Eines wundert mich immer wieder:
Es gibt Menschen, die nach einer "unabhängigen" Aufklärung des Flugzeugunglücks rufen, aber eine durch US-amerikanische Fachleute durchgeführte meinen.
Es wäre weniger verwirrend, wenn sie gleich das fordern würden, was sie tatsächlich wollen. Ansonsten macht ihre Argumentation aus Sicht eines (tatsächlich unabhängigen) Außenstehenden nämlich keinen Sinn.
Und die Argumentation, dass jemand, der nicht ausdrücklich pro-amerikanisch ist, damit automatisch anti-amerikanisch und pro-russisch ist, ist eines dieser geschickt getarnten Fehlargumente, die eigentlich keinen Sinn machen. Wenn diese Fehlargumentation von vielen persönlich interessierten gebetsmühlenartig wiederholt wird, kann daraus zwar eine Suggestion entstehen ... wie das im Deutschland des letzten Jahrhunderts durchaus funktioniert hat ... muss es aber nicht. Einem halbwegs intelligenten Menschen wird man irgendeinen Unfug nicht als Wahrheit verkaufen können - unabhängig davon, wie oft der Unsinn wiederholt wird.
Aber ich erinnere mich noch an die Worte eines Lehrers ... der die Demokratie zwar als wünschenstwerteste Staatsform pries ... gleichzeitig aber zu bedenken gab, dass es mehr dumme als schlaue gibt. :p
Ergänzung:
Ich bin weder pro-amerikanisch, noch pro-russisch eingestellt - was für den Präfix "anti" ebenso gilt. Es ist schon interessant, dass ein (aus Erfahrungen der Vergangenheit) gebotenes und öffentlich dargetanes gesundes Misstrauen gegenüber den von den USA behaupteten Positionen schon als pro-russisch gewertet wird.
Ich traue den Aussagen Putins ebensowenig wie denen Obamas. Wenn diese Einstellung tatsächlich schon pro-russisch und anti-amerikanisch ist, dann bin ich es wohl. Allerdings widerspräche diese Schlussfolgerung meinem Sprachverständnis.