Ukraine / Krimkrise

  • Man muss nehmen, was man kriegen kann, wenn man Quellen abseits der vermeintlichen Systemmedien zitieren möchte, die den eigenen Äußerungen entsprechen. Da hat man dann nicht die Freiheit, auf DWN, Bild, zweisätzige Mailprovidertickermeldungen und ähnliches zu verzichten. Dann macht es auch nichts, daß vermeintliche Quellen wie DWN ihr Spektrum ausschließlich aus anderen Nachrichtenquellen zusammenstoppeln und verquasen, nichtmal namentlich bekannte Redakteure beschäftigt, sondern nur anonyme Nachrichtenverarbeiter im cheflichen Sinne. Das ist eben das Problem des Gefangenendilemmas im Propagandawesen. Von jeder Seite wird Ehrlichkeit proklamiert und gleichermaßen von der anderen Seite auch gefordet. Man stellt sich aber besser, wenn man heimlich doch Propaganda betreibt. Also erwartet man das auch von der anderen Seite und kann sich nichtmal vorstellen, daß das System des anderen eben auch und gerade ohne staatliche Komplettsteuerung funktioniert. Wenn die vermeintlich andere Seite gar nicht vergleichbar aktiv ist oder sogar bis zur Vernachlässigung desinteressiert sein sollte, macht das garnichts. Man behauptet einfach, daß sie sich noch viel mehr einmischen als man selbst, beschuldigt sie dessen, was man selbst zu verbrechen gedenkt, und fertig. Früher war das so ziemlich allen Westlern klar. Mit dem Wegfall der offenkundigen, sicht- und fühlbaren Trennlinie zwischen den Systemen meint aber heut manch gestandener Westler, daß sich ähnliche Systeme gegenüberstehen, zwischen denen man je nach Gunst und Missgunst lustig hin und her wechseln kann, weil das andere doch imgrunde nicht besser sei als das eigene.


    Jetzt muss schon ein Zeppelinunglück herhalten als bestes Beispiel verfehlter, unmenschlicher, mörderischer Sanktionen. Manch einem scheint nichts zu schade zu sein, wenn man es noch irgendwie zum Restargumentchen zurechtbiegen kann.


    Lasst uns doch einfach ein Volksbegehren durchführen, wo sich jeder zwischen West und Ost entscheiden muss. Die freiwilligen Ostler können dann ihren eigenen Staat betreiben. Je nach Anzahl bekommen sie ein oder mehrere Saarländer oder bei ungenügender Anzahl zum Staatsbetrieb können sie den 0,6% Deutschenanteil im derzeit nicht unter deutscher Verwaltung stehenden Königsberg anreichern.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau

    *) Sanktionen hatte es schon lange vor dem Kriegseintritt der USA gegeben. So war das Luftschiff "Hindenburg" in erster Linie deshalb abgebrannt, weil es mit Wasserstoff gefüllt war und nicht mit Helium, welches aufgrund von Sanktionen der USA gegen das Deutsche Reich nicht zur Verfügung stand.


    So, ich bin ja eigentlich ein sehr geduldiger Mensch, aber jetzt platzt mir echt die Hutschnur. Eine andere Meinung zu haben ist die eine Sache. Dinge, gerade in Bezug auf den Nationalsozialismus zu verharmlosen und nun die USA wieder für ein Unglück verantwortlich machen zu wollen, grenzt an eine bodenlose Frechheit und Verdrehung der Tatsachen. Ich fordere hiermit eine vorübergehende Sperrung deine Accounts, dass du dir erstmal klar werden kannst, was du hier schreibst.


    Du verharmlost mit dieser Äußerung die Entstehung des Nationalsozialismus. Am Ende sind die USA wohl auch noch am Zweiten Weltkrieg schuld?


    Hier, nur für dich mal zum Nachdenken:


    Vor dem Hintergrund des aufstrebenden Nationalsozialismus und aus der Befürchtung, dass mit Helium ein Luftschiff kriegstauglich werden könnte, wurde von den USA entschieden, kein Helium zu liefern


    Edit:
    Oder um mal einen Umkehrschluss zu ziehen, was ja dein Spezialgebiet ist: du hättest es besser gefunden, wenn man keine Sanktionen verhängt hätte, weil dann die Hindenburg nicht in Brand geraten wäre.

