Wiko Stairway im Test (13MP, Dual-SIM): Ist der Darknight-Bruder den Aufpreis wert?

  • Ein weiteres Wiko-Gerät ist vor einiger Zeit eingetroffen und wurde auf Herz und Nieren geprüft: Das WIKO Stairway



    Beim Wiko Stairway handelt es sich grob gesprochen um den himmlischen Bruder des Wiko Darknight, denn während das Darknight in der "Hell"-Reihe zu finden ist, wird das Stairway vom Hersteller, der uns dieses Testgerät netterweise zur Verfügung stellte, in die "Heaven"-Reihe eingeordnet. Der aktuelle Preisunterschied der beiden Geräte liegt bei rund 40 Euro (199€ Darknight, 239€ Stairway, [small]Stand 21.12.2013[/small]). In Frankreich liegt das Stairway sogar noch einmal 20 Euro günstiger bei rund 219 Euro)


    Die große Preisfrage ist also vor allem, ob sich die (gehen wir mal vom deutschen Markt aus) rund 40€ Preisunterschied bemerkbar machen bzw. ob sich der Aufpreis für ein Stairway lohnt. Also werfen wir mal einen Blick auf die Spezifikationen:


    Stairway:

    • 12,7 cm (5 Zoll) IPS HD Touchscreen/Display mit 1280 x 720 Pixel Auflösung und Gorilla Glass
    • DUAL-SIM-fähig - zwei SIM-Karten gleichzeitig mit optimalen Einstellungsmöglichkeiten
    • Quad-Core Prozessor mit 1,2 GHz
    • 1 GB Arbeitsspeicher, 16GB interner Flash-Speicher erweiterbar mit Micro-SD Karten (bis 32 GB - inoffiziell sogar bis 64GB)
    • 13 Megapixel Kamera / 5 Megapixel Front-Kamera
    • Interner Akku (2000 mAh), austauschbar
    • HSPA+, USB OTG, Bluetooth 4.0, WI-FI/WLAN, GPS, A-GPS, Kompass, Beschleunigungssensor, Umgebungssensor, Gorilla Glass, Aluminium-Rahmen, 164g Gewicht


    Darknight:

    • 12,7 cm (5 Zoll) IPS HD Touchscreen/Display mit 1280 x 720 Pixel Auflösung und Gorilla Glass
    • DUAL-SIM-fähig - zwei SIM-Karten gleichzeitig mit optimalen Einstellungsmöglichkeiten
    • Quad-Core Prozessor mit 1,2 GHz
    • 1 GB Arbeitsspeicher, 8GB interner Flash-Speicher (Erweiterbar mit microSD bis 32 GB - inoffiziell sogar bis 64GB)
    • 8 Megapixel Kamera / 2 Megapixel Front-Kamera
    • Interner Akku (2000 mAh)
    • USB OTG, Bluetooth 4.0, WI-FI/WLAN, GPS, A-GPS, Kompass, Beschleunigungssensor, Umgebungssensor, Gorilla Glass, Aluminium, 139g Gewicht


    Kurz zusammengefasst: Das Stairway bietet die nominell bessere Rückkamera mit 13MP statt 8MP, es bietet die deutlich bessere Frontcam mit 5MP statt 2MP und es bringt 16GB Speicher mit statt 8GB. Außerdem hat das Stairway 25g mehr auf den Rippen und einen Aluminium-Rahmen rund um das Display und eine Kunststoffabdeckung für die Rückseite, während das Darknight einen Alu-Akkudeckel hat.



    [Small]Stairway, Darknight, Darkside (v.l.)[/small]


    Ich möchte also in diesem Test ganz speziell auf die Dinge schauen, die die beiden Geräte unterscheiden. Mein Blick wird also auf die Kamera(funktionen) und die Fotoqualität gehen sowie auf die Haptik. Alle anderen Funktionen, Ausstattungen und nützlichen Features entnimmst Du, lieber Interessent, bitte meinem Testbericht zum Darknight. Sie gelten ebenso für das Stairway. Etwaige Unterschiede werde ich aber natürlich in diesem Test nennen.



