Ukraine / Krimkrise

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Aber es ist schon interessant, wie sehr eine europäische "Regionalmacht" (so Barack Obama) ein mächtiges Bündnis wie die NATO beeindrucken kann. :p


    Das alles bestärkt mich bei meinem Verdacht, dass Putin sich den gebotenen Respekt, den die USA Russland mit solchen despektierlichen Bemerkungen offensichtlich verweigern, nun auf anderem Wege verschaffen will. Aus meiner Sicht ist es die pure Arroganz, mit der man Putin ohne jegliche Notwendigkeit aus der Reserve lockt. Auch die (Terror-) Aktionen der islamischen Welt führe ich im wesentlichen auf die offen demonstrierte Respektlosigkeit gegenüber muslimischen Befindlichkeiten zurück.


    Selbst wer anderer Auffassung ist, muss wohl zugestehen, dass solche Brüskierungen zumindest entbehrlich sind.

    Angesichts deiner lieber entbehrten Äußerungen gelangt man zu der Gewohnheit, daß man ihr genaues Gegenteil für das wahrscheinlich Optimale hält. d-:=


    Statt einer Weltmacht eine Regionalmacht zu sein bedeutet ja lediglich, daß man weder weltweit verbunden und verbündet ist, noch weltweit Macht ausüben kann. Da Russland ja bislang keine Reginalunmacht ist, kann es regional, also in seiner Nachbarschaft durchaus Macht ausüben. Wer sollte das auch behauptet haben?


    Despektierlich, gebotener Respekt, pure Arroganz, ohne jegliche Notwendigkeit, aus der Reserve lockt, (Terror-)Aktionen [Einschränkung durch Klammerung], offen demonstrierte Respektlosigkeit, Befindlichkeiten, muss wohl zugestehen, Brüskierungen, entbehrlich.


    Da kommt die oft behauptet Neutralität und Objektivität ja voll zum Tragen, denn es beschränkt sich ja vollkommen auf die Fakten und hält sich mit Bewertungen zurück. Könnte sich auch aus einer Rede Putins stammen. Oder entspricht zum Beispiel der dokumentarischen Nichtqualität des ZDF, die sich auf Suggestion, Spekulation, Unterstellung, Verdrehung, Umkehrung und Tendenziösität.


    Ob du vorher hier sowas wie einen Ruf hattest kann ich nicht einschätzen. Inzwischen aber dürftest du auf einer Ebene mit dem guten Onkel und deinem Idol, dem Friedensfürsten Vlad Putin liegen.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Möglicherweise hatte ich diese Aussage aus einer Print-Ausgabe des Spiegel, den ich zwar nicht mehr abonniert habe, aber immer noch mit gewisser Regelmäßigkeit lese.


    Geil. Jetzt kann ich mal den Frank machen: wie ich bereits vermutet hatte und hier bereits an anderer Stelle erwähnt hatte, somit vor einiger Zeit bereits richtig gelegen habe und damit gezeigt habe, dass ich viiiiiiel mehr Ahnung habt als du....bitte schön:


    http://www.telefon-treff.de/sh…ostid=5268122#post5268122

  • Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    Angesichts deiner lieber entbehrten Äußerungen gelangt man zu der Gewohnheit, daß man ihr genaues Gegenteil für das wahrscheinlich Optimale hält. d-:=

    so halte ich das auch, mit der Zeit kennt man ja die Schreiber hier ;)


    Die Weltmacht als Hausierer

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Wenn ich den verlinkten Artikel richtig gelesen habe, gibts keinen Weltmarktpreis für "Gas", sondern Preise für Europa, USA/Kanada und Asien, also kann der "asiatische" Gaspreis niedriger als der europäische sein.

    Nicht einmal für Europa gibt es einen einheitlichen Preis, die Ukraine soll nun deutlich mehr zahlen als Westeuropa.


    Der Gewinn aus dem China-Geschäft dürfte jedoch nach dem SZ-Artikel weitaus geringer ausfallen als beim Europa-Geschäft, und das bei noch zu tätigen Investitionen in neue Leitungen - insofern ist der russische Staatshaushalt direkt betroffen. Angeblich war der Vertrag mit den Chinesen auch schon Monate lang unterschriftsreif, nur über den Preis konnte man sich bisher nicht einigen.

  • Währenddessen hat Putin, der ja so viel Wert auf gewaltfreie Lösungen legt, eine UN-Resolution zum Thema Syien (abermals) durch sein Veto verhindert (http://www.welt.de/newsticker/…Resolution-zu-Syrien.html). Damit ist Russland auch in dieser Frage einig mit den Musterdemokraten und Menschenrechtlern aus Peking. Allein die Putin-Befürworter wird's nicht stören, leben sie doch im gemütlichen Deutschland und nicht in der Ostukraine oder gar Syrien. Wahrscheinlich findet sich auch hier ein Grund, warum in Wirklichkeit der Westen oder Obama schuld sind.

