Senfdazugeber
Du gehst davon aus, dass die Radarstrahlen sich gradlinig ausbreiten. Dies ist aber nicht immer so, sondern hängt von der verwendeten Frequenz ab. Jeder Funkamateur kennt die Eigenschaft von Langwellen sich der Erdkrümmung anzupassen. Kurzwellen hingegen haben die Eigenschaft sich an der Ionosphäre zu reflektieren. Zu den Daten der verwendeten Radarstation siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oborona
Gab übrigens noch eine zweite auf Rügen
Flug MH370
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Die Vergleiche mit Europa - insbesondere aus der Zeit des Kalten Krieges - sind fehl am Platz, da die Gegend dort um Malaysia, Indonesien und den Indischen Ozean nie so stark und so kostenintensiv miltarisiert war, wie hier. Die können sich nur das nötigste an Anlagen und Betrieb leisten, gerade Malaysia fiel jetzt gerade nicht durch sonderliche Kompetenz auf.
Auch wird nicht jeder Fleck der Erde mit teueren "Über den Horizont-Radars" beackert, gerade nicht der riesige, uninteressante Indische Ozean. Diego Garcia ist da tausende von Kilometern vom konkreten Ortungsbogen des 777 von Inmarsat entfernt, aber die Dummschwätzer vom Kopp-Verlag müssen irgendwie für ihr zwanghaftes Zielpublikum die Feindbilder einbinden.
Nun zum Thema: in der WaPo ist ein schöner Artikel darüber erschienen, wie Inmarsat über die Analyse der stündlich empfangenen Handshake-Verbindungen ihres Sateliten mit der 777 die die wahrscheinlichste Route errechnete. Dopplereffekt und vergleiche mit den Signalen von regulär fliegenden 777 der Fluglinie mit bekannten Streckenverlauf halfen dabei.
http://www.washingtonpost.com/…t-find-the-plane/?hpid=z4
"...
For six hours after all communication from the airplane ceased March 8, it continued to engage in a computer “handshake” with a satellite that orbits the Earth 22,000 miles above the surface. The satellite always remains above the same point on the equator in the Indian Ocean. Inmarsat, the satellite company, examined the “pings” transmitted from the airplane every hour and, according to the company’s senior vice president, Christopher McLaughlin, detected a Doppler shift in the radio waves. (A Doppler shift is what causes the perceived change in the sound of, say, a passing train or ambulance.)
The analysts concluded that the airplane was moving away from the satellite. That, by itself, did not reveal whether the plane was flying north to Asia or south to the Indian Ocean. But, with help from an unnamed European aerospace expert and from Boeing, Inmarsat scrutinized the pings from other Malaysia Airlines Boeing 777s flying to the north and to the south.“In looking at the two plots, the correlation between the pings that we found and the southern route plot is absolutely the most compelling. The northern route has no correlation,” McLaughlin said.
And there was more information squeezed from those enigmatic signals: The pings indicated that the plane was flying at a constant altitude and speed, which McLaughlin said “sort of points to it being on autopilot.”
The plane typically flies on autopilot at 450 nautical mph, he said. That gave authorities a rough idea of how far the jet is likely to have flown. There were six hourly pings after the plane disappeared, but not a seventh because the aircraft presumably ran out of fuel.
..."PS: wer wirklich für Störungen inder Verkehrsluftfahrt interessiert, kann diese seriös geführte Website beobachten:
http://avherald.com/ -
Expertenwissen dazu gibt es hier . Im Gegensatz zu den Presseschreiberlingen ohne Ahnung und den überall anwesenden Forenspezis ohne jegliche Ahnung aber mit viel Meinung, gibt es dort fliegendes Personal, Bodencrews und aktive und ehemalige Militärpiloten, sowie Experten im Bereich Avionik, Radar, Procedures, etc.