    Haptik: "Kunststoffrückseite? Echt?"


    Wie schon erwähnt verzichtet Wiko beim Stairway auf einen Alu-Akkudeckel (wie beim Darknight) und spendiert dem Gerät stattdessen einen hochwertigen Alu-Rand. Das Rückcover ist stattdessen aus einer Art Kunststoff, der allerdings im Vergleich zum Plastik-Deckel des Galaxy S3, durch seine Stärke/Dicke einen sehr guten Eindruck macht. Er sitzt tatsächlich bombenfest (auch nach mehreren Wechsel-Durchläufen) und rastet an insgesamt 15 Stellen an der Rückseite ein. Es gibt kein Knarzen oder ähnliches. Durch den gebürsten Alu-Look verleiht der Deckel dem Stairway eine würdevolle Rückseite.



    [small]Stairway, Darknight (v.l.)[/Small]


    Es gibt im Deckel Aussparungen für Kamera, LED-Blitz und Lautsprecher. Nebenbei erwähnt mag es ein winziger Vorteil des Darknight(!) sein, dass die Kamera mittig auf der Rückseite angebracht ist, so vermeidet man, dass bei Unachtsamkeit mal der Teil eines Fingers die Linse bedeckt, was beim Stairway passieren kann, wenn man das Handy "falsch" hält.


    Das Highlight ist definitiv der das komplette Gerät umfassende Rand aus echtem, gebürsteten Aluminium. Dieses "kalte Gefühl" bei Berührung, die spürbaren Kanten, all das ist sicherlich Geschmackssache. Meinen Geschmack trifft es damit jedenfalls voll. Das Darknight ist alles in allem eher abgeründet, hat keine klare Grenze; das Stairway hingegen spürt man richtig in der Hand, das Aluminium kommt hier voll zur Geltung.



    Einschaltknopf und Lautstärketaste sitzen bombenfest und haben einen deutlich merkbaren Druckpunkt (was beim Darknight ebenfalls der Fall ist). Ich betone das daher so sehr, weil es laut einigen Berichten ja Geräte geben soll, bei denen das nicht der Fall ist. Ich hatte bei meinen Wiko-Geräten bisher glücklicherweise(?) noch kein solches Ausfallgerät.



    [small]Stairway (unten), Darknight (oben)[/Small]


    Für mein Gefühl macht es durch den Alu-Rand und das um 25 Gramm höhere Gewicht insgesamt sogar einen spürbar höherwertigen Eindruck; Alurückseite beim Darknight hin oder her. Von der Optik und Haptik her würde ich das Stairway klar vorziehen.
    Subjektiv ginge mein Punkt an das Stairway. Objektiv kann man den Geräten im Bereich der Optik und Haptik ein Unentschieden attestieren.



    Die Kamera: "Mehr erwartet!"


    Beim Test zum Darknight war die Qualität der Kamera nicht der Hauptaspekt des Tests. Dort kam die Fotoqualität der 8MP-Cam recht gut weg. Natürlich immer im Hinterkopf, dass es um ein Gerät (mit einer sehr sehr guten Ausstattung) von unter 200 Euro geht und dass das Smartphone gute Schnappschüsse(!) (und nicht mehr) machen sollte. Umso gespannter war ich auf die 13MP-Kamera des Stairway. Immerhin ist sie ja ein Grund dafür, dass das Gerät rund 40 Euro mehr kostet. Zu meinem Test habe ich in diesem Bereich auch noch die Kamera des Wiko Darkside mit herangezogen, die Bilder mit 12MP schießt. In meinem Fotovergleich könnt Ihr die Unterschiede sehen: Zu den Fotos! Klickt Euch mal durch. Rechts stehen die Geräte, mit denen die Fotos erstellt wurden. Außerdem sind die Dateinamen ebenfalls passend gewählt. Achtet dabei mal vor allem auf Kleinigkeiten: Den Rasen, die Steine auf dem Fußweg, Details am Rand.
    (Hinweis: Die Fotos sind mehr oder weniger "aus der Hüfte" geschossen. So wie es bei Schnappschüssen eben der Fall ist. Sie taugen sicher nicht zu einem hochprofessionellen Fotovergleich, vermitteln aber grobe Grundeindrücke)


