Ukraine / Krimkrise

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Was war, lässt sich nicht exakt nachvollziehen....


    Strelkow/Girkin, ein führender Akteur auf der Krim und im Donbas sagt, was er getan und gesehen hat, und Du sagst, man weiß es nicht so genau? Wenn die Welt nicht zum Weltbild passt, wird die Welt negiert, um den Glauben nicht zu gefährden? Das der Putinismus mit seinen Verschwörungstheorien hier eine Art Ersatzreligion geworden ist, ist für mich nicht neu.


    Nun, hier wird doch felsenfest und prinzipiell unhinterfragt behauptet (nicht belegt), es hätte damals in Kiew einen Putsch gegeben. Nun, Journalisten haben recherchiert und die damaligen Akteure und Zeugen vor Ort interviewt:


    http://www.nytimes.com/2015/01…e-he-was-ousted.html?_r=0


    Ein Artikel zum obigen Original-Artikel auf Deutsch:
    http://www.zeit.de/politik/aus…aidan-viktor-janukowitsch

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Die Vorgänge nach der Wahl in Griechenland sind wirklich spannend. Der gute Herr Tsipras hat zwei Dinge bemerkt, die er nicht zu thematisieren scheut:


    1. Jeder Euro, der in Richtung Ukraine fließt (und dort möglicherweise die Aufrüstung fördert), ist im Angesicht hungernder Griechen, die seit längerem schon nicht mehr krankenversichert und in der Folge z.T. ohne medizinische Versorgung sind, nicht zu rechtfertigen, und


    2. die (nun wieder diskutierten) Wirtschaftssanktionen gegen Russland schaden auch Griechenland ... und Griechenland ist definitiv nicht in der Position, sich durch deren Ausweitung selbst weiteren wirtschaftlichen Schaden zufügen zu können.


    In beiden Punkten gebe ich ihm uneingeschränkt Recht. Seine Zustimmung zu weiteren Sanktionen wird er sich (wenn er clever ist) von der EU teuer bezahlen lassen (müssen), will er seinem Volk gegenüber nicht verantwortungslos handeln. Aber wir Deutschen geben ja gern, wenn wir nur Russland damit ärgern können. :rolleyes:


    Allerdings ... auch Wirtschaftsminister Gabriel besinnt sich inzwischen auf Rechenkünste, die ihm als Grundschüler vermittelt wurden. Vielleicht ist unser Bildungsnotstand doch nicht so arg, wie ihn unsere Regierung in Sachen Russland befürchten ließ. :p

  • Das ist Deine (wenig überraschende) Deutung der Russland-Politik des neuen Premiers. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie einzuschätzen ist, was sich da gegenwärtig in Griechenland abspielt. Das ist eine in vielfacher Hinsicht bemerkenswerte Konstellation - insbesondere die problemlose Zusammenarbeit von Linksaußen mit Rechtsaußen - zwei Seiten, die sich vielleicht gar nicht so weit unterscheiden und sich möglicherweise in einer gewissen Moskaunähe treffen. Auf das Beratungsgespräch in der russischen Botschaft wurde ja schon hingewiesen. Und zumindest vom kleineren Partner in dieser Koalition hat die FAZ aka angebliche Lügenpresse (die Rufe nach 'Putin hilf uns' klingen mir noch in den Ohren) schon Verbindungen zum rechten Milieu in Russland aufdecken können.


    Ob Griechenland so seine Verhandlungsposition stärkt, wird sich noch zeigen. Ich bin da eher skeptisch.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Das ist Deine (wenig überraschende) Deutung der Russland-Politik des neuen Premiers. ...


    Das ist keineswegs eine Deutung - zumindest den zweiten Punkt hat er bereits ausdrücklich bekräftigt.


    Tsipras hat (nicht nur) Medien gegenüber geäußert, dass er neue Sanktionen gegen Russland nicht mittragen werde. Selbst für die demnächst anberaumte diesbezügliche Erörterung auf EU-Ebene sehe er seinerseits "keinen Gesprächsbedarf".


    Letzteres könnte allerdings zu einer Deutung verleiten: Er beabsichtigt, an diesen Gesprächen gar nicht erst teilzunehmen. Ob er das allerdings durchhalten kann, ist fraglich. Aber wie immer gilt die Erkenntnis "Klappern gehört zum Handwerk". ;)

  • Klappern mag zum Handwerk gehören. Aber im Falle der griechischen Regierung würden mir noch ein paar andere Sprichworte und Metaphern einfallen, die ebenso gültig sein könnten in den nächsten Wochen, zum Beispiel:


    'in eine Sackgasse manövriert', ' das Gesicht verlieren', 'zurückrudern'


    Was seine Forderungen nach einem Schuldenschnitt und einer konzilanteren Sparpolitik angeht, konzentriert sich die griechische Kritik sehr stark auf Deutschland und auf Frau Merkel. Aber es könnten einem noch ein paar andere nord- und mitteleuropäische Länder einfallen, die keinesfalls bereit sind, kulant gegenüber Griechenland zu sein. Von dem angesäuerten Slowenien brauchen wir da noch nicht mal zu sprechen.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Zitat

    Original geschrieben von saintsimon
    Strelkow/Girkin, ein führender Akteur auf der Krim und im Donbas sagt, was er getan und gesehen hat ...