Zu dem Thema gibt es kaum eine bessere deutschsprachige Informationsquelle mit fundierten Hintergrundinformationen.Gruss
Jens -
Ich empfehle das englischsprachige Pendant, weil dort die persönlichen Anfeindungen, die in deutschen Foren ja anscheinend inzwischen Sitte sind, meistens weggelassen werden:
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Von Verschwörugstheorien halte ich im Allgemeinen nichts, auch nicht bei MH370. Es gibt für das Verschwinden des Flugzeugs eine plausible Erklärung. Fraglich ist nur, ob man sie aufklären kann.
Dazu müsste man die Black Boxes haben und insbesondere der Voice Recorder wäre interessant, weil der die akustischen Vorgänge im Cockpit mitschneidet. Blöderweise zeichnen diese Geräte je nach Modell nur die letzten 2 oder 2,5 Stunden auf. Selbst wenn man den Voice Recorder findet ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die entscheidende Phase des Fluges, nämlich der Beginn der Abweichungen vom normalen Flugverlauf, darauf nicht mehr verzeichnet ist.
Da das Flugzeug zuletzt einfach nur konstant geradeaus flog und im Cockpit offenbar keinerlei Inputs mehr vorgenommen wurden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich dort zuletzt niemand mehr befand, der bei Bewusstsein war. Die akustischen Aufzeichnungen könnten womöglich 2 Stunden Rauschen zu Gehör bringen, sonst nichts.So muss man hoffen, dass der Datenrekorder und Trümmerteile die Geschichte des Fluges erzählen. Dazu muss man diese Dinge allerdings finden.
Die bisher gehandelten Theorien, Suizid eines Piloten, Entführung/Terroranschlag oder ein technischer Defekt wie ein Cargo-Feuer, Dekompression etc. haben alle irgendeinen Haken. Es ist also irgendeine nicht gleich zu mutmaßende Verkettung von Dingen, die sich nicht aus dem äußeren Ablauf schließen lassen.
Was die Radarüberwachung angeht: die ist in der betroffenen Region sicherlich nicht so ausführlich wie im dicht besiedelten Europa, wo diverse Nationen so dicht beieinander sind, dass der Luftraum von dutzenden sich überlappenden Beobachtern observiert wird.
Nachdem MH370 aber eine Kehrtwende machte und ohne Transpondersignal zurückflog, dabei den Norden Malaysias überquerte und im Bereich der Straße von Malakka mindestens auch den indonesischen Luftraum tangierte (wenn die Angaben so stimmen, dass diese Route geflogen wurde), fragt man sich schon, wieso dort niemand reagiert hat. Auch Thailand und Vietnam, deren Lufträumen das Flugzeug ohne Transpondersignal sehr nahe kam, sind untätig geblieben. Um auf unbefugtes oder fragliches Eindringen in den eigenen Hoheitsbereich reagieren zu können muss man zwangsläufig auch die Umgebung im Blick haben...
Insbesondere jedoch stellt sich die Frage an Malaysia, warum keine Reaktion erfolgt wenn ein Geisterflugzeug im eigenen Bereich herumfliegt. Normalerweise müssten in kurzer Zeit Abfangjäger aufsteigen und nachschauen, was da los ist.
Angesichts der primären Suche nach den Resten von MH370 werden diese Fragen noch nicht gestellt, zumindest nicht öffentlich. Es ist aber schon aufzuarbeiten wieso ein suspekter Flieger so im Luftraum agieren kann und das Militär tut nichts. Was wäre gewesen, wenn Terroristen in die Petronas Towers hätten fliegen wollen? Niemand hätte sie gestoppt, obwohl über dem Meer noch genügend Zeit gewesen wäre um zu handeln. -
Wenn man den Transponder ausschalten kann, kann man dann nicht auch die Blackbox ausschalten? Sofern man sich wirklich auskennt?
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Nein, die Black Boxes lassen sich definitiv nicht ausschalten. Die sind auch so verkapselt (weil gegen mechanische, thermische und andere Einflüsse gesichert), dass eine Fehlfunktion dieser Geräte nur zum Ausfall führen würde, nicht aber zu einem Brand etc., der sich nach außen ausbreiten kann. Es kommt nix rein und nix raus.