    Was auffällt: Die Cam des Darkside ist mit Abstand die beste. Schärfe und vor allem Detailgrad sind eine ganze Nummer besser als bei den anderen beiden Geräten. (Dafür ist die Kamera allerdings auch merklich behäbiger als bei den kleineren Brüdern; diese lösen deutlich schneller und flüssiger aus!)
    Der Abstand zwischen Darknight und Stairway fällt deutlich geringer aus. Alle Fotos wurden natürlich mit den Standard-Einstellungen der Kamera erstellt.


    Es bleibt wichtig zu betonen, dass es hier durchaus ein Meckern auf hohem Niveau ist. Die Kamera ist ganz sicher nicht der Hauptaspekt dieses Gerätes, man vergesse nicht die komplette Ausstattung, die Schnelligkeit, das Display und all die Features, die es bietet. Dazu, wie erwähnt, bitte den Darknight-Test beachten. Aber um eine Trennschärfe zwischen Darknight und Stairway zu bekommen, ist das genaue Hingucken bei der Fotoqualität (der Rückkamera) wichtig. Und hier würde ich sagen, dass der Unterschied zu gering ist, um eine klare Tendenz Richtung Stairway zu geben.


    Der viel hinreichendere Grund, welcher für das Stairway spricht, ist die Front-Cam. Hier sind die 5MP beim Skypen oder bei Selbstportraits eine komplett andere Welt als die 2MP des Darknight. Beispiel gefällig? (Nicht erschrecken!)
    Stairway | Darknight
    (Die Fotos wurden tatsächlich unmittelbar hintereinander bei gleichen Lichtverhältnissen gemacht!)
    Wer also Wert auf eine gute Frontcam legt, greife dringend zum Stairway!



    [small]Stairway, Darknight (v.l.)[/Small]



    Einstellungsmöglichkeiten der Kamera(s):


    Stairway: Der Video-Modus (das Smartphone schaltet dabei quasi auf Vollbild und beginnt sofort mit der Aufnahme, wenn man auf den Videobutton unten im Display drückt), Die Einstellungen für Fotos, Allgemeine Kamera-Einstellungen, Der Ausgangsbildschirm der Kamera (am oberen Rand sind durch Wischen nach links und rechts die verschiedenen Modi, wie HDR-Aufnahmen, Panorama-Shots usw. möglich)


    Darknight: Der Ausgangsbildschirm der Kamera (um auf Videos zu schalten, muss der Schieber rechts unten berührt werden. Sämtliche Auswahl wird über die Buttons der oberen Leiste gesteuert), Allgemeine Kameraeinstellungen, Zusatzprogramme mit Effekten


    Beide Kamera-Menüs nehmen sich nicht viel. Die App des Stairway bietet nach meinem Geschmack etwas mehr Komfort und ausführliche Einstellungsmöglichkeiten, insbesondere bei der Videoaufnahme.
    Wo wir genau bei diesem Punkt sind: Beide Kameras nehmen Videos in Full-HD auf und tun das in etwa gleicher, grundsolider Qualität. Man sollte sich an dieser Stelle sicherlich keine Filmaufnahmen erhoffen, aber bei genug Licht können sich die Videos auf dem Fernseher oder Bildschirm durchaus sehen lassen.


