Ukraine / Krimkrise

  • Zitat

    Original geschrieben von Truthahn
    ...
    Putin hat aus meiner Sicht das einzig Richtige getan: Hat seine Atomwaffen gesichert und ... Stellt euch mal vor, was passiert wäre, wenn radikale Putschisten in den Besitz schwerer und richtig gefährlicher Waffen gelangt wären :flop: .


    Oh Mann ... in der Tat! Nicht auszudenken, was Folge eines solchen Szenarios sein kann. :eek:


    Wenn man diesen Gedanken weiterdenkt, kann der Westen doch eigentlich gar kein Interesse daran haben, eine russische Staatsführung zu destabilisieren. Denn auch in Russland hatte es (zu Jelzins Zeiten) bereits einmal einen Putschversuch gegeben.


    Wenn anlässlich eines Putsches in Russland allein profitorientierte Oligarchen (die einen Aufstand noch am Ehesten finanzieren können) zündeln und dann radikale Kräfte die Führung übernehmen, wird mir allein beim Gedanken daran Angst und Bange.


    Betonköpfe wie Putin hin oder her ... es ginge tatsächlich auch noch (viel) schlimmer. :(



    Edit:
    Bisher dachte ich immer, dass solche Szenarien James-Bond-Filmen vorbehalten bleiben ... vielleicht muss ich das noch einmal überdenken. Die Lage ist wohl ähnlich wie bei den Anschlägen auf das World-Trade-Center: Derartige Horror-Szenarien müssen wahrscheinlich erst eintreten, bevor man deren Gefahr realisiert. Ein gesunder Geist kann sich das wohl nur schwer vorstellen ...

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau Wenn anlässlich eines Putsches in Russland allein profitorientierte Oligarchen (die einen Aufstand noch am Ehesten finanzieren können)


    BTW: Ein Aufstand kann auch von ausländischen Mächten finanziert werden. Bestes Beispiel ist die Oktober- Revolution in Rußland.


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau Bisher dachte ich immer, dass solche Szenarien James-Bond-Filmen vorbehalten bleiben


    Zwar OT, aber sicherlich interessant:


    Die James Bond Filme enthalten reale Vorgehensweisen und Figuren:
    Der James Bond Autor Ian Fleming hatte im 2.WK beim britischen Geheimdienst gearbeitet. Die größte und erfolgreichste Verscheißerungsaktion gegen die Deutschen Operation Mincemeat (vor der Deklassifizierung vor ein paar Jahren wurde diskret von einer "Operation Peppermint" gesprochen) ist ursprünglich seine Idee, welche von anderen aufgegriffen und umgesetzt wurde. Wer real Ideen wie Operation Mincemeat hat, dem fällt es leicht, James Bond- Bücher zu schreiben. Z.B. David Niven und Peter Ustinov haben ebenfalls für den britischen Geheimdienst gearbeitet. Die Rolle Miss Moneypenny war einer realen Chefsekretärin beim Geheimdienst nachempfunden.

  • Bei der Russischen Propaganda weiß die rechte nicht, was die linke tut:
    http://www.forbes.com/sites/pa…bystander-heroic-surgeon/


    Ein und derselbe Opferdarsteller ("Andrej Petkow") mimt für drei verschiedene russische Sender drei verschiedene Personen in einem "Ukrainischen Krankenhaus: als einfacher Bürger und "Opfer" von Nazischlägern, als deutscher Spion mit eine halben Million in der Tasche sowie als edler Kinderchirurg und Patriot.


    "...
    On Rossia 1 national news (Vesti), Petkov describes himself as an ordinary citizen of Nikolayev, who went on April 9 “as usual” to protest against the new Ukrainian government. At the demonstration, he was attacked by Neo-Nazis and ultra-nationalists, who had been escorted into the city in busses by the Ukrainian police on orders to disperse local demonstrators by force. Petkov testifies that the radicals opened fire on peaceful demonstrators using weapons given them by Europe and the United States. (His interview is interrupted by traumatic scenes of fleeing civilians, rapid gunfire and exploding grenades). Petkov declares that he suffered a brain concussion and other gunfire wounds, which will leave him incapacitated for six months.


    ...