  • Wie ich hier schon vor Wochen schrieb, daß nun Russland zu chinesischen Bedingungen liefern muss, weil man sich selbst in die Bredouille gebracht hat. Nun also wird Russland auf die scheinbar sonst üblichen Steuereinahmen für nationale Förderstätten verzichten müssen, damit Gazprom selbst beim China-Deal zumindest keine Verluste macht. Und das Geld für die nötigen Investitionen muß erstmal aufgebracht werden.


    http://www.nzz.ch/wirtschaft/w…-bleibt-geheim-1.18306986


    " ... Einiges deutet darauf hin, dass der Durchbruch gelang, nachdem Steuern und Gaszölle in die Berechnung einbezogen worden waren. Der Chef des russischen Erdölkonzerns Rosneft, Igor Setschin, ein Vertrauter Putins und früherer Vizeministerpräsident für Energiefragen, hatte am Dienstag vieldeutig gesagt, Putin habe die Absenkung oder Streichung der Steuern für die Förderstätten, aus denen das Gas für China kommen soll, in die Diskussion eingebracht. Die Chinesen dächten über die Streichung der Einfuhrzölle nach. Miller bestätigte nach der Unterzeichnung, die Zölle hätten eine Rolle gespielt in den Verhandlungen. Er gab aber keine Details preis.


    Geopolitische Komponente


    Für Putin persönlich wäre es blamabel gewesen, hätte er ohne ein unterschriebenes Dokument über die Gaslieferungen nach Moskau zurückkehren müssen. In den vergangenen Tagen hatten nicht nur die Medien und Gazprom-Vertreter den Druck erhöht. Auch hohe russische Regierungsvertreter hatten eine Einigung angemahnt. Russland ging es darum, zu zeigen, dass es in China tatsächlich einen politischen und geschäftlichen Partner hat und dass es nicht allein auf die Gunst der Europäer angewiesen ist.


    Das Abkommen ist für den Kreml Teil einer Hinwendung nach Asien. Triumphgehabe wäre dennoch fehl am Platz. Die vereinbarte Liefermenge umfasst rund einen Drittel der russischen Gaslieferungen nach Europa. Die Pipeline «Sila Sibiri» («Kräfte Sibiriens») von den Erdgasfeldern Kowykta und Tschajanda westlich des Baikalsees in den russischen Fernen Osten und von dort nach China muss erst noch gebaut werden und wird Gazprom teuer zu stehen kommen. Auch die beiden Lagerstätten sind noch nicht betriebsbereit. Gazprom-Chef Miller sagte in Schanghai, dafür würden insgesamt 55 Mrd. $ investiert. Dass der Vertrag mit China Teil einer langfristigen Strategie ist, asiatische Märkte zu erschliessen, trifft deshalb eher zu als die Einschätzung, Russland entlaste sich dadurch vom Druck der Europäer, die ihre Abhängigkeit von russischem Gas verringern wollen. Die Gasexporte nach Asien sind seit Jahren im Gespräch. ..."

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Nun gut ... bereits in wenigen Tagen kann man einen Abnehmer loswerden, der seine Gasrechnungen überhaupt nicht bezahlt. Das sollte für eine teilweise Kompensation sorgen.



    Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Währenddessen hat Putin, der ja so viel Wert auf gewaltfreie Lösungen legt, eine UN-Resolution zum Thema Syien (abermals) durch sein Veto verhindert (http://www.welt.de/newsticker/…Resolution-zu-Syrien.html). ... Wahrscheinlich findet sich auch hier ein Grund, warum in Wirklichkeit der Westen oder Obama schuld sind.


    "Schuld" daran trägt der Westen natürlich nicht. Allerdings hatte Putin schon vor Verhängung der ersten sanktionen durchblicken lassen, dass er als "Gegensanktion" im UN-Sicherheitsrat alle Ansinnen der Staaten, die Sanktionen gegen Russland verhängen, blockieren könne - und zwar solange die Sanktionen bestehen.


    Gerade dieses Veto-Recht Russlands im Sicherheitsrat war zuvor das Hauptargument der "Mahner und Warner" im eigenen US-amerikanischen Lager. Die Verantwortlichen der USA gingen von Beginn an davon aus, dass Russland mit hoher Wahrscheinlichkeit so handeln wird, so dass das russische Veto wenig überrascht - vollkommen unabhängig vom zugrundeliegenden Problem.

  • Putin hat auch schon vor den Sanktionen Resolutionen im Sicherheitsrat verhindert und so seinem verbündeten Diktator und Massenmörder Assad beigestanden. Es gibt absolut keine Hinweise darauf, dass sich dessen Einstellung zu Syrien inzwischen geändert hätte und er das neuerliche Veto nun nur noch aus Gründen der "Gegensanktion" eingelegt hat.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!