Man muss nehmen, was man kriegen kann, wenn man Quellen abseits der vermeintlichen Systemmedien zitieren möchte, die den eigenen Äußerungen entsprechen. Da hat man dann nicht die Freiheit, auf DWN, Bild, zweisätzige Mailprovidertickermeldungen und ähnliches zu verzichten. Dann macht es auch nichts, daß vermeintliche Quellen wie DWN ihr Spektrum ausschließlich aus anderen Nachrichtenquellen zusammenstoppeln und verquasen, nichtmal namentlich bekannte Redakteure beschäftigt, sondern nur anonyme Nachrichtenverarbeiter im cheflichen Sinne. Das ist eben das Problem des Gefangenendilemmas im Propagandawesen. Von jeder Seite wird Ehrlichkeit proklamiert und gleichermaßen von der anderen Seite auch gefordet. Man stellt sich aber besser, wenn man heimlich doch Propaganda betreibt. Also erwartet man das auch von der anderen Seite und kann sich nichtmal vorstellen, daß das System des anderen eben auch und gerade ohne staatliche Komplettsteuerung funktioniert. Wenn die vermeintlich andere Seite gar nicht vergleichbar aktiv ist oder sogar bis zur Vernachlässigung desinteressiert sein sollte, macht das garnichts. Man behauptet einfach, daß sie sich noch viel mehr einmischen als man selbst, beschuldigt sie dessen, was man selbst zu verbrechen gedenkt, und fertig. Früher war das so ziemlich allen Westlern klar. Mit dem Wegfall der offenkundigen, sicht- und fühlbaren Trennlinie zwischen den Systemen meint aber heut manch gestandener Westler, daß sich ähnliche Systeme gegenüberstehen, zwischen denen man je nach Gunst und Missgunst lustig hin und her wechseln kann, weil das andere doch imgrunde nicht besser sei als das eigene.
Jetzt muss schon ein Zeppelinunglück herhalten als bestes Beispiel verfehlter, unmenschlicher, mörderischer Sanktionen. Manch einem scheint nichts zu schade zu sein, wenn man es noch irgendwie zum Restargumentchen zurechtbiegen kann.
Lasst uns doch einfach ein Volksbegehren durchführen, wo sich jeder zwischen West und Ost entscheiden muss. Die freiwilligen Ostler können dann ihren eigenen Staat betreiben. Je nach Anzahl bekommen sie ein oder mehrere Saarländer oder bei ungenügender Anzahl zum Staatsbetrieb können sie den 0,6% Deutschenanteil im derzeit nicht unter deutscher Verwaltung stehenden Königsberg anreichern.