Ski-Unfall von Michael Schumacher: Meinungen, Neuigkeiten, Infos, Gesundheitszustand

  • Zitat

    Original geschrieben von SunnyStar
    Nun hört man nur noch (leider) relativ wenig über den Gesundheitszustand von MS.


    Kann es sein, dass nach mittlerweile knapp 15 Tagen der Hirndruck bei Absenkung der Narkosemittel und des dadurch langsam schwächer werdenden Komas erneut ansteigt?
    ...


    Das kann ich mir trotz eher bescheidener medizinischer Kenntnisse kaum vorstellen.



    Zitat

    Original geschrieben von SunnyStar
    ...
    Gibt es sonst irgendwelche (medizinischen) Gründe für dieses lange künstliche Koma?
    ...


    Wenn ein Aufwachen nicht zu erwarten ist oder nur unter erheblichen Komplikation für die weitere medizinische Versorgung (da gibt es einige), bleibt der Zustand des künstlichen Komas aus Sicht des Behandlers der sinnvollste.



    Zitat

    Original geschrieben von SunnyStar
    ...
    Lt. mehreren Ärzten nimmt doch mit jedem weiteren Komatag das Risiko einer Lungenentzündung zu, die in vielen solchen Fällen noch lebensbedrohlicher ist, als die eigentliche Hirnverletzung.


    Das gilt nicht nur für Patienten, die im Koma liegen, sondern für alle (ausschließlich) Bettlägerigen mit schlechtem Allgemeinzustand. Ich befürchte, dass Lungenentzündigen eine sehr häufige Todesursache bei solchen (meist älteren) Patienten sind.


    Ich denke aber, dass im Fall von M.S. eine entsprechende Entwicklung in einem sehr frühen Stadium erkannt werden würde - was beim "Durchschnittspatienten" lange nicht der Fall ist.



    Edit:
    Es sei denn, die Lungenentzündung beruht auf einem der multiresistenen (Krankenhaus-) Erreger. Das wäre wirklich fatal, soll aber (angeblich) eine deutsche Spezialität sein. In anderen europäischen Ländern sollen die Fallzahlen bei weitem geringer ausfallen, als in D - was ich allerdings nie verifiziert habe. Ein Aufwachen von Michael dürfte in diesem Punkt jedenfalls kaum einen Effekt haben.


    Jedenfalls halte ich die Nachrichtenarmut (immer noch) für ein schlechtes Zeichen ... obwohl ich für diesen (mir) sehr sympathischen Menschen auf eine Wendung zum Guten hoffe. Menschen, die in aller Regel für positive Schlagzeilen sorgen, sind rar und M.S. würde ich sogar einen gewissen Vorbildcharakter zuschreiben (ohne das hier diskutieren zu wollen).

  • Zitat

    Original geschrieben von SunnyStar
    Kann es sein, dass nach mittlerweile knapp 15 Tagen der Hirndruck bei Absenkung der Narkosemittel und
    des dadurch langsam schwächer werdenden Komas erneut ansteigt?


    Das weiß keiner hier. Oder sind Ärzte, die MS behandeln, hier im Forum?


    Zitat

    Original geschrieben von SunnyStar
    Gibt es sonst irgendwelche (medizinischen) Gründe für dieses lange künstliche Koma?


    Man schützt den Organismus durch den "Heilschlaf" indem man ihn vor Schmerzen und auch Stress bewahrt. Zudem regelt man wesentliche Körpervorgänge "von außen" und kann so optimale Werte erzielen. Am Besten wäre natürlich ein selbsttätig korrekt regulierender Körper, aber wenn der das nicht kann ist "Steuerung von außen" immerhin die zweitbeste Möglichkeit.


    Zitat

    Original geschrieben von SunnyStar
    Lt. mehreren Ärzten nimmt doch mit jedem weiteren Komatag das Risiko einer Lungenentzündung zu, die
    in vielen solchen Fällen noch lebensbedrohlicher ist, als die eigentliche Hirnverletzung.


    Bei der Eigenatmung saugt der Patient die Atemluft aufgrund eines Unterdrucks in die Lungen. Bei künstlicher Beatmung wird die Atemluft mit Überdruck in ihn hineingepumpt. Langfristig ist das suboptimal weil die entsprechenden Muskeln nicht im Training gehalten werden und Fremdkörper in einen eh geschwächten Organismus gelangen können. Erreger und Keime können zwar auch bei Eigenatmung aufgenommen werden, aber die Wahrscheinlichkeit ist dabei geringer als wenn die Luft aus einem Beatmungsgerät kommt, welches eventuell Keime enthält und diese direkt in die Lunge befördern würde.


