Ich wollte eigentlich keine Diskussion ums Fracking.
Die beispielhafte Nennung dieser Technik sollte nur verdeutlichen, dass auch herausragende wirtschaftliche Interessen (wozu die Ölgewinnung mittels Fracking inzwischen zählt) nicht rechtfertigen, einen Bürgerkrieg in seiner Entstehung zu begünstigen. Und (vorläufige) geopolitische Interessen ebensowenig.
Sollte Russland Teile der Ostuukraine (möglicherweise vorübergehend bis zur Neubildung einer handlungsfähigen Regierung) besetzen, werden sowohl wirtschaftliche als auch geopolitische Interessen der USA empfindlich berührt. Und insoweit bin ich halt der Auffassung, dass selbst solch wichtige Interessen zurückgestellt werden müssen, wenn ein Bürgerkrieg auf ein halbwegs humane Art noch verhindert werden kann.
Leider haben USA, EU und heute auch der Präsident in Kiev nahezu sämtliche Türen zugeschlagen, die noch einen Zugang zu den Aufständischen im Osten erlaubt hätten. Gerade die heutige Entscheidung, die besetzten Gebäude mithilfe der Armee zu erstürmen wurde ohne Not zwei Tage vor einem Vermittlungsversuch getroffen.
Was soll das?
Es bringt doch nichts, wenige Stunden vor dem (letzten) Versuch einer diplomatischen Lösung noch einen kräftigen Schluck Öl ins Feuer zu gießen.
Für mich sieht es so aus, dass die Regierung in Kiev mit aller Macht versucht, eine diplomatische Lösung zu verhindern, um dadurch die Lage eskalieren zu lassen und doch noch ein militärisches Eingreifen der Westmächte zu erzwingen.
Oder bin ich mit diesem Eindruck allein? Wäre es nicht möglich gewesen, mit dem Marschbefehl an die Armee noch 48 Stunden zu warten?