Dank Wiko durften wir wieder testen und Ihr Euch nun über einen Eindruck zum Wiko Darkfull freuen.
Vorweg erst einmal die wichtigsten Daten im Überblick:
Wiko Darkfull – aktueller Preis rund 260 Euro. Dafür bekommt man:
- Quadcore 1,5 GHz, Cortex A7
- 2GB RAM
- IPS-Screen mit OGS-Technik und Corning Gorilla Glas mit Full-HD-Auflösung (1920 x 1080)
- Android 4.2.1 (Jelly Bean)
- volle Dual-SIM-Fähigkeit
- 13MP Back-Cam, 5MP Front-Cam, außerdem noch Full HD-Videoaufnahme
- Datenverbindung: HSPA+ mit 42MBit/s/3G+/3G WCDMA 900/1900/2100 MHz
2G GSM/GPRS/ EDGE 850/900/1800/1900 MHz
- Micro-SIM (mit allerlei Adaptern im Lieferumfang)
- Gewicht: 136g, Aluminium Rückseite
- Akku mit 2000mAh
- 16GB interner Speicher, nicht erweiterbar, allerdings USB-OTG-fähig, also die Möglichkeit, allerlei USB-Zubehör, wie Tastatur und natürlich vor allem USB-Speicherstick anschließbar)
- 3,5mm Klinke
So, und nun mitten rein:
Ich baue diesen Testbericht mal etwas anders auf, als ich es sonst tue. Mit etwas mehr Pathos und weniger wissenschaftlich. Und ich sag' Euch auch warum: Wenn man – anders als früher - nicht ständig neue Geräte kauft, vergisst man schnell, wie teuer eigentlich aktuelle Smartphones sind. Noch genauer: Wie teuer eigentlich gute aktuelle Smartphones sind.
Ich kam das erste Mal wieder so richtig drauf, als ich vor kurzem für meine Frau ein neues Gerät kaufen wollte, das einerseits nicht lähmende drei Sekunden braucht, um whatsapp zu öffnen und weitere vier, wenn man dann noch die Kamera-App benutzen will und andererseits nicht sofort 350 Euro oder mehr kostet. Und ganz ehrlich? Bei diesem Preis ist man dann schneller als man denkt.
Und da kamen mir wieder die Wiko-Geräte, die ich bisher testen durfte (und von denen ich ja auch das Darkside mein Eigen nenne) in den Sinn. Soll es nicht ein Cink Peax 2 werden? Rund 150 Euro. Oder vielleicht doch lieber ein Darknight oder Darkmoon für unter 200 Euro? All diese Geräte haben 1GB RAM, haben Quadcore-Prozessoren und führen blitzschnell und ohne Verzögerung durchs Menü und in alle Apps hinein.
Aber wie Frauen so sind: Wollte sie nicht. Waren ihr zu groß. Waren nicht rot. Frauen-Probleme halt. Obwohl sie grundsätzlich nicht abgeneigt war und ihr das Darkfull – und da wären wir das erste Mal kurz etwas genauer beim Thema – sogar sehr zusagte. „Wow, das ist ja richtig dünn und schmeichelt der Hand!“ Recht hat sie. „Und das Display ist echt klasse.“ Auch hier hat sie absolut Recht. Wiko hat ein Full-HD-Display im Darkfull verbaut: 1920x1080 Pixel auf 5 Zoll. Das bedeutet 441 PPI (das iPhone 5 hat 326 PPI). Ein Spitzenwert! Genaueres dazu später im Bereich „Display“.
So, zurück zum Preis: Will man nun anderswo ein Smartphone mit Full-HD-Display kaufen, wo liegt man dann da ungefähr? Ein paar Beispiele:
Sony Xperia Z1 - 500 Euro
Sony Xperia Z Ultra – 429 Euro
Sony Xperia ZL – 335 Euro
HTC One – 470 Euro
Galaxy S4 – 450 Euro
Alcatel One Touch Idol X – 335 Euro
Nexus 5 – 385 Euro
Oppo Find 5 - 339 Euro
LG G2 - 410 Euro
LG Optimus G Pro – 422 Euro
Note 3 – 530 Euro
One Max – 620 Euro
Lumia 1520 – 600 Euro
Im Schnitt liegt man bei den ausgewählten Phones bei 450 Euro. Das sind mal eben 180 Euro mehr als das Darkfull kostet. Und selbst die beiden günstigsten Geräte aus der Auswahl liegen rund 70 Euro über dem Darkfull.