    Ist das das erste Mal in diesem Thread, dass du einem "Russen" glaubst?
    Warum dann nicht auch den Erkenntnissen der russischen Staatsmedien?
    In diesem Konflikt wurden die "Tatsachen" von beiden Seiten entsprechend interpretiert, sodass der Außenstehende durch gezielte (Des)Information in die Irre geführt wird.

  • Das mit der Sackgasse ist so eine Sache denn €uropa vertraut in Griechenland keine Sau mehr. Für die Misere macht man Banken, Papandreou und zum Teil auch Merkel/Deutschland verantwortlich. Eben alle die die daraus Gewinne erwirtschaften. Von dem ganzen Geld ist nicht ein Cent bei irgendjemanden angekommen der es benötigt. Und sei es auch nur ein Brötchen für einen hungernden oder eine Tablette für einen kranken.


    Nach griechischer Meinung könnten alle Banken und Börsen dieser Welt morgen in aller Frühe brennen.
    Ob da jetzt Russland besser ist? Keine Ahnung, aber schlimmer als "die europäischen Partner" werden die auch nicht sein. Man darf einiges nicht falsch verstehen, Merkel Bashing betreibt man in Griechenland nicht so sehr wie viele hier annehmen dürften. Man respektiert sogar dass sie das Beste gemacht hat was ihrem Land Gewinne bringen könnte. Dass mit sparen die Wirtschaft nicht angekurbelt wird, das über Nacht nicht tausende Jobs entstehen die die gekündigten aus dem öffentlichen Dienst machen können, das die Wirtschaft nur dann angekurbelt wird wenn die Menschen Geld ausgeben das wusste man vorher. Also erreichen Kredite in der Form und mit diesen Auflagen genau das Gegenteil von dem was man will.


    Manchmal denke ich mit Griechenland wurde das Experiment gemacht worauf sich die Iren nicht eingelassen haben. Hauptschuldiger ist m.E.n. Papandreou der nicht von Anfang an auf Kredite verzichtet hat. Politik ist nun mal eine Hure, und das war nicht nur zu Cäsars Zeiten so ;)

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Ist das das erste Mal in diesem Thread, dass du einem "Russen" glaubst?...


    Angesichts dessen, daß Du hier diesen Thread seit langem verfolgst, ist dies schon eine ziemlich niederträchtige Suggestivfrage. Du scheinst - nicht zum ersten mal - keine Hemmungen zu haben, mir offensichtlich und nachweislich Faktenwidriges unterstellen zu wollen, wenn auch mit Fragezeichen "entschärft". Du kannst es nicht lassen, mich als Nazi darstellen zu wollen, auch in anderen Threads. Ziemlich gewissen- und sinnlos ist Dein vorgehen.
    :flop:

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    Ob da jetzt Russland besser ist? Keine Ahnung, aber schlimmer als "die europäischen Partner" werden die auch nicht sein.

    Ich halte die Russland-Option eher für ein ganz normales wirtschaftliches Argument. Das macht doch jeder wirtschaftlich denkende Mensch im Kleinen auch nicht anders:
    Bekomme ich ein Angebot, dass für mich nicht tragbar ist, lasse ich mir ein zweites von einem Mitbewerber erstellen und lege das bei der Nachverhandlung vor. ...passiert in wirtschaftlichen Geschäftsbeziehungen auf der ganzen Welt täglich immer wieder.

    Zitat

    Manchmal denke ich mit Griechenland wurde das Experiment gemacht worauf sich die Iren nicht eingelassen haben. Hauptschuldiger ist m.E.n. Papandreou der nicht von Anfang an auf Kredite verzichtet hat. Politik ist nun mal eine Hure, und das war nicht nur zu Cäsars Zeiten so ;)

    Ich denke eher, es waren die sinnlosen Investitionen, die mit diesen Krediten getätigt wurden. Es dürfte vor allem dort investiert worden sein, wo es die meisten Provisionen gab :apaul:
    Hätte man bspw statt eines U-Bootes eine gleich-teure Solar-Anlage gebaut, wäre Griechenland heute Energie-Exporteur... und es war schließlich nicht nur 1 U-Boot :rolleyes:


    PS: Du meinst vermutlich die Isländer, denn Irland hatte sich zur 'Bankenrettung' ebenfalls maßlos überschuldet.

  • Ukrainische Regierung motiviert Soldaten mit "Abschussprämien"


    Kiew (dpa) - Im Kampf gegen prorussische Separatisten in der Ostukraine hat die prowestliche Regierung in Kiew "Abschussprämien" für ihre Soldaten eingeführt.
    Der Staat zahlt für ein zerstörtes Fahrzeug der Aufständischen umgerechnet 600 Euro. Zerstörte Panzer werden mit 2400 Euro belohnt,
    und für ein abgeschossenes Kampfflugzeug soll es 6000 Euro geben. Zusätzlich will die Regierung den Soldaten für jeden Tag im Kampfeinsatz 50 Euro zahlen.


    Quelle: dpa Newsticker auf ZEIT-ONLINE


    So langsam aber sicher fallen alle Masken und Hemmungen.
    Ob das wohl mit dem geliehenen Geld aus dem Westen bezahlt wird?
    Selber "keine müde Mark auf dem Arsch". Kein Geld um die Gasrechnung zu bezahlen.
    Aber für so einen Scheiss da haben sie es plötzlich. :rolleyes: :mad:

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