Ukraine / Krimkrise

Edit: Passus gestrichen, um nicht wieder einen Einstiegspunkt für unnötige Diskussionen zu liefern.

Aber um noch einmal zu meiner Kernaussage zurückzukehren:

Im Gegensatz zu Dir gehe ich nicht davon aus, dass "An einer lückenlosen Aufklärung [...] wohl keine der Beteiligten Staaten (inkl. Niederlande) interessiert" sind, "da dies zu einer diplomatischen Krise mit Russland führen würde, wenn öffentlich bekannt wird, dass Russland die Verantwortung für den Abschuss eines Passagierflugzeuges trägt."

Schließlich war Flug MH-17 nicht das erste und nicht das letzte zivile Fluggerät, welches voll besetzt im Rahmen einer fehlgeleiteten Militäroperation vom Himmel geholt wurde. Und in keinem Fall gab schlimmere Verwerfungen als diejenigen, die in Sachen MH17 schon jetzt beim Stochern im Nebel entstanden sind. Die Befürchtung diplomatischer Verwerfungen mit Russland können also gar kein solcher Grund sein, weil es diese Verwerfungen längst gibt. Wenn also Gründe für eine Nichtaufklärung existieren sollten, müssen es andere sein.

Das ist es, was ich sagen wollte und Du wirst zugeben müssen, dass Dein Ablenkungsmanöver diese Kernaussage ziemlich in den Hintergrund gedrängt hat. Vielleicht beschäftigen wir uns jetzt damit ... oder auch nicht.

So so, indem ich deine Behauptungen einem kurzen Realitycheck unterziehe und klipp und klar der Falschheit überführe, führe ich also ein "Ablenkungsmanöver" aus. Klar, dass du das so siehst.

Wenn du meine Postings hier mit der nötigen Aufmerksamkeit lesen würdest, wäre dir im Übrigen nicht entgangen, dass die von die zitierte Aussage nicht von mir stammt, sondern die Meinung der im verlinkten WDR-Bericht interviewten Personen widerspiegelt. Ob ich diese Begründung teile, ist doch völlig irrelevant und ändert nichts an den vorliegenden und nun bereits mehrfach dargelegten Beweisen, zu denen du dich (aus gutem Grund) völlig ausschweigst.

Falls es dich dennoch interessiert, ich halte diese Begründung für den offenbar zögerlichen Ablauf der Ermittlungen zumindest für plausibel.

Natürlich hat es ähnliche Abschüsse auch vorher schon gegeben, aber das bedeutet doch nicht, dass dieser neue Vorfall nicht zu einer diplomatischen Krise führen könnte. Insofern ist deine Argumentation nicht ganz nachvollziehbar. Es hat auch vor der Annektierung der Krim bereits ähnliche Annektierungen gegeben, trotzdem hat dieses russische Vorgehen schwere internationale Zerwürfnisse ausgelöst. Im Übrigen sind die aktuellen Zerwürfnisse nicht so schwer, als dass sie nach einem entsprechenden Untersuchungsergebnis nicht noch schwerer werden könnten. Also auch da kann ich dir nicht folgen. Dies gilt erst recht, als dass zu erwarten ist, dass von der niederländischen und sicher auch der restlichen Öffentlichkeit erhöhter Druck auf die Regierenden ausgeübt wird, Russland zur Rechenschaft zu ziehen und entsprechende Konsequenzen auf diplomatischer und wirtschaftlicher Eben gefordert würden. Ganz zu schweigen von den Reaktionen Russlands auf solch ein "Urteil". Auf offizieller Ebene ist man da sicher etwas pragmatischer und möchte dieses Ergebnis lieber vermeiden.

Ich frage mich, wie man sich in Sachen Ukraine über derartige Nebensächlichkeiten echauffieren kann.

Meine Anliegen sind es in erster Linie, dass:

1. nicht Teile meines Einkommen (Steuern) in eines der korruptesten Länder der Erde fließen und

2. dass die deutsche Wirtschaft nicht geschädigt wird, um eines der korruptesten Regimes Europas zu stützen.

Würde der Ukraine kein Vermögen in den Hintern geblasen und die deutsche Wirtschaft nicht durch die Russland-Sanktionen (auch mittelbar) schwer geschädigt, würde mich dieses Regime einen feuchten Kehricht interessieren.

Den Kreuzzug des aktuellen Regimes gegen das eigene Volk hätte Russland jedenfalls längst beendet und Abertausende von Toten wären der Welt erspart geblieben.

Edit:
Und Flug MH17 wäre wahrscheinlich auch nicht abgeschossen worden, weil die gesamte Eskalation im Osten der UA ausgeblieben wäre. Der gesamte Bürgerkrieg (oder wie man die "Anti-Terror-Aktion" des Regimes Poroschenko auch nennen mag) hätte durch ein rechtsstaatliches Eingreifen der Sicherheitskräfte noch auf dem Maidan verhindert werden können.