Achso, es gab mal in einem Kommentar die Frage, ob ich in irgendeiner Form für Wiko arbeiten würde. Nein. Das tue ich nicht. Wir von TT haben – wie auch bei allen anderen Tests – ein Testgerät zur Verfügung gestellt bekommen. (Wie erwähnt ist das Darkside aus dem besagten Test mein privates Gerät, das ich mir nach den sehr guten Erfahrungen mit dem Cink Peax 2 gekauft habe).
Ich bin einfach vom Preisleistungsverhältnis begeistert und ärgere mich beinahe, dass man oft so viel mehr Geld für andere Smartphones ausgeben muss, die dem Otto-Normal-Nutzer im Normalfall keinerlei Vorteile bringen.
Klar, wer mit LTE seine Downloads über das Handy anstößt und 1GB in vier Minuten runterladen will, der ist (bisher) bei den Wiko-Geräten falsch. Die meisten Nutzer werden allerdings kaum mehr als 1GB Datenvolumen haben und auch zufrieden sein, wenn die Daten über HSPA+, 3G oder WCDMA ordentlich fließen. Da sind andere Sachen wichtig: Hat es ein gutes Display? Ist die Verarbeitung gut? Hält der Akku lang genug? Reagiert der Touchscreen ordentlich? Usw. usf.!
Ebenso eklatant ist übrigens der Blick, wenn man ihn andersrum wagt, nämlich mal zu gucken, was man eigentlich in der Preisklasse des Wiko Darkfull (ca. 260 Euro) bekommt. Da gibt es nicht viel. Vor allem nicht mit solch einer Ausstattung. Die Displays sind kleiner, nicht so brillant, die Kameras sind (zumindest nominell) schlechter [vor allem die Frontcams. Dazu auch später mehr], 2GB Ram sucht man vergeblich, Quadcore-Prozessoren auch. Kurzum: Es ist verdammt schwierig, von Geräten mit Dual-SIM-Fähigkeit ganz zu schweigen.
Nach der ganzen spürbaren Begeisterung gehe ich nun einmal gegen die Erwartung vor und beginne mit all den Dingen, die man hätte besser machen können:
Richtig viele gibt es erwartungsgemäß nicht.
- Die Hauptkamera verspricht mit ihren 13 Megapixeln zwar viel, macht allerdings „nur“ durchschnittlich gute Fotos. Ein Laie würde bei 13MP aber vielleicht denken, dass mehr dahinter steckt. Dazu mehr im Bereich „Kamera“ weiter unten.
- Der Akku ist fest verbaut. Das ist positiv für die Verarbeitung, aber schlecht, falls man ihn mal wechseln möchte. Die 2000mAh sind in Ordnung, hätten aber bei dem Full-HD-Display durchaus etwas mehr sein können, wenn man auch problemlos über den Tag kommt. Dazu mehr unter „Akku“
- der Speicher ist leider nicht erweiterbar und auf 16GB begrenzt. Das ist für viele durchaus ein KO-Argument. Mich stört es in Zeiten von Clouds, von PCs in jeder Nähe, von der Möglichkeit mit USB-OTG Daten mal eben auf einen Stick rüberzuziehen oder vom vom Stick abzuspielen, nicht. Auch mein Darkside hat „nur“ 16GB ROM, die ich nicht voll bekomme. Allerdings sieht das jemand, der seine halbe mp3-Sammlung immer dabei haben will und gleichzeitig noch den ein oder anderen Film, natürlicherweise anders. Hier muss jeder ganz individuell entscheiden.
- Die Status-LED hat leider nur zwei Farben. Nichts Wildes, aber es wäre schon schön, wenn man Emails von whatsapp-Nachrichten, SMS oder verpassten Anrufen unterscheiden könnte.
- das WLAN funkt „nur“ auf 2,4GHz und nicht auch auf 5GHz. Das ist in der Praxis allerdings im Normalfall nicht wild, denn auch so ist es schnell genug mit Überträgungsraten, die weit über 50Mbit liegen.
LTE ist genau wie NFC nicht mit an Bord. Mich stört das überhaupt nicht. Für mich reicht die normale Surfgeschwindigkeit, die mir auch immerhin HSPA+ mit 42MBit/s bietet. In einem Jahr sehe ich das vielleicht anders, wenn LTE sich außerdem noch weiter verbreitet hat.
NFC hatte ich vorher in anderen Geräten und habe es nie genutzt.
