Ukraine / Krimkrise

  • Die westliche Presse lügt mal wieder.


    Die schreiben doch tatsächlich , dass Putin die prorussischen Aufständischen aufgefordert hat das Referendum zu verschieben.
    Das ist eine krasse Lüge !


    Putin hat zualleraerst die Kiewer Machthhaber AUGEFORDERT alle militärischen und Bestrafungsaktionenen im Südwesten der Ukraine einzustellen.


    Weiter im Text hat er die Föderationsanhänger darum GEBETEN das Referendum auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, damit benötigte Vorausetzungen dafür geschaffen werden können.


    Hier sind seine genauen Worte, wer mag, kann sich das hier übersetzen lassen :


    Россия обращается с настоятельным требованием к киевским властям незамедлительно прекратить все военные и карательные операции на юго-востоке Украины. Такой способ разрешения внутриполитического конфликта не является надёжным путём к решению всех внутриполитических споров – наоборот, только усугубляет раскол.



    И в этой связи просим представителей юго-востока Украины, сторонников федерализации страны перенести намеченный на 11 мая текущего года референдум, с тем чтобы создать необходимые условия для этого диалога.


    Unter dem Link kann man sich seine ganze Rede in Wortlaut (Russisch) nachlesen:


    http://www.kremlin.ru/transcripts/20973

  • Naja, wenn dem so ist, dann scheint aber die russische Regierung des englischen nicht mächtig und hat selbst für diese falsche Übersetzung gesorgt. Auf der englische Seite des Kremls heißt es:


    In this context, we appeal too, to representatives of southeast Ukraine and supporters of federalisation to hold off the referendum scheduled for May 11, in order to give this dialogue the conditions it needs to have a chance.


    "Appeal to so/sth" übersetzt Leo mit: jemanden ansprechen, an jmd. appelieren.

  • Richtig, im englischen Text des Kreml erscheint sowohl für die Ansprache an Kiew als auch für die Ansprache an die Separatisten das Wort "appeal" - eine Unterscheidung wie zwischen "bitten" und "auffordern" kann man nicht erkennen.

  • Gibt es auch nicht. Schließlich steht da "we appeal too". Das too bedeutet logischerweise "auch": "wir appelieren auch an die..."

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Naja, mit der Argumentation wären Sanktionen ja immer dann "unsinnig", wenn der Sanktionierte behauptet, dass er das sanktionierte Verhalten keinesfalls einstellen bzw. zurücknehmen wird. Das dürfte in so gut wie allen Konstellationen der Fall sein, sonst bräuchte es ja keine Sanktionen. ...


    Wirtschaftlich schwache Staaten kann man mit den Sanktionen aber empfindlich treffen, in der Hoffnung, dass sie ihren Kurs aufgrund der Sanktionen noch ändern.


    Dass Russland sich durch Sanktionen wird beeindrucken lassen, halte ich für ausgeschlossen ... eher wird man noch Trotzreaktionen erleben dürfen. Putin ist nicht blind und wird feststellen, dass die Europäer durch ihre Sanktionen ebenso getroffen werden, wie Russland.


    Die Möglichkeit, im Wege von Gegensanktionen in Europa eingefrorene nordkoreanische Guthaben mal eben mit europäischen Guthaben in Nordkorea zu verrechnen, hat Nordkorea nicht - im Gegensatz zu Russland. Wer hindert Putin daran, Gegensanktionen zu verhängen und Guthaben europäischer Gläubiger in Russland kurzerhand an die betroffenen Russen auszuzahlen. Gegensanktionen hätten dieselbe Berechtigung wie Sanktionen


    Dann gäbe es wohl wieder Sanktionen ... und Gegensanktionen ... und Sanktionen ...


    Es würde sich eine Spirale nach unten drehen, die Russland weit weniger treffen würde als Europa. Während betroffene Europäer auf die Barrikaden gingen, würde das in Russland viel ruhiger gesehen werden - notfalls per Ukas. :rolleyes:


    Will Europa im Globalen Markt Anschluss halten und nicht abgehängt werden, wird es sich das nicht leisten können. Das weiß Putin und er muss nur warten, bis es hier zu brodeln beginnt, wenn die hiesigen (kapitalistisch ausgerichteten) Märkte anfangen, aufgrund der Sanktionen zu schwächeln.


    Für meine Einschätzung ist es Putin, der im Vergleich zu uns Europäern am längeren Hebel sitzt. Er wird nicht nachgeben, wenn er es nicht selbst will ... niemals. Und seine (möglichen) Nachfolger ebenfalls nicht. Nach russischem Empfinden ist mit der Rückkehr der Krim ein zuvor nahezu untragbarer Zustand beseitigt. Dahin will in Russland niemand zurückkehren.


    Von daher ist die Krim schon eine besondere Angelegenheit, die mit Sanktionen nicht zu bereinigen sein wird. Russland ist einfach zu stark, um sich beeindrucken zu lassen - während Schwächere durch Sanktionen empfindlich getroffen werden können. Es gibt nämlich fast nichts, über das Russland (oder der Rest der Welt) nicht verfügt. Und Abnehmer für russische Energie existieren auch genug ... deren Bedarf zudem noch stetig steigt.



    Edit:
    Russland hätte auch eine weitere Möglichkeit der Gegensanktion - eine sehr wirksame, auf die durch die Blume schon hingewiesen wurde: Russland könnte im UN-Sicherheitsrat jede Entscheidung, die von den USA oder Europa angeregt wird, per Veto blockieren. Auch über diese diese Möglichkeit verfügt Nordkorea bekanntermaßen nicht.