    NTV national news conducted an “exclusive” interview with the same Petkov, in the same hospital bed, with the same bandaged nose, only this is an entirely different Petkov. In a contrite voice, Petkov confesses he is a German spy for a secret European organization. Since he left his native Nikolayev in 1992, he acquired several citizenships and has German, Ukrainian and Russian passports. Petkov claims to own fifteen gerontology clinics in Germany and a chateau in Switzerland. This Petkov has done well for himself.


    Petkov says that he flew in from Germany, where he lives, with a half million Euros, which he received from a secret group he refused to name. He bought weapons and hired a squad of fifty European mercenaries to put down both Nikolayev’s civilian protesters against new Ukrainian government and radical neo-Nazi intruders from Kiev.


    ...


    The National Independent News of Crimea interviewed a third Petkov, in the same hospital, same hospital garb, and same bandage on his nose. This Petkov is noble pediatric surgeon who saved the lives of over 200 infants and who returned to his native city of Nikolayev with an “indefinite” sum of his own money to help organize local protesters against the new Ukrainian government. Attending the nighttime demonstration as an innocent bystander, he found himself caught up in a nightmare of exploding grenades and rapid gunfire from the neo-Nazi extremists. As a physician, he attempted to tend to the wounded carried into tents, but the extremists fired into the makeshift emergency facility.
    ..."

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Dann sind die russischen Medien in guter Gesellschaft zu allen anderen Medien, die ebenfalls verzerrt oder unrichtig Meinungen und Informationen weitergeben.


    Filtere doch einfach besser. Zumal ich du nicht jedes mal ein Fullquote machen musst, Link reicht.


    Wichtiger wäre es, eine deutsche (richtige!) Übersetzung anzubieten, für die User, die hier nicht so gut englisch sprechen, schreiben und lesen können, denn so eindeutig ist der von der gepostete Forbesbericht nun auch nicht.

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • In Teilen der Ukraine, welche oft von Russen bewohnt werden, haben wir jetzt die gleiche Situation wie auf der Krim: Pro- Russische Putschisten besetzen Regierungegebäude und Polizeistationen.


    Es wird nicht mehr lange dauern, dass dort ein selbstständiger Staat ausgerufen wird, UND dass dessen (sicherlich illegitime) Regierung in Moskau um Anschluß an Rußland betteln wird.


    Nur hat diesmal Rußland wahrscheinlich kein Interesse an einem Anschluß. So schnell wie auf der Krim wird die Situation dort also nicht bereinigt.


    Insgesamt war es ein riesiger Fehler von der EU, die Putschisten um Klitschko etc. zu unterstützen: Janukowitsch hat das Land immerhin zusammengehalten. Ohne ihn zerfällt es und wird ärmer als zuvor (mit Ausnahme der abgetretenen Landesteile).
    Der 30%- Rabatt auf das russische Erdgas ist auch weg, auch die Pachtzahlungen der Russen für die Krim sind weg.


    Ganz toll gemacht, EU!

  • Eine militärische Intervention mit deutscher Beteiligung hätte von mir null Unterstützung - noch weniger als ein Eingreifen in Afghanistan, was ich bis heute für notwendig halte. Putin nutzte lediglich die historische und einmalige Chance die Krim zu annektieren, was für mich vor allem als "selbst Schuld" einzuordnen ist. Ohne diesen Putsch hätte Putin niemals die Gelegenheit gehabt.


    Unser Pech ist, dass wir eine DDR Kanzlerin und einen DDR Präsidenten haben, die beide kein Geheimnis aus ihrer Abneigung gegen Moskau machen. War doch auch schon während der NSA Affäre zu sehen - alles westliche/amerikanische ist gut und alles russische grundsätzlich schlecht.

  • Au weia ... den "Innenminister" der Kiever-Regierung interessieren die Verhandlungen scheinbar nicht die Bohne. Er macht Ernst, bevor sich eine neue legitime Staatsführung bilden kann.


    Legt man die seit Jugoslawien anerkannten (ungeschrieben) Regeln des Völkerrechts zugrunde, wird Russland schnellstmöglich Nägel mit Köpfen machen müssen ... und zwar schon bevor auch nur ansatzweise "Jugoslawische Verhältnisse" entstehen können. Wir haben ja erlebt, wie es ist, wenn sich die NATO in Konflikte einmischt, in denen das professionelle Töten längst begonnen hat.


    Ich persönlich erwarte von Moskau eine Blitzaktion zur Einnahme der Gebiete ... um nach freien Wahlen in der Ukraine und Bildung einer legitimen Regierung dort wieder abzuziehen.