Nicht optimal gelöst ist die Anordnung der Anschlüsse und Bedienelemente rund um das Gerät. Das fängt bei der Einschalttaste an, die rechts über den Lautstärke-Tasten liegt, was bei einem verhältnismäßig großem Gerät, wie dem Darkfull, bei Menschen mit kleineren Händen dazu führt, dass man umgreifen muss zum Einschalten bzw. später zum Bedienen des Geräts. Hier hätte man die Tasten besser andersherum angeordnet, auch wenn ich keinerlei Probleme damit habe.
Der Strom/USB-Anschluss sitzt bei dem Gerät auf der Oberseite, während der 3,5mm Klinkenanschluss unten gelandet ist. Meist ist es andersrum. Hier stört mich vor allem die relativ scharfe Kante der Kopfhörerbuchse. Mehr dazu unter „Verarbeitung“.
Wer jetzt noch dabei ist, kann sich auf einen ausführlichen Bericht zu vielen Funktionen freuen.
Fangen wir mal bei dem an, was man neben dem Smartphone noch alles bekommt:
„Lieferumfang“
Wie auch beim Stairway oder Darknight wählt Wiko die mittlerweile bekannte schicke Kunststoffverpackung, unter deren durchsichtiger Front man schon das Smartphone erkennen kann. Im Fall des obigen Fotos ist nur noch die Displayschutzfolie an der Stelle geblieben. Außerdem findet man ein Flachband-USB-Kabel samt Stromadapter, eine Kurzanleitung, einen Adapter, um auch Nano-SIMs verwenden zu können, eine SIM-Nadel zum Einsetzen der SIM-Karten, ein Headset mit Mikro und verschiedengroßen Ohrstöpseln in der Verpackung. Dieser recht ordentliche Umfang scheint bei Wikos höherklassigen Modellen der Standard zu sein, findet man ihn ja auch in etwa bei Stairway und Darknight so wieder. Klasse!
„Display“
Im Namen des Geräts steckt es ja schon: Darkfull und das bedeutet eben „Full HD“ und zwar stark 441ppi auf 5 Zoll. Das ist knackscharf. Bisher war ich ja der Meinung, dass eine normale HD-Auflösung von 1280 x 720 völlig ausreichend ist, aber wenn man einmal den Blick auf die gestochen scharfe Schrift und die Icons geworfen hat, dann will man eigentlich nicht mehr zurück. Was wünschte ich mir, dass mein Wiko Darkside solch ein Display hätte. Allein dieses Display ließ mich doch sehr sehr lange zögern, ob ich mir nicht auch ein Darkfull zulegen sollte. Ich hänge jedoch viel zu sehr an den 5,7 Zoll des Darkside. Aber von persönlichen Belangen zurück zu den harten Fakten: Geschützt wird das Display durch Gorilla Glas, Kratzer sollte es also so schnell nicht geben. Außerdem kann man das Gerät aufgrund der hohen Sensibilität des Bildschirms mit Handschuhen bedienen. Dank OGS-Technik wird der Stromverbrauch gesenkt.
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(links das stark vergrößerte google-Icon in Full HD auf dem Darkfull, rechts wie es auf dem Darkside aussieht)
Dass Videoschauen, Surfen, E-Mailsschreiben und alles weitere bei 1080x1920 Pixel auf 5 Zoll Spaß machen, muss ich ja nicht extra erwähnen. Allein für dieses Display wird sich für viele der Kauf schon gelohnt haben. Ich habe keine Probleme diese Displaygröße zu bedienen, bei kleineren Fingern wird es aber schwierig mit einer Hand den oberen Bildschirmrand zu erreichen, das sollte man vor dem Kauf bedenken.
Abschließend: Der Touchscreen erkennt gleichzeitig bis zu 10 Finger.
Zum Vergleich das Darkside: http://imagizer.imageshack.us/v2/640x480q90/837/h3h4.jpg
„Verarbeitung/Bedienbarkeit“
Viele Käufer sind ja skeptisch, was die Verarbeitungsqualität bei günstigen Geräten angeht. Ich erst Recht. Das liegt vor allem daran, dass ich schon oft schlechte Erfahrungen z.B. mit günstigen Tablets gemacht habe, die viel versprachen, aber an allen und Enden knarzten, bei denen das Display nachgab, wenn man es bediente usw. usf.! Beim Darkfull haben wir die gewohnte Wiko-Qualität, und das ist in meinem Sprachgebrauch eine absolute Auszeichnung. Alle Geräte, die ich bisher testen durfte, waren einwandfrei verarbeitet und fühlten sich sehr hochwertig an. Das ist beim Darkfull nicht anders. Die Rückseite ist aus Aluminium und gibt dem Gerät natürlich noch einen weiteren Touch Eleganz. Durch den fest verbauten Akku gibt es keinerlei Knarzen oder ähnliches. Das Gerät ist sehr sehr gut verarbeitet. Der seitliche Einschub der Mikro-SIMs auf kleinen „Schubladen“ funktioniert problemlos mit Hilfe der SIM-Nadel.