ALLE anderen Systeme lassen sich abschalten, damit bei einem Brand das verursachende Gerät von der Stromversorgung getrennt werden kann und das Feuer keine weitere Zündquelle hat. Manche Geräte haben einfach einen Ausschalter, bei anderen Systemkreisläufen funktioniert es etwas komplizierter, man muss die entsprechende Sicherung ziehen.
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Zitat
Original geschrieben von Printus
... wieso dort niemand reagiert hat. Auch Thailand und Vietnam, deren Lufträumen das Flugzeug ohne Transpondersignal sehr nahe kam, sind untätig geblieben. Um auf unbefugtes oder fragliches Eindringen in den eigenen Hoheitsbereich reagieren zu können muss man zwangsläufig auch die Umgebung im Blick haben...
Insbesondere jedoch stellt sich die Frage an Malaysia, warum keine Reaktion erfolgt wenn ein Geisterflugzeug im eigenen Bereich herumfliegt. Normalerweise müssten in kurzer Zeit Abfangjäger aufsteigen und nachschauen, was da los ist.
Angesichts der primären Suche nach den Resten von MH370 werden diese Fragen noch nicht gestellt, zumindest nicht öffentlich. Es ist aber schon aufzuarbeiten wieso ein suspekter Flieger so im Luftraum agieren kann und das Militär tut nichts. Was wäre gewesen, wenn Terroristen in die Petronas Towers hätten fliegen wollen? Niemand hätte sie gestoppt, obwohl über dem Meer noch genügend Zeit gewesen wäre um zu handeln.
Auch die Schweizer Luftwaffe fliegt aus Kostengründen nur zu "Bürozeiten", und das Land ist auch noch vergleichsweise klein.
Dieser Flug fand Nachts statt, wo vermutlich alle nur halbwach vor dem Radar sitzen (ausser den Fluglotsen). Die ganze Abfangjägerkram ist teuer, 24h-Bereitschaft über das ganze Land/Gebiet steht dort wahrscheinlich nur auf dem Papier, um den Anschein zuwahren. Nun aber droht ein Gesichtsverlust ... -
Zitat
Original geschrieben von saintsimon
Nun aber droht ein Gesichtsverlust ...Jedenfalls dann, wenn eine entsprechende Überwachung vorgesehen ist. Es kann ja auch sein, dass diese nicht für nötig erachtet wird und daher nicht existiert. Da das Militär aber "mitmischt" und Daten beisteuerte - wenn auch nur zögerlich nachdem schon Tage verstrichen waren - darf man davon ausgehen, dass sie auch eine Auge auf die Vorgänge am Himmel haben...
Bleibt immer noch die Frage welche Reaktion der zivile Fluglotse gezeigt hat. Zumindest der muss ja wahrgenommen haben, dass da irgendwas nicht stimmt.
Bei der Kollision über Überlingen 2002, die im Bereich der Flugsicherung Zürich stattfand, hatten die Lotsen in Karlsruhe den drohenden Zusammenprall bemerkt und versucht, den Kollegen in Zürich zu warnen - was aber tragischerweise nicht funktioniert hat weil die Telefonanlage in der Schweiz ausgerechnet in dieser Nacht zu Wartungszwecken außer Betrieb war.
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Zitat
Original geschrieben von beesdo77
Senfdazugeber
Du gehst davon aus, dass die Radarstrahlen sich gradlinig ausbreiten. Dies ist aber nicht immer so, sondern hängt von der verwendeten Frequenz ab. Jeder Funkamateur kennt die Eigenschaft von Langwellen sich der Erdkrümmung anzupassen. Kurzwellen hingegen haben die Eigenschaft sich an der Ionosphäre zu reflektieren. Zu den Daten der verwendeten Radarstation siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oborona
Gab übrigens noch eine zweite auf RügenHast Du Dir mal Gedanken gemacht wie Radar funktioniert? Mit irgendwelchen abgelenkten Wellen kann man leider überhaupt nichts anfangen, sondern nur mit direkten Reflektionen, die wieder geradlinig zur Radarantenne zurückwandern.
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