    Auch wenn die Gefahr besteht, dass dem ersten Schritt der zweite von mir für erforderlich gehaltene nicht folgt, hielte ich ein Eingreifen noch in der nächsten Nacht für die pragmatischste Lösung, ein großangelegtes Blutvergießen schon im Ansatz zu verhindern - und nicht später daran mitzuwirken, wie es gängige Übung der NATO ist.


    Die Verhinderung eines Gemetzels mit tausenden von Toten hat aus meiner Sicht unbedingten Vorrang vor der (nicht unberechtigten) Angst um Grenzverläufe. Warten wird ab ... zu lange sollte es jedenfalls nicht mehr dauern, dem falschen Präsidenten aufzuzeigen, dass er nicht mit Waffen auf die Ukrinische Bevölkerung losgehen kann.


    So geht das nicht! Er ist ebensowenig legitimiert wie die Aufständischen im Osten. Das sollte er nicht vergessen - auch wenn die westliche Claque ihn in seiner irren Vorstellung bestärkt!



    Edit:
    Wenn ich das recht bedenke ... war der Kalte Krieg gar nicht so falsch. Jedenfalls habe ich mich damals sicherer vor einem Krieg auf Europäischen Boden gefühlt, als heute.


    Fazit:
    Mit eine Neuaflage des KK wollen die Amis vielleicht doch nur unser Bestes und wir haben ihre Weitsicht vielleicht unterschätzt ...



    Zur Klarstellung:
    Nein ... ich bin nicht kategorisch gegen Militäreinsatze zu humanitären Zwecken. Wenn aber die Gefahr besteht, dass die Zahl der Opfer durch den Einsatz vermutlich noch steigen wird, dient das Ganze aus meiner Sicht nur nicht mehr einem humanitären Zweck. Das ist ein Unterschied!

  • Zitat

    Original geschrieben von Timba69
    Wichtiger wäre es, eine deutsche (richtige!) Übersetzung anzubieten, für die User, die hier nicht so gut englisch sprechen, schreiben und lesen können, denn so eindeutig ist der von der gepostete Forbesbericht nun auch nicht.

    :top: So ist es, Danke!

    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Wenn ich das recht bedenke ... war der Kalte Krieg gar nicht so falsch. Jedenfalls habe ich mich damals sicherer vor einem Krieg auf Europäischen Boden gefühlt, als heute.

    Habe soetwas ähnliches schon vor 3-4 Jahren, ich Glaube, vom ehem. US-Außenminister Herrn Henry Kissinger gehört. Mir geht es aber auch so.

  • Zitat

    Original geschrieben von Truthahn
    Insgesamt war es ein riesiger Fehler von der EU, die Putschisten um Klitschko etc. zu unterstützen: Janukowitsch hat das Land immerhin zusammengehalten. Ohne ihn zerfällt es und wird ärmer als zuvor (mit Ausnahme der abgetretenen Landesteile).
    Der 30%- Rabatt auf das russische Erdgas ist auch weg, auch die Pachtzahlungen der Russen für die Krim sind weg.

    Unter Janukowitsch waere aber die ganze Ukraine zu einem Vasallenstaat Russlands geworden - also ein Totalverlust.

  • Nein, weil die Beteiligten (einschl. Janukowitsch) unter Vermittlung der EU noch für dieses Jahr Neuwahlen verbindlich vereinbart hatten.


    Hast Du Angst, dass Janukowitsch vom Volk wiedergewählt worden wäre? Nur dann hätte Janutowitsch seine Politik fortführen können. Weil aber die Putschisten die Mehrheit im Land vertreten haben (so wird behauptet), hätte das doch niemals passieren können.


    Oder hat die Opposition doch gegen den Willen des Volkes geputscht. Nur vor diesem Hintergrund machte ihr (fortgesetzter) Gewaltausbruch nach der Einigung überhaupt noch Sinn. Hatte die Opposition also Angst, dass sich das Volk bei den Neuwahlen gegen sie ausgesprochen hätte? So dass die Eskalation deren Ultima ratio war?


    Denn nur in diesem Fall wäre die von Dir geäußerte Sorge überhaupt berechtigt gewesen.


    Anscheinend ist doch nicht so klar, für wen sich das Volk bei den von der Opposition verhinderten friedlichen Neuwahlen ausgesprochen hätte ...

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