Der Uli Hoeneß Steuerprozess Thread

  • Beim Strafmaß ist alles möglich,Freiheitsstrafe mit oder ohne Bewährung, auch ein Freispruch ist möglich, falls seine Selbstanzeige doch wirksam sein sollte.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    auch ein Freispruch ist möglich


    Nein.

    Langer Vokal => kein "ss" => groß, größer, am größten!

  • Zitat

    Original geschrieben von mostwanted
    Ich habe meine Meinung revidiert. Wer in so hohem Maß Steuern hinterzieht und die Strafe zahlen kann,der sollte nicht in den Bau. Dort bringt er der Gesellschaft keinen Nutzen. Letztendlich sollte die Regierung dafür Sorge tragen, Kapitalfüsse ins Ausland zu unterbinden bzw. meldepflichtig zu machen.


    Ein Michael Schumacher haut einfach ab aus Deutschland, der Uli Hoeneß ist immerhin geblieben und hat hier gezahlt.


    Wieso nicht beides?
    Wieso soll er nicht das Doppelte der hinterzogenen Summe als Strafe aufgebrummt bekommen und trotzdem 2-3 Jährchen zum nachdenken hinter Gitter?


    Davon abgesehen hat ein Schumacher nicht in Deutschland gearbeitet, keine Firma in Deutschland besessen, nicht in Deutschland gewohnt....nein, er hat ja noch nicht mal für eine deutsche Firma gearbeitet. Wieso sollte ausgerechnet er, dessen einziger Bezug zu Deutschland ein Pass ist hier Steuern zahlen? :confused:


    Und selbst wenn Wikipedia nicht unbedingt eine vertrauenswürdige Quelle ist so sind Steuern DAS per Definition schon mal nicht! Also hört auf so zu tun und.... get a life.

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Die Freiheitstrafe hat den Sinn, eine Strafe zu sein "wo Geld/Macht/Besitz" einem nichts nützt, da man keine Freiheit hat. Von daher ist sie mit der "Wirksamkeit" eienr Geldstrafe nicht mal im Ansatz zu vergleichen.


    Zudem kann in Deutschland eine Geldstrafe nicht beliebig hoch ausfallen. Dafür gibt es enge Grenzen, die beachtet werden müssen.


    Auch macht es keinen Sinn, eine Millionenstrafe zu verhängen, denn wie Handyman1981 schon richtig bemerkte, ist eh eine Zahlung der Steuerschuld fällig.


    Zitat

    Ich gehe von einer Bewährungsstrafe aus und das ist dann auch gut so....


    Ach ja? Warum denn?


    Feigen versucht nur zu retten, was zu retten ist. Einen Kern der Selbstanzeige gibt es nicht. Die Selbstanzeige ist ein Element, was die komplette Steuerschuld umfasst, nicht Teile davon. Von daher ist es irrelevant, ob die Anzeige "im Kern" (=gestellt und mit irgendwelchen Zahlen hinterlegt) richtig war, oder nicht. Sie wahr fehlerhaft, das stellt selbst Feigen nicht in Abrede.


    Es regiert Prinzip Hoffnung. Ich unterstelle mal, das Feigen vom Geständnis des Herrn H. überrascht war, weil der eben wusste, dass jetzt die Unterlagen der Bank gewürdigt werden würden.


    Was ja auch passiert ist. Und selbst da sind die Zahlen nicht ausreichend gewesen, um die komplette Schuld abzudecken. Von daher kann von der Wirksamkeit keine Rede mehr sein.

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    Wieso nicht beides?
    Wieso soll er nicht das Doppelte der hinterzogenen Summe als Strafe aufgebrummt bekommen und trotzdem 2-3 Jährchen zum nachdenken hinter Gitter?


    Gute Idee! Würde ich voll und ganz unterstützen!


