Ukraine / Krimkrise

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Original geschrieben von pithein
Wenn ich den verlinkten Artikel richtig gelesen habe, gibts keinen Weltmarktpreis für "Gas", sondern Preise für Europa, USA/Kanada und Asien, also kann der "asiatische" Gaspreis niedriger als der europäische sein.
Quelle: http://m.faz.net/aktuell/wirts…gas-treffen-12836197.html

Nochmal: USA - Europa - Asien (Ex Japan) - Japan

Günstig - ... - teuer

So verläuft die Kette. "Weltmarktpreis" für Gas ist der Preis für LNG.

Was genau hinter dem Veto steckte, wird wohl Putins Geheimnis bleiben.

Die Gefahr, dass auch seine Andeutung in Sachen Gegensanktion eine Rolle spielte, halte ich aber durchaus für real. Jedenfalls wird man eine solche Reaktionen künftig einkalkulieren müssen, so dass ich das Abstimmverhalten von Russland im UN-Sicherheitsrat für noch weniger vorhersehbar halte als bisher.

Gerade beim Vorgehen gegen den Iran, der bisher ebenfalls eine gewisse Gunst Russlands genoss, könnte sich Putin als "Wackelkandidat" erweisen - obwohl auch Russland keinesfalls ein Interesse an einer atomaren Bewaffnung dieses Nachbarn haben kann.

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Original geschrieben von frank_aus_wedau
Gerade beim Vorgehen gegen den Iran, der bisher ebenfalls eine gewisse Gunst Russlands genoss, könnte sich Putin als "Wackelkandidat" erweisen - obwohl auch Russland keinesfalls ein Interesse an einer atomaren Bewaffnung dieses Nachbarn haben kann.

Da scheinst du nicht up to Date zu sein. Russland hat gerade heute bekräftigt, mehrere Atomreaktoren im Iran bauen zu wollen.

http://www.reuters.com/article…sia-idUSL6N0O83KX20140522

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Original geschrieben von autares
Nochmal: USA - Europa - Asien (Ex Japan) - Japan

Günstig - ... - teuer

So verläuft die Kette. "Weltmarktpreis" für Gas ist der Preis für LNG.

Klar kann man für diesen LNG-"Weltmarktpreis" verflüssigtes Erdgas per Schiff an den nicht gerade an jeder Ecke vorhandenen Flüssiggasterminals abholen. Aber da Dreiviertel der weltweiten Erdgasförderung eben nicht per Flüssiggastanker, sondern durch's Rohr befördert werden ist der LNG-Preis genausowenig ein Weltmarktpreis, wie meine Meinung eine Weltmeinung ist. Der Preis für Sauerstoff auf dem Mond bestimmt ja auch nicht den hiesigen Sauerstoffpreis. Wäre der LNG-Preis maßgebend, dann würde sich die anderen Dreiviertel ja nach ihm richten und es gäbe auch nicht die obige Preisunterschiedsliste. (-:=

Ein Land, das den wirtschaftlichen und politischen Schulterschluss mit Ländern wie China, Iran und Syrien sucht. Ohne Worte. Aber das ist natürlich auch der Westen Schuld. Mit etwas mehr Respekt der russischen Seele gegenüber und ohne Sanktionen wäre Russland ansonsten sicher ein vorbildlicher, demokratischer Rechtsstaat. Es wäre lustig, wenn's nicht so traurig wäre.

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Original geschrieben von drueckerdruecker
Klar kann man für diesen LNG-"Weltmarktpreis" verflüssigtes Erdgas per Schiff an den nicht gerade an jeder Ecke vorhandenen Flüssiggasterminals abholen. Aber da Dreiviertel der weltweiten Erdgasförderung eben nicht per Flüssiggastanker, sondern durch's Rohr befördert werden ist der LNG-Preis genausowenig ein Weltmarktpreis, wie meine Meinung eine Weltmeinung ist. Der Preis für Sauerstoff auf dem Mond bestimmt ja auch nicht den hiesigen Sauerstoffpreis. Wäre der LNG-Preis maßgebend, dann würde sich die anderen Dreiviertel ja nach ihm richten und es gäbe auch nicht die obige Preisunterschiedsliste. (-:=

Zwischen deiner Meinung und dem Weltmarktpreis gibt es dann doch einen Unterschied. Sobald es möglich ist, LNG auch in den letzten Winkel der Erde zu schicken - was eher passieren wird als eine Pipieline von Europa nach Australien zu bauen - wird es nur noch einen Preis für Gas gleicher Qualität geben. Der Unterschied zwischen dem Pipelinegas und LNG ergibt sich vorrangig aus den Transportkosten.