  • autares:
    Verwechselt hier jemand Ursache und Schuld oder setzt diese etwa gleich?
    Wie frank_aus_wedau schon richtig geschrieben hatte, war die Ursache der Hindenburgkatastrophe auf das verwenden von Wasserstoff statt Helium zurückzuführen.

  • Er impliziert, dass die USA direkt für diesen Unfall verantwortlich sind, weil sie Sanktionen verhängt haben. Hätten sie es nicht gemacht, wäre das Unglück nicht passiert. Dies ist a) Theorie b) impliziert er, dass Sanktionen nicht hätten verhängt werden sollen, da sie eh nichts gebracht haben. Dies setzt wiederum voraus, dass er den Ablauf der Geschichte ohne diese Sanktionen weiß. Das kann er nicht wissen. Er befürwortet mithin, dass Sanktionen gegen die Nazis falsch waren - genauso wie er Sanktionen gegen Russland für falsch hält.


    Und zum Abschluss: niemand hat die Nazis gezwungen, ein Luftschiff mit Wasserstoff zu füllen. Sie hätten es einfach sein lassen sollen, wenn sie sich der Risiken bewusst gewesen wären.


    Es ist die gleiche Diskussionslinie, die er bei Mh17 führt: MA ist Schuld, weil sie dort langgeflogen sind. Solche Diskussionslinien sind typisch: den Täter schützen, die Opfer sind selbst schuld. Dass jemand nicht auf wehrlose Zivilisten schießen sollte, egal ob Kriegsgebiet oder nicht, scheint vollkommen an ihm vorbeigegangen zu sein.


    Edit:
    Um es ein für alle mal deutlich zu sagen: wer kein Helium hat, sollte kein Zeppelin betreiben. Weswegen man kein Helium hat, spielt gar keine Rolle.


    Den "nicht Lieferanten" verantwortlich machen zu wollen, ist eine derart hirnverbrannte Argumentation, die ihresgleichen sucht.

  • Ich kann durch die Benennung der Ursache keine implizierte Schuldzuweisung erkennen. Aber selbst eine dezidierte Schuldzuweisung (die immerhin erlaubt sein darf) rechtfertigt nicht eine solch hysterische Reaktion.

  • Du erkennst sie vllt nicht. Ich schon.


    Er behauptet, dass Sanktionen gegen die Nazis falsch waren. Stimmst du dem zu?

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    ... Er behauptet, dass Sanktionen gegen die Nazis falsch waren. ...


    Das liest du heraus?
    Ich nicht.
    Nur die Feststellung, dass durch das Embargo kein Helium zur Verfügung stand,
    ist doch keine generelle Ablehnung der Sanktionen.

  • Er behauptet, dass die Sanktionen nichts bewirkt haben. Stattdessen hätten sie beispielhaft am Fälle der Hindenburg sogar zusätzliches Leid erzeugt.


    Solch eine Mutmaßung und ein Vergleich kann nur von jemandem kommen, der auch die jetzigen Sanktionen ablehnt, oder etwa nicht?

  • Er mag Sanktionen gegen Nazis durchaus nicht generell ablehnen, wie er auch über Sanktionen hinaus sogar Gewalt gegen den seiner Darstellung nach illegitimen, gewalttätigen und nazistischen Maidan für hinzunehmen hält. Aber er ist gegen Sanktionen, die auch nur indirekt Zivilisten betreffen oder treffen könnten. Dann haben diese Sanktionen diese Zivilisten auf dem Gewissen, sogar unabhängig davon, daß anderweitig möglicherweise oder sicher noch weit mehr Zivilisten, gleich oder anderer Couleur dran hätten glauben müssen.


    Konsequente Einseitigkeit macht den Weltenlauf einfach, erklärbar und alternativlos.

    Je suis Charlie

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