• Hallenser, ist deine Meinung nicht auch in Stein gemeißelt? Im Grunde sind wir doch beide der Meinung, dass es "nice to have" ist. Ich füge dem nur hinzu, dass die Politik nicht weiter Geld im Digitalradio versenken soll, weil der mangelnde Anklang beweist, dass UKW einfach "gut genug" ist.


    Die vielerorts bescheidene Senderpalette im UKW verstehe ich völlig. Aber DAB+ ist da schon lange nicht mehr der einzige Ausweg:


    - mittlerweile gibt es ordentliche Mobilfunknetze
    - im Web findet jeder seine Radiostation
    - mittlerweile gibt es Spotify & Co.
    - per Smartphone kann man interessante Podcasts hören
    - die Autosysteme haben HDDs oder Flash-Speicher für die ganze Musiksammlung
    - zu Hause bekommt man per Satellit sogar AC3-Surround


    DAB ist auf dem freien Markt schon gescheitert, als es diese Alternativen noch nicht gab. Also entweder bringt man die Zwangsumstellung gegen den Volkswillen und die ökonomisch/ökologische Vernunft durch oder man überlässt den digitalen Sendebetrieb den Privaten auf eigenfinanzierter Freemium-Basis.

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • DAB ist keineswegs gescheitert. Es wird sich langfristig auch durchsetzen. Davon bin ich überzeugt. Internetradio ist beim mobilen Einsatz kein vollwertiger Ersatz. Schon allein aufgrund der beschränkten Volumen bei mobilen Internet ist das unterwegs doch nur mt Einschränkungen nutzbar.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von sailing2capeside
    - mittlerweile gibt es ordentliche Mobilfunknetze


    Nur das ich mein Handy auch schon mal gerne eine Zeitlang ausschalte - dann hat sich der Weg erledigt.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    DAB ist keineswegs gescheitert. Es wird sich langfristig auch durchsetzen. Davon bin ich überzeugt.

    Gegen Überzeugungen lässt sich schwer argumentieren :p ;)

    Zitat

    Internetradio ist beim mobilen Einsatz kein vollwertiger Ersatz. Schon allein aufgrund der beschränkten Volumen bei mobilen Internet ist das unterwegs doch nur mt Einschränkungen nutzbar.

    Es gibt mittlerweile zahlreiche Anbieter, die bestimmte Angebote aus dieser Volumenbeschränkung ausnehmen (Stichwort Netzneutralität).
    Ich frage mich allerdings, warum man eine Technik, von der man so überzeugt ist, mit öffentlichen Mitteln finanzieren muss :confused: Sonst wird doch immer der freie Markt so angepriesen. Selbst Krankenhäuser müssen sich am Markt behaupten und demnächst vllt auch noch die Feuerwehr....
    ...aber für ein Radio leisten wir uns eine öffentlche Finanzierung :confused:


    Nicht dass ich das GEZ-Modell grundsätzlich ablehne aber mit DAB & Co verliert man auch die letzte Akzeptanz in der Bevölkerung. GEZ war mal gedacht, um frei von Marktzwängen zu sein. Meinetwegen auch zur Förderung neuer Techniken. Davon ist imho nichts mehr erkennbar.


    Warum steckt man das Geld nicht lieber in die Internet-Versorgung entlegener Gebiete, die die kommerziellen Anbieter bis heute nicht versorgen wollen (trotz staatlicher Förderung :mad: )
    Frag doch mal einen entlegenen Bauernhof, ob er lieber DAB+ oder schnelles Internet von seinen Beiträgen finanziert haben möchte :p
    Sobald man eine (wirklich) flächendeckende Mobilfunk-Versorgung in DE hätte, könnte man UKW auch abschalten...
    ...und die Frequenzen vllt einem weiteren (staatlichen) Mobilfunkanbieter frei machen ;)


    @Vodafonie
    Im Zeitalter des 'Internet-der-Dinge' sind nicht nur Handys internetfähig. Viele Autos haben heute Technik verbaut, die einem Handy gleichkommt und mit Waze oder der künftig vorgeschriebenen GPS-Box usw wird jedes Auto zum Netzbestandteil. Da wäre Radio quasi als 'Abfallprodukt' schon mit drin ;)
    Das beträfe natürlich auch zahlreiche andere elektronische Alltagsgeräte.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    ...
    Nicht dass ich das GEZ-Modell grundsätzlich ablehne aber mit DAB & Co verliert man auch die letzte Akzeptanz in der Bevölkerung. GEZ war mal gedacht, um frei von Marktzwängen zu sein. Meinetwegen auch zur Förderung neuer Techniken. Davon ist imho nichts mehr erkennbar.


    Warum steckt man das Geld nicht lieber in die Internet-Versorgung entlegener Gebiete, ...


    Du tust so, als stünden GEZ und Internetradio alternativ gegenüber. Dem ist aber (für manchen leider) nicht so. Die GEZ-Gebühren dienen in erster Linie der Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten und ihrer Sendeinhalte. Sie fallen dem Grunde nach unabhängig vom Übertragungsweg der Beiträge an.


