Dass unser eigener Imperialismus Folgekosten auslösen kann, war uns aus Beutezügen der Vergangenheit bekannt. Sie im Nachhinein zu bejammern, halte ich daher für verfehlt. Die Einstellung unserer Kanzlerin, für diese Folgen gerade stehen zu wollen, ist vor diesem Hintergrund nur folgerichtig.
Dass wir im Falle der Ukraine dann aber auch noch imperialistische Absichten Dritter (die nicht nur durch Annexionen verwirklicht werden können) finanzieren, halte ich dagegen einfach nur für dämlich. Zumal wir in der Ukraine damit eines der korrupten Regimes fördern, die wir anderenorts zu bekämpfen vorgeben. So lange wir uns das leisten können, ist auch Geld für Flüchtlinge da.
Mich würde es nicht wundern, wenn der nächste Umsturz in Weißrussland bereits geplant wäre - koste es (wie im Fall der Ukraine), was es wolle. Ganz sicher würden diese Kosten nicht einmal öffentlich diskutiert werden, weil das Geld einfach da wäre. Schon die regelmäßig in die Ukraine fließenden Milliarden scheinen kaum der Erwähnung wert. So lange dieses Geld fließt, werden wir Flüchtlingen kaum entgegenhalten können, wir hätten ein finanzielles Problem mit ihnen.
Das (wirklich vorhandene) Problem in der Flüchtlingskrise sehe ich auf organisatorischer Seite. Und zwar in einem Ausmaß, dass es uns noch für Jahre begleiten dürfte. Niemand darf im Übrigen erwarten, dass selbst "reiche" Industrienationen einen Flüchtlingsansturm wie den gegenwärtigen mal eben in den Griff bekommen. Aber das steht auf einem anderen Blatt und ist nur bedingt auf finanzieller Ebene zu lösen.