Der Uli Hoeneß Steuerprozess Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von miherbie
    jaaa, aber die Staatsanwaltschaft München erklärte, dass sie ohne die "Selbstanzeige" die Zahlen
    bzw. Steuern gar nicht hätte beziffern können. UH hat sich selbst ans Messer geliefert.
    Wenn er nicht so vorschnell gehandelt hätte wäre am Ende vielleicht eine wirksame Selbstanzeige
    rausgekommen.


    so oder so, es wird bei der Strafzumessung stark ins Gewicht fallen


    Das ist das Wesen einer Selbstanzeige. In den allermeisten Fällen wären die Hinterzieher nicht entdeckt worden - zumindest nach heutigen Ermittlungsmethoden trotz CDs.


    Ins Gewicht fallen wird auch die Tatsache, dass über mehr als ein Jahr hinweg immer wieder hat Fristen verstreichen lassen, dass man die Finanzämter versucht hat zu foppen, in dem man relevante Massen von Daten kurzfristig vor Prozessbeginn eingereicht hat und dazu noch kurz vor Feiertagen, anscheinend auch noch unbearbeitet, nach dem Motto "Rechne den Mist selbst aus." So etwas tut man nicht, wenn man Strafmilderung erreichen möchte. Sich dann noch hinsetzen und behaupten "Aber ich bin kein Sozialschmarotzer - ich habe doch von den 40 Mio, um die ich Euch beschissen habe, 5 Mio an die Jugendabteilung des FCB gespendet - steuerlich abzugsfähig natürlich.


    Aber ehrlich gesagt noch schlimmer ist das Gejaule von dem Stoiber. "Uli muss eine milde Strafe bekommen. Schließlich halten 92% der FCB-Fans zu ihm". Meine Fresse...

  • Du lehnst dich ziemlich weit aus den Fenster und stellst vollkommen unbewiesene Behauuptungen auf. "Er wolle die Finanzbehörden nur "foppen" oder Stoiber habe eine milde Strafe gefordert, dafür gibt es keine Belege.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • So schnell geht da nichts. Bei ungünstigen Urteil geht er bestimmt in Revision. Das kann sich dann noch sehr lange hinziehen

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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    Original geschrieben von miherbie
    zu 1.) Ich glaube, dass der Vontobel Bank durchaus bewusst ist, dass sie ein Leck hat. Der Banker -sofern es ein Banker war - muss klar gewesen sein, dass der Journalist diese Information in einem
    Artikel verwerten wird. Ist doch klar. Eine Anstiftung scheidet aus, da ich davon ausgehe das der Informant auf den Journalisten zugekommen ist. Natürlich wegen Geld


    zu 2) Ja klar hat UH davon Wind bekommen. Ich denke aber, dass ihm auch klar war, dass kein Name zu dem Depot offenbart wurde. Deshalb ist er ja auch in Panik geraten. Das bedeutet aber nicht, dass seine Taten entdeckt wurden. Nur weil man ein Konto in der Schweiz hat, bedeutet dies nicht das man Steuern hinterzieht. Es gibt ja auch Menschen die so ein Konto erklären.


    1)Ich kenne das Schweizer Strafrecht nicht und auch nicht dessen Strafzumessung,aber sicher ist das Melden von Vermögen von Privatpersonen an die Presse zumindest ein Vergehen.
    Mit Anstiftung meinte ich z.B:
    Wenn der Informant schon Hoeneß verraten wollte,könnte der Reporter weitere deutsche Personen des öfft. Lebens outen lassen oder er sollte sich über Hoeneß sich bei Kollegen anderer Banken umhören und fragen,ob sie sich auch ein Zubrot verdienen möchten.


    2)Aber er hat doch bei GJ zu gegeben,dass nur 5 Namen in Betracht kamen.
    Somit war der Name nur noch eine Frage des Geldes.


    Weiterhin wurden doch Aufkäufe von Daten bestätigt und Hoeneß konnte davon ausgehen,dass er auf dieser Steuer CD dabei ist.


    Viel wahrscheinlicher:
    Er ging davon aus,dass alsbald sein Gesicht die Titelseite des Sterns verschönert.;)
    Die Info hat er von der Bank ja selbst bekommen,da der Stern nochmal offiziell zur Kontonummer angefragt hatte.

  • Ich denke, Hoeneß hat durch seine "Salamitaktik" inzwischen auch die letzten derer verprellt, die in seinem Fall eine Haftstrafe für nicht unentbehrlich hielten.


    Sollten sich die neuen Vorwürfe bestätigen, zeigte sich damit, dass seine Selbstanzeige eben kein Ausfluss echter Reue ist, sondern dass Hoeneß auch zu diesem Zeitpunkt noch versucht hat, seine kriminellen (durch Steuerbetrug erlangten) Gewinne weitgehend zu sichern.


    Dann würde es die Generalprävention gebieten, eine hohe Strafe auszuurteilen, weil sein Verhalten eben nicht als Vorbild für Andere dienen kann. Ansonsten bin ich auch weiterhin dafür, das Instrument der Selbstanzeige nicht durch formale Hürden zu versperren, weil durch den Fall Hoeneß viele Reumütige Steuerschuldner von einer Selbstanzeige absehen könnten.


    Denn der Fall Linssen (NRW) zeigt einen dann ungefährlicheren Weg auf:


    Das Geld für 5 oder 10 Jahre zinlos oder in Papieren zu parken, die vom automatisierten Informationsaustausch nicht erfasst werden (davon existieren Etliche). Die Gefahr wäre weitaus geringer als bei einer nicht formgerechten Selbstanzeige. Als Folge würden sie nicht nur einer Strafe, sondern auch der Steuernachzahlung entgehen.


    Als (betrogener) Steuerzahler zöge ich eine Selbstanzeige der hierzu grundsätzlich bereiten Reumütigen vor. Allerdings würde ich statt des Aufschlags von 5% eine Verdopplung des hinterzogenen Betrags zur Voraussetzung machen. :)


    Edit:
    Ach ja ... natürlich einschließlich freiwilliger Nachzahlung der verjährten Beträge. Denn zahlen dürfen darf man verjährte Beträge durchaus noch. Und ein wirklich Reumütiger wird auf sein Recht zur Nachzahlung auch dieser Beträge ganz sicher bestehen ... :p

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Du lehnst dich ziemlich weit aus den Fenster und stellst vollkommen unbewiesene Behauuptungen auf. "Er wolle die Finanzbehörden nur "foppen" oder Stoiber habe eine milde Strafe gefordert, dafür gibt es keine Belege.


    seit heute schon. Die neuen Dokumente sind von der Bank an Hoeness letztes Jahr übermittelt worden. Er hat es 12 Monate später dieses Jahr vor Fasching weitergeleitet, woraufhin die Beamten die Ferien durcharbeiten durften. Zudem hat er wohl versucht zu verschleiern wann die Bank die Daten an ihn geschickt hat.


    Sorry, die Story ist echt fett.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    So schnell geht da nichts. Bei ungünstigen Urteil geht er bestimmt in Revision. Das kann sich dann noch sehr lange hinziehen


    Echt? Gibt es dafür Beispiele? Dann sollte er aber bei den Summer etwas hinterlegen, dass der im Raume stehenden Summe sehr nahe kommt. Bislang sind es 5M. Ich bin echt gespannt auf den Donnerstag - vielleicht donnert es wirklich in der Republik.


    Ich denke er bekommt nicht unter 4 Jahren.

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