibstoffzufuhr für einen Moment länger arbeiten als das andere. Das Flugzeug wird dadurch auf der einen Seite durch das noch Schub erzeugende Triebwerk mit Reisegeschwindigkeit vorwärts getrieben, auf der anderen Seite kommt es in Ermangelung gleichen Vortriebs und zunehmendem Luftwiderstand zu einer starken Verzögerung. Das Flugzeug wird dadurch zur Seite gerissen.
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    Wenn Du Dich da mal nicht vertust. Etliche Flugzeuge sind in der Lage mit einem der beiden Triebwerke den Kurs zu halten ... ich würde gerade darauf tippen, dass es sogar die Mehrzahl sein dürfte.



    Zitat

    Original geschrieben von Printus
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    Der Aufprall auf die Wasseroberfläche mit hunderten Stundenkilometern ist fast derselbe wie auf einen Betonboden. Nie im Leben bleibt ein Flugzeug dabei intakt. Die kindliche Vorstellung der BILD-Schreiberlinge, die ganze Maschine würde dann nach unten blubbern wie ein Entchen in der Badewanne, ist lächerlich.
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    Da muss ich Dir allerdings uneingeschräkt recht geben. Moderne Flugzeuge sind so "auf Kante" gestrickt, dass sie einen Übergang vom Medium Luft in das Medium Wasser niemals unbeschadet überstehen dürften, auch nicht unter günstigsten Umständen. Das halte ich für ausgeschlossen.


    Es ist einfach so, dass kleinere Flugzeugteile, die nicht versinken, durch Wellengang und Schaumkronenbildung kaum auszumachen sind. Das Wasser im Ozean steht ja nicht flach und unbewegt wie in einer Schüssel.


    Zudem muss man auch den Unterschied zwischen kleineren Wrackteilen und dem übrigen im Wasser treibenden Schrott erkennen können. Es ist ja nicht so, dass die Einzelteile nebeneinander her schwimmen. Schon gar nicht nach einem Monat.


    Das klügste wäre, die Suche "Kommissar Zufall" zu überlassen. Steht fest, dass die Box nixht mehr senden kann, halte ich weitere Suchaktionen für verbranntes Geld. So hart sich das auch anhören mag, wird es bei den meisten der Fluggäste bei der bereits durchgeführten Seebestattung bleiben.


    Wenn es nach mir ginge, würde ich die Opfer ohnehin in der See ruhen lassen. Selbst dann, wenn es gelänge, sie zu bergen - aus Gründen der Pietät. Aber das ist halt meine persönliche Meinung.

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