Auch in der Bundesrepublik wäre der gewaltsame Sturz eines demokratisch legitimierten Verfassungsorgans durch das Handeln unserer Sicherheitskräfte verhindert worden. Das wurde auf dem Maidan einfach versäumt. Wozu existiert in einer Demokratie eine Staatsgewalt? Um sich undemokratisch agierenden Kräften entgegenzustellen. Und Dreh- und Angelpunkt der Krise auf dem Maidan war es, einen Präsidenten unter Druck zu setzen, der nach den Regeln der ukrainischen Verfassung vom Parlament noch kurz zuvor in seinem Amt bestätigt worden war. Das hätte verhindert werden müssen. Und dass Krawalle im Vorfeld auch unblutig unterbunden werden können zeigen Heiligendamm und Schloss Elmau. Aber auch die Anwendung staatlichen Zwangs ist in einer Demokratie durchaus legitim.

Zitat

Original geschrieben von frank_aus_wedau
Meine Anliegen sind es in erster Linie, dass:

[...]

Ist ja gut, Frank. Dann verteidige dein Anliegen doch in Zukunft einfach ohne nachweisbare Falschbehauptungen und mit einem Mindestmaß an Objektivität. Dann bleiben dir auch peinliche Lästigkeiten wie "Ablenkungsmanöver" und "Nebensächlichkeiten" erspart.

Zu dem Rest von deinen Ausführungen sage ich mal nichts, das wurde hier doch alles schon zu genüge diskutiert.

Zitat

Original geschrieben von Jimmythebob
... Dann verteidige dein Anliegen doch in Zukunft einfach ... mit einem Mindestmaß an Objektivität. ...

Warum nur mit dem Mindestmaß? :eek:

Zwar wäre das mehr als bei Vielen hier, ich sehe aber keinen Anlass, mich auf dieses Maß herabzulassen.

Und Fehler sind im übrigen nichts peinliches ... warum sollte ich fehlerfrei sein? Diesen Anspruch stelle ich nicht an mich. Einer meiner Fehler ist es im Übrigen, mich auf Diskussionen zu Belanglosigkeiten einzulassen, auf die es im Ergebnis überhaupt nicht ankommt; aber auch mit diesem Fehler kann ich durchaus leben.

Zitat

Original geschrieben von Timba69
So, die Ukraine taumelt der Staaspleite entgegen....

Aber das ist doch nichts neues.
Ich denke die werden schon noch genügend Spenden bekommen.

So ganz eindeutig ist das auch wieder nicht.

Zwar behauptet das die ukrainische Finanzministerin, um die privaten Gläubiger zu einem Schuldenschnitt zu bewegen.

Die Auszahlung einer Kredittranche i.H.v. 1,7 Mrd. USD durch den IWF belegt allerdings das Gegenteil. Der IWF befand erst vor wenigen Tagen: "Die Wirtschaft hat die Wende zum Besseren noch vor sich, aber Stabilisierungszeichen werden offenkundig."

Geht der IWF von einer künftigen Zahlungsfähigkeit der Ukraine aus (sonst hätte er auch gar nicht erst auszahlen dürfen), sollte das die privaten Gläubiger freuen, denen die Finanzministerin entgegen der Einschätzung durch den IWF vorspiegelt, es sei aufgrund der (auch künftigen) Zahlungsunfähigkeit ein Schuldenschnitt erforderlich.

Hier muss ich wiederum einen Fehler eingestehen, weil ich der Finanzministerin ihre Krokodilstränen wirklich abgekauft hatte.

Die US Air Force stellt wieder "A10 Thunderbolt" in Dienst und schickt 12 A10 nach Europa, um "östliche" Partner zu unterstützen.
Also gegen die Russische Föderation.
Quelle: http://www.stripes.com/news/eu…t-eastern-allies-1.362546

Weiterhin Waffenstillstandsverletzungen mit schweren Waffen. - Sollten die nicht schon längst abgezogen sein?
Da schießen beide Seiten, und nicht nur die Pro Russen, denn sonst hätte die US Army Zeitung das erwähnt.
Im Gegenteil, sie erwähnt, dass Ukrainer Artillerie - das sind keine "leichten" Waffen - an die "Front" zurückgebracht haben.
Auch werden 300 US Paratroops (Fallschirmjäger) erwähnt, die natürlich nur zu Ausbildungszwecken vor Ort sind.
Quelle: http://www.stripes.com/news/eu…lery-to-war-zone-1.362485
Quelle: http://www.stripes.com/news/us…ne-cause-concern-1.362891