    Das Ziel ist insofern immer, einen Patienten möglichst schnell aus der Narkose zu holen und selber atmen zu lassen. Solange der Zustand aber so ist, dass man Körper und Geist besser schlafen legt anstatt wach werden zu lassen, muss man es eben so machen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Jedenfalls halte ich die Nachrichtenarmut (immer noch) für ein schlechtes Zeichen ...


    Es wäre natürlich besser wenn nach ein paar Tagen Entwarnung gekommen wäre, dass es ihm besser geht. Das scheint aber leider nicht der Fall zu sein.


    Ich denke deswegen, dass man es schon richtig macht. Das Umfeld von MS hat kein Interesse an Schlagzeilen, erst Recht nicht wenn Belanglosigkeiten aufgebauscht werden. Solange es keine wirklichen Entwicklungen gibt, muss man die Presse, die man gerne los werden möchte, nicht mit unnötigen Details füttern.


    Vor allem ebbt das öffentliche Interesse so ein wenig ab: "Schumi? Der liegt doch eh seit Wochen im Koma..." Sollte irgendwann tatsächlich ein Transport ins Apalliker-Sanatorium nötig werden, würde das keinen mehr überraschen und das mediale Interesse ist begrenzt, denn außer der Verlegung wäre nichts spektakulär Neues zu berichten.


    Je weniger die Öffentlichkeit erfährt, je weniger das Thema durch immer neue Statusmeldungen am Köcheln gehalten wird, um so besser aus Sicht der Angehörigen. Es gibt sicher genügend Spinner, die jetzt Wunderheilungen offerieren oder sich in Szene setzen würden wenn man sie ließe.


    Die Angehörigen haben es schon schwer genug, und weder denen noch MS selber nutzt Öffentlichkeit. Sie schadet nur. Insofern sehr klug, keine Infos mehr zu geben und sich somit vor allzu großer Öffentlichkeit zu schützen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    ..., aber die Wahrscheinlichkeit ist dabei geringer als wenn die Luft aus einem Beatmungsgerät kommt, welches eventuell Keime enthält und diese direkt in die Lunge befördern würde.
    ...


    Ist dieses Problem auch eines, das in D höhere Fallzahlen induziert als im europäischen Ausland? Oder sind Infektionen durch Beatmungsgeräte eine vollkommen unabwendbare Gefahr, die selbst bei besten Hygienemaßnahmen nicht reduziert werden kann.


    Gerade inbezug auf Infektionen steht das deutsche Krankenhauswesen mit seinem Qualitätsmanagement immer wieder in der Kritik. Geht man über Krankenhausflure im Wissen um diesen Umstand, fallen die zahlreichen als solche schon von außen erkennbaren Krankenzimmer erst richtig auf.


    Dass von regelgerecht gewarteten Beatmungsgeräten zwangsläufig eine höhere Gefahr ausgeht als von Eigenatmung, mag zwar sein, will mir aber nicht so recht einleuchten. Zumal sich gerade M.S. im Hinblick auf sein Krankheitsbild in einem Umfeld befinden dürfte, in dem das Beatmungsgerät Umgebungsluft verwendt/beimischt, die an sich schon wirklich "gesiebt" sein müsste.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Ist dieses Problem auch eines, das in D höhere Fallzahlen induziert als im europäischen Ausland? Oder sind Infektionen durch Beatmungsgeräte eine vollkommen unabwendbare Gefahr, die selbst bei besten Hygienemaßnahmen nicht reduziert werden kann.


    Das Problem gibst es auch im EU-Ausland, Deutschland ist bezgl. Krankenhaus keim Reinheit eher ein Entwicklungsland.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Dass von regelgerecht gewarteten Beatmungsgeräten zwangsläufig eine höhere Gefahr ausgeht als von Eigenatmung, mag zwar sein, will mir aber nicht so recht einleuchten. Zumal sich gerade M.S. im Hinblick auf sein Krankheitsbild in einem Umfeld befinden dürfte, in dem das Beatmungsgerät Umgebungsluft verwendt/beimischt, die an sich schon wirklich "gesiebt" sein müsste.


    Aber allein die Tatsache, dass der Patient nicht einfach selber einatmet und körpereigene Barrieren keinen gewissen Schutz bieten, ist ein Faktor. Im Falle der Beatmung arbeitet man mit Geräten und Einmalmaterialien, die zwar bestmöglich rein sein sollen, aber letztlich bieten sich hier eben doch viele Ansätze für Keimbefall etc. Obendrein liegt der Beatmungsschlauch in der Luftröhre und die Luft geht damit direkt Richtung Lunge. Körpereigene Abwehrmechanismen in den oberen Luftwegen sind somit wirkungslos.