    Unterm Strich bleibt am Ende ein kleines Plus für die Kamera des Stairway, das vor allem durch die deutlich bessere Frontcam und die erweiterten Einstellungsmöglichkeiten begründet ist. Die reine Fotoqualität ist beim Stairway schon besser als beim Darknight, der erhoffte Quantensprung ist es aber keinesfalls. Der große Bruder, das Wiko Darkside, ist hier mit seinen 12MP einen deutlichen Schritt voraus.



    [small]Stairway, Darknight (v.l.)[/Small]



    Updatepolitik:


    Wiko reagiert auch beim Stairway schnell und schiebt immer wieder kleinere Updates nach, die einem Fehlerbeseitigung oder Bugfixes bieten. Auf Probleme und Anfragen wird hier sehr schnell reagiert. Ein absolutes Plus. Erst vor kurzem gab es ein frisches Update. Wo man bei anderen Herstellern teils monatelang darauf wartet, dass sich etwas tut, kann man hier also sicher sein, dass Wiko sich schnell darum kümmert, dass Kompatibilität mit Apps oder Zubehör hergestellt oder das System stabilisiert oder verbessert wird, wenn dies nötig sein sollte.



    [small]von oben: Darknight, Stairway, Darkside[/small]



    Gesamteindruck: "Alles, was das Herz begehrt!"


    Es gelten weiter die Worte zum Darknight auch bei seinem Bruder, dem Wiko Stairway: Es hat guten Empfang, sowohl was Mobilfunk angeht als auch (und das ist wichtig zu erwähnen!) was WLAN angeht. Beim WLAN ist sogar recht interessant, dass das Gerät selbst bei der Anzeige von geringer Netzkraft noch problemlos HD-Videos auf youtube lädt, an einer Stelle, wo mein Galaxy S3 nicht einmal mehr Empfang hatte. Es hat außerdem natürlich auch die gleichen, exzellent gelösten Dual-SIM-Funktionen seines Bruders, genauso aufgebaut, genauso klasse. Es hat auch die vielen kleinen netten Features, wie Gestensteuerung, Move-To-SD schon eingebaut, automatische Ab- und Anschaltung, ein umfangreiches Pulldown/Schnellzugriff-Menü, ein klasse Display, überraschend gute Akkulaufzeiten, usw. usf. ... alles im Test zum Darknight nachzulesen und ebenfalls vollgültig für das Stairway.
    Anders ist die Front/Benachrichtigungs-LED: Sie fällt kleiner aus als beim Darknight und ähnelt damit dem Darkside. Ich mag dieses dezentere Auftreten.



    Fazit: "40 Euro mehr ausgeben? Jein!"


    Ohje, ohje. Am Ende hätte ich gern ganz klar gesagt, ob das Stairway den Aufpreis Wert ist. Aber das kann ich nicht. Jeder, der unter 200 Euro ausgeben will, wird mit dem Darknight glücklich werden. Der wird sicher auch nicht die Kleinigkeiten vermissen, die das Stairway für mich noch 'nen winzigen Tick besser machen. Das ist eben der gelobte Aluminium-Rand samt dem etwas höheren Gewicht, welches zusammen das Gerät gefühlt eine ganze Klasse nach oben hebt und das ist die leicht bessere Back-Cam sowie vor allem die massiv bessere Frontkamera. Dass man nebenbei noch 16GB Speicher hat - statt 8GB - ist dabei ja fast zu vernachlässigen dank des Speicherkartenslots.
    Beide Geräte sind preisleistungstechnisch ein Hit. Ob man sich die 40 Euro Mehrpreis spart, hängt also an der Frage danach, wie wichtig einem die Fotofunktion im Allgemeinen, aber insbesondere die Frontcam ist und wozu man optisch/haptisch eher tendiert: Der weiche Handschmeichler (Darknight) oder der etwas härtere, leicht kältere Bruder mit dem Speicherbonus.



    Bei Fragen oder Wünschen (nach weiteren Fotos oder Erklärungen ;)) meldet Euch gern!

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