    Selbst mit kompletter Abschaltung des terrestrischen Rundfunks würden diese Gebühren weiter Bestand haben müssen, weil die grundgesetzlich geschützte Rundfunkfreiheit eine Finanzierung über Steuermittel (über deren Höhe der Staat Einfluss auf die Inhalte nehmen könnte) ausschließt.


    Die GEZ-Gebühren werden wir also gern behalten dürfen. ;)

  • Theoretisch richtig, nur praktisch werden die GEZ-Erlöse eben nicht konsequent dafür eingesetzt, wofür sie mal gedacht waren. DAB & Co werden nun mal damit cofinanziert und überleben imho nur deshalb (oder im Beispiel des alten DAB nicht mal damit)
    Wäre es unabhängig vom Übertragungsweg, hätte man auch weiterhin alle mit GEZ bezahlten Inhalte der ÖR zur Verfügung und nicht nur die letzten 7 Tage.
    Und wie gut (oder schlecht) das mit der Unabhängigkeit funktioniert, haben wir ja gerade wieder beim ZDF gesehen :flop:


    Wenn man schon einen eigenen, staatlichen Übertragungsweg mit öffentlichen Mitteln etablieren will, dann sollte man doch technisch offen bleiben. DAB+ wird dasselbe Schicksal ereilen, wie zuvor DAB, weil es der Entwicklung nicht folgen kann.


    Warum wechselt bspw der Satelliten-Betreiber Astra auf IP-Übertragung?
    Weil der ständige Wechsel des Übertragungsformats wirtschaftlich nicht durchzuhalten ist. Genauso, wie man seinerzeit alte DVD-Player wegwerfen musste, weil sie das neue DivX-Format nicht abspielen konnten...
    usw. usf.
    Ich hatte vor einigen Jahren mal einen Thread zu dieser System-unabhängigen Übertragungstechnik aufgemacht


    Warum ignoriert man solche Erkenntnisse bei DAB & Co?
    Weil die Nutznießer nur dann immer wieder neue Aufträge für sich generieren können, wenn die Systeme alle paar Jahre gewechselt werden müssen. Astra muss dagegen seine Hardware selbst bezahlen.


    Ein staatlicher Übertragungsweg wäre sicher im Hinblick auf NSA und die Monopol-artige Abhängigkeit des Internets von amerikanischen Systemen eine sinnvolle Alternative. In Fachkreisen wird dies auch schon ernsthaft diskutiert.
    Leider verstehen unsere gewählten Entscheidungsträger meist nicht mal ansatzweise die Bedeutung und technischen Hintergründe...


    ...ein staatlich finanzierter Freifunk oder Vergleichbares würde uns ein erhebliches Stück sicherer machen.... und nicht nur Radio übertragen können. Dafür würde ich gern GEZ bezahlen und die deutsche Industrie sicher auch. ;)

  • Ich finde DAB+ richtig gut! Weil ich in NRW nur den WDR und Radio NRW auf UKW habe! Und auf DAB+ kann ich schön Radio ENERGY hören! :top:

    Im Einsatz:
    Telekom: Congstar Prepaid
    Vodafone: 1&1
    E-Plus: blau.de
    o2: Loop mit Flatrate und Easy Money

  • Zitat

    Original geschrieben von Keule
    Ich finde DAB+ richtig gut! Weil ich in NRW nur den WDR und Radio NRW auf UKW habe! Und auf DAB+ kann ich schön Radio ENERGY hören! :top:


    Sehe ich auch so - leider hat Kiss Fm die DAB + Ausstrahlung beendet. UKW Radio im 18. Mio. Land NRW ist eine absolute Katastrophe.

  • Bei mobilen Diensten, zu denen ich insbesondere Radio und Mobilfunk zähle, bin ich ein Freund verbreiteter internationaler Standards. Beim Radio wird daher UKW-FM und beim Mobilfunk bis auf weiteres GSM mein Favorit bleiben.


    Selbst wenn Deutschland die Einführung von DAB+ vorantreiben sollte befürchte ich wieder eine Insellösung, die sich mangels internationalen Interesses nicht auf Dauer durchsetzen wird. In einer globalisierten Welt machen Alleingänge einzelner Länder aus meiner Sicht wenig Sinn. Und diese Länder sind sich nicht einmal beim Standard richtig einig (DAB, DAB+, DMB etc.).


    Zumal ich bei Recherchen nach der Übertragungsqualität von DAB+ auf folgenden Wikipedia-Artikel gestoßen bin.


    Zitat:
    "Das ältere DAB nutzt MP2 als Komprimierung, das neuere DAB+ nutzt MP4/AAC+. Durch die bessere Fehlerkorrektur ist der Empfang deutlich weniger störanfällig, und für die gleiche Klangqualität benötigt man eine geringere (für den Sender kostensparende) Datenrate. Konkret geplant sind eher schwache Datenraten von 64 bis 72 KBit/s. [...] Wer Wert auf Klangqualität legt, ist also mit einem hochwertigen UKW-Empfänger oder [...] besser bedient."


    Das war's dann wohl für mich ... jedenfalls solange UKW-Rundfunk noch angeboten wird.

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