Dass der Preis für Gas in den USA sp niedrig ist, liegt an dem Exportverbot. Dass er in Japan so hoch ist, liegt an dem Mangel an Substitutionsgütern. Du kannst jedes einzelne Gas hochrechnen und bekommst so einen einheitlich Preis für Gas.

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Original geschrieben von Jimmythebob
Ein Land, das den wirtschaftlichen und politischen Schulterschluss mit Ländern wie China, Iran und Syrien sucht. Ohne Worte. Aber das ist natürlich auch der Westen Schuld. Mit etwas mehr Respekt der russischen Seele gegenüber und ohne Sanktionen wäre Russland ansonsten sicher ein vorbildlicher, demokratischer Rechtsstaat. Es wäre lustig, wenn's nicht so traurig wäre.

Lustig ist das mit Sicherheit nicht.

Aber:
Grenzt man jemanden aus einer funktionierenden Gemeinschaft aus, mit dem man bisher (und das war seit Fall des Eisernen Vorhangs definitv so) passabel kooperierte, muss der sich zwangsläufig andere Freunde suchen. Und das werden im Zweifel ebenfalls Ausgegrenzte sein. Und darunter sind sicher auch etliche "Schurken", deren Kontakt man aus gutem Grund meidet und immer schon mied.

Niemand wird doch ernsthaft bezweifeln können, dass die Annäherung zwischen NATO und Russland das Sicherheitsgefühl der Bürger im Westen enorm hat ansteigen lassen. Wie an der mangelnden Verteidigungsbereitschaft der NATO im Baltikum zu sehen, hatte der Westen als Folge des schon fast freundschaftlichen Verhältnisses zu Russland massiv abgerüstet, weil ein Krieg mit Russland in unvorstellbare Ferne gerückt war.

Ich bin noch ein Kind des Kalten Kriegs - einer Zeit, in der es nicht nur eine mittelmäßige Wohnbauförderung gab, sondern auch eine besonders lukrative für den Bau von Atombunkern, die manchem Eigenheimbesitzer einen günstigen zusätzlichen Vorratskeller bescherte. Die Gefahr eines WW III war allgegenwärtig und in den Schulen wurden Filme über die Folgen eines Atomkriegs vorgeführt mit Hinweisen, wie man sich hätte verhalten sollen, um dann doch zu enden, wie alle Anderen.

Und nun:
Das Gefühl der Sicherheit der Bürger im Westen schwindet - es wird sogar wieder über einen WW III sinniert. Die USA, die die Rüstungsausgaben auf ein historisches Tief gesenkt haben, mahnen zur Aufrüstung.

Warum?
Wegen eines drittklassigen Konflikts in der Ukraine, in den sich USA und EU unbedingt einmischen müssen.

Glückwunsch von dieser Seite!

Hat jemand hier schon angesprochen, wie die beiden Historiker Karl Schlögel und Timothy Snyder die Lage einschätzen? Gerade heute morgen gab es dazu wieder einen guten Beitrag im Deutschlandfunk.

Das macht schon ein bisschen Sorge im Hinblick auf die kommenden Jahre. Im Kern schätzen beide die politischen Absichten des Kremls und russischer Thinktanks doch relativ skeptisch ein, gerade Snyder hat heute morgen im Deutschlandfunk aber auch sehr kritisch zur deutschen Politik und insbesondere zu einigen pensionierten und älteren hiesigen Politikern geäußert.

Wer sich für Snyder und seine Sicht der Krise interessiert:

http://www.faz.net/aktuell/feu…die-ukraine-12943382.html (ein aufschlussreiches Interview mit Snyder)

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Original geschrieben von Robert Beloe
Hat jemand hier schon angesprochen, wie die beiden Historiker Karl Schlögel und Timothy Snyder die Lage einschätzen.

was letzteren betrifft: yep

Den Beitrag von Sabine Adler im DLF habe ich leider nur mit halbem Ohr gehört. Wird er später als podcast abrufbar sein?

Normalerweise ist das nach einiger Zeit abrufbar. Neu für mich war die kritische Bewertung der deutschen Politik (zumindest bestimmter Teile der deutschen Politik), und Schlögel hatte ich zu der Krise auch noch nicht gehört, habe jetzt aber festgestellt, dass er viele Interviews zu dem Thema in den letzten Wochen gegeben hat.