Vereinzelt berichteten User, dass bei verschiedenen Geräten von Wiko die Lautstärke-Tasten wackelten und dadurch Geräusche machten. Das konnte ich glücklicherweise bisher bei keinem Testgerät feststellen (und auch nicht bei meinem Darkside) und auch beim Darkfull sitzt alles bombenfest.
Was allerdings weniger gut gelöst ist, ist die Anordnung der Bedien-Knöpfe Die Lautstärke-Tasten sitzen genau wie der Einschaltknopf auf der rechten Seite des Geräts. Leider ist Letztgenannter über der Wippe für den Sound angebracht, so dass sich der Daumen ganz schön strecken oder man eben umgreifen muss.
Dass die Ladebuchse (oben am Gerät) und Kopfhörerbuchse (unten am Gerät) versetzt angebracht sind, stört mich weniger als die Tatsache, dass die Klinkenbuchse wirklich scharfkantig ist. Da ich das Smartphone immer so in die Tasche stecke, dass ich quasi die Unterseite zuerst herausziehe, bin ich schon einige Male an der Buchse langgeratscht. Ein unschönes Gefühl.
Natürlich verfügt auch das Darkfull wieder über die klassischen Sensoren, wie z.B. einen Helligkeitssensor, einen Näherungssensor und einen Bewegungssensor, die z.B. bei den „Smart Gesture“ Features zum Einsatz kommen.
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Außerdem findet man oben neben diesen Sensoren (wo auch die 5MP-Frontcam beheimatet ist) die Status-LED, die leider nur zwei Farben bietet, nämlich rot und grün. Das ist bei Wiko Standard und findet sich auch so schon bei anderen Geräten wieder. Ich kann damit leben, würde mir aber – wenn ich die freie Wahl hätte, noch mindestens blau und weiß dazu wünschen, um genauer zwischen Email, SMS, whatsapp und verpassten Anrufen unterscheiden zu können. Die Größe der Status-LED ist für meinen Geschmack genau richtig. Sie ist dezent und doch leuchtstark. Beim Darknight hingegen fand man eher einen deutlich mächtigeren, roten Punkt.
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(oben sind die Sensoren, die LED und die Front-Cam zu erkennen)
War ich bei den letzten Test-Geräten (Stairway, Darknight und Cink Peax 2) noch etwas enttäuscht, dass andere Tastaturen als die eingebaute ein unschönes Vibrationsverhalten bei Tastendruck mit sich brachten (hier spreche ich vor allem von Swift Key), wurde dies beim Darkfull verbessert. Swiftkey gibt genausoviel Feedback bei Tastendruck von sich wie die Standard-Android-Tastatatur, die mitgeliefert ist (und sogar eine Rechtschreibprüfung bietet). Hier kann ich also Swiftkey auch problemlos nutzen, ohne Vibra-Feedback abschalten zu müssen.
Ebenfalls wieder dabei ist das Dropdown-Menü, das einen Schnellzugriff auf alle wichtigen Funktionen bietet, wie Profile, GPS, Bluetooth (4.0) usw.:
http://imageshack.com/a/img839/8474/izxn.jpg
Außerdem natürlich das fast unbelassene Android-Menü, das zum Glück nicht überfrachtet wurde mit allerlei Schund-Apps, sondern schön rein ist.
Der Sperrbildschirm bietet wieder den Zugriff auf die Kontakte und Kamera (https://imageshack.com/i/nmvhv9j) sowie die Möglichkeit durch "Schieben" nach links weitere Schnellzugriffe einzufügen, wie hier eine Dashcam und eine Taschenlampe: http://imageshack.com/a/img577/6554/d982.jpg
Natürlich fehlen auch das automatische Hoch- und Runterfahren (http://imageshack.com/a/img547/1424/zrxn.jpg) ebenso wenig wie die Gestensteuerung, die es z.B. ermöglicht das Handy per Dreh lautlos zu schalten oder einen Anruf anzunehmen, indem man das Gerät Richtung Gesicht bewegt.