    Ich bin mal gespannt, was nach dem Urteil (egal wie es ausfällt) mit seinen ganzen Posten bei Bayern, etc. aussieht. Wenn er vorbestraft ist, dürfte er diese soweit ich weiß eigentlich nicht mehr besetzen.

  • Im übrigen wirft der Fall weitere Fragen auf, die über das bisherige Steuersünder-Debakel hinausgehen.


    Ein Wirtschaftssystem (!), das einfach so einem "einfachen" "Wurstfabrikanten" wie Hoeneß ermöglicht, eine Zehntel Milliarde (= Hundert Millionen, oder 10 hoch 6 zu Normalwert N) Euro mal eben so zu verzocken, ist in sich per se instabil und unsozial.


    Das Grundproblem ist nicht der Reichtum an sich. Das Problem sind liquide Mittel, das Zockergeld, das einige Reiche durch die Gegend schleudern und damit Schaden anrichten.


    Diese Menge an Liquidität ist durch keinen Grad an persönlichem Fleiß oder durch Arbeit erzielbar bzw. erzielt, auch nicht durch normale unternehmerische Tätigkeit.


    Hoeneß hat hier nicht die Gewinne aus seinen Würsten verzockt. Wenn Liquidität dadurch entsteht, dass man sich Geld leiht und mit dem Geliehenen spekuliert, dann entstehen Verluste für die gesamte Wirtschaft, in diesem Fall Steuerverluste.


    Es kommt zu Verzerrungen, die sich quer durch die Wirtschaft ziehen. Auch Hoeneß Zockerei ist so gesehen ein Auswuchs der globalen Finanzkrise.


    *Quelle: Teilweise der Spiegel

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  • Zitat

    SPIEGEL-Redakteur Rafael Buschmann, der Einblick in die Selbstanzeige nehmen konnte, bestätigt, dass die hohe Summe durch die dort angegebenen Zahlen gedeckt ist, obwohl sie nicht ausdrücklich auftaucht. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ken Heidenreich, bestreitet hingegen, dass sich aus den Angaben in der Selbstanzeige eine Steuerschuld berechnen lasse.


    spon


    Hier soll kein Klassenkampf geführt werden, sondern nach Lage der Gesetze entschieden werden.
    Wenn der Gesellschaft diese Gesetze als nicht ausreichend erscheinen, kann ja vom Gesetzgeber nachgebessert werden.
    Auch wenn es manchen nicht passt, mit welchen Summen Hoeneß spekuliert hat, es bleibt seine Privatsache.


    Ich habe das Gefühl, dass Hoeneß mehr für seine soziale Stellung bestraft werden soll, als für den eigentlichen Sachverhalt.
    Diese Projektion von Hass ist ja schon pathologisch.

  • Wenn man die Berichte der einzelnen Reporter sich mal näher anschaut,könnte man meinen,jeder von ihnen verfolgt einen anderen Prozess.:D


    Soviel falsches und polemisches habe ich zuletzt von Frau Alice Schwarzer über den Kachelmann-Prozess gelesen.

  • Zitat

    Original geschrieben von fadf
    ... Insofern und vor dem genannten Hintergrund, dass die Gesellschaft vor Steuerhinterziehern nicht wie vor Gewalttätern durch Wegsperren geschützt werden muss - was IMHO den Kostenaufwand für die Haft rechtfertigt (den ich BTW den Betreffenden aber dennoch in Rechnung stellen würde) -, finde ich den Ansatz der (sehr) hohen Geldstrafe - im besonders schweren Falle des UH dächte ich da an den Einzug fast des gesamten Vermögens - überlegenswert und letztlich als für uns alle viel nützlicher. ...


    Doch, die Gesellschaft muss vor Steuerhinterziehern durch Wegsperren geschützt werden. Die Bereich der Steuer- und Wirtschaftskriminalität sind die einzigen, in denen (hohe) Haftstrafen erwiesenermaßen eine abschreckende Wirkung haben.


    Auf das Urteil bin ich echt mal gespannt.

    - still loving WebOS -

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