Ich hatte inzwischen die Gelegenheit, den Aufsatz von Prof. Schachtschneider in Ruhe zu reflektieren.
Wenn ich ihn richtig verstehe, decken sich unsere Auffassungen in weiten Teilen ... die Übereinstimmungen sind wirklich verblüffend. Solche weitgehende Einigkeit ist im juristischen Bereich - insbesondere in Rechtsgebieten wie dem Völkerrecht - schon fast die Ausnahme.
Wenn meine Beiträge zum konkreten Thema hier zuweilen schon fast für abstrus gehalten werden (und mir sogar schon eine alkoholbedingete Denkstörung unterstellt wurde), würde ich darum bitten, sie im Kontext des verlinkten Aufsatzes noch einmal zu überdenken. Ich gestehe unumwunden ein, die Weisheit "nicht mit Löffeln gefressen" zu haben. So abwegig, wie mancher hier es pauschal darstellt, sind meine Überlegungen jedenfalls nicht.
Der Link auf die Internetzensur in Russland verdeutlicht das zugrundeliegende Problem. Als Folge einiger wirklich eklatanter Verstöße gegen rechtsstaatliche Grundsätze lässt sich so Mancher indoktrinieren, Russland sei insgesamt ein Staat, der Verwerfliches im Schilde führe.
Versucht man allerdings, sich wirklich objektiv mit den Fakten des Umsturzes in der UA auseinanderzusetzen (vielleicht hilft das Ersetzen konkreter Staatennamen durch X, Y und Z), wird man Erkennen können, dass die russische Position in dieser konkreten Angelegenheit zumindest vertretbar, wenn nicht gar zu befürworten ist.
Wenn die USA die russische Position (wider besseren Wissens) dennoch als unzweifelhaft und in schwerwiegender Weise rechtswidrig hinstellen mit der Folge, dass Sanktionen verhängt werden müssen, wirft das aus meiner Sicht ein bezeichnendes Bild auf die Beweggründe dieser Regierung - sachliche können es jedenfalls nicht sein. Wenn ich mir dann noch ansehe, wie die Vertreter der Europäischen Union wie die Lemminge reagieren, entsetzt mich das.
Das ist keine Freundschaft mehr ... das an den Tag gelegte Verhalten grenzt schon an Hörigkeit.
Gut's Nächtle