    Dieses trifft dann auf einen Patienten mit eh geschwächter Abwehr, sein Körper kämpft ja schon mit der schweren Grunderkrankung. Er liegt tagein, tagaus bewegungsunfähig herum und atmet "gesiebte Luft". Keine Frischluft, keine Bewegung, bestenfalls Dekubitus-Prophylaxe mittels Luftmatraze, mit allen Nebeneffekten, die all das hat.


    Wie ich bereits erwähnte ist die Art der Sauerstoffversorgung auch unnatürlich. Während der gesunde Mensch seine Atemluft durch Muskelaktivität mittels Unterdruck einatmet, wird sie dem beatmeten Patienten mit Überdruck zugeführt. Das funktioniert und ist in entsprechenden Situationen sinnvoll, aber andererseits ist es immer suboptimaler als der natürliche Weg. Dieses umso mehr als manchmal bewusst mit erhöhten Beatmungsdrücken gearbeitet wird. Das hilft in bestimmten Aspekten, bringt aber natürlich seinerseits auch wieder Nebenwirkungen mit sich.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Nun gut ... Deine Ausführungen lassen eine gewisse Logik nicht verleugnen.


    Interessieren würde mich aber immer noch, ob Infektionen bei künstlicher Beatmung im europäischen Ausland statistisch seltener auftreten, als in Deutschland. Im Falle der Eigenatmung ist das jedenfalls so (was auch nicht bestritten wird).


    Zwar sehe ich Deutschland in Sachen Hygiene nicht als "Entwicklungsland", statistisch (in der Breite) erhobene Werte lassen sich allerdings nicht verleugnen.



    Mal abgesehen davon:
    Wenn ich mich richtig erinnere, sehe ich noch den Namen "Chartreux" über dem Krankenhauseingang. Gerade die Karthäuser-Mönche brennen doch bis heute ein Elixir, dessen lebensverlängende Wirkung nahezu legendär ist. Also bitte auch was für Michael ... irgendwie (ich weiß nicht warum) habe ich mir in den letzten Tagen ein Fläschchen gegönnt ... um auf den Patienten anzustoßen ... :rolleyes:


    Der Vorfall um M.S. bewegt manchen doch mehr, als er sich zugestehen mag ... aber jetzt höre ich den Lesch im Hintergrund ... also ab vor die Flimmerkiste.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Jedenfalls halte ich die Nachrichtenarmut (immer noch) für ein schlechtes Zeichen ... obwohl ich für diesen (mir) sehr sympathischen Menschen auf eine Wendung zum Guten hoffe. Menschen, die in aller Regel für positive Schlagzeilen sorgen, sind rar und M.S. würde ich sogar einen gewissen Vorbildcharakter zuschreiben (ohne das hier diskutieren zu wollen).


    Ich denke, keine Nachrichten sind gute Nachrichten. Wenn nichts berichtet wird, gibt es auch keine gesundheitlichen Verschlechterungen des Komapatienten. Damit bleibt die vage Hoffnung, daß er doch wieder aufwacht. --


    Schumacher würde ich schon als Vorbild ansehen. Ob er viel gespendet hat, weiß ich nicht. Er hat aber jedes Jahr Benefizspiele organisiert und selbst daran teilgenommen. Er hat an Fußball für den guten Zwecik teilgenommen, wenn ihn andere darum gebeten haben.


    Ich kann mich erinnern, daß er oft und gern gelacht hat.


    Eigentlich sah man ihn meist lachend oder lächelnd in der Öfferntlichkeit. (Das ist jedenfalls meine Erinnerung.)

  • Zitat

    Original geschrieben von skater
    Ich denke, keine Nachrichten sind gute Nachrichten.

    Genau dass ist nämlich nicht der Fall - wenn man erfahrenen Neurochirurgen aus dem In- und Ausland Glauben schenken darf.


    MS ist vermutlich immer noch in einem Zustand, der es nicht erlaubt, die Narkose zurückzufahren, ohne dass der Hirndruck wieder steigt.


    Das ist nach 2 Wochen alles andere als ein gutes oder beruhigendes Zeichen, obwohl ich mir das
    definitiv für ihn und seine Familie gewünscht hätte.


    Man wird sehen....so langsam schwankt die Dauer des Komas vom Nutzen eher in den Schaden.

  • Ariel Sharon lag 8 Jahre im Koma; den Fall hatte ich schon total vergessen. Hoffen wir, daß es Michael nicht so ergeht und er mehr Glück hat.


    RTL zeigte heute in seinem Magazin zwei Koma-Patienten, die wieder aufwachten und gute Fortschritte machten. Sie lagen 30 bzw. 8 Tage mit SHT im Koma.

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