  • Auch wirtschaftlich starke Staaten kann man durch Sanktionen treffen. Im Übrigen ist Russland im Vergleich mit den USA oder EU kein wirtschaftliches starkes Land (BIP 1.850 Milliarden USD im Gegensatz zu 15.094 Mrd. (USA) und 18.394 Mrd. (EU). Selbst Italien hat ein größeres BIP als Russland!


    Zudem gibt es Meinungen, dass die Sanktionen bereits greifen und Russland die negative Folgen bereits spürt (Abwertung des Rubels, Kapitalflucht durch Anleger, schwächeres Wirtschaftswachstum, etc.). Auch hat es bisher keine von dir angenommenen Gegensanktionen gegeben. Wer sagt denn, dass die kürzlichen Appelle an die Separatisten nicht auch Folge der Sanktionen sind und Putin Angst vor einer Verschärfung hat?

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    ...
    Zudem gibt es Meinungen, dass die Sanktionen bereits greifen und Russland die negative Folgen bereits spürt (Abwertung des Rubels, Kapitalflucht durch Anleger, schwächeres Wirtschaftswachstum, etc.). ...


    Ich denke mal, dass dies sogar (fast) unstreitig sein dürfte.



    Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    ... Auch hat es bisher keine von dir angenommenen Gegensanktionen gegeben. ...


    Noch hat es auch keine Wirtschaftssanktionen gegeben und die Gegensanktionen Russlands beschränken sich ebenfalls auf Einreiseverbote - m.W. bisher aber nur gegen Amerikaner.


    Putin sieht das Ganze noch recht gelassen - was sich sehr positv auf die Chancen einer gütlichen Einigung auswirkt.


    Problematisch würden die Sanktionen, die momantan angedacht werden. Irgendwann wird sich Putin nicht mehr leisten können, Sanktionen einfach hinzunehmen, weil er auf sein Erscheinungsbild als hartem Strategen größten Wert legt. Übertreibt der Westen muss Putin aus innenpolitischen Erwägungen reagieren. Ich denke, dass die von den USA verhängten Sanktonen eben darauf abzielen.



    Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    ... Wer sagt denn, dass die kürzlichen Appelle an die Separatisten nicht auch Folge der Sanktionen sind und Putin Angst vor einer Verschärfung hat?


    Moment mal ... gerade eben waren wir noch bei der Krim. Und hier halte ich ein Einlenken für undenkbar.


    Die Appelle an die Separatisten würde ich weniger als Entgegenkommen wegen der Sanktionen, sondern eher als Zeichen guten Willens trotz der Sanktionen werten. Ich hatte bereits weiter oben erläutert, dass Putin an einer Abspaltung des Ostens weder gelegen ist noch gelegen sein kann. Dass er sich vor diesem Hintergrund gegen eine Abspaltung ausspricht, halte ich für mehr als logisch - gut, dass nicht auch Putin kindische Trotzreaktionen zeigt, die ihn zu irrationalen Handlungen verleiten.


    Sein Engagement gilt vielmehr der Sicherheit der im Osten der Ukraine lebenden Bürger. Wegen er sich gegen eine Sezession ausspricht, darf das nicht fälschlich als Zeichen dafür gewertet werden, dass er auch eine einseitige Entwaffnung ausschließlich des Osten befürworten würde. Das ist eine komplett andere Baustelle.

  • Gab es an dieser Sichtweise jemals ernst zu nehmende Zweifel?


    Selbst die Politriege aus den USA und der EU dürfte das von Beginn an erkannt haben. Auch ihnen ging es nie selbstlos um Demokratie und Freiheit in der Ukraine.


    Sie dachten wohl, wenn sich die Interessenvertreter der Ukraine streiten, könnten sie sich mit ihren eigenen Interessen reinhängen und mit profitieren. Ebensolches dürfte die Grundlage der ersten russischen Einmischung gewesen sein.


    Jeder - national wie international - nimmt die zunächst friedlichen Demonstrationen auf dem Maidan als Vorwand/Anlass, sich selbst einzumischen ... selbstverständlich zur Verwirklichung höchsteigener Interessen.


    Ich gehe davon aus, dass die ursprünlichen und friedlichen Demonstranten diese Entwicklung niemals gewollt hatten. Sie konnten aber nicht verhindern, dass sie von Interessenvertretern aus allen Richtungen überrannt ünd plattgewalzt wurden, die dann richtig in Streit geraten sind und denen jedes Mittel recht ist. Das ist aber eine Gefahr, die die Demonstranten durchaus in ihre Überlegungen hätten einbeziehen sollen. Na gut ... vielleicht ist das ein wenig viel verlangt für jemanden, der nicht wissen kann, welch schmutziges Geschäft die Politik auch im "redlichen" Westen ist.



    Edit:
    Das Sanktionstheater gegen Russland führe ich im Übrigen darauf zurück, dass der Westen dachte, er könnte Hauptprofiteur der Krise sein. Aber statt sich dann gemeinsam über einen gelungenen Coup die Hände reiben zu können, steht man nun im Regen und musste zudem noch tatenlos mit ansehen, wie Russland die Krim abstaubt. Mann ... was müssen die Strategen auf der anderen Seite des Teichs angep...st sein. :D

  • Zitat

    Original geschrieben von Weselchak-U
    Die westliche Presse lügt mal wieder.
    ...


    Noch so ein kleiner Propagandakrieger, der hier diensteifrig versucht, uns einen russischen Bären aufzubinden.
